Lungenembolie durch Methaddict i.v. ?

Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Heroin
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
gema1509
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.04.2010
Beiträge: 522

BeitragVerfasst am: 30. Jan 2011 20:37    Titel: Lungenembolie durch Methaddict i.v. ? Antworten mit Zitat

hab mir nochmal den beipackzettel von methaddict 40mg zu gemüte geführt.als einzige gefahr bei iv-konsum steht da "gefahr einer lungenembolie"
wie kommt´s? wer kann mir dazu was sagen?
greetz
g.
Nach oben
Calendula
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 08.01.2011
Beiträge: 465

BeitragVerfasst am: 30. Jan 2011 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Gefunden habe ich hier einen Thread, der gar nicht mal so alt ist. Vielleicht hilft's ja weiter:

http://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?t=5664&postdays=0&postorder=asc&start=15
Nach oben
CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 30. Jan 2011 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

Wie kommt's? Ganz einfach, durch die Zusatzstoffe, die Füllstoffe, die notwendig sind, um aus einem bisschen Wirkstoff, eine handliche Tablette zu formen. Es wird dir kaum möglich sein, den Wirkstoff vom Füllstoff zu trennen, deshalb muss alles injiziert werden. Die Füllstoffe können verklumpen und ein Gerinsel bilden. Dieses Gerinsel wiederum kann vom Herz in viele kleine Gerinsel "zerhackt" werden, die wie eine Splitterbombe, vom Herz in eine hohe, kraftvolle Geschwindigkeit gebracht, in die Lunge krachen. Hier können die Gerinsel auch zu Verstopfungen von Gefäßen führen. Lungenbereiche können so von der Blutversorgung abgeschnitten werden. Das ist das gefährliche dabei. Diese Gefahr besteht allerdings auch bei der Injektion von Heroin. Was nun gefährlicher ist, kann ich nicht beurteilen.
Nach oben
CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 30. Jan 2011 21:07    Titel: Antworten mit Zitat

Calendula hat Folgendes geschrieben:
Gefunden habe ich hier einen Thread, der gar nicht mal so alt ist.

An den von dir aufgeführten Thread, liebe Calendula, sollte sich gema1509 erinnern, da er an dieser Diskussion rege teilnahm.

Ansonsten hilft Google in der Regel bei jeder Frage sofort weiter.
Nach oben
Calendula
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 08.01.2011
Beiträge: 465

BeitragVerfasst am: 30. Jan 2011 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

Offenbar erinnert er sich ja nicht, denn dort stand genau deine Erklärung schon drin, allerdings mit weniger Worten. ^^

Egal, danke für die Links, die ich doch recht interessant finde. Smile
Nach oben
CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 30. Jan 2011 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Offenbar erinnert er sich ja nicht, denn dort stand genau deine Erklärung schon drin, allerdings mit weniger Worten. ^^

Na, vielleicht wird's mit anderen und vor allem mehr Worten verständlicher? Ich habe mir den Thread nicht durchgelesen, nur überflogen. Kann es sein, dass es deshalb mehr Worte sind, weil ich die Problematik deutlicher erklärte? Rolling Eyes Wink

Ich hätte große Scheu, mir so eine Tablette in die Vene zu hauen. Schon alleine vor Heroin habe ich großen Respekt. Viel so groß die Angst, es könnte sich festsetzen und die Gefäße verstopfen, was letztendlich auf Dauer passiert.

Reicht es nicht schon, wenn das Krams geschnieft oder geraucht wird? Ist das nicht gefährlich genug? Und zwar lächerlicherweise weniger wegen des eigentlichen Wirkstoffs, sondern aufgrund der Streckstoffe. Klar, Spritzen ist eine andere Dimension, ein anderes Feeling. Das muss jeder selbst entscheiden, ob ihm das Risiko wirklich Wert ist, dafür das ganze Leben aufs Spiel zu setzen.

Nur durch eine einzige Spritze das ganze Leben riskieren? Dazu gehört eine große Portion Lebensmüdigkeit.
Nach oben
Calendula
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 08.01.2011
Beiträge: 465

BeitragVerfasst am: 30. Jan 2011 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Stimmt, CrazyMan, ich fand deine Erklärung sehr verständlich und aufschlussreich. Wollte damit ja auch nicht gesagt haben, dass du dir deine Erklärung hättest sparen können. Nee nee!

Ich weiß, es ist nicht das Thema hier. Aber da lese ich gerade u.a. "das Feeling ist ein anderes"... etc.

Spätestens an dieser Stelle (mir ist das übrigens durchaus schon bekannt) frage ich mich, warum sich jemand überhaupt substituieren lässt, denn der Grundgedanke ist dabei doch eigentlich ein anderer oder irre ich mich? Letztendlich muss man sich mit seiner Suchtproblematik nur nicht auseinandersetzen.

Ich weiß, dass es durchaus User gibt, die keinen Beikonsum haben und auch sonst "keine Geschichten" machen, also auch keinen i.v.- Konsum u.ä., die arbeiten gehen können, sozial integriert sind, was-auch-immer. Nachdem was ich so lese, scheint mir aber ein recht großer Teil der Substituierten einfach nur eine einfache "Lösung" ihres Problems gefunden zu haben und ich muss zugeben, je mehr ich lese über weiteren Missbrauch usw. , umso mehr schwillt mir der Kamm.
Nach oben
CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 30. Jan 2011 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Eine einfache Lösung ihres Problems? In wie fern? Das Problem an sich besteht doch fort. Es sind sogar zwei geworden: Das Substitut und die Droge. Die Abhängigkeit vom Substitut und von Heroin.

Ich habe bisher hauptsächlich Personen kennengelernt, die zwar Ersatzmittel erhalten, also Methadon oder Subutex, jedoch zusätzlich Heroin konsumieren. Sehr selten sind Leute darunter, die wirklich ohne Droge durchhalten, die, wie du schreibst, ein drogenfreies Leben führen.

Es ist schwer, sich auf die Seite dieser Personen zu stellen, das Verhalten zu verteidigen. Fakt ist, es ist ein starker Charakter notwendig, nein zu sagen, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Das körperliche mag relativ schnell überwunden sein, doch im Kopf besteht der Ruf, die Verlockung, noch sehr lange fort. Und der Ruf ist sehr stark, vor allem für Menschen, die keinerlei Alternativen gegen alte, ausgelatschte Pfade zu setzen haben, die nahezu automatisch wieder zurückfallen. Aber das ist ein sehr komplexes Thema, dass nicht in wenigen Sätzen zusammenfassbar ist.
Nach oben
Calendula
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 08.01.2011
Beiträge: 465

BeitragVerfasst am: 30. Jan 2011 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Niemand hat gesagt, dass es ein einfacher Weg wäre. Ich bin so weit sogar völlig auf deiner Seite.^^

Das Thema Drogen beschäftigt mich schon sehr lange. Deshalb ist mir durchaus bewusst, dass es ein sehr beschwerlicher Weg ist/sein würde ein drogenfreies Leben zu führen oder führen zu wollen. In diesem Zusammenhang habe ich mir auch Dokumentationen etc. rein getan, in denen wahrscheinlich auch nur die gezeigt wurden, die erfolgreich waren d.h. Substitution mit dem Ziel der Integration und das Ganze sogar ohne Beikonsum oder auch die kontrollierte Abgabe von H mit dem Ziel der Integration (damit meine ich Arbeit, soziales Umfeld, kein Szenekontakt). Offenbar sind das aber auch Menschen, die sich die Mühe gemacht haben, ihre ausgelatschten Pfade zu verlassen und nach neuen Wegen gesucht haben. Mag es auch noch so mühsam sein, aber das Problem mit notwendiger Veränderung und Suche nach Alternativen haben wir doch alle.

Wie schon erwähnt, gehe ich erstmal davon aus, dass der Grundgedanke bei Substitution ist, die Konsumenten an ein suchtfreies Leben heranzuführen, zu begleiten und zu unterstützen auf dem Weg dahin. Ein weiterer Ansatz ist, die Beseitigung der (Beschaffungs-)Kriminalität.

Was ich mitunter lese ist jedoch was völlig anderes. Da scheint mir doch einiges schief zu laufen, der Grundgedanke gefät völlig ins Abseits. Angefangen damit, dass Th enicht so eingenommen wird wie verordnet. Auch wenn immer wieder geschrieben wird, es sei nicht so, so lese ich doch immer wieder, dass Konsumenten weiterhin auf der Suche nach dem Kick sind. Methadon wir i.v. konsumiert aus diesem Grund, dem Arzt erzählt man Märchen und in seinem Beisein schluckt man das Zeuch halt brav. Das ist anscheinend das von vielen angesprochene "schöne Leben", alles ist rosarot, keine Probleme... preiswerte Angelegenheit (weil ja kostenlos) - den Beikonsum kann man sich locker leisten. Da muss sich doch niemand mit seiner Sucht auseinandersetzen. Wozu denn auch?

Mein Eindruck: Substitution sowie kontrollierte Abgabe von H ist in der derzeitigen Umsetzung völlig für den Arsch! Sad
Nach oben
CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 30. Jan 2011 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
...der Grundgedanke bei Substitution ist, die Konsumenten an ein suchtfreies Leben heranzuführen, zu begleiten und zu unterstützen auf dem Weg dahin. Ein weiterer Ansatz ist, die Beseitigung der (Beschaffungs-)Kriminalität.


Das ist ein traumhafter, ja, nahezu schnulziger Gedanke: Der heilige Samariter rettet den Süchtigen dank eines Ersatzmittels und weist ihn auf seinen neuen Weg in ein drogenfreies, glückliches Leben.

Wie es tatsächlich in der Regel aussieht: Der Abhängige kommt, wenn er Glück hat, ansonsten mit monatelanger Wartezeit, in ein "Programm". Er muss Urinprobe und Blutprobe abgeben sowie diverse Untersuchungen durchführen lassen, die letztendlich nichts weiter als die Kasse des Arztes aufbessern. Im anfolgenden wird der Patient genötigt jeden Tag in die Praxis zu laufen, um sich dort sein Medikament abzuholen. Abholen ist dabei falsch ausgedrückt. Unter den scharfen Augen der Praxishelferin muss der Patient das Medikament einnehmen, damit ihm keine Chance gelassen wird, es irgendwie nach draußen zu schmuggeln, wo es verkauft werden könnte. Dabei wird nicht unterschieden, ob es ein glaubwürdiger Patient ist, der das Medikament mit nach Hause nehmen könnte, was für sogar besser für ihn wäre, da er berufstätig ist, der tägliche Gang zum Arzt ein großer Umstand bedeutet. Nein, alle werden in einen Topf geworfen. Egal, ob dabei ein Patient mit großen Chancen, aus der Sucht zu gelangen, die Motivation verliert, jeden Tag in die Praxis anzutanzen, um sich dort, für ihn beschämend, an einer Schlange wenig sozial wirkender Personen anzustellen, während Wohnungsnachbar und Arbeitskollege an dieser vorbeilaufen.

Letzteres war und ist für mich Grund, NICHT in so ein Programm zu gehen. Ich habe kein Interesse, meinen Job dadurch zu verlieren. Man wird herabgewürdigt, dadurch, dass man gewzungen ist, jeden Tag, auch Samstags und Sonntags, in die Praxis zu laufen und sich in eine Menge teilweise wirklich heruntergekommen wirkender Leute zu mischen. Die Chancen sind gut, während dessen auf Bekannte zu stoßen. Man wird gezwungen, jegliche Anonymität fallen zu lassen. Jeder, der am Wochenende in die Praxis rennt, hat ein Drogenproblem. Man bräuchte sich nur auf eine Bank gegenüber der Praxis setzen und von jedem ein Foto machen. Das bei allen Substi-Ärzten, und schon hat man eine Liste von nahezu allen Drogenabhängigen der Stadt.
Nach oben
Calendula
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 08.01.2011
Beiträge: 465

BeitragVerfasst am: 31. Jan 2011 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Entschuldige bitte, aber ich habe nichts von Samariter oder ähnlichem gemeint, wie du es verstanden hast. Wichtig ist ja, dass der Nutzer mit diesem Deal einverstanden ist. Wink

Meines Wissens (vielleicht habe ich mich verlesen) ist DAS der Grundgedanke der Substitution (s.o.). Hilf mir doch bitte auf die Sprünge: Worum geht es deiner Ansicht nach bei der Substitution?

Übrigens weiß ich, wie es bei den Ausgabestellen läuft und ich lese immer wieder, wie sehr die "Nutzer" sich die Schenkel quasi blutig schlagen darüber, wie sie die Mitarbeiter oder den Artzt übers Ohr gehauen haben. Anhand der Beiträge, die darüber zu finden sind im Gegensatz zu Beiträgen über "gelungene Substitution" schließe ich daraus, dass die Mehrheit dieses Angebot schlichtweg missbraucht. Wie deutest du denn die Anfragen und postings dieserart?
Nach oben
CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 31. Jan 2011 00:54    Titel: Antworten mit Zitat

Vorab: Hier Geschriebenes, so lese ich sogar aus meinen eigenen Beiträgen, kann leicht mißgedeutet werden. Der "schnulzige" Gedanke sollte nicht auf dich gedeutet sein, sondern war allgemeiner Art.

Worum es nach meiner Ansicht bei Substitution geht? Das habe ich obig beschrieben, eben dieser schnulzige Gedanke. Ok, es handelt sich um etwas mehr.

Der Süchtige soll anstatt seiner Droge brav, wie ein erzogener Schäferhund, das Substitutionsmittel einnehmen, das ihm die Arzthelferin über den Tresen zuwirft. *schnapp* *hechel* *schwanzwedel* Wenn er das jeden Tag so ausübt, sei er in der Lage, ein normales Leben zu führen, d.h. einen Beruf auszuüben, eine Familie zu gründen, und so fort.
Doch wird hier oftmals der psychische Aspekt vergessen. Eben die Psyche verbirgt die Ursache, die es zu heilen gilt. Es geht nicht darum, die Droge mit einem anderen Mittel zu verdrängen. Doch Plätze in der Psychotherapie sind rar und haben lange Wartezeiten. Die Puzzle greifen nicht ineinander. Der Patient erhält zwar seine Ersatzmedikamentation, doch während er auf einen Psychotherapieplatz wartet, hat er schon längst wieder zur Droge gegriffen und man kann wieder von vorne anfangen.

Für die, die Interesse an den Schwierigkeiten auf dem Weg aus der Sucht haben, hier ein kleines Beispiel. Eine Person, die berufstätig ist, ein normales Leben führt, jedoch das Problem der Abhängigkeit hat und davon loskommen möchte, all die Hürden und Schranken der angeblichen Hilfen noch nicht kennend:

