Zeit nach Benzoentzug

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Jolinda
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2010
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 16. Feb 2011 19:50    Titel: Zeit nach Benzoentzug Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe vor 4 Monaten (16. Oktober 2010) meine letzte Dosis Valium (5mg) genommen.

Der Entzug war zeimlich schwierig, auch wenn er sicher milder war, als bei jemandem, der tgl. und in höheren Dosen konsumiert hat.

Die verspannten Muskeln sind besser geworden und auch der enorme innere Stress ist besser geworden.

Vor 2 Wochen kam noch einmal eine Welle von Symptomen (Muskelzuckungen, Verspanntheit, Nervosität und Niedergeschlagenheit). Jetzt sind sie aber zum größten Teil wieder verschwunden.

Im benzo.withdrawal.com forum habe ich sehr viel über Benzoentzüge gelesen und auch viele Filme gesehen.

Der Konsens ist da, dass der Benzoentzug im Allegemeinen wesentlich länger dauert, als bisher angenommen.

Es heißt, dass es Einzelfälle gibt, bei denen der Entzug schon nach 4 Wochen vorbei ist.

Meistens muss man aber angeblich 6-36 Monate einrechnen.


Viele haben es so erlebt, dass Symptome, die schon längst verschwunden waren, wieder kamen, oder, dass sogar Symptome nach 3 oder 4 Monaten
Entzug kamen, die noch überhaupt nicht da waren.

Das ist mir ja vor 2 Wochen passiert.


Aktuell hänge ich nur seelisch noch etwas durch. Ich bin ständig müde und möchte nicht unter Menschen gehen.
Hat irgendjamend ähnliche Erfahrungen gemacht? Weiß jemand etwas über die psychische Verfassung nach einem Benzoentzug?

Hat jemand von Euch es auch so erlebt, dass er/sie lustlos/traurig/introvertiert/müde waren?

Falls ja, weiß vielleicht jemand, wie lange man sich u.U. noch damit rumplagen muss?

Mir geht es insgesamt schon sehr viel besser. Ich habe heute vormittag das erste Mal seit vielleicht 1,5 Jahren innere Stabilität und wieder diese angenehme Ruhe empfunden, nach der ich mich die ganze Zeit gesehnt hatte.


Jetzt habe ich aber wieder 2 Std. schlafen müssen und fühle mich einfach matschig.

Es wäre sehr hilfreich, wenn Ihr schreiben könntet, wie es Euch ergangen ist.

Eine Psychotherapie werde ich jetzt erstmal nicht machen.


Ich bin durch eine Psychotherapeutin da rein geraten und brauche, was Therapeuten betrifft, wirklich eine Pause.

Liebe Grüße und vielen Dank!
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BenZero
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 20.02.2011
Beiträge: 65

BeitragVerfasst am: 20. Feb 2011 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jolinda
Ja, so ein Benzoentzug dauert lange. Ich kenne diese Mittel seit knapp 25 Jahren, egal ob es Diazepam oder ein anderes Benzo ist, die geben sich alle nicht viel. Der Entzug ist immer gleich und steht in keinem Verhältniss zum Nutzen dieser Medikamente.
Man kann auch die Spätfolgen eines Entzugs mit anderen Mitteln abmildern, da gibt es eine ganze Menge, aber wirklich dazu raten kann ich dir auch nicht. Das lustlose, traurige Empfinden, was du im Moment hast, wird wahrscheinlich der Zustand sein, in dem du dich befunden hast, bevor du die Benzos nahmst.
Bei mir war die Einnahme immer abhängig von körperlichen Schmerzen, die sich irgendwann auf die Psyche ausgewirkt haben. Muß dazu sagen, daß ich einige OPs hinter mir habe. Das körperliche Schmerzen die Hauptursache waren, war mir während der Einnahme von Benzos gar nicht bewußt. Ich würde auf jeden Fall einen umfassenden Körpercheck durchführen lassen, bei einem Psychologen kommst du eventuell vom Regen in die Traufe. Denen ist oft gar nicht bewußt, was sie anrichten.
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Jolinda
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2010
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 20. Feb 2011 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo benzozero!

Vielen Dank für Deine Antwort!

Ich war, bevor ich Benzos genommen habe, eigentlich nicht depressiv oder grübelig. Ich konnte nur nicht schlafen.

Die Anspannung, die ich jetzt häufig merke, hatte ich so sonst nicht.

Wie lange kann es denn dauern, bis diese innere Unentspanntheit nachlässt?

LG!
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BenZero
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 20.02.2011
Beiträge: 65

BeitragVerfasst am: 20. Feb 2011 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

Wie lange diese Unentspanntheit dauert, hängt davon ab, wieviel und wielange du die Benzos genommen hast. Es hat auch mit der Geschwindigkeit des Absetzens zu tun. Wenn man es richtig macht, gibt es möglicherweise überhaupt keinen Entzug. Entzüge entstehen meist durch zu schnelle Entgiftung. Es gibt/gab eine Ärztin, die sich lange mit Benzos beschäftigt hat und die als die Koryphäe auf dem Gebiet der Benzodiazepine gilt: Prof. Dr. Heather Ashton. Vielleicht hilft dir dieser Link weiter:

http://www.benzo.org.uk/german/bzcha01.htm

Da steht alles drin, was du wissen musst Smile
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Jolinda
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2010
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 20. Feb 2011 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Benzozero,

ich habe 15 Monate Diazepam genommen und leider plötzlich abgesetzt, weil die Packung leer war und ich nicht wusste, dass ich abhängig geworden war.
Dauert es dann etwa auch 15 Monate, bis ich endlich wieder ruhiger werde?

Heather Ashton habe ich auch schon im Netz gefunden. Sie hat sich wirklich eingehend mit dem Thema befasst.

Allerdings kann man bei ihr lesen, dass ein Benzoentzug mindestens 6 Monate bis 36 Monate dauert...

schöne Aussichten...
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BenZero
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 20.02.2011
Beiträge: 65

BeitragVerfasst am: 20. Feb 2011 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

So schnell darfst du Diazepam nicht absetzen! Nicht von heut auf morgen, wer was anderes erzählt, hat keine Ahnung. Wie lange nimmst du sie denn nicht mehr?
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Jolinda
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2010
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 20. Feb 2011 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Am 16. Oktober habe ich die letzte Dosis genommen.

Der Entzug war ziemlich schlimm. Kröperlich geht es mir aber wieder gut. Vielleicht auch, weil ich meistens große Pausen zwischen zwei Einnahmen hatte.

Wie gesagt, die Psyche ist nur noch nicht wieder fit.

LG!
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