Was ist aus dem H geworden?

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Örnie666
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 16.01.2010
Beiträge: 199

BeitragVerfasst am: 28. Jan 2011 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Also bei uns läuft das eher so, daß das durchschnittliche Zeug (10€/g) 1:5 - 1:6 gestreckt ist.
Ich war maL dabei, als meine damaligen Leute das gemixt haben; in der Badewanne.
Da war ein Haufen Manitol drin und dann wurde das H zugegeben - Mehr Strecke als alles andere...
Wenn man bei uns das sogenannte Pure kauft, bezahlt man 25-30€ pro Gramm. Das wird zwar Pures genannt, ist aber nicht pur. Sollte 1:2 gemixt sein. Ich nehm 16mg Subutex und merke dementsprechend wenig von Shore, aber wenn pures am Start ist, reichen ca. 0,8g auf´m Löffel, um angenehm breit zu werden.
Manchmal gibt es hier weiße Shore, von der 0,2g völlig ausreichen, um richtig breit zu sein.
Seit November hab ich aber selten Beikonsum und wenn, dann würde ich lieber koksen.
G Ö6
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Raxaaa
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 25.09.2009
Beiträge: 155

BeitragVerfasst am: 28. Jan 2011 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

abcd hat Folgendes geschrieben:
Raxaaa hat Folgendes geschrieben:
heroin ist für mich nicht der teufel.
auf der einen seite hat heroin aus mir einen besseren menschen gemacht.
klingt für euch sicher doof, aber es hilft mir es in meiner haut auszuhalten.

ich finde heroin nicht scheisse. wohl eher dann das lästige drumherum um es zu bekommen. das geld auftreiben, die lügereien und das gewarte.
das metha erleichtert mir zwar alles einwenig, aber ersetzen kann es heroin nicht.


Ich glaube nicht das H dich zu einem besseren Menschen macht, es macht dich zu einem beschränkten Menschen Du bist durch Drogen doch permanent eingeschränkt, alles dreht sich doch nur noch um:
• Wie bekomme ich mehr? Die Angst vor dem Affen, Kriminalität usw.
Du scheinst Meta nur als Versicherung gegen den Affen zu nehmen und es nimmt dir den Blick für die Realität. Würdest du kein Meta bekommen ginge es dir vielleicht endlich mal beschissen genug um zu merken das der Preis den du für das H zahlst verdammt hoch ist.


ich habe nicht erwartet das es jemand versteht.^^
mein leben war ein tagtäglicher kampf gegen mein ich. ich bin ein schlechter mensch. und nicht auf opiaten bin ich eine gefahr für mich selber. aber was viel schlimmer ist ist das ich dann auch zu einer gefahr für meine umwelt werde. es war ganz schön krass das einsehen zu müssen.
es fühlte sich so gut an im kopf endlich mal ausruhen zu können.
ich bin nicht mehr aggressiv, muss nicht ständig gegen meine krankhaften neigungen ankämpfen weil sie einfach nicht mehr vorhanden sind.
ich nehme methadon weil es mir diese last abnimmt ohne ständig rumrennen zu müssen. nur der kick an der sache. der fehlt halt.^^ -.-
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abcd
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Anmeldungsdatum: 26.01.2011
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 28. Jan 2011 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube nicht dass du ein schlechter Mensch bist. Und sich selbst mit Drogen ruhig zu stellen oder zu therapieren halte ich für Sinnlos. Man findet immer einen Grund nicht aufzuhören und Clean zu werden. Um dein Agressivitätsproblem in den Griff zu bekommen gibt es sicherlich einen anderen weg.
Und der erste Schritt wäre wahrscheinlich erst mal Professionelle Hilfe zu suchen und runter von den Drogen. Aber wenn ich mir deine Beiträge so durchlese bist du noch nicht bereit den Drogen den Rücken zu kehren.
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junkfront
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Anmeldungsdatum: 24.08.2010
Beiträge: 75

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 10:16    Titel: re abcd u.a Antworten mit Zitat

du schreibst:
Zitat:
Ich glaube nicht das H dich zu einem besseren Menschen macht, es macht dich zu einem beschränkten Menschen Du bist durch Drogen doch permanent eingeschränkt, alles dreht sich doch nur noch um:
• Wie bekomme ich mehr? Die Angst vor dem Affen, Kriminalität usw.
Du scheinst Meta nur als Versicherung gegen den Affen zu nehmen und es nimmt dir den Blick für die Realität. Würdest du kein Meta bekommen ginge es dir vielleicht endlich mal beschissen genug um zu merken das der Preis den du für das H zahlst verdammt hoch ist.

warum bist du durch drogen - h - eingeschränkt?doch nicht wegen dem suchtpotential!die einschränkungen und deren erschreckenden resultate sind einzig und allein der restriktiven + prohibitiven "drogenpolitik" zuzuschreiben.geschichtliches bsb:die alk - prohibition in den usa
warum glaubt eigentlich jeder das man/frau sich mit h immer ins` aus schießen will?abnadeln ist geil ohne frage - wäre für mich aber nicht der dauerzustand:will leben und h ist mein "insulin" - es gibt genug süchtige ärzte die nicht "auffallen",bei ihnen stimmt schlicht und einfach die dauerversorgung mit h.generell betrachtet ist das ganze eine frage der kohle - bsp putzi von opel,keith richards,oscar wild usw...
viele von euch scheinen die konterpropaganda voll verinnerlicht zu haben...traurig.
greetz junkfront

Zitat:
change the guns
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Calendula
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.01.2011
Beiträge: 465

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

junkfront, ich kenne deine Beiträge, habe sie schon häufiger gelesen und bin alles andere als deiner Meinung.

Ich bin Raucherin, also Nikotinabhängig - das alleine reicht ja schon, um mich absolut unfrei zu fühlen. Das empfinde ich schon als Einschränkung.

Ich bin der Ansicht, dass es zu deutlichen Wesensveränderungen durch Drogenkonsum kommt, so dass auch das durchaus eine Einschränkung sein/werden könnte. Für mich bedeutet das alleine schon, dass ich in meinem engeren Umfeld niemanden haben möchte, der sich ständig irgendwas rein tut. Nichtsdestotrotz habe ich Kontakte, gelegentlich treffe ich den ein oder anderen Alkoholiker, Kiffer, Kokser, aber ich lehne enge Kontakte mittlerweile ab. H-Konsumenten halte ich mir ganz gut vom Halse, einerseits natürlich, weil ich keine Lust drauf habe mir schlimmstenfalls die Bude leer räumen zu lassen und ich lege es auch nicht drauf an. Andererseits, weil ich mit der Art nicht zurecht kommen will und muss (Gleichgültigkeit, Coolness, Überheblichkeit etc.). Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, wenn jemand was-auch-immer gelegentlich konsumiert und prinzipiell wäre es mir sogar egal, womit sich jemand zuballert.

Du schreibst ja immer wieder von "Medizin" im Zusammenhang mit H. Ich denke, wenn man es so sieht, muss man sich mit der Suchtproblematik natürlich nicht auseinandersetzen --> mal wieder der einfachste Weg. Große Gedanken müssen sich doch viele eh nicht mehr machen, wo es doch schon Methadonprogramme etc. gibt.

Als "Medizin" kann man m. E. nach H nicht ansehen, da mit großer Wahrscheinlichkeit für die meisten H-Konsumenten überhaupt kein medizinischer Bedarf besteht. Die von dir immer wieder angesprochenen psychischen Probleme dürften in der Regel hausgemacht sein, sprich: durch den Konsum von H. Das würde sich ja auch von selbst nach einer Zeit wieder regulieren.

Depressionen sowie Angststörungen (werden in diesem Zusammenhang immer wieder angeführt) mit H "therapieren" zu wollen ist m. E. nicht der geeignete und schon gar nicht der beste Weg. Gegen Depressionen gibt es oft geeignetere "Medizin" (ich gehe an dieser Stelle von Depressionen aus, die vor dem H-Konsum bestanden) und auch Psychotherapien können hier unterstützend wirken. Für Angststörungen sind Psychologen zuständig. Das ist natürlich alles Arbeit und ein harter Weg.

Wie auch immer, ich weigere mich H als Medizin anzusehen und würde eine Legalisierung von H auch nicht unterstützen, wie übrigens viele der H-Konsumenten auch nicht (wie ich immer wieder lese).
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abcd
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 26.01.2011
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Junkfront,
ich versuche dir mal zu antworten obwohl ich mich bemühen muss deine Ansichten ernst zu nehmen.
Wenn du wieder Clean wärst würdest du solche aussagen wohl nicht mehr machen, das wäre schon mal die erste Einschränkung bei Drogengebrauch, dir fehlt ein klarer unvernebelter Verstand. Wenn du deine Ration intus hast ist alles easy und eine Menge Probleme bleiben ungelöst.
Und Ja, das Suchtpotential halte ich für eine Einschränkung, denn bei deiner Traumvorstellung von einer dauerhaften, kostengünstigen Versorgung mit Stoff würdest du doch nur noch vernebelt durchs Leben gehen, nur am Wochenende H einwerfen gelingt selten jemandem, den Konsum steigert man sowieso.
Und ich möchte meinen klaren Verstand heut nicht mehr vermissen, so schön ein Drogenrausch auch war, heute hole ich mir meine Kicks lieber wieder bei klarem Verstand - reeller. Und für einen Rausch mit anschließender Abhängigkeit (wegen Suchtpotential) will ich das nicht aufgeben. Hoffe dass ich es bis zu meinem Lebensende schaffe.
Und pass auf jetzt kommt richtiges Therapie Geschwafel, meine Argumente wieso ein klarer Verstand mir lieber ist:
• Ich freue mich über erfolge die ich beim Sport mit Freunden habe – geht auf H nicht so richtig.
• Ich freue mich über Berufliche erfolge – geht nur mit klarer Birne.
• Ich habe spaß an „friedlichen“ – sachliche Diskussionen – mit H schlecht, bin gern mal ausgerastet und laut geworden, gar nicht meine Natur so bin ich gar nicht.
• Versuche mein Kind „gut“ und mit Respekt zu erziehen – ich glaube zugedröhnt auf H könnte ich keinen vollen Respekt von meinem Kind verlangen.
• Ich liebe es mit dem Motorrad einfach los zu düsen ohne Ziel – auf H schlecht, hätte mich wahrscheinlich schon längst mal überschätzt und würd am Baum kleben.
• Usw. usw……………………………………

Mag sein das du dich mit deiner Situation abgefunden hast und dich Sauwohl mit H fühlst, doch du bist eingeschränkt, allein durch das Suchtpotential. Jetzt wieder eine klare Birne zu kriegen um Dinge tun zu können die nun mal nicht auf Droge gehen ist ein hartes Stück Arbeit und das nenn ich ENSCHRÄNKUNG.

gruß
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Sienna
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

Calendula hat Folgendes geschrieben:
H-Konsumenten halte ich mir ganz gut vom Halse, einerseits natürlich, weil ich keine Lust drauf habe mir schlimmstenfalls die Bude leer räumen zu lassen und ich lege es auch nicht drauf an. Andererseits, weil ich mit der Art nicht zurecht kommen will und muss (Gleichgültigkeit, Coolness, Überheblichkeit etc.).

Also das halte ich aber für eine Folge der Illegalität. Hast du jemals schon einen Schmerzpatienten gesehen, der solch eine Wesensveränderung durchlaufen hat? H-Konsumenten werden nun mal mit der Zeit abgebrüht, wenn sie ständig irgendwie illegal handeln müssen. Das liegt mMn nicht an dem Opioid (dem BÖSEN H) an sich.

Calendula hat Folgendes geschrieben:
Depressionen sowie Angststörungen (werden in diesem Zusammenhang immer wieder angeführt) mit H "therapieren" zu wollen ist m. E. nicht der geeignete und schon gar nicht der beste Weg. Gegen Depressionen gibt es oft geeignetere "Medizin" (ich gehe an dieser Stelle von Depressionen aus, die vor dem H-Konsum bestanden) und auch Psychotherapien können hier unterstützend wirken. Für Angststörungen sind Psychologen zuständig. Das ist natürlich alles Arbeit und ein harter Weg.

Aber wie sieht es mit den Antidepressiva aus? Führen die denn nicht auch zu "Wesensveränderungen"?!
Fakt ist leider, dass ADs oft gar nicht richtig wirken oder wenn, dann mit vielen unangenehmen Nebenwirkungen verbunden. Ein Psychologe verschreibt bei starken Angststörungen Benzos. Und dann viel Spaß mit einer Benzoabhängigkeit.

Ich bin auch nicht für eine VOLLSTÄNDIGE Legalisierung. Wo würde das auch hinführen? Natürlich müsste es Einschränkungen geben. Es spricht jedoch nichts gegen die Zulassung als Substitutionsmittel und Schmerzmedikament. Und wenn jemand wirklich schlimme Depressionen hat bzw. Selbstmord begehen will, sollte man ihn auch Opioide nehmen lassen oder wenigstens von einer strafrechtlichen Verfolgung absehen.

@abcd: Es ist alles eine Frage der Dosis. Auf geringen Mengen ist man zu all deinen aufgelisteten Aktivitäten fähig. Das klappt bei Substitutionspatienten, die Methadon/Subutex nehmen, doch auch, warum dann nicht mit Heroin? Von der Wirkung sind die Stoffe ja fast gleich.
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abcd
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 26.01.2011
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Calendula,

ich habe mich auf die Aussage von Junkfront bezogen, der der Meinung ist dass man H ruhig Lebenslang nehmen könnte und dadurch grundsätzlich nicht eingeschränkt wäre wenn es den unreglementiert verfügbar wäre - also just for fun-.

Ich bin der Meinung wenn H den frei zur Verfügung stände würde es kaum jemand nur in kleinen Dosen und nur gelegentlich nehmen. Die Regel wäre doch vermutlich ungezügelter Konsum.
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

abcd hat Folgendes geschrieben:
...wenn H frei zur Verfügung stände würde es kaum jemand nur in kleinen Dosen und nur gelegentlich nehmen. Die Regel wäre doch vermutlich ungezügelter Konsum.

Durch die Legalität würde es billiger werden. Ich meine auch, die konsumierte Menge würde ansteigen. Aber auch die Anzahl der Abhängigen würde stark zunehmen.

Ich kann mich an Situationen aus meiner Jugend erinnern. Etwas angetrunken in der örtlichen Punk-Absteige mit der idiotischen Idee, jetzt könnte man doch einen Joint ausprobieren. Doch war absolut nicht ranzukommen. Man braucht die richtigen Verbindungen, muss entweder in der richtigen Szene sein oder dir richtigen Leute kennen.
Sind Drogen aber frei erhältlich, gelangt daran ein jeder ohne Schwierigkeiten. Wer weiss, hätte ich damals wirklich die richtigen Leute gekannt, vielleicht wäre ich komplett abgestürzt? Ich bin heute sehr froh, dass es mir damals nicht so leicht möglich war, an Marihuana zu gelangen! Und genauso wünsche ich für meine Kinder, dass es ihnen nicht leicht möglich ist, an Drogen zu gelangen und dass sie jeglichen Kontakt in den Drogenbereich vermeiden.
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Calendula
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.01.2011
Beiträge: 465

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

@abcd
Kein Problem. Da ich keine Antwort auf mein Posting erkennen konnte, sondern eindeutig sich dein Beitrag auf junkfront bezog, habe ich mich erst gar nicht angesprochen gefühlt. Du hast dich bestimmt gerade irgendwie verlesen o.ä. Wink

@Sienna
Nennt man ja auch deshalb "Beschaffungskriminalität". Nur, es ging mir gerade nicht um die Kriminalität, sondern um Wesensveränderung. Dem letzten Satz meines Absatzes, der mir viel wichtiger war um nicht zu sagen der nur zum Thema Wesensveränderung passte, hast du leider anscheinend keine Bedeutung beigemessen. Wink

ADs wirken vielleicht nicht immer, wie sie sollen, das muss man ausprobieren, ob's passt. Es gibt sogar eine Menge Menschen, die zur Unterstützung ADs nehmen und irgendwann reduzieren konnten. Wenn man ADs ausschleichend absetzt, passiert bei den meisten nicht viel, mir sind aber durchaus Medikamente bekannt, bei denen Patienten anschließend heftige Schwierigkeiten hatten, zumindest scheint es eine psychische Abhängigkeit zu geben. Nebenwirkungen kenne ich, treten aber nicht gleich bei jedem auf, oft konnte aber trotz der Nebenwirkungen die Lebensqualität verbessert werden. Ich wage zu bezweifeln, ob in jedem Fall deie "Verordnung" von H eine wesentliche VErbesserung wäre, abgesehen davon, ob die Kranken das überhaupt wollten.

Mir ist bekannt, dass bei Angststörungen gerne Benzos verabreicht werden, wobei ich aber auch nicht verstehe, wie es sein kann, dass jemand jahrelang sowas schluckt, ohne (wie es leider so oft passiert) über Nebenwirkung und Suchtpotential etwas zu wissen. Es ist aber ganz klar die einfachste "Lösung", Pillen zu schlucken, das Problem scheint beseitigt zu sein. Die Rechnung geht in den wenigsten Fällen auf, denn irgendwann hat man nicht nur eine Angststörung, die kaum noch mit Benzos zu unterdrücken ist, sondern auch noch ein Suchtproblem dazu. Nach wie vor - und da lasse ich mich nicht beirren - sind Angststörungen erstmal ein Fall für den Psychologen, Medikamente werden hier ggf. als Notfallmedikament verordnet, aber selbst das ist mit Vorsicht zu genießen.

Vielleicht sollte ich an der Stelle einfach mal anmerken, dass ich seit Jahrzehnten schwer angstgestört bin, gerade u.a. aus diesem Grunde meine dritte Therapie mache, weitestgehend keine Medikamente nehme, es sei denn im Notfall oder in Ausnahmesituationen, also 3 - 4 x jährlich). Ich glaube, wenn ich H nehmen würde, müsste ich gar nichts mehr ändern. Davon mal abgesehen, würde H mit Sicherheit eine Therapie unmöglich machen. Wäre m. E. zwar einfach, aber wenig effektiv.

Ich hätte nichts gegen eine Behandlung von z.B. Krebspationten.
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Sienna
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Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2011 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

Calendula hat Folgendes geschrieben:
@Sienna
Nur, es ging mir gerade nicht um die Kriminalität, sondern um Wesensveränderung. Dem letzten Satz meines Absatzes, der mir viel wichtiger war um nicht zu sagen der nur zum Thema Wesensveränderung passte, hast du leider anscheinend keine Bedeutung beigemessen. Wink

Reden wir hier irgendwie aneinander vorbei? Der letzte Satz deines von mir zitierten Absatzes lautete:
Zitat:
Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, wenn jemand was-auch-immer gelegentlich konsumiert und prinzipiell wäre es mir sogar egal, womit sich jemand zuballert.

Wo geht es da um Wesensveränderungen?!

Also zum Thema AD's: Hast du da irgendwelche Statistiken? Wenn man sich nämlich mal die Nebenwirkungen ansieht, nehmen wir beispielsweise Doxepin, und mit denen von Opioiden vergleicht, dann haben Opioide WEITAUS weniger Nebenwirkungen. Das hört man vielleicht nicht gerne, weil Opioide ja generell sozial verschrien sind, aber die Tatsachen sprechen nun mal für sich. Es kommt auch häufig vor, dass sich Depressive mit Opioiden selbst thearapieren, weil AD's ihnen eben nicht geholfen haben.

Eine Therapie einer Angststörung ist ein seeehr langwieriger Prozess. Damit Betroffene aber akut ihren Alltag meistern können, werden Benzos verschrieben. Manche Ängste kann man im Übrigen nicht richtig therapieren (irrationale Ängste) bzw. die alternative Behandlung bringt nichts. Sollen solche Leute sich dann lieber das Leben nehmen oder ein ganz eingeschränktes Leben führen?! Eine Abhängigkeit ist da wohl das kleinere Übel.
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Calendula
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 08.01.2011
Beiträge: 465

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2011 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sienna,

es ging genau gesagt um den letzten Satz des Absatzes, den du zuerst kopierst hast. Den hattest du völlig unbeachtet gelassen.

Warum sollte ich Statistiken haben? Ich nehme an, du hast auch gerade keine zur Hand, die deine Theorie stützen würden, oder?

Keine Frage, die Medikamente haben Nebenwirkungen und sind nicht ohne. Opioide mögen weniger Nebenwirkungen haben, wenn man von dem Suchtproblem absieht. Ich nehme doch an, dass du jetzt nicht gerade Straßenheroin meinst, fürchte jedoch, dass die Therapiemaßnahmen üblicherweise auf der Straße enden. Gut, das muss ja jeder selbst wissen, wie er "sich selbst therapiert".

Welche Ängste unterscheidest du da? Ich verstehe den Absatz nicht wirklich. An einer Stelle schreibst du. "manche Ängste könnten nur schlecht therapiert werden" und beziehst dich auf irrationale Ängste. Wovon hast du vorher gesprochen?

Wenn ich von Angststörungen spreche meine ich solche, die mit Panikattacken einher gehen etc., also Platzangst, Angst vor Insekten, Höhenangst etc. Das sind alles übersteigerte Ängste. Solche Ängste zu therapieren ist nicht einfach, oft brauchen die Angstgestörten mehrere Anläufe, es ist jahrelange Arbeit an sich selbst in Psychotherapien. Es gibt keine 100 %ige Erfolgstherapie. So weit ich neulich gelesen habe liegt die Erfolgsquote bei Konfrontationstherapien bei 60 %.
Ich bin seit über 20 Jahren angstgestört (hatte ich bereits an anderer Stelle erwähnt), habe niemals in Erwägung gezogen mir irgendwas reinzuziehen, weil es nämlich nichts bringt außer einem Suchtproblem. Mit meinem "Notfallmedikament" gehe ich auch nach zwei Jahrzehnten noch immer sorgsam um und beschränke mich tatsächlich auf Notfälle und/oder Ausnahmesituationen.

Es gibt viele, die mit ihren psychischen Störungen leben können, sie möglicherweise sogar erfolgreich besiegt haben (nein, auch hier habe ich keine Statistik parat). Wenn man's natürlich gar nicht erst versucht, wird auch keine Besserung in Sicht sein können.

Davon aber mal abgesehen, glaube ich, es handelt sich eher um ein Märchen, dass die meisten Drogenabhängigen wegen Depressionen, Ängsten (Angststörungen?) und sonstigen Problemen zu Drogen greifen mussten. Meiner Meinung nach ist die Ursache Neugier gewesen und nichts anderes lese ich in dem Großteil der Erfahrungsberichte. Mir ist nicht ein einziger Fall bekannt, dass jemand wegen nicht therapierbarer Depressionen, Ängste (Angststörungen?) und sonstiger psychischer Störungen, Unverträglichkeiten von Medikamenten und nicht akzeptabler Nebenwirkungen zu Drogen griff. Allerdings sind mir 'ne Menge der Drogenabhängigen nach Entgiftung über den Weg gelaufen, die infolge ihrer Opiat-/Opioid-Abhängigkeit Depressionen und depressive Verstimmungen , Angststörungen und sonstige psychische Probleme haben.
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veilchenfee
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2011 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

CrazyMan schrieb:
Zitat:
Ich kann mich an Situationen aus meiner Jugend erinnern. Etwas angetrunken in der örtlichen Punk-Absteige mit der idiotischen Idee, jetzt könnte man doch einen Joint ausprobieren. Doch war absolut nicht ranzukommen. Man braucht die richtigen Verbindungen, muss entweder in der richtigen Szene sein oder dir richtigen Leute kennen.
Sind Drogen aber frei erhältlich, gelangt daran ein jeder ohne Schwierigkeiten. Wer weiss, hätte ich damals wirklich die richtigen Leute gekannt, vielleicht wäre ich komplett abgestürzt? Ich bin heute sehr froh, dass es mir damals nicht so leicht möglich war, an Marihuana zu gelangen! Und genauso wünsche ich für meine Kinder, dass es ihnen nicht leicht möglich ist, an Drogen zu gelangen und dass sie jeglichen Kontakt in den Drogenbereich vermeiden.


Genau! Bei mir war es ähnlich. Ich stand mit 15 erwartungsvoll in der Stadt herum und hoffte, dass jemand vorbeiläuft, der mir unbedingt Drogen verkaufen will. Man hörte ja, Drogen gäbe es "an jeder Ecke". Jedenfalls stand ich wohl immer an der falschen Ecke und so dauerte es zum Glück noch ein paar Jahre, bis ich an die harten Drogen geriet. Andere haben sich nicht so dämlich angestellt wie ich. Nunja. Razz
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Raxaaa
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 25.09.2009
Beiträge: 155

BeitragVerfasst am: 3. Feb 2011 03:42    Titel: Antworten mit Zitat

es gibt dinge die kann man niemandem anvertrauen. schon garnicht jemandem der kurz seinen notizblock durchblättert um sich wieder ins gedächtniss zurufen was er von dir schon weiss bevor er das gespräch mit dir beginnt. dein gegenüber ist dir eine völlig fremde person.
über sein wesen ist dir absolut überhaupt nichts bekannt.
du hast schwierigkeiten dich deiner partnerin zu öffnen, obwohl du jahrelang neben ihr einschläfst. mit ihr schläfst. nach all den jahren musst du dann feststellen das du dich in dieser person so grundauflegend getäuscht hast.
und dieser fremde mensch soll mir helfen weil er ein paar jahre seinen beruf und die menschen studiert hat? er will mit mir auf eine ebene finden wo ich ihm erklären kann was ich fühle, was ich sehe, was ich immerwieder höre oder sogar schmecke wenn ich mich erinnere oder von damals träume? und dann macht er alles rückgängig und ungeschehen?
eher noch ist er die person welcher du an einem anderen tag so hoffnungslos ausgeliefert bist.

du hast für dich heroin entdeckt...
ein gefühl von wärme und geborgenheit. es lässt deinen kopf zur ruhe kommen...
das leben scheint dir n stück lebenswerter.
schnell wird dir klar das das alles wieder neue scheisse mit sich bringt. teilweisse übelst böse körperliche schmerzen. aber trotzallem machst du weiter. der körperliche schmerz steht irgendwo in verbindung mit dem schönen gefühl und verdrängt auch n stück weit einen anderen schmerz.

du kannst nicht das leben führen das dir die allgemeinheit vorlebt. verheiratet, mädchen und junge. haus, auto in der garage, kleinwagen der frau fürs einkaufen davor aufm stellplatz... das wirste wahrscheinlich nicht mehr hinbekommen. das ist dann der punkt an dem ich mir theoretisch ne kugel in den kopf jagen kann.
im grunde aber hab ich doch noch spass an so manch kleinen dingen. ich lese gerne. spiele gerne mein computerspiel. ich mache gern musik für mich mit meinem instrument. mir ist es doch eigentlich wurscht was die anderen heute machen und von mir denken. ich muss doch das tun was mich glücklich macht.

man kann sich mit heroin schon ein stück weit behelfen. und ich finde das is auch ok. in manchen fällen könnte man das meiner meinung sogar fördern und manchen nachteil den des zeug mit sich bringt lindern.
sicherlich schränkt dich die dauerhafte einnahme irgendwo n stück weit auf einer seite ein. aber wäre es in der summe unter dem strich n schlechter deal würde man auch damit aufhören.
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M.i.a
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Anmeldungsdatum: 26.07.2010
Beiträge: 23

BeitragVerfasst am: 3. Feb 2011 09:38    Titel: Antworten mit Zitat

@raxaaa

das liest sich "schön schöngeredet!" hast du grad was intus?

du bist also auch jemand, der ein übles psychischen Problem hat und noch immernicht verstanden hat das Schorre es nicht besser macht. Langfristig zumindest.
Hab ich nicht wo gelesen das du vor hast sauber zu werden?
Warum denn das?
Hatte der Heroinkonsum etwa auswirkungen auf dein Umfeld? Auf deinen Körper? Auf deinen Kontostand? Auf beruflicher Ebene? Auf familiärer Ebene? Auf Freunde? Auf eigene kranke Gedanken? Auf DEIN WESEN?
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