Ein Päckchen noch immer zu viel, um auszusteigen?

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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 30. Jan 2011 19:59    Titel: Ein Päckchen noch immer zu viel, um auszusteigen? Antworten mit Zitat

Schon mehrere Male musste ich mir sagen lassen, ein Päckchen, also 0,2 Gramm, seien noch immer zuviel, um auszusteigen. Der Entzug sei noch immer viel zu stark.

Was sagt ihr dazu?

Nehmen wir an, ihr würdet täglich 1 bis 2 Gramm konsumieren, steigert euch von 1 ...0,8 ...0,6 ...0,4 ...0,2 herab, wobei zwischen jedem Schritt 2 bis 4 Tage liegen. Es wurden zuletzt 3 Tage ein Päckchen, also 0,2 Gramm, konsumiert. Jetzt soll der Absprung erfolgen, es wird komplett weggelassen.

Geht das gut? Wird der Entzug wirklich schlimm?
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Kann niemand beurteilen, ob man von 0,2g ganz abspringen kann? Ob der Entzug ab dieser Dosis noch sehr heftig ist?

Das wäre gut zu wissen, um einen Plan erstellen zu können.
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robger
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Anmeldungsdatum: 06.04.2010
Beiträge: 55

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

hallo crazy,

Deine Situation wirkt auf mich etwas unüberschaubar und es stellt sich nicht hieb und stichfest heraus, woran genau es bei Dir hapert und ohne mich über Dich stellen zu wollen, woher kommt Dein überhöhter Respekt vor einem unkomplizierten H-Affen?

außerdem fehlen genauere Infos über Deine bisherigen oder geplanten Entzugsvorhaben und wie sie bis dato konkret verliefen oder welche Zeitspanne Dir zur Verfügung steht usw.

verwunderlich ist auch, daß Du Dich und Deinen Körper scheinbar nur sehr schwer einschätzen kannst, obwohl Du sicher auch schon erfahrener junky zu sein scheinst und veranlaßt mich zu vermuten, daß Du schon sehr viele Haus-Entzüge angeleiert hast, davon aber alle total in die Hose gingen und ziemlich erfolglos blieben, also wäre es ratsam, Deine konkreten Vorstellungen genauer anzuführen, dann würde sich womöglich auch eine Hilfestellung meiner oder andererseits simpler gestalten!

keiner und auch ich würde nicht leugnen, daß ein H-Affe unangenehm ist, aber ich kenne wirklich niemanden, welcher ihn letztlich halbkalt und mit ein paar codis und dias nicht auch öfters durchgezogen hätte und danach eine Zeit clean bleiben konnte.

also, berichte mal etwas ausführlicher!

lg
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

Die Tatsache, dass ich meinen Körper und meine Reaktion im Entzug kenne, bewegt mich ja erst zum "überhöhten Respekt". Neben den körperlichen Symptomen, die mit einem positiven Gemüt halb so schlimm wären, werde ich extrem depressiv und bekomme Angstzustände. Das ist alles andere als angenehm. Und genau aus diesem Grunde möchte ich das unter allen Umständen vermeiden, da es regelmäßig zum Abbruch meines Plans führt.

Zu Anfang war es für mich kein Problem, das Zeugs einfach wegzulassen. Doch inzwischen ist die Zeit des Konsums, über ein Jahr, schlicht zu lange, als dass dies noch möglich wäre.

Angleierte Hausenzüge, wie du es ausdrückst, habe ich in der Tat schon einige. Aber wer hat das nicht. Versucht habe ich es erfolgreich mit Subutex - bis mir die Tabletten ausgingen, die ich zuvor schwarz besorgte. Aktuell bin ich aber zu hoch dosiert, um auf Subu umzusteigen. Nach einem Tag Pause, versuchte ich auf Suboxone umzusteigen. Auch die zweite Tablette 8mg Suboxone innerhalb von 2 Stunden verschlimmerte den Entzug noch weiter, weshalb ich abbrach.

Du würdest es mit Codein machen? Woher beziehst du es?
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robger
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Anmeldungsdatum: 06.04.2010
Beiträge: 55

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

es wird in Deinem Fall eben einer weitaus sorgfälltigeren und durchdachteren Entzugsplanung bedürfen, womit schon mal ein kleiner wichtiger Baustein des späteren Gesamtfundaments gelegt ist, aber trotzdem solltest Du einen erfahrenen Architekten hinzuziehn, um letztlich eine tragfähige Grundfeste zu erhalten..also wirst Du Dich an einen kompetenten Artzt wenden müssen, welcher vorallem psychotherapeutische Wege für Dich herausfindet, um Deine geistigen Angstgegner zu ergründen..

denn Dein Hang zur Selbstentmutigung ist offensichtlich und dringt in Deinen Beiträgen sogar bis runter zu uns in den tiefsten Wald, weil man den Eindruck hat, diese wird zusätzlich noch von einem unnachgiebigen Starrsinn gepanzert.

So wie Du die Dinge ansonsten auch klar auseinanderhalten oder fügen kannst, ohne gegen den eigenen Trott anzukämpfen u Deine persönlichen Verluste abzuhaken, verzögert und verschlechtert sich alles zusätzlich.

uns junkys wird generell eine Borderline bescheinigt, aber es ist trotzdem nicht aussichtslos!

Subutex ist gewiss die beste Alternative für Dich, kombiniert damit, Deine Depression nicht zu verschlimmern und dann der kontinuierliche u disziplinierte Weg, die Medipacks zu reduzieren.. und somit kann ich mir auch Deine Frage nach den Codis ersparen Wink

also plane sorgfälltig lieber Leidensgenosse Smile
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2011 01:05    Titel: Antworten mit Zitat

Subutex habe ich auch als *das* Mittel auserkoren. Als ich es unter die Hand kaufen wollte, habe ich Bekanntschaft mit einem geldgierigen Arzt gemacht, der sich über 250 Euro gefreut hat, mir aber letztendlich die Ausgabe der Tabletten verweigerte. Was man da so alles erlebt, das glaubt einem keiner. Die Ärzte sind teilweise noch verdorbener als die Junkies. Sie lernen ja auch täglich von ihnen. Das wird man wohl zwangsläufig wie sie. Mir sagte mal eine weise Ex, die Farben, mit denen du dich täglich umgibst, nimmst du mit der Zeit selbst an. Wie wahr. Und die Farben in der Junkie-Welt sind ganz besonders konzentriert schmutzig, alles andere überdeckend. Da muss man lange dran kratzen, um wieder Licht ins Bild zu bekommen, hat man mehrere Jahrzehnte in dieser Szene auf dem Buckel.
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robger
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Anmeldungsdatum: 06.04.2010
Beiträge: 55

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2011 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

Genau wie Du @crazy, kenne ich Subutex auch und ich kannte es auch schon vor ca. 25 jahren, zu dieser Zeit hieß es noch Temgesic, wobei wir es sogar in reinster Ampullenform genießen konnten, weil eben auch Apotheker damals wie heute keine Angst vor Imageverschmutzung haben.

Wenn ich aber zurück denke, dann merkte ich schon damals nach dem ersten Schuß Temgesic, daß es mir den Wirkungsgrad von Heroin in keinster Weise ersetzen kann und heute nach X-Opiat Ersatzmaßnahmen hat sich meine Abneigung dagegen nur noch vervielfacht. Nichts von alle dem konnte meinen Hunger nach Heroin in seiner wirkungsvollen Gesamtheit effektiv ausgleichen.

später danach ebenfalls wie Du, aus der tiefsten Resignation heraus entschlossen, blieb ich jahrelang bei Heroin, wobei mich dessen Beschaffungsstreß fast um den Verstand und die körperliche Gesundheit brachte. Meine Organe waren irgendwann soweit kaputt geschunden, daß mein Körper kein bischen Gift mehr transportieren konnte. Im Gegenteil, je mehr Zeug ich schoß, umso fürchterlicher bündelten sich die Schmerzen in mir. Ich erinnere mich noch genau, wie sich die Wahrheit in mir hochwürgte und ich hilflos einsah, daß ich nun tatsächlich am Ende meiner Sucht angelangt war.

Wehrlos mußte ich zusehen, wie mein Körper pausenlos verkrampfte, heftige Panikattaken kamen hinzu ohne aber affig oder entzügig zu sein. Meine Ohren sausten nicht, sie pfiffen förmlich, meine Haut juckte nicht angenehm wie sonst auf Schore, sondern schien zu brennen und unerträglich zu kratzen und das über Stunden. Dazu kam, daß ich von keinem Artzt eine einleuchtende Diagnose zu erwarten hätte, denn in Erlangen auf stat. Entgiftung meinte ein Artzt, ich hätte mir eine Strichninvergiftung zugezogen, was mir aber auch bloß wie eine notdürftige Ferndiagnose vorkam.

Letztlich konnte ich diese schwierige Zeit doch überwinden, während ich mich auf Entgiftung und anschließender Therapie befand, jedoch habe ich noch nie so gelitten und es dauerte schließlich ein ganzes Jahr, bis auch die letzten Symptome ganz abgeklungen waren. Ich verweigerte jedes Medikament, weil ich Angst hatte, mein Körper würde mich hundertfach dafür strafen, wenn ich mir einbilden würde, ich könnte nochmal mit H anfangen. Hinzu kommt vorallem, daß ich mich während dieser chaotischen Zeit nie akut depressiv vorkam und trotz meiner Sucht niemals an Suizid dachte, ansonsten würde ich hier womöglich nicht mehr schreiben können.

es gibt für alles seine Grenzen, deshalb sollte man sich gut überlegen, ob manche es wirklich wert sind diese zu ergründen und herauszufordern..
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2011 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Huch, das ist ja erschreckend. So weit runter hast du deinen Körper geschunden. Aber wirklich nur durch gewöhnliche Heroinstreckstoffe? Ob da nicht doch noch etwas anderes bei war, wohlmöglich doch Strychnin in geringen Dosen auf eine längere Zeit, dadurch auf Raten schädigend, nicht direkt bemerkbar?

Hier in der Gegend haben Leute Blut uriniert, nachdem sie mit Strychnin gestrecktes Krams konsumierten. Das ist das Letzte! Würde ich den Verantwortlichen kennen und hätte die Möglichkeit, an diesen zu gelangen, ich würde es ihm sicher zurückzahlen, inklusive Zinsen! Doch kommen die Meisten glimpflich davon. Teilweise wurde in den 70ern Strychnin sogar bewußt hinzugemischt, zum Heroin, das geraucht wird. Angeblich soll es verstärkend wirken.

Die Gefahr der Resignation kenne ich auch. Man lässt sich irgendwann, hat man alles nur erdenkliche probiert, einfach nur noch hängen und gibt sich der Sucht wehrlos hin, glaubt, es hätte ohnehin alles keinen Sinn mehr. Abstumpfung, eine Persönlichkeit, die mit der ehemaligen, fröhlichen, lebensbejahenden Person nicht mehr viel gemein hat. Genau hier haben Depressionen eine gute Anlegestelle, von denen du, nach deiner Aussage, verschont geblieben bist. Vielleicht sind Depressionen auch eine Art Selbstschutz? Vielleicht wäre es gesundheitlich nicht ganz so tief gekommen, wären Depressionen vorhanden gewesen wären? Das ist eine wagemutig Hypothese, zugegeben. Ich denke, jeder findet auf seine Weise seinen Weg, hauptsache, er führt erfolgreich raus aus der Sucht und ist kein Selbstbetrug, wie es so oft ist mit Heroin. Den Unterschied zu bemerken, ist nicht jedem gegeben.
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robger
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Anmeldungsdatum: 06.04.2010
Beiträge: 55

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2011 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht nur allein Streckstoffe sondern der langjährige und ständig wechselnde Durcheinanderkonsum sind die logische Folgerung des organschädigenden Gesichtspunkts und waren ganz einfach dafür verantwortlich. Nieren und Leber, Herz-Kreislauf etc. sind schwer überfordert damit, täglich das ganze Giftzeug zu verarbeiten, unterstützt durch die chronische Unterernährung und den Psycho-Beschaffungsterror, also warum soll es so verwunderlich sein, daß insofern mal einer drauf geht und vielleicht sogar bei lebendigem Leibe und bei vollem Bewußtsein, ganz anders als sonst bei einer plötzlichen und unbewußten Überdosis?

es wird warscheinlich so sein müssen, daß es Dir erst so richtig schlecht gehen muß und Dein Körper genauso zu rebellieren beginnt wie bei mir, bist Du endlich soweit bist oder Deine Verzweiflung Formen annimmt, welche Du jetzt für unmöglich halten würdest..

mein Beitrag sollte Dir nur veranschaulichen, was im Extremfall nötig ist, um ein endgültiges Umdenken hervorzubringen, mehr nicht.