Wie verlief es denn, als ich genug von H hatte, als ich mich dazu entschloss, ich möchte endlich wieder davon loskommen? Da war ich gerade ein halbes Jahr abhängig, war noch voller naiver Hoffnungen und hatte das Bild eines hilfreichen Gesundheitssystems. So ging ich zur Hausärztin, die mir eine Einweisung ins Irrenhaus verschrieb, Kommentar "Notfall" enthaltend. Ich rief im Krankenhaus an, wo man mir mitteilte, alles sei belegt, außerdem müsse ich erst Willen beweisen und tagtäglich anrufen. Ich würde in einer Liste aufgenommen, in der ich, wenn ich denn jeden Tag brav anrufe, weiter nach oben rücken würde. Wie bitte, dachte ich. Ich war wirklich am Rande meiner Kräfte, war fix und fertig, nahe des Nervenzusammenbruchs und Selbstmordes, konnte nicht mehr, wollte nichts anderes mehr, als behandelt werden, und dann das. Ich rief also jeden Tag an, Tag für Tag, Woche um Woche. Irgendwann kam ich in den Genuß, in einer geschlossenen Anstalt zu vegetieren. Am vierten Tag unterlag ich dem Irrglauben, über dem Berg zu sein. Ich ließ einen Tag Polamidon aus und glaubte, ich hätte keinen Entzug mehr. Ich wusste damals nicht, dass es länger als Heroin anhält. Im Krankenhaus verlangte man von mir, ich müsse mich an deren Plan halten und weiter Polamidon einnehmen. Ich weigerte mich und flog raus. Am nächsten Tag ging daheim der Entzug los und alles war wie vorher. Sofort eilte ich zum Arzt, der mir mitteilte, es sei kein Platz frei für das "Programm". Es dauerte, bis ich einen freien Platz fand. Der Arzt meinte, ich müsse jeden Tag erscheinen und mir das Medikament abholen. Jeder würde Berufstätigkeit vorgaukeln, antwortete er, nachdem ich schilderte, es sei für mich aus beruflichen Gründen problematisch. Der Arbeitgeber solle dann eine Arbeitszeitenbestätigung ausfüllen. Aha, dann kann ich ihm ja gleich sagen, ich sei ein Junkie. Auch wird es ihn skeptisch machen, wenn ich jeden Tag zum Arzt renne. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis mich Bekannte oder sogar Mitarbeiter bei der Medikamentenausgabe sehen. Das wäre mein berufliches und soziales Ende. Aber auf so etwas nimmt keiner Rücksicht. Darüber hinaus würden viele das Krams verkaufen und sich statt dessen Heroin kaufen. Das ist aber nicht meine Absicht. Ich muss also für das Verhalten der anderen mit einstehen. Ich lehne die Behandlung ab, weil mir das alles zu schwierig und gefährlich ist. Also wieder eine Hürde und wieder stehe ich da und weiss nicht, wie es weiter gehen soll.

Nun haben wir aber diesen Thread vollständig vom Ursprungsthema befreit.

Woher weisst du, wie es an den Ausgabestellen veräuft? Wie ist, wenn ich fragen darf, deine Situation? Bist du in diesem Forum als Angehörige, Interessierte oder Betroffene?
Nach oben
Trini
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 31. Jan 2011 01:06    Titel: Antworten mit Zitat

ich muß mich mal einmischen Very Happy

Ich finde das Calendula den Nagel auf dem Kopf getroffen hat mit der Substitution.
Sie hat mir die Worte aus den Mund genommen.
Was dir passiert ist Crazy tut mir leid und ich kann verstehen das du Hals hast auf die Ärzte. hätte wohl jeder.
Aber fakt ist doch wirklich das die Substi ziemlich gut missbraucht wird.
Ach was sag ich denn. Calendula hat schon alles gesagt was ich jetzt auch sagen würde.
Ich weiß übrigens auch wie solch vergabe stelle aussieht und abläuft.
Und da die Substi ja nun mal den Sinn hat um ein geregeltes Leben führen zu können wieso war das bei dir nicht möglich?
Nach oben
Trini
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 31. Jan 2011 01:09    Titel: Antworten mit Zitat

aja ok hab ich wohl überlesen. Das mit der bescheinigung, ja gut. Verständlich auch für den Arzt und doof für dich. Aber den Ärzten wird jeden Tag nur Müll erzählt, da verliert man schonmal das vertrauen und will beweise haben.
Doof für dich. Doof und ungerecht für alle die ernsthaft substituiert werden wollen und das ist nunmal die Minderheit
Nach oben
CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 31. Jan 2011 01:42    Titel: Antworten mit Zitat

