Rückfall - was tun?

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C21H23NO5
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 22.11.2010
Beiträge: 220

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2010 01:41    Titel: Rückfall - was tun? Antworten mit Zitat

Warst du lange clean von der Schore und hattest völlig unvorbereitet einen schwachen Moment?
Denkst du dir *schön wärs wenn ich mich immer so fühlen könnte, ohne Geld auszugeben, ohne Enzug etc*? Hat dich der H-Dämon wieder voll erwischt, wird dir klar das du dich zu sicher gefühlt hast? Denkst du dir *ab morgen lass ichs wieder* aber dir ist klar das das leicht gesagt ist?
Oder erging es dir so und du hast es geschafft es schnell wieder sein zu lassen? Dann schreibe etwas auf.. was tun Question
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olliex
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.11.2010
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 28. Nov 2010 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ich kann jetzt nur von mir ausgehen.
Habe in meinem Leben mit Heroin jetzt 6 Bekannte, teils auch gute Freunde verloren. Diese Droge ist wie ein Virus in deinem Körper. Er kann jeder Zeit wieder aktiviert werden und man ist von Null auf Hundert. Als Süchtiger bist du krank. Du hast Defizite durch deine Erziehung mitbekommen. Die kannst du nicht ausradieren. Auch traumatische Erlebnisse sind oft nicht behandelbar. Du musst lernen mit diesen Defiziten zu leben. Dazu gehört eine wichtige Regel!...nie mehr Heroin...
Du musst dir ein Ersatz schaffen. Arbeit, Reisen, Geld, Familie...ich gehe jetzt Reiten..tolle Sache. Viel besser als Heroin
Rolling Eyes
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Marylou25
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 11.11.2010
Beiträge: 87

BeitragVerfasst am: 28. Nov 2010 18:43    Titel: eigendlich an olliex gedacht... Antworten mit Zitat

...ja blöd, kann Dir ja jetzt nicht direkt schreiben, bzw. auf ein Thema von Dir antworten, deshalb tue ich es jetzt hier.
Ich finde es toll, wie Du von Deinen 10 oder 11 Jahren clean sein schreibst. Ich habe zwar knapp 6 Jahre kein H genommen, dafür 5 Jahre 3 ml Polamidon und jetzt bald einen (kleinen) Monat ohne alles, mit starkem Willen geschafft...

Naja, eigendlich habe ich mich hier angemeldet um mit genau so Leuten wie Dir in "Kontakt" zu kommen..also alle Deine Tipps, Die Du hier so aufschreibst, treffen auf mich zu...also Arbeit, Hobbys, Struktur, Familie usw..

Was ich Dich nur fragen wollte...wie kommt man nach so vielen Jahren auf die Idee, sich mit einem Suchtforum auseinander zusetzen? Jetzt verstehe das nicht falsch, es interessiert mich einfach nur...vielleicht ist das auch eine zu persönliche Frage ?!

Mir macht halt eine Sache manchmal Angst, wenn Menschen, die 10 oder 15 Jahre clean sind, rückfällig werden...Ich habe damals mehrere kennengelernt, wo dies der Fall war.
Ich habe einfach Angst, dass der Teufel nach so vielen ausgehungerten Jahren immer noch nicht im Kopf platt gemacht ist...
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olliex
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.11.2010
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 29. Nov 2010 09:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Marylou,
es ist die Angst die mich clean hält. Ich habe akzeptiert, das ich krank bin, also Süchtig mit einigen Defiziten die ich durch meine menschliche Entwicklung mit auf den Weg bekommen habe. Ich habe versucht mich einfach selbst kennen zu lernen. Mich realistischer einzuschätzen. Meine ganzen kleinen Selbstlügen Stück für Stück abzubauen. Das hat jetzt zur Folge, das ich meine eigenen Grenzen nicht mehr überschreite und von Anderen überschreiten lasse. Das bedeutet, ich werde von anderen Menschen nicht mehr so oft verletzt, und verletzte mich selbst auch nicht mehr so häufig. Weniger Schmerzen bedeutet weniger Betäubung. Nur so kannst du deine Sucht in den Griff bekommen. Es ist ein langer Weg. 1 Jahr aushalten, 2. Jahr kommen die ersten Erfolge, 3. kommt die Rutine, 4. Jahr erkennst du, das nur clean sein nicht ausreicht...du musst weiter kämpfen und das Leben aushalten. Doch nach all den Jahren bemerkst du plötzlich, das du durch dein kontrolliertes Leben ein sehr starker Mensch geworden bist und du so vieles plötzlich erreichen kannst, welches du auf keinen Fall wieder aufgeben möchtest. Also ich habe Angst davor, jemals in meinem Leben wieder aufwachen zu müssen und mich für Drogen auf den Weg zu machen..usw.
Ich habe heute immer noch Drogenträume, in denen ich dann voller Panik die Tel-Nr von meinem Dealer nicht finden kann...es kommt aber nie zum Konsum.
Meine Defizite behandele ich noch heute. Nach 10 Jahre ist jetzt meine Ehe vor einem Jahr gescheitert. Mein Leben hat sich total verändert. Ich versuche alles richtig zu machen. Und wieder gehe ich aus dieser Niederlage gestärkt raus hervor. Habe jetzt wieder eine Therapeutin und arbeite weiter an mir. Sich mit sich selbst auseinandersetzen ist der Schlüssel. Nicht verdrängen, wie die meisten Menschen. Und deshalb bin ich auch in diesem Forum. Die ganzen Jahre über habe ich meine Sucht ernst genommen und habe nie ein Geheimnis daraus gemacht. Wenn ich mich so umschaue ist fast jeder Mensch süchtig...achte mal drauf. Ich gehe jedes Jahr zum Ehemaligentreff meiner alten Therapie, von vor 10 Jahren. Trotzdem gibt es für mich keine Zweifel mehr, das ich jemals wieder Drogen anfasse. Ich trinke in der Woche mal 1-2 Bierchen. Wenn ich mal angetrunken bin ist das ein ekliges Gefühl, schlafe meisstens voll schlecht danach. Nur der Moment wo das Bierchen die erste halbe Stunde turnt ist ok, aber alles danch ist ...bähhh!
Ich lebe clean am Besten. 21 Jahre Drogen reich mir.
Denke immer daran...2 Schritte vor und einer zurüch, ist auch vorwärts kommen. Du musst jetzt aushalten...auch wenns manchmal schwer fällt. Mache Sport, damit du Abends müde einschlafen kannst. Das geht alles nicht so schnell. Auch mit Sport ist das so. Du musst dich erstmal ein Jahr immer wieder überwinden, bis es dir ein wenig leichter fällt. Ich muss mich heute immer noch überwinden, wenn ich morgens vor der Arbeit bei -20°C joggen gehe. Aber ich weiß, das ich danach stark bin, weil ich es gepackt habe...und mein ganzer Tag wird erfolgreicher. Glaube mir...so ist das Leben. Überwinden, durchziehen und gute Gefühle ernten. Dann kannst du paar schlechte Gefühle besser wegstecken...soooo, muss jetzt Geld verdiehnen
Liebe Grüße
olliex
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Marylou25
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 11.11.2010
Beiträge: 87

BeitragVerfasst am: 29. Nov 2010 16:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Olliex,

vielen Dank für Deine Antwort.
Ich finde es schön, dass Du so offen über Dich schreiben kannst.
Bei mir ist das in meinem Freundeskreis nicht so offen...jedenfalls habe ich nur eine Person, die weiß wie ich vor vielen Jahren einmal war.
Habe einen komplett anderen Bekanntenkreis, da ist Nikotin die einzigste Sucht...

Ich denke bei mir ist es der Vorteil, dass ich kopfmäßig zu gut wie keine Probleme habe. Das hat schon vor vielen Jahren in mir klick gemacht, nur die Angst vorm Polamidon Entzug war größer als der richtige Wille...
Naja, ich wünsche mir auf keinen Fall die Zeit vor knapp 6 Jahren zurück. habe mir viel aufgebaut und möchte noch mehr.
Was mich nur nervt, ist das meine Kraft noch nicht wirklich wieder da ist...
Mit den 2 Schritten vor und einen zurück, hast Du wirklich recht...das merke ich jetzt auch oft...und das gute Gefühl, nachdem man sich überwindet und Dinge schafft, kenne ich auch wieder Smile
Sport habe ich bos vor 3 Wochen auch noch gemacht, also im Fitnesstudio...jedoch bin ich seit dem Entzug übertrieben sport-abgeneigt...ich weiß dafür muss ich mich auch wieder überwinden Wink
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C21H23NO5
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 22.11.2010
Beiträge: 220

BeitragVerfasst am: 29. Nov 2010 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

hmm.. ja, ich hab auch 3 Jahre lang mein Leben gut ausgefüllt... es kam ganz plötzlich, obwohl ich nen guten Job haben, ne Freundin, kleene aber schicke Wohnung und so... wie du sagst, es ist wie ein Virus.. ich glaube ich fühlte mich einfach ausgegrenzt, war einsam, obwohl ich kaum allein war..
der alte *Freund* Heroin hat mich wohl nie losgelassen, obwohl ich noch vor ein paar Monaten dachet, ich sähe ihn nie wieder..
nun muß ich dazusagen, das ich in Neukölln Boddinstraße lebe, und ich innerhalb von 5 Minuten was holen kann.. wenn der nicht da ist sinds 3 Minuten weiter.. hab mir oft gedacht ich müsste raus aus Berlin, aber wohin?
Bin jetzt seit 2 Wochen wieder am Blech rauchen, und kann mich jetzt schon nicht mehr überwinden, zu entziehen, v.a. weils meine Freundin nicht mitkriegen darf, und ich mich sowieso schäme..
ick fühl ma gerade ziemlich hilflos, kann ick euch flüstern..
mach mir dann jetzt mal was zurecht Rolling Eyes
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olliex
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.11.2010
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 29. Nov 2010 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, da habt ihr recht! Als Exuser ist man mit seiner Vergangenheit alleine. Aber es ist die Vergangenheit. Deshalb halte ich mein Leben relativ transparent. Ich meide Menschen die Drogen nehmen. Ich kann mich auf solche Menschen so gut wie nie verlassen. Ich brauche immer klare Worte. Und deshalb besteht mein Freundeskreis aus Menschen, die ihr Leben im Griff haben. Nicht immer einfach. Aber jeder von denen kennt meine Vergangenheit, und ich werde mit Dieser voll akzeptiert
Ob es nun Ärzte, Anwälte, Millionäre, Sportler oder Bänker sind...sie alle haben ihr Päckchen zu tragen...genau wie ich...es macht kein Unterschied. Du musst dazu stehen wie du bist, und dann wird dich jeder respektieren.
Solange das Zeug noch durch eure Körper strömt, seit ihr noch weit davon entfernt euch richtig einzuschätzen. Ihr lebt ein Doppelleben...das geht nie gut.
Auch das Metha ist ein Hammer Zeug. Es hilft einem von der Beschaffung weg, aber es heilt nicht die Ursache, warum ihr euch betäubt. Da muss man ansetzen. Stück für Stück.
Du musst jetzt durchhalten...es werden nochmal schwere Zeiten auf dich zu kommen.
Ich wünsche dir so sehr, das du damit nicht so alleine bist. Es zählt jetzt dein Wille.
Take care
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ulla79
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 29. Nov 2010 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

@olliex:
ich finde es beeindruckend, was du hier schreibst. Kann man sich nur vor dir verbeugen! Wie kamst du nach so vielen Jahren zu der Erkenntnis aufzuhören? Gab es da einen bestimmten Auslöser?
Mein Partner war 2 mal im Knast, beim ersten Mal glaubte er noch fest daran, es zu schaffen, mit mir ein neues Leben, eine Familie usw. Kaum war er draußen konnte er nich wiederstehen, beim 2. Mal hatte er den Glauben, dass er es dieses Mal schaffen könnte schon längst verloren. Er meinte nur, dass er ja doch noch ein wenig Hoffnung haben muss, aber er kann es niemanden versprechen. Die ganze Zeit spürte ich den Druck, den er hatte, nur raus raus raus und weiter... was dann auch so geschehen ist!
Ich frag mich oft, was noch passieren muss? Wie kann das alles allein finanziell gehen? Das ganze wäre doch sogar für einen Gutverdiener nicht möglich?

LG Ulla
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olliex
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.11.2010
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 29. Nov 2010 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Mein ganzes Leben wollte ich beweisen das man auch mit Drogen ein gesellschaftliches anerkanntes Leben führen kann. Ich habe alles gemacht was die Gesellschaft von mit verlangt hat und habe erhobenen Hauptes konsumiert.
Schule, Lehre, Berufe, Selbstständigkeit...und ich brauchte immer größere Kicks um mich selbst noch zu spüren. Ich habe es sogar als Teilhaber eines Coffeeshops in A-dam geschafft.
Ich war ein echter Polytoxikomane...aber nie Alc.
Mit 35 war dann mein Leben gepflastert mit Haftbefehlen, Schulden, gescheiterte Partnerschaften und Firmen...ich habe mich nur noch durch die Tiefgarage an meinem Briefkasten vorbeigeschlichen, um in meine Wohnung zu kommen.
Am Ende waren meine Arme mal wieder total zerstochen...lauter blaue Flecken vom Koks indizieren, Beschaffungskriminalität...und ab in den Knast ...Kalter Endzug.
Nach 6 Wochen bin ich raus gekommen und meine Tante hat mich abgeholt. Meine Wohnung wäre ein Rückfall gewesen. Glücklich bei meiner Tante, endlich wieder frei, sagt sie mir plötzlich, ich muß gehen. Sie hat mich am nächsten Morgen rausgeschmissen...einfach so.
In diesem Moment habe ich mich entschieden an meinem Leben etwas zu ändern.
Drogennotdienst, Übergangshaus, 10 Monate Therapie...seit dem bin ich clean
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Marylou25
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 11.11.2010
Beiträge: 87

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2010 01:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Olliex,

ja da sagst (schreibst) Du etwas mit dem Doppelleben.
Früher, in meiner rogen aktiven Phase, wußte es fast jeder, Familie, Freunde usw.
Mit dem Programm habe ich dann angefangen es zu verschweigen, auch mein Entzug von dem Dreck hat niemand mitbekommen, außer mein Freund. Ich habe mir auch oft gedacht, es ist irgendwie falsch, den Schein zu bewahren.

Womit Du auf jeden Fall auch recht hast ist, dass Meha/Pola wirklich keinen Ursachen bekämpft. Ich bin froh das Zeug endlich los zu sein, denn es hat mich verändert...
Ich merke einfach, dass ich mich jetzt oft ganz anders verhalte, denke und fühle.

Meiner Meinung nach, ist es eine Einbildung, zu glauben, man fühle sich "clean",wenn man eine geringe Dosis an Metha/Pola bekommt..

Weißt Du, ich habe vor 5 1/2, knapp 6 Jahren eine Therapie angefangen im Schloß Bornheim und habe sie damals leider abgebrochen, heute würde es mich so sehr interessieren, warum ich überhaupt angefangen habe mt dem H Dreck...
Mein Wille ist seit dem knappen Monat nach wie vor unendlich groß, habe keinen Suchtdruck und fühle mich frei und gut. Jedoch denke ich sehr oft daran, mal diesen Gründen, von denen es heißt, man lerne sie in einer Therapie, auf den Grund zu gehen.
In meiner Nähe gibt es die PSK, aber der behandelnde ambulante Arzt/Therapeut, hat mir mit meinen Fragen nie weitergeholfen...würde schon gerne eine Therapie machen, aber dies geht nur ambulant und ich weiß (noch) nicht wer dafür geeigent ist, mir die Frage auf das warum zu geben...oder mit mir herauszufinden.
Es kann ja nicht sein, dass jemand mit einer tollen Kindheit nur aufgrud von Scheidung der Eltern (ich war 14 damals) und dem Tod der geliebten Tante, so auf Drogen abfährt und zum Schluß Heroin nimmt..
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olliex
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.11.2010
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 30. Nov 2010 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hei Marylou,
finde es herraus...das warum. Wir sind doch immer auf der Suche, sonst hätten wir bestimmt auch keine Drogen genommen.
Wenn du nur ein wenig besser verstehts, warum du so tickst wie du tickst, dann wird dich das in deinem weiterem Leben sehr helfen.
Versuche eine Therapeuten/in zu finden, die ein wenig Ahnung mit Drogen hat, aber ansonsten lass es eine normale Therapie sein. Also z.B. Depressionen.
Wenn du sagst du hast Probleme mit Drogen, dann gibts gleich ne Rehamaßnahme.
Da gibts Verhaltenstherapie, Tiefenspychologie oder Analyse. Ich glaube Tiefenpsychologie wäre ganz gut.
Mach den ersten Schritt. Such dir einen Therapeuten aus dem Netz...gehe hin...laß dich aufklären...
Ein Gespräch pro Woche is ne feine Sache und kann auch viel Spaß machen...glaube mir.

...muss jetzt los
bis bald
olliex
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Marylou25
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 11.11.2010
Beiträge: 87

BeitragVerfasst am: 1. Dez 2010 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo...

wie meinst du das genau, soll ich sagen ich hätte Depressionen, obwohl ich keine habe?
Das wäre ja Blödsinn...habe das jetzt sicher nur falsch verstanden Rolling Eyes

Ich habe im Netz nichts wirkliches gefunden, zum großen Teil nur Heilpraktiker mit psych. Beratung...
Vielleicht finde ich ja durch Beratungsstellen den richtigen Therapeut.
Ja es interessiert mich sehr, warum ich so auf den Mist abgefahren bin. Zum Glück ist es
vorbei (!),
jedoch möchte ich nicht immer mit der Frage nach dem Warum leben. Bin einfach neugierig, ob es wirklich eigene Blödheit war, oder ob es da mehr zu erforschen gibt...
Ich habe zwar die letzten 5 Jahre eine ambulante Therapie gemacht, die ersten 2 Jahre aber nur regelmäßig und es hat mich keinen Schritt weiter gebracht. Vielleicht lag es am Polamidon, an mir selbst oder dem Therapeuten...ich weiß es nicht. Möchte am liebsten eine tiefgründige Therapie und nicht nur ein sinnloses Erzählen, was man die ganze Woche über gemacht hat.

Liebe Grüße
Marylou
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olliex
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.11.2010
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2010 06:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm, also mir gehts eigentlich voll gut. Habe ein Beruf, Geld, bin Gesund, habe soziale Kontakte usw... aber trotzdem habe ich auch Ängste, die ich gar nicht so sehen.
z.B. Trennungsangst oder Existenzangst, wo gehe ich mit meinen Aggressionen hin?
Das sind Probleme die jeder Mensch hat.
Ich habe meinem Hausarzt von meinem Werdegang erzählt, und das ich Sorge habe mein Leben auf diesem Niveau weiter zu führen. Also...ich jammer jetzt auf hohem Niveau.
Aber, muss man erst immer krank und kaputt sein um Hilfe zu bekommen? In vielen Fällen wird es dann doch erst richtig schwierig.
Die Ärztin hat mir dann eine leichte Depression bescheinigt, die behandlungsbedürftig ist, und ich habe meine 50h Einzelgespräche von meiner Krankenkassen genehmigt bekommen.
Wenn ich das meinen älteren Bekannten erzähle, die damit überhaupt nicht gerechnet haben, das ich so was mache...dann sagen die Meisten...die reichen Filmstars liegen ja auch alle auf der Couch. Was ich sagen will...man muss sich nicht verstecken
Lieben 2. Advent
Olli
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epitaph
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Anmeldungsdatum: 07.03.2011
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 7. März 2011 02:25    Titel: Antworten mit Zitat

hallo..
genau das ist grade mein problem.. ich hab mich hier grade angemeldet und nicht alles gelesen und blick das alles jetzt nicht so aber ich bin grad ziemlich verzweifelt weil ich das gefühl hab es nicht zu schaffen und wenn ich dann auch noch seh das manche nach jahren wieder drauf kommen hab ich gar keinen mut mehr >.< es wär toll wenn jemand darüber was sagen könnte wie er es schafft und vor allem wie er es schafft so schwache momente zu überwinden in denen man sich selbst alles gutredet und nur noch nach seinem gefühl und nicht verstand handelt >.< ich hab grade wirklich angst weil ich grade wieder schule angefangen hab und versucht hatte das alles einigermaßen normal nach außen hin funktioniert und so.
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olliex
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 22.11.2010
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 7. März 2011 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo...
das Problem ist häufig, das wir nicht so gut mit schlechten Gefühlen umgehen können. Dazu haben wir als Junkie natürlich auch ein kleines Selbstwertgefühl. Wie sollen wir das auch jemals gelernt haben?...haben wir uns doch jedes mal wenn wir Verantwortung übernehmen sollten...immer schön aus dem Staub gemacht, sprich...wir haben unser Seelenfrieden in der Droge gefunden und haben unsere Probleme nie richtig bearbeitet.
Wir sind einfach stehen geblieben um nicht zu sagen zurückgefallen.
Um jetzt nach vorne zu kommen, bedarf es einiger schmerzhafter Erfahrung. Da kommt man nicht drumherum. Dafür haben wir davor zu lange gepennt. So ist das Leben!
Es wird jetzt ein Prozess eingeleitet, wo jetzt erst mal der Wille steht sich zu verändern,...man fängt etwas Neues an, oder man erfährt Altes ganz neu, da man ja clean ist uns ganz neue Gefühle in einem hochkommen. Das muss man erst mal verarbeiten. Dazu8 gehören Sorgen, Selbstzweifel, schlaflose Nächte...alles Dinge die jeder normale Mensch hat. Ohne dem gehts nicht. Keiner kann in Urlaubsstimmung clean werden.
Also muss man einfach sich aushalten und durchhalten...Und ich kann das mit aller meiner Sicherheit sagen...alles was man an positiver Energie in sich investiert bekommt man zurück. Manchmal eben früher oder später.
Ganz wichtig ist natürlich auch, das man eine Erklärung für seine Sucht findet, und nicht nur Stoppschilder in seinem Leben aufbaut. Ohne sich selbst zu verstehen können diese Stoppschilder ganz leicht wieder überfahren werden...und das auch nach vielen Jahren clean seines. Man muss seine Sucht verstehen. Kindheit, Eltern, Beziehungen, Sex usw.
Ehrlich sein und dazu stehen wie man ist. Sich nicht anders darstellen...nein, ich habe meine Defizite und das ist ok. Erstmal clean bleiben und dann kann man nach vielen Jahren auch an seine Defiziten arbeiten...aber eins nach dem anderen.
Olli
Ps: das Leben ist clean um so viel schöner...niemals möchte ich dorthin zurück...es war ein Horror. Freundschaften, Beschaffung, die Angst keine Drogen mehr zu haben...tagtäglich...wie armselig das war. Diese Freunde von früher sind jetzt wie Zombies. Wenn ich mal einem alten Bekannten begegne, dann ist der noch genau wie damals oder noch schlimmer oder schon tot...einfach stehen geblieben... nein Danke. Ich bin jeden Morgen dankbar, das ich einfach aufstehen kann und mein Tag beginne...einfach so Wink
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