ich habe auch immer alle Warnungen in den Wind geschlagen, heute bin ich soweit, daß ich meine körpereigenen Warnsignale ernstnehme und insofern ist mein Absprungs-Fundament auch bereits fest vorzementiert Wink

was ich in Bezug auf stationäre Entgiftung und Deine persönlichen Negativerlebnisse, welche sich aus Deinen anderen Beiträgen in Nachbarthreads abzeichnen, damit noch anmerken kann wäre, daß bei Antritt der Entgiftung jede Stationen inakzeptabel ist , welche ich kennengelernt habe und ich war in Bayern insgesamt in vier verschiedenen BKH´s.
Außerdem habe ich es hier auch schon des öfteren angesprochen und ich bleibe auch dabei, die wohltuende und entspannende Entgiftung wird niemals erfunden werden, daß kann sie später vlt aber werden, wenn der lästige Entzug überwunden ist und man sein zugängliches Wesen für das Eigentliche wieder etwas zurückgewonnen hat.

Vorerst fühlt man sich überall alleine, sogar an einem neuen Arbeitsplatz oder in einem neuen Sportverein, aber mit ein bischen Ehrgeiz und Herz ist es auch in einer bloßen Psychatrie-Entgiftung nicht unmöglich, konstruktive Anschlußmöglichkeiten zu knüpfen. Natürlich herrscht zuerst eine gähnende Leere zwischen den Junkys, denn was teilen sie denn schon groß miteinander außer Giftgeschäfte und dessen unvollendete Komunikationsfähigkeit. Deshalb ist es für einen Junky um so schwieriger, weil es zu Anfang gilt seine eigene Situation zu akzeptieren und sich auf die Ebene seiner Mitpatienten herunter
stellen zu müssen.

womöglich muß es Dir in Deinem Fall auch noch viel schlechter gehn, um letztlich Gewißheit und Einsicht zu bekommen und um den endgültigen Entschluß für die stationäre Entgiftung zu verfestigen.

ich frag Dich mal ganz unverblümt, warum denkst Du, daß Du in Deinem Thread hier so wenig Zuspruch erfährst?
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2011 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Du meinst in diesem Thread Zuspruch durch dich? Du bist ja der einzige, der hier schreibt! *g* Was sollte ich denn sonst erwarten? Zuspruch habe ich nie erwartet. In welcher Art denn auch? Es ist toll, Drogen zu nehmen? Nein, bestimmt nicht. Auf Zuspruch war der Thread auch nicht ausgelegt. Ich habe nur gefragt, in wie weit Leute Erfahrung haben mit Entzug nach Abdosierung auf nur ein Päckchen. Aber damit scheinen nicht so sehr viele Leute Bekanntschaft gemacht zu haben. Also entweder von höherer Dosis weg und vor allem mit etwas anderem vom lästigen Entzug befreit. Nach meiner Kenntnis soll es aber zahlreich Leute geben, die sich mit Heroin abdosiert haben. Es ist ein langwieriger Prozess, der sich über 2 Wochen zieht, deshalb die Frage vorab. So kann ich mich wenigstens noch mit anderen Krams eindecken, wie etwas Subutex für 2 Tage.
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sternchen27
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.07.2011
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 28. Jul 2011 00:40    Titel: Antworten mit Zitat

der angenehme entzug wurde bereits erfunden,den hatte ich nach 7jahren methadon und heroin hintermich gebracht,habe nichts gemerkt ausser schwäche meines körpers,nur er war so angenehm leicht dass ich sofort nach heimkehr rückfällig wurde.mann muss meiden nur so weiss man dass man es wirklich nicht mehr erleben will und zurück will!angenehm ist zu angenehm!man lernt nicht draus
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Anja33
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2011 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

@Sternchen:
Egal wie angenehm oder unangenehm der Entzug, das ändert nichts an der Rückfallquote, denn das unangenehme vergisst man wieder, dazu kommt noch eine Portion Selbstverarschung und schwupps...ist man wieder drauf, selbst wenn man sich im Entzug gerade zum hundertsten Mal die Seele aus dem Leib gekotzt hat.
Wäre das menschliche Hirn anders gestrickt, dann gäbe es nur Einzelkinder.

Aber andere Frage: Du hattest einen angenehmen Methadonentzug Question Question Shocked
Wie schön...Bitte, verrate uns dein Geheimnis. Ich glaube, das wär ein Segen für viele langjährige Meth Junks, die nach dem hundertsten gescheiterten Abdosierversuch nur noch drauf sind, weil sie die Methaentgiftung nicht packen...
Und auch wenn das hier schon wieder so ein aufgewärmter Altthread ist, muss ich CrazyMan im nachhinein noch recht geben. Auch ich hab gewaltigen Respekt vor den psychischen Begleitern des physischen H-Affen. Nicht was Depressionen betrifft, aber diese Unruhescheiße und der ganze Hirnfick mit Verwirrung und psychotischen Traumbildern. Mit einem klaren Kopf und einigermaßen normaler Grundstimmung könnte man über dem sonstigen Grippemist ja drüber stehen, aber so setzt der dann noch die "Krone" obendrauf.
Nee...also, angenehmer Entzug? Auf diesem Planeten? Mhm...naja

PEACE
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Karam
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2011 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Noch mal zurück zur Ausgangsfrage, auch wenn die schon etwas älter ist: Natürlich spielt die Dosis eine Rolle, was die Härte des Entzuges angeht. Allerdings nicht proportional, soll heißen: man kann nicht sagen, der Entzug von 10 g Schore am Tag ist 10 mal schlimmer als der von einem Gramm. So einfach ist die Rechnung halt nicht. Außerdem sagt die Menge noch relativ wenig, wenn die Qualität wechselt. Aber angenommen, Du hast immer denselben Stoff, dann ist es schon gut, wenn Du auf 0,2 g runter bist. (Warum eigentlich danach nicht noch 0,1 und 0,05 g?)
Austricksen lässt sich der Entzug allerdings trotzdem nicht, befürchte ich. Er wird kommen, unerbittlich, und unerträglich erscheinen. So oder so, wie immer.
Einen besonderen Vorteil in der niedrigen Dosierung sehe ich darin, dass es deutlich leichter sein wird, z.B. auf Subutex zu wechseln und danach erst auszusteigen. Das ist zweifellos leichter, je niedriger die Ausgangs-Dosierung ist.
Das Hauptproblem ist damit allerdings nicht gelöst. Denn clean waren wohl alle Junkies schon einige Male. Clean werden ist definitiv leichter als clean bleiben. Womit ich clean werden nicht abwerten will.
Entwöhnung heißt das Zauberwort. Und der kommt man nicht näher, wenn man täglich konsumiert, relativ unabhängig von der Menge. Entwöhnung von Verhaltensmustern halte ich für wichtig, was z.B. auch heißen kann, dass der Fixer nur noch raucht anstatt zu injizieren. Der Ausstieg wird immer ein Riesenschritt sein, so oder so.
Im Heroinprogramm hab ich erlebt, wie Leute sich über Jahre was vormachen: die waren sich ständig "am Runterdosieren", um dann, "am besten im Sommer" auszusteigen. Die meisten sind heute immer noch drin.
Ich glaub, dass die ganzen methodischen Fragen zwar nicht unwichtig sind, aber die zentrale Bedeutung hat der radikale Ausstiegs-Entschluss.
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 11. Aug 2011 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Karam hat Folgendes geschrieben:
...wenn Du auf 0,2 g runter bist. (Warum eigentlich danach nicht noch 0,1 und 0,05 g?)

Hallo "Karam",

warum nicht auch weniger als 0,2g? Weil ein angefangenes Päckchen nicht lange herumliegen würde. Deshalb experementierte ich nie mit Bruchteilen.
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Karam
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2011 14:14    Titel: "Der angenehme Entzug wurde bereits erfunden"! ? Antworten mit Zitat

sternchen27 hat Folgendes geschrieben:
der angenehme Entzug wurde bereits erfunden,den hatte ich nach 7jahren Methadon und Heroin hinter mich gebracht, habe nichts gemerkt außer schwäche meines Körpers, nur er war so angenehm leicht dass ich sofort nach Heimkehr rückfällig wurde. Man muss leiden nur so weiß man dass man es wirklich nicht mehr erleben will und zurück will!angenehm ist zu angenehm!man lernt nicht draus


Anja33 hat Folgendes geschrieben:
Aber andere Frage: Du hattest einen angenehmen Methadonentzug Question Question Shocked
Wie schön...Bitte, verrate uns dein Geheimnis.


Hallo Sternchen27,
auch ich warte sehnsüchtig auf Deine Antwort über Deinen "angenehm leichten" Entzug.
Deine Erkenntnis, dass ein leichter Entzug schneller zum Rückfall führt in Ehren,
aber verrate uns bitte trotzdem, wie Du den leichten Entzug nach 7 Jahren Methadon + Heroin geschafft hast.
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