Trini hat Folgendes geschrieben:
aja ok hab ich wohl überlesen. Das mit der bescheinigung, ja gut. Verständlich auch für den Arzt und doof für dich. Aber den Ärzten wird jeden Tag nur Müll erzählt, da verliert man schonmal das vertrauen und will beweise haben.
Doof für dich. Doof und ungerecht für alle die ernsthaft substituiert werden wollen und das ist nunmal die Minderheit


Ach, wenn du wüßtest...

Der Arzt bot mir an, die ganze Geschichte "privat" zu machen. Das solle mir 250 Euro kosten, kein Papierkram, keine Krankenkasse, sofort "TakeHome". Genau das, was ich brauche, dachte ich mir, und stimmte zu, legte dem Arzt 250 in bar auf den Tisch, der Betrag für einen Monat Suboxone. Er schnippte mir einen Riegel Tabletten rüber. 7 Tabletten 8mg Suboxone. Danach solle ich wiederkommen.

Ich legte einen Tag Pause ein, schmiss eine 8er und wurde nach 30 Minuten unerträglich entzügig. Das machte ich eine Weile mit und legte eine weitere Tablette nach. Irgendwann war es mir zuviel und ich konsumierte das gewohnte, was mir sofort half. Ich bin eine Menge H gewohnt, so wird es einfach zu viel sein, um auf Subo umzusteigen. Das sagten zumindest andere dazu. Ich solle mich erst abdosieren und es dann nochmals probieren. Doch hatte ich durch dieses Erlebnis große Angst und schob es immer mehr hinaus. Nach 3 Wochen ging ich wieder zum Arzt und beschrieb ihm die Situation. Ich legte ihm außerdem die übrigen Tabletten hin, die er gleich wieder einsteckte. Abgemacht sei ein Monat Behandlung, die sei nun um. Wie bitte? Wo haben sie mich behandelt, fragte ich erstaunt. Irgendwann ließ er sich darauf ein und ich bekam Methaddict, um mich eine Woche lang erst abzudosieren. Hierzu musste ich jeden Tag in die Praxis, genau das, was ich vermeiden wollte. Außerdem unterhahm er jetzt alle möglichen Untersuchungen, Urin, Blut, Blutdruck, Ultraschall. Das müsse sein, ich könne ja einfach umfallen. Seltsam, dass er das nicht schon vor der ersten Tablettenausgabe machte. Ob da nicht jemand einfach nur Geld scheffeln möchte? Nach einer Woche hatte ich, so war es mein Plan, auf Suboxone umzusteigen. Hierzu verlangte ich die alle übrigen Tabletten. Ich hatte Sorge, er würde sie mir wieder wegschnappen, sollte es erneut scheitern, so hätte ich wenigstens schon mal die Tabletten und könnte es beliebig oft versuchen. Doch ging er nicht darauf ein. So wünschte ich wenigstens die Tabletten für eine Woche, so wie er es anfangs auch tat. Nein, das würde er nicht, ich müsse jeden Tag in die Praxis kommen, so sei es vorgeschrieben. Eine Frechheit! Ich war entschlossen, ihn bei Ärztekammer und Krankenkasse anzuzeigen, wenn er nicht freiwillig 100 Euro zurückgezahlt hätte. Die Ärztekammer Düsseldorf hatte schon große Ohren bekommen, bei denen ich den Fall anonym schilderte. Ja, so kann es gehen. Und übrigens: Es war nicht der einzige Arzt, der mir anbot, "privat" sofort TakeHome zu erhalten. Doch beim nächsten Mal werde ich sicher vorsichtiger sein. Nochmal lasse ich mich nicht finanziell ausnehmen.
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Heroin Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter
Seite 1 von 3
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin