Meine Erfahrung mit Substitution

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sugar_basel
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 29.03.2010
Beiträge: 171

BeitragVerfasst am: 19. Dez 2010 20:10    Titel: Meine Erfahrung mit Substitution Antworten mit Zitat

Als in meiner Clean Zeit, der Suchtdruck immer stärker wurde, habe ich mir eine Drogenberatungsstelle aufgesucht (im übrigen eine sehr nette Frau), um mit ihr über meine Situation zu reden. Sie hat mir Substitution vorgeschlagen.
Nachdem ich mich Jahrelang gegen die Substitution gewehrt habe, habe ich mich diesmal darauf eingelassen.
Als ich dann endlich einen Arzt gefunden hatte,bei dem Plätze frei sind, musste ich mich ein mal krank melden, um bei der Neuaufname da zu sein.
Als ich bei der Aufnahme dann an der Reihe war, verlief alles glatt bis mir gesagt wurde wann die Vergabezeiten sind, zu denen ich jeden Tag da sein sollte, von 8:30 bis 10:30 Uhr, nachdem ich das gesehen hatte war für mich klar, dass das auf keinen Fall geht, nach dem ich das gesagt hatte und der Arzt sich auf nichts einigen wollte, wurde mir alles zurückgegeben und ich durfte gehen.
Meine Drogenberaterin hat es für mich dann abgeklärt und ich war die einzige die es am Nachmittag die erste Woche in der Praxis, dann in der Apotheke bekommen hat.
Als ich an dem besagten Morgen bei der Neuaufnahme war, war nur ein einziger der in Arbeitskleidung da stand und ich muss ehrlich sagen, dass mich das echt sauer gemacht hat, das dort so viele erwachsene Menschen stehen von denen nur ein einziger arbeitet und sich noch anfingen über mich aufzuregen, ihnen würde meine Aufnahme zu lange dauern.
Naja, wie dem auch sei, nach zwei Wochen habe ich das wieder beendet, weil ich mich nicht schon wieder von etwas abhängig machen möchte.
Das ganze hat mich nur in meiner persönlichen Überzeugung gestärkt und bestätigt.

@Jana: Im übrigen, Danke der Nachfrage.

LG sugar
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gema1509
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.04.2010
Beiträge: 522

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2010 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

hey!

hab ich dich da richtig verstanden? - du bist in die substi, weil du suchtdruck bekommen hast?

und das bevor du überhaupt rückfällig oder drauf warst/bist?

ich kann mir das zwar kaum vorstellen, hört sich dennoch so an...

greetz

g.
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Jana
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2010 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Darf ich fragen, wo der Sachverhalt nicht klar ist? Ich hab's so verstanden, dass sugar_basel die Risiken eines Rückfalls, verbunden mit dem Kontaktieren der "Szene" meiden wollte, sich letzten Endes aber wieder anders entschied.
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sugar_basel
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 29.03.2010
Beiträge: 171

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2010 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

Jana hat Folgendes geschrieben:
Ich hab's so verstanden, dass sugar_basel die Risiken eines Rückfalls, verbunden mit dem Kontaktieren der "Szene" meiden wollte, sich letzten Endes aber wieder anders entschied.

Genau so ist es.

Ich dachte mir bevor ich Rückfällig werde versuch ich es mit der Substitution, weil ich beim besten Willen nichts mehr mit dieser Szene und diesen Menschen zu tun haben möchte.
Aber da die Substitution auch nichts für mich ist, hilft mir nur weiterhin meine Vernunft und mein Verstand.

LG sugar
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gema1509
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Anmeldungsdatum: 14.04.2010
Beiträge: 522

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2010 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

hallo!

tut mir leid, aber meiner meinung nach hat das mit verstand nicht viel zu tun bei suchtdruck sofort zur substitution zu greifen - hat für mich was von "mit kanonen auf spatzen zu schießen"

ist mir ausserdem auch neu, dass man ohne positive urinkontrolle überhaupt an einem substitutionsprogramm teilnehmen DARF.

das subsitution von ersetzen kommt, wissen wir wohl alle - sollte man meinen, dass es als voraussetzung auch etwas zum ersetzen geben sollte...
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babsi
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 320

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2010 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo sugar_basel,

darf ich fragen, wieso die Substitution nichts für dich ist? ich bin selber in Substitution, und mir tut das gut, mein Leben hat sich dadurch im guten verändert.
ich wünsche dir viel kraft beim clean bleiben.

