Wann muss man in einer Familie die Notbremse ziehen...

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sam
Anfänger


Anmeldungsdatum: 31.01.2011
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 31. Jan 2011 22:55    Titel: Wann muss man in einer Familie die Notbremse ziehen... Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben...
habe im voraus schon ganz viele interessante Beiträge von Euch gelesen...
Manche Dinge haben mich total geschockt und andere widerrum haben mich traurig gestimmt und wieder andere haben mir Hoffnung gemacht (ich weiß es ist gerade fehl am Platze)...
In Wirklichkeit bin ich im Moment selber verwirrt, wie schnell und mit welcher Wucht einen die Realität einholen kann...
Es geht um meinen Lebensgefährten, der schon seit Jahren clean ist (auch clean kennengelernt), deshalb befand ich mich vorher nie in der Position, mir ernsthafte Gedanken über einen Rückfall seinerseits zu machen...
Ich persönlich habe mit Drogen nichts zu tun und auch nie zu tun gehabt. Wir hatten bis vor kurzem eine stinknormale, vielleicht etw. verrückte und dennoch normale Familie.
Wir haben zwei Söhne, hatten beide gute Jobs... und auf einen Schlag steht alles auf dem Kopf... Das volle Programm.. er hat die Miete nicht mehr überwiesen.. war ständig auf Geschäftsreise.. hat sich total verändert.. Hat immerwieder zwischendurch aufgehört um dann wieder rückfällig zu werden... Er sagt städig ich soll ihn in Ruhe lassen, er muss es selber fühlen wann genug ist, aber geht das? Ich würde gerne verstehn was in ihm vor sich geht... Fakt ist, dass ich ihn heute aus unserer gem. Wohnung rausgeworfen habe..
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Trini
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 31. Jan 2011 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sam

Das tut mir echt total leid. Wielange war er denn schon clean?
Deine Frage wann man die Notbremse ziehen soll liegt an dir, wie lange du das Verhalten deines Mannes dir und deinen söhnen zumuten kannst.

Hast du denn unterstützung? Du schreibst ihr hattet einen Job, jetzt nicht mehr?
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abcd
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 26.01.2011
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 31. Jan 2011 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
Konsequenz ist meiner Meinung nach erst mal das Richtige Rezept. Denn alles andere führt nur zu weitern "Spielchen" und es zieht dich nur mit Runter und führt zu einer Co- Abhängigkeit.
Einige müssen erst ganz Unten ankommen um Umzudenken damit der Willen zur Veränderung durchkommt.
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sam
Anfänger


Anmeldungsdatum: 31.01.2011
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 31. Jan 2011 23:16    Titel: Fortsetzung.. Antworten mit Zitat

Fakt ist, dass ich ihn abgöttisch liebe... aber nur wenn er nicht drauf ist... auch wenn seine Schwester meint, dass er früher viel krasser unterwegs war ist es doch nicht besser... oder?
Es macht mich einfach verrückt und lähmt mich in allem was ich tue.. Auch wenn er eine Therapie machen würde, weiß ich nicht ob ich uns nochmal eine Chance geben könnte... Es fühlt sich an wie eine tickende Zeitbombe... weiß nicht wann die polizei das erste Mal vor der Tür steht und mir vielleicht erzählt dass er unter der Brücke oder sonstwo nicht mehr aufgewacht ist...
Frage des Tages... Ist die Trennung für Ihn vielleicht Grund genug um sich jetzt so richtig wegzuballern? Muss es sich nicht eher wie eine Art "Aufwachen" anfühlen... Ich habe das Gefühl, als ob Stücke von seinem Gehirn einfach ausgelöscht wurden... und es sind die Stücke die er bräuchte um damit aufzuhören.. ein elender Kreislauf... vorallem weil wir (bis auf kleine Notlügen) immer aufrichtig zueinander waren..
Ich danke euch schon mal im voraus... und drücke denen die Daumen die noch viel Kraft brauchen werden...
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sam
Anfänger


