Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Danman Anfänger
Anmeldungsdatum: 10.04.2011 Beiträge: 4
|
Verfasst am: 10. Apr 2011 21:42 Titel: Hey! Meine Freundin war süchtig... wie am besten helfen? |
|
|
hallo
Ich kenne meine Freundin von der Arbeit. Aus einem hin und wieder geplaudere wurde mehr. und ich habe auch immer mehr von ihr erfahren. im endeffekt hab ich mitbekommen, dass sie gekokst und haschisch geraucht hat.. ich habe mich trotzdem auf sie eingelassen. ich habe in meinem Leben nichtmal noch eine Zigarette probiert. Meine F. hat immer zu mir spaßhalber "Saubermann" gesagt. sie hatte 2 beste freunde, die sie eig. nur mit diesen drogen runtergezogen haben. Meine freundin ist berufstätig, große wohnung, auto, 3 haustiere, und ich hatte angst, dass sie das alles deswegen verlieren kann. wir hatten viel streit und diskussionen... doch ich habe sie soweit gebracht, dass sie von dem ganz wegkommt... sie raucht nur noch ihre zigaretten, und das stört mich klarerweise überhaupt nicht! wollte ihr das nicht auch noch wegnehmen... das ist jetzt seit september her, als sie das letzte mal was durch die nase gezogen hat... doch ich merke natürlich, dass sie deprissionen hat, sie finden es ein wenig "ominös" dass sie plötzlich ein "normales" leben führt, und auf einmal gewisse dinge auf die reihe bekommt, was sie vorher nicht geschafft hat! sie würde gerne eine 3 monate lange intensive therapie machen... ich will das auch für sie, nur ich denke hald bischen weiter... wie bezahlen, wie alleine die wohnung bzw Fixkosten bezahlen, um die 3 Tiere ( frettchen, was ganz nettes ) und so weiter... bzw wie kann ich sie am besten verstehen, was sie gerade durchmacht? Ich kann mir das nur so vorstellen, wie ein raucher, der aufgehört hat, und jetzt einen entzug hat... ist das so ähnlich ? kann mir das ja nicht mal richtig vorstellen, weil ich eig. keinerlei suchtmittel zu mir nehm! (das bischen saufen mal im monat zählt da ja nicht)
was sollte ich auch jeden fall tun?
sollte sie kündigen und die therapie machen?
ich weiss manchmal nicht weiter, weil ich sie in diskussionen ned ganz versteh, und sie mich aber leider auch ned immer! sie meint ich übertreib manchmal, das grass rauchen gesünder als Zigaretten sind usw. ...
Wenn mal wer zeit hat, und den ganz kleinen absatz vorhin gelesen hat, dann würde ich mich sehr um eine Hilfe von euch Freuen!
Schönen Abend noch an alle in diesem Forum!
Lg, Da'n |
|
Nach oben |
|
|
veilchenfee Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4072
|
Verfasst am: 10. Apr 2011 21:50 Titel: |
|
|
Hi,
wenn Sie wirklich seit September nichts mehr genommen und seitdem ihr Leben bzw. ihre Arbeit geregelt bekommen hat, braucht sie ganz sicher keine stationäre Therapie mehr. Auf keinen Fall würde ich an ihrer Stelle ihre Arbeit kündigen etc. Wenn sie wirklich Depressionen haben sollte, kann sie sich in eine ambulante Therapie begeben und, wenn nötig, ein leichtes Antidepressivum (Fluoxetin etc.) verschreiben lassen.
Zitat: | (das bischen saufen mal im monat zählt da ja nicht) |
Da bin ich anderer Meinung. Unterschätze niemals die verheerende Wirkung des Alkohols! |
|
Nach oben |
|
|
Danman Anfänger
Anmeldungsdatum: 10.04.2011 Beiträge: 4
|
Verfasst am: 11. Apr 2011 08:23 Titel: |
|
|
sie denkt aber, dass eine ambulante therapie nichts bringen wird, und lieber stationär behandelt werden möcht. Und sie meint, dass ihr der jetzige job sowieso nicht gefällt, und nach der behandlung job wechseln möcht. Wie soll i da reagieren?
Sie hatte schon eine aufnahmsprüfung als U-Bahnfahrerin... Aber nur, weil sie kurz davor gemeint hat, sie muss sich einen Ofen durchziehen, und nicht gewusst hat, dass sie noch zum amtsazt muss, wird sie wahrscheinlich nicht genommen werden... Was mich traurig stimmt... Das wäre eine tolle Chance für Sie gewesen... Ich steh ihr immer bei, aber i benötig da schon sehr viel Kraft. |
|
Nach oben |
|
|
veilchenfee Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4072
|
Verfasst am: 11. Apr 2011 15:36 Titel: |
|
|
Gründe, die gegen eine stationäre Therapie sprechen:
- Eine stationäre Therapie ist sehr teuer, die Plätze sind rar. Daher sollten diese Plätze Menschen zugutekommen, die wirklich verzweifelt sind und "draußen" nicht mehr klarkommen.
- Es ist eine Frechheit, eine Therapie zum Vorwand zu nehmen, um seinen Job zu wechseln. Auch mir gefällt so einiges nicht, ohne dass ich die Allgemeinheit dafür bezahlen lasse.
- Wer sich wegen Drogen und/oder psychischer Probleme in Behandlung begibt, muss damit rechnen, dass er diesen "Makel" sein Leben lang nicht mehr los wird. Den Staatsdienst kann sie dann sowieso vergessen. Außerdem kann sich eine solche Therapie nachteilig auswirken, wenn es um Themen wie Kredite, Versicherungen etc. geht.
Ich würde mir das wirklich sehr gut überlegen, die Nachteile könnten überwiegen. Davon abgesehen: Inwiefern kommt sie denn nicht klar? Was will sie denn therapieren lassen? Ihre leichten Koks-Depressionen? Neee, oder? Außerdem hast Du völlig recht, was Deine Bedenken betreffs Lebenshaltungskosten etc. angeht. |
|
Nach oben |
|
|
Danman Anfänger
Anmeldungsdatum: 10.04.2011 Beiträge: 4
|
Verfasst am: 12. Apr 2011 06:35 Titel: |
|
|
ich möcht da meine Freundin nicht unbeliebt machen... Sie hat nicht nur bischen gekokst... Sie is jetzt 27, und hat mit 15 begonnen... Früher auch Extacy und was Weiß ich... Sie hat mehr genommen, als was ich überhaupt kenn... Und vor Ca. Einem halben Jahr war sie noch viel Ärger drauf, als andere teilweise wahrscheinlich aushalten. Sie war öfters 3 Tage lang durchgehend munter, ohne einem Zucker! Sie hat vieles in ihrem Leben durchgemacht wegen Sowas. Es sind ja viele Dinge vorgefallen, die einfach zu viel wären, hier zu erwähnen... Angefangen von Polizei und etc. ...
Ich rede hier also sicher nicht von kleinen mengen. Oder von etwas, was sie nur auf partys gemacht hat. Das war das tägliche leben. Ohne vertrauen auf andere Menschen, könnten ja alle böse sein. Zurückgezogen in eine eigene Welt. Mit viel Einbildungen und geistigen künstlichen Vorstellungen...
Ich bin Dir schon dankbar, dass Du mir antwortest, weil ich sonst mit niemanden anders darüber reden kann. Solche Leute werden meist gleich vor dem kopf gestoßen. |
|
Nach oben |
|
|
veilchenfee Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4072
|
Verfasst am: 12. Apr 2011 09:00 Titel: |
|
|
Ich glaube Dir schon, dass Deine Freundin viel mitgemacht hat. Eine vollständigere Information wäre natürlich hilfreich, damit ich mir ein besseres Bild von ihrem Zustand bzw. ihrer Situation machen kann.
Auch ich habe nicht nur ein bisschen gekokst - ich habe es mir in die Venen gejagt und war auch schon mal 5 Tage am Stück wach. Ich hatte Halluzinationen und Paranoias vom Feinsten. Glaub mir, ich kenne mich auch ein bisschen aus.
Nachdem ich aufhörte, hat es Jahre gedauert, bis ich wieder einigermaßen ich selbst war. Dennoch habe ich danach durchgehend (bis heