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Freiflug11 Anfänger
Anmeldungsdatum: 19.02.2011 Beiträge: 2
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Verfasst am: 15. März 2011 16:37 Titel: eventueller Wendepunkt |
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Hallo.
ich versuche Schluß zu machen mit meinem Alkohol Konsum.
Ich bin 28 Jahre und trinke seit nun locker über 10 Jahren fast jeden Abend "meine Bierchen".
Ich habe mir selbst gegenüber immer argumentiert das Bier vertretbar sei und in der "geringen Menge" sowieso.
In mir gibt es allerdings schon immer auch eine Stimme die mir flüstert dass ich mich selbst betrüge!
Ich habe viel Gesellschaft von Menschen, Freunden... die meinen Lebensstiel in Sachen Konsum teilen. Diese sagen natürlich es sei auch ok so... Andere Menschen mit anderen Meinungen waren mir bislang meist zu kompliziert. Quasi nicht wirklich kompatiebel zu mir.
Nun habe ich zwei Wochen nicht ein Tropfen getrunken. Dann langsam aber sicher mal wieder auch ein Bier getrunken. Dann kam am Wochenende ein Geburtstag einer Bekanten... Ich habe dort viel getrunken... quasi so wie man mich auch kennt in Gesellschaft.
Am nächsten Tag war ich alles andere als stolz auf mich... ich sehe mich inzwischen mehr als süchtig an. Zwar kann ich es auch sein lassen mit dem Konsum aber die ersten Tage ohne Bier bin ich schon arg gereitzt...
An Tagen nach dem Konsum geht es mir Psychisch total bescheiden. Ich glaube sogar gerade weil ich inzwischen begreife, dass ich nicht mehr "nachlegen" will, und mein Konsum eben so leicht doch nicht zu rechtfertigen ist wie anfangs beschrieben...!
Ich glaub ich befinde mich an einen Wendepunkt in meinen Leben und ich wünsche mir dass ich mich zum "Besseren" wende.
Vielen Dank für diesen Platz zur "Gedankenentfaltung".
LG |
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RaMa41 Silber-User
Anmeldungsdatum: 05.07.2010 Beiträge: 117
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Verfasst am: 15. März 2011 19:14 Titel: |
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Hallo...
Es ist ja sehr schön das Du deine Gedanken hier Preis gibst...
Aber Du hast Irgendwie keine Frage gestelt...
Schreib doch mal was Du so vor hast...
Willst Du nichts mer Trinken,oder willst Du den Alkohol Kontrollieren...
Ich Denke wenn Du es willst kannst Du von den anderen Leuten hier viel Lernen.
Den es ist nicht einfach ...einfach mal aufhören mit Trinken.
Bist Du Suchtkrank?
Oder Denkst Du vielleicht Du bist es nicht...
Hast Du schon mal über eine Therapie nachgedacht?
Hast Du eine Arbeit?
Also wenn Du bisschen genauer schreibst,was Du so vorhast.Werden dir die Leute sicher schreiben wie sie so darüber Denken...
Gruß Ralle |
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Freiflug11 Anfänger
Anmeldungsdatum: 19.02.2011 Beiträge: 2
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Verfasst am: 16. März 2011 01:03 Titel: |
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Ich will mich verändern und meine Trinkgewohnheiten nieder legen.
Ich hatte in der Vergangenheit viel mit Depressionen zu kämpfen. Drei Jahre Psychotherapie gemacht. Der Alkohol stand dort aber nie als zentrales Thema.
Ob ich Suchtkrank bin... Ich denke letztlich nein.
Ich bin aber auch nicht unbefangen in Thema Sucht. Alkohol und Gras sind meine Drogen. In Sachen Kiffen bin ich anfälliger bzw süchtiger als in Sachen Alkohol. Dort habe ich die Erfahrung gemacht das es mit mir durch geht sobald ich konsumiere. Das ist auch der Grund warum ich nicht mehr Kiffe. Sobald ich kiffe bin ich Suchtkrank.
Beim Alkohol ist es so dass ich den Konsum im Griff habe bzw kontrolliere. So denke ich zumindest. Ich halte mich fern von Exzessen mit zu viel Bier und von hochprozentigen sowieso. Zu groß ist die Angst vor der Sucht.
Vielleicht ist grade das auch mein Glück bisher gewesen.
Ich habe viel mehr das Problem das ich Alkohol (also Bier) inzwischen so rational konsumiere als dass sich darin schon der Genuss verloren hat.
Die Ironie daran ist dass sobald ich auf einen Geburtstag geladen werde, ich doch trinke als würde es zum guten ton gehören.
Kollegen fragen nach der Arbeit ob wir noch ein Bier trinken gehen...etc. So viele Jahre habe ich den Brauch des Trinkens selbst gewollt und gefördert. Verrückt wie verselbstständigt dieses Ritual des Trinkens überall hin mitgeht.
Am nächsten Tag geht es mir Psychisch schlecht. Ich fühle mich als Verlierer, schäme mich vor mir selbst...
Ich sag nicht das ich nie wieder ein Bier trinken will aber ich möchte Schluß machen mit dem Alkohol als Bestandteil meines Lebens. Wie genau ich dieses Ziel nun definieren kann habe ich selbst noch nicht ganz raus. Ist ja schon eine schwammige Aussage von mir. |
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RaMa41 Silber-User
Anmeldungsdatum: 05.07.2010 Beiträge: 117
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Verfasst am: 16. März 2011 11:20 Titel: |
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Hi...
Schön das Du schon etwas mehr geschrieben hast .Ich hoffe für Dich das einige Leute hier etwas dazu schreiben.
Ich glaube ...das schreibst Du ja auch selber ,das Du ganz am Anfang von einem Weg bist.
Auf diesem Weg wirst Du viel Lernen. ..über die Sucht und über Dich...
Weißt Du ich bin seit sehr vielen Jahren Suchtkrank, ich war schon zu unzähligen Entgiftungen im Krankenhaus und auch auf einigen Therapien.
Ich kenne mich also recht gut aus.
Und ich erkenne daran was die Leute so sagen, wie weit die jenigen so sind.
Am Anfang ist es immer so das die Leute merken das irgendwas mit ihnen nicht stimmt.
Es sind immer einige Bier zu viel obwohl man nur 2 Flaschen am Abend Trinken wollte sind es wieder 10 geworden.
Bei der Feier war man wieder voll ,und man war der letzte der gegangen ist.
Obwohl man eigentlich schon um 22Uhr nach hause wollte.
Dan kaufen sich welsche am 1ten 62 Flaschen Bier,31 Tage 2 Flaschen am Tag ……..am 16ten haben sie dann noch 5 Flaschen…….
Oh scheiße ………..naja nächsten Monat klapst aber.
Es fängt immer so an ,die Leute merken halt etwas stimmt nicht.
Dan wird versucht die Sache zu kontrollieren, auf jede erdenkliche weise.
Es ist manchmal ein Jahrelanger Prozess ,bis die Leute dann merken das es so nicht geht.
Es gibt auch nicht mal Süchtig und mal nicht… …..Man ist Suchtkrank oder man ist es nicht.
Na mal sehen was die anderen Dir so dazu schreiben.
Ich wünsche Dir das viele schreiben ,und das Du hier viel lernst…..
Gruß Ralle |
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H-girl Silber-User
Anmeldungsdatum: 31.03.2011 Beiträge: 102
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Verfasst am: 16. Apr 2011 17:30 Titel: |
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@ Freiflug
Hi,
finds güt, dass Du Dir selbst eingestehst, dass Du alksüchtig bist. Bei Alk wirds halt echt schwierig clean zu bleiben (kein Beschaffungproblem).
Auch wenn Du körperlich noch keinen Alkentzug bemerkst ist es Zeit Dir evtl. Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Selbst hab ich damit keine Erfahrung, aber ein lieber Freund hat schon oft versucht nicht mehr zu trinken. Versuche nur 1 Bier zu trinken blieben immer erfolglos.
Jetzt geht er seit nem halben Jahr zu den anonymen Alks, obwohl er dazu lang keinen Bock hatte. Und man staune - die Leute und der Erfahrungsaustausch haben ihm geholfen.
Rückfällig werden sicher nicht ausbleiben, aber bis jetzt ist er stabil geblieben.
Vielleicht gehst Du mal zu einem Treffen, evtl. taugts Dir ja.
Lg G. |
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Calendula Gold-User
Anmeldungsdatum: 08.01.2011 Beiträge: 465
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Verfasst am: 16. Apr 2011 19:05 Titel: |
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Ich könnte das jetzt nicht als ausgewachsene Sucht erkennen, aber ich denke, das genau ist der Punkt der großen Entscheidung wo's künftig lang gehen soll. Alkoholsucht bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass man jeden Abend hackevoll auf dem Sofa rumliegt und jedes Wochenende Komasaufen betreibt, sondern jahrelanger regelmäßiger Konsum auch von kleineren Mengen endet auch in einer Alkoholsucht. Ich denke, Freiflug, du bist genau an dem Punkt, wo du das Ruder noch rumreißen kannst. Unbedenklich und harmlos ist dein jetziges Trinkverhalten jedenfalls nicht m. E. |
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Thanatari Silber-User
Anmeldungsdatum: 31.03.2011 Beiträge: 190
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Verfasst am: 18. Apr 2011 01:37 Titel: |
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ich bin ausnahmsweise genau der selben ansicht wie calendula und muß sagen dass ich es besser nicht hätte ausdrücken können.
ich denke du bist jetzt, wo du das problem erkannt hast,aber zumindest körperlich noch keine abhängigkeit da ist genau am richtigen punkt angelangt zu entscheiden dein leben selbstbestimmt und nicht durch automatisierte rituale wie das überall und mit jedem n bierchen zu trinken zu führen..
wenn du dich nach abenden an denen du viel getrunken hast schon vor dir selbst schämst,ist der richtige zeitpunkt zum absprung gekommen bevor es nach und nach immer mehr bierchen am abend werden und sich die sache zu einer voll ausgeprägten auch körperlichen abhängikeit entwickelt..
ich drück dir die daumen dass dus durchziehst!
und sollte es doch nicht so gut klappen wie du vielleicht hoffst scheu dich auch nicht dir proffessionelle hilfe zu holen..
du glaubst gar nicht wie viele leute von denen dus vielleicht nichtmal denkst suchtkrank sind!
dass ist etwas was im prinzip jeden treffen kann und ärzte,psychiologen und suchtberatungsstellen wissen das und können helfen!
LG,THANI |
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