Anmeldungsdatum: 31.01.2011
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 31. Jan 2011 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ihr seid ja schnell...
anTrini.. ja wir hatten beide gute Jobs.. als er den kleinen vergessen hatte der Tagesmutter zu übergeben als sie vor der Tür stand und der Kleine sich selbst überlassen durch die Wohnung irrte und er im Wohnzimmer so tief geschlafen hatte, dass er nicht mal mitbekommen hatte, dass der Kleine später weg war, weil die Tagesmutter geklingelt hat und der kleine ihr die tür aufgemacht hat.. da bin ich erst so richtig stutzig geworden... Ich hatte Angst dass er dummes Zeug macht und habe mich immer öfter krankschreiben lassen bis ich die Stunden reduzieren konnte erst da habe ich irgendwann begriffen was tatsächlich mit ihm los war... Davor dachte ich er hätte burn-out oder Depressionen...
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Trini
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 31. Jan 2011 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

ein großer Trost ist das ja sicher nicht wenn er früher krasser drauf war. Heute hat er Kinder und Verantwortung und tritt dies alles mit Füßen.

Zitat:
Ist die Trennung für Ihn vielleicht Grund genug um sich jetzt so richtig wegzuballern? Muss es sich nicht eher wie eine Art "Aufwachen" anfühlen... Ich habe das Gefühl, als ob Stücke von seinem Gehirn einfach ausgelöscht wurden.


Das kann dir wohl niemand beantworten, vielleicht ist es ihm momentan egal. Denn wie du sagst
Zitat:
Er sagt städig ich soll ihn in Ruhe lassen, er muss es selber fühlen wann genug ist,

sieht das nicht gerade so aus als würde er seinen rückfall bereuen.
Wie lange ist er denn schon wieder drauf?
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abcd
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 26.01.2011
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 31. Jan 2011 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ob Krass oder nicht, Halbschwanger gibt es nicht. Drauf ist Drauf.

Was er aus der momentanen Situation macht kann nur er entscheiden. Und wenn du bereit bist ihn zu Unterstützen und einen Neu Anfang mit Ihm zu wagen solltest du ihm das mitteilen unter der Bedingung sich sofort Hilfe zu suchen z.B. Drobs. und gemeinsam mit ihm und der Drobs weiter schritte anzugehen……………………………………………………………………………………………………………
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sam
Anfänger


Anmeldungsdatum: 31.01.2011
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 00:15    Titel: Antworten mit Zitat

seit einem halben Jahr ca. und für mich fühlt sich das auch so an wie abcd... druf isch druf!
Wenn es einen Wiederanfang geben sollte, dann doch erst in einem Jahr Abstinenz...
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Trini
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 00:28    Titel: Antworten mit Zitat

jetzt bist du aber ein wenig hart Smile
1 jahr abstinenz. Wie willst du denn das kontrolliern? Jeden tag schnelltest aus der apo?
Dein Freund ist süchtig und das war er als ihr euch kennengelernt habt und wird es immer bleiben.
Er hat es geschafft viele Jahre clean zu leben und ein geregeltes Leben zu führen. Das ist schon eine Glanzleistung.
Ich würde mich fragen welche gründe es für ihn gab wieder schwach zu werden. Gab es denn irgendwas was deinen Freund stark belastet hat? Zuviel Druck auf Arbeit?
Du mußt dir selber klar werden ob du deinen Freund auch mit der Sucht lieben kannst oder eher nicht. Denn der Weg ist steinig.
Du kanntest ihn bisher immer nur als "normalo" ohne Sucht. Und nun ist es soweit und lernst seine süchtige seite kennen. Das das ein schock ist versteh ich sehr.
Aber diese Seite gehört dazu und ihr seid eine Familie und da muß man durch.
Im Augenblick mag er die Droge mehr lieben als seine Familie.
Gib ihm Halt wenn er Hilfe braucht und stehe zu ihm. Setze dir aber Grenzen und denke an deine Kinder. Die Sucht ist ein Teufel, lass dich nicht übers Ohr hauen.
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abcd
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 26.01.2011
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

Wie lange war er denn clean?
Wenn er schon wieder ein halbes Jahr drauf ist wirds ein hartes Stück arbeit, wenn er keine Arbeit hat und wenig Cleane Freunde/ Kontakte.
Wenn er denn nen klaren gedanken fassen sollte und sich hilfe holt sollte er genau abwägen ob er es schafft sich Substituiren zu lassen und in der "alten" umgebung bleibt, was verdammt schwer ist, oder sich einer Langzeittherapie unterzieht.
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sam
Anfänger


Anmeldungsdatum: 31.01.2011
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 00:54    Titel: Antworten mit Zitat

er war sechs Jahre lang clean... ich dachte es spielt keine Rolle wie lange jmd. clean war, beim ersten Mal ist es doch schon vorbei und es ist auch das was er behauptet...
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sam
Anfänger


Anmeldungsdatum: 31.01.2011
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 01:05    Titel: Antworten mit Zitat

wie wahr.. "Die sucht ist ein Teufel" und der Teufel ist ein Eichhörnchen... Twisted Evil
lach net die Tests liegen schon bereit Very Happy inzwischen könnte ich beim kgb arbeiten und er bei der mafia... da ist er selber total erschrocken was für einen guten Spionen er aus mir gemacht hat... nur leider musste ich feststellen, dass das alles nichts bringt... immerhin bin ich lernfähig
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sam
Anfänger


Anmeldungsdatum: 31.01.2011
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 01:21    Titel: Antworten mit Zitat

hallo trini.. du hast nach dem Grund gefragt... Wir mussten umziehen.. Ich hatte ein gutes Angebot bekommen.. Meine Freunde und Bekannte waren wieder da..(wir wohnten vorher in seiner Heimatstadt) Er musste weiter zu Arbeit fahren ca. 4-6 Std. pro Tag.. Plus Wochenendarbeit... Er war wie ein workoholic.. und das hat er zwei Jahre lang durchgehalten... wir haben uns sooo oft deshalb gestritten.. aber da war er schon drauf ohne drauf gewesen zu sein... Ich kenne das auch... aus stressigen Lernphasen... aber er ließ sich nicht überzeugen... jetzt bin ich natürlich diejenige die an allem Schuld ist... aber das kann ich nicht ernst nehmen genauso wie Liebesschwüre... jetzt habe ich den Faden verloren..
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 1. Feb 2011 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist sehr schade, dass er sich nach 6 Jahren wieder der Sucht hingegeben hat. Die Gründe zu analysieren ist sicher wichtig. Irgendetwas stimmt nicht, vielleicht zu viel Arbeit, Probleme in der Beziehung, alles zusammen? Eine Psychotherapie ist unbedingt ratsam, so wie sie es die letzten Jahre direkt nach der Drogentherapie ratsam gewesen wäre.

Du fragst, wann der Zeitpunkt sei, die Notbremse zu ziehen. Ich denke, je früher desto besser! In wie weit es nun hilft, ihn aus der Wohnung zu werfen, möchte ich nicht beurteilen.

Er hat in der drogenfreien Zeit wieder ein produktives, lebensbejahendes Verhalten gelernt und ausgelebt. Je früher er nun wieder dort hin zurück findet, desto größer stehen die Chancen, dass er stabil dabei bleibt. Jeder Tag mehr mit der Droge hinterläßt tiefe Spuren in der Psyche.

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist er berufstätig. Ich selber weiß wie schwer es vereinbar ist, in Drogentherapie zu gehen und gleichzeitig den Job am Leben zu halten. In der Regel muss tagtäglich an der Therapiestelle angerufen werden, um in einer Liste weiter nach oben zu wandern. Sehr plötzlich bekommt man dann bekannt, am nächsten Tag müsse man bereits erscheinen. Das bedeutet, dem Arbeitgeber urplötzlich 2-3 Wochen Urlaub erklären zu müssen, was selten einfach von statten geht.

Hat er denn die Motivation, wieder so schnell wie möglich davon loszukommen? Oder hat er alle Schotten dicht gemacht und lässt niemanden an sich ran, weil er um die Situation weiss und selber verzweifelt wie ein Ochs vorm Berg davor steht?
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