lg
babsi
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babsi
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 320

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2010 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="gema1509"]
ist mir ausserdem auch neu, dass man ohne positive urinkontrolle überhaupt an einem substitutionsprogramm teilnehmen DARF.
quote]

da kann ich nur zustimmmen, die erste Urin kontrolle muss positiv sein. die weiteren kontrollen müssen negativ sein, ansonsten kann man mit einem rausschmieß rechnen.

lg
babsi
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sugar_basel
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 29.03.2010
Beiträge: 171

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2010 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

gema1509 hat Folgendes geschrieben:
ist mir ausserdem auch neu, dass man ohne positive urinkontrolle überhaupt an einem substitutionsprogramm teilnehmen DARF.

Macht nichts mein Lieber gema, man kann ja nicht alles wissen.
Die Substitution ist nun mal auch für die Psyche da, auch wenn man schon clean ist. Kannst ja mal deinen Arzt fragen. Ganz recht meine UK war komplett negativ und das habe ich auch meinem Arzt davor gesagt und seine Antwort darauf war: O-Ton: (...) Wir wollen ja nicht das sie sich erst was reinballern müssen, damit sie in die Substitution dürfen(...)

gema1509 hat Folgendes geschrieben:
das subsitution von ersetzen kommt, wissen wir wohl alle - sollte man meinen, dass es als voraussetzung auch etwas zum ersetzen geben sollte...

Ja und Suchtdruck und das Vermeiden eines Rückfalls ist für dich nichts ersetzenswertes?

@babsi

Weil ich für den Alltag einen klaren Kopf brauche und auch haben möchte und das hat man einfach nicht, egal bei welcher Dosis, vor allem merkt man das ganz stark wenn man schon eine Weil clean ist.
Außerdem bin ich öfters unterwegs in anderen Städten, d.h. ich müsste mich an diesen Orten um die Substitution kümmern und das ist mir zu umständlich und ich müsste mich auch noch vor bestimmten Menschen rechtfertigen, warum ich jeden Tag in die Apotheke muss usw.
Und der Hauptgrund ist, dass ich nicht schon wieder abhängig sein will.
Und auch für dich babsi, die UK muss eben nicht positiv sein.

LG sugar
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gema1509
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.04.2010
Beiträge: 522

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2010 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

@sugar_basel:

will nur noch hinten dranhängen, dass meine meinung nicht das maß der dinge ist - will heissen, dass ich nie den anspruch hatte auch wirklich recht zu haben - ist schlicht und ergreifend nur ne meinung.

und meine meinug ist in diesem fall, dass ich methadongabe bei suchtdruck vor einem rückfall nicht als adäquates therapeutikum ansehe. ich finde, dass man da anders handelt statt sofort zur "chemo-keule" zu greifen. erstma mit disziplin, ablenkung, hobbies, gespräche, drobs, shg oder was weiss ich - aber pillen schlucken is ja einfacher Wink

greetz

g.
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Sienna
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2010 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

Mit der Substitution hast du dich so gesehen wieder drauf gebracht. Opioid ist Opioid. Ich hätte vielleicht nicht so gehandelt, aber kann deine Entscheidung auch verstehen. Wenn wirklich nichts mehr gegen den Suchtdruck hilft, ist Substitution das letzte Mittel, um nicht wieder den Heroinkreislauf zu durchlaufen. Finde ich gut, dass du nach zwei Wochen wieder aufgehört hast. Wie sieht es denn zur Zeit mit dem Suchtdruck aus?
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sugar_basel
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 29.03.2010
Beiträge: 171

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2010 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, da meine letzte Dosis letzen Mittwoch war, habe ich zur Zeit gar keinen Suchtdruck.
Das einzige was ich merke, dass ich noch Gelenkschmerzen habe und es mir jetzt deutlich schwerer fällt durchzuschlafen. Aber gut, ich weiß ja woher es kommt.
Ich möchte dazu noch sagen, dass ich in der ersten Woche erst Methadon bekommen hab, was gar nicht ging und hab mich dann am Montag auf Subutex umstellen lassen, was deutlich besser war, aber eben auch nicht das Wahre.
Sag mir doch bitte, wie du vielleicht gehandelt hättest.

LG sugar
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Sienna
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 21. Dez 2010 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

sugar_basel hat Folgendes geschrieben:

Sag mir doch bitte, wie du vielleicht gehandelt hättest.

Ich hätte oder besser gesagt versuche noch immer, damit umzugehen, Tag für Tag aufs Neue. Das ist zwar eine große Herausforderung und treibt mich manchmal an meine Grenzen, aber das nehme ich lieber in Kauf, ehe ich mich noch mal auf eine Abhängigkeit in dem Ausmaß einlasse. Bei der Substi bin ich ja einerseits von der Droge abhängig, andererseits auch von dem behandelnden Arzt bzw. den Einschränkungen des Programms. Muss jeden Morgen pünktlich antanzen, was ein ziemliches Problem ist, wenn man arbeitet, und bin der "Willkür" des Arztes ausgeliefert. Bevor ich mir das antue, versuche ich lieber, den Suchtdruck zu bekämpfen, indem ich mich irgendwie ablenke. Bis jetzt hat's geklappt.
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Jana
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 02.10.2007
Beiträge: 1470

BeitragVerfasst am: 21. Dez 2010 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

gema1509 hat Folgendes geschrieben:

und meine meinug ist in diesem fall, dass ich methadongabe bei suchtdruck vor einem rückfall nicht als adäquates therapeutikum ansehe. ich finde, dass man da anders handelt statt sofort zur "chemo-keule" zu greifen. erstma mit disziplin, ablenkung, hobbies, gespräche, drobs, shg oder was weiss ich - aber pillen schlucken is ja einfacher Wink



Das ist aber doch generell das Problem von Menschen gewesen, die später süchtig wurden. Die haben keine Disziplin gehabt und es sich durch Drogenkonsum "einfach gemacht". Ist man aber bereits dieser Sucht verfallen und weiß um seine eigene, eventuell nicht ausreichende Vernunft gut bescheid, sehe ich nichts negatives daran, zumindest professionelle Hilfe in Erwägung zu ziehen. Sugar_basel hat wie gesagt ja wieder damit aufgehört. Warum sollte der Rückfall erst zustande kommen? Dass das passiert, haben hier bereits hunderte User über die Jahre eindrucksvoll bewiesen.
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Herminator
Anfänger


Anmeldungsdatum: 22.12.2010
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 22. Dez 2010 20:58    Titel: Substitution mit Subutex Antworten mit Zitat

na ja, ich bin jetzt auch wieder bei Subutex gelandet ohne "richtig" abgestürzt zu sein.
Die Rückfälle wurden jedoch immer häufiger und ich sah keinen anderen Ausweg mehr.
Nun bin ich mit der Substitution auch nicht so recht zufrieden wegen den schon beschriebenen Problemen Confused . Ich muß zwar nicht mehr jeden Tag beim Arzt antanzen aber immerhin jeden Dienstag beim Doc und Samstags muß ich in der Apo meine Dosis einnehmen.- Die restlichen Tage habe ich jetzt, Gott sei Dank, Take-Home.
Das hört sich alles ganz bequem an aber mein Arzt läßt sich immer tierisch Zeit, so, daß ich kaum vor 9:00 aus seiner Praxis komme.

Suche dennoch mit Hochdruck nach Arbeit (mein Arbeitslosengeld 1 läuft in ca. 8Wochen aus)
Weiß bis jetzt auch nicht was ich beim Vorstellungsgespräch sagen soll, wegen des Dienstags.
Vielleicht hat einer von euch dasselbe oder ein ähnliches Problem schon mal in den Griff bekommen. Würde mich über jeden Tipp freuen.
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sugar_basel
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 29.03.2010
Beiträge: 171

BeitragVerfasst am: 22. Dez 2010 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

@Herminator

Also ich glaube, wenn du beim ersten Vorstellungsgespräch, gleich das mit dem Dienstag erwähnst sind deine Chancen gleich Null. Ich denke ich brauche nicht zu erklären warum.
Also würde ich an deiner Stelle das Problem lieber mit dem Arzt klären, dass du vielleicht auch für diesen Tag Take-Home bekommst oder vielleicht am Nachmittag oder am Abend vorbei kommst. Wenn du deinem Arzt deine Situation schilderst, wird er sich bestimmt auf etwas für dich geeignetes einigen können.
Kannst ja dann mal hier von deinem Vorstellungsgespräch berichten.
Viel Erfolg dabei.

LG sugar
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