Psychomotorische Unruhe nach Benzoentzug

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Matthias_
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.03.2011
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 23. März 2011 20:44    Titel: Psychomotorische Unruhe nach Benzoentzug Antworten mit Zitat

Hallo miteinander,
ich hab nach einem Trauma eine Benzosucht und Tramalsucht bekommen.
Ich hab dann im KH entzogen, beides innerhalb von vier Wochen losgeworden, naja war nicht schön das alles.

Ich hab folgendes Problem und hoffe, dass mit jemand helfen kann:
Bei starken Stress (bin grad bei der Prüfungsvorbereitung) reagiere ich irgendwann "über", ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll.
Ich kann mein Beine nicht mehr stillhalten und beim Kopf schaltet sich praktisch "ab", geht in Richtung Dissoziation mit psychomotrischer Unruhe.

Kann mir jemand einen Tipp geben? Den Stress zu reduzieren versuche ich schon, aber das klappt nicht immer. Ich hab folgendes ausprobiert (teilweise auch im KH bekommen).

* Atosil : keine Wirkung
* Haldol: keine Wirkung, weiß aber nicht wieviel ich bekommen habe
* Dipiperin: keine Wirkung
* Doxepin: wirkt, aber eben immer seltener, da ich eine Toleranz aufgebaut habe

Konnte jemand von euch wieder in eine normaler Konsummuster bei Benzos entwickeln? Bin ich gleich wieder "drauf" wenn ich mal eine Zopiclon beispielsweise vor einer Prüfung nehme?
Bekomme ich dann wieder Entzugserscheinungen, auch wenn ich nur wenige mg nehme?
Ist das ähnlich wie bei Alkohol? Ich hab dazu keine Infos im Entzug bekommen, auch nicht auf Anfrage...
Matti[/list]
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Gulliver
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 26.02.2011
Beiträge: 32

BeitragVerfasst am: 23. März 2011 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!
Ich bin gerade in der Klinik und entziehe vom Diazepam. Erst kürzlich hatte ich ein langes Gespräch mit meiner Ärztin, die mir erklärte, das ich niewieder Benzodiazepine oder Opiate (war abhängig von Tilidin) zu mir nehmen dürfte. Ausser natürlich mein Leben hänge davon ab. Sie hat mir sogar dazu geraten, eine Art Ausweis bei mir zu tragen, für den Fall eines Unfalls etc... Ich persönlich würde das Risiko eher nicht eingehen. Aber meine Erinnerungen an den Benzoentzug sind auch noch mehr als "frisch". Ich weiß nicht, wie man in solch einer Situation am Besten helfen kann. Aber den Benzoentzug nochmal durchmachen? Für den Fall das es schief geht? Wie lang ist der Entzug denn schon her? Und wie lang hast Du sie genommen?
Ich hoffe Du bekommst die Hilfe die Du brauchst?!
LG
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Matthias_
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.03.2011
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 23. März 2011 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Gulliver!

Ich hab auch vom Diazepam entzogen, dabei war noch Tramal - wobei mir allerdings mehr das Tramal Probleme bereitet hat.

Der Entzug ist bei mir schon ne Weile her, ich wurde im August 2010 entlassen, hatte aber noch ne nachweisbare Menge an Benzos im Blut (400 ng/ml, ich denke die einheit ist ng/ml...allerdings weiß ich das nicht mehr genau), eingelaufen bin ich mit >2000 ng/ml, war also schon bisserl was. Tramal wurde nie gemessen, nur Opiate - scheinbar ist das nicht so leicht zu messen?

Genommen hab ich ca. 2 Jahre eine durchschnittliche Menge von 20mg Diazepam und 400mg Tramal; am Schluss hatte ich die Kontrolle über Tramal völlig verloren, bin bis auf 1000mg Tramal rauf.

Ich weiß mir im Moment nicht zu helfen...hab keine Ahnung was ich machen soll, wenn ich wieder so stark nervöse Zustände bekomme. Ich drifte dann schon fast ab, kann keinen klaren Gedanken fassen.

Den Stress kann ich nicht vermindern, ich hab dieses Jahr die letzte Chance meinen Abschluss zu machen.

Ich bin eigentlich so sehr stabil und auch leistungsfähig... an wen kann ich mich da wenden? Psychiater? Suchtarzt? Kann mir der Suchtarzt da irgendwas verscheiben?

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Entzug! Ich weiß noch gut wie das war...vor allem von zwei Sachen zu entziehen ist schon heftig
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lumiundfiva
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 16.06.2009
Beiträge: 270

BeitragVerfasst am: 24. März 2011 07:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hi auch,

würde dir davon abraten, wieder Benzos, egal welche (!) zu nehmen.

I. d. R. geht das schief, soll heissen das Risiko ist sehr groß daß dein Suchtgedächtnis wieder "voll zuschlägt". Geht vielleicht ein mal gut z. B. vor deiner Prüfung.

Tags drauf wieder ohne, was glaubst du was dein Hirn dazu meint?!

Ich habe selber vor Jahren selbständig von Diazepam entzogen, war dann monatelang komplett ohne das Zeug.

Eine einzige 10er Dia hat mich derart zurückkatapultiert, meine Gier darauf ist förmlich explodiert! Das muß jetzt bei dir nicht so sein, trotzdem ist das imho ein Spiel mit dem Feuer.

Hast du schon versucht, mit ganz niedrigen Dosen "Bio Gras" zu arbeiten?

Evtl eine Haze Sorte, Sativa halt.

Minimale Dosen können hier Wunder wirken, was deine Problematik angeht. Hier ist natürlich auch Vorsicht geboten, sollte es nicht klappen hast du jedoch nicht wieder Benzo Probleme...!

Grüße

L & F
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Matthias_
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.03.2011
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 24. März 2011 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

Da komm ich eher schwer ran - eigentlich garnicht.
Gibts da nicht was legales? Irgendwas, dass einen ein bisschen runter bringt - und das es legal zu Erwerben gibt?
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BenZero
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 20.02.2011
Beiträge: 65

BeitragVerfasst am: 29. März 2011 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Die meisten Probleme entstehen dadurch, daß man sich als Benzodiazepinkonsument mit dem Entzug unter Druck setzt. Wenn ich im Entzug das Gefühl hatte, daß ich was nehmen muss, dann habe ich es genommen. Nur weil irgendwo auf der Welt irgendein Psychiater/Psychologe was anderes meint, ist das für mich kein Grund, es so zu machen.
Ein Entzug ist immer sehr individuell. Deswegen halte ich auch nichts von Schemata oder Schablonen, die für jeden zu gelten haben. Was soll diese Quälerei?
Einem Ideal zu entsprechen, dessen Hintergrund mehr als fraglich ist, ist Unsinn!
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Tamal_Freundin
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 269

BeitragVerfasst am: 30. März 2011 09:05    Titel: Antworten mit Zitat

Wie wäre es mit pflanzlichen Sachen, wie Johanniskraut und Hopfen. Manchmal versetzt ja auch Glauben Berge.

Ansonsten finde ich es erschreckend, dass wenn mal Probleme auftrauchen gar nicht erst gefragt wird: Wie kommt es zu dem Stress? Wie kann ich Stress verringern?, sondern gleich zum Medikament gegriffen wird...
Bei aktuten Angstzuständen helfen mit beispielsweise Atemübungen, die folgendermaßen geht:
Hinsetzen, Hand auf den Bauch (unter den Rippen) legen und dort einatmen und dann gaaaanz langsam ausatmen. Die Lippen beim ausatmen so spitzen, als wenn du nen Suppenlöffel kalt pusten möchtest. Nach ca. fünf Minuten sollte es dir besser gehen.
Manchen Menschen hilft Autogenes Training, Yoga, Meditation, Progressive Muskelentspannung usw.
Weiterhin musst du deine Lage mal reflektieren. Woher kommt der Stress? Zu spät angefangen zu lernen? Machst du dir selbst einen Erfolgsdruck? Gibt es zusätzliche Stressfaktoren, wie Streit mit Partner(in), Eltern usw., die zusätzlich deine Situation erschweren. Wie lernst du? Ins Blaue? Hast du einen Lernplan? Die Liste könnte man noch erweitern...
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Matthias_
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.03.2011
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 30. März 2011 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

Naja was heißt zu spät, es liegt m.A. nach in der Natur der Sache, dass man sich niemals 100% vorbereiten kann. Das Anspruchsdenken hatte/ habe ich bzw. muss mich davon lösen.
Entzug is jetzt schon fast 1/2 Jahr her, ich will halt auch irgendwie vorankommen.

Es war kein Angszustand; war eher stressbedingt - und Stress wird ja immer wieder neu eingeschätzt usf., leider kann man sich dem nicht immer entziehen, die alternative wäre alles hinzuschmeißen.

Hinsetzen und ruhig atmen war da schon nicht mehr drinn.

Im Enzug selber war ich da nie so reflektiert (stationär, man geht da ja nicht nur allein durch, das Umfeld macht da schon auch was mit, auch wenn man das nicht will). Die Aggros auf Tramaentzug haett ich nur ungern auf nahestehende entladen.
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Tamal_Freundin
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 269

BeitragVerfasst am: 31. März 2011 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

Die Atemübung funktioniert auch in Stresssituationen, für die ist es also nie zu spät.

Klar kann man beim lernen immer mehr machen. Ich hab jetzt selbt erst meine Diplomprüfungen geschrieben und ich hab mir einen Lernplan erstellt und nach dem hab ich auch jeden Tag gearbeitet. Ich hab Pausen und Erholungszeiten eingebaut und ich fühlte mich auf jeden Fall vorbereitet. Der Lernplan war auch realistisch, so dass nie das Gefühl aufkam es nicht zu schaffen. Ich habe nicht komplett alles vorbereitet, was zu lernen war. Ich hab manche Sachen auf Lücke gelernt. Ich denk Prioritäten setzen gehört auch zum erfolgreichen Lernensmanagement dazu.

Die Reflexion des eigenen Lebens ist total wichtig. Es ist nie zu spät damit anzufangen. Und gerade beim Lernen ist es besser mal ein paar Stunden einen (realistischen und somit machbaren) Plan aufzustellen, der dann gefühlsmäßig entlastet (also von der Panik befreit: ich schaff es nicht den Stoff insgesamt durchzunehmen), anstatt viele weitere Tage in dieser latenten Panik zu verharren. Und Stress hat man bei Prüfungen immer. An den Prüfungstagen sah bei uns keiner toll aus, eher wie eine Horde Zombies mit tiefen Augenringen usw. (ich eingeschlossen). Man kann jedoch steuern wie viel Stress man sich zusätzlich macht.

Also: Viel Erfolg! Du schaffst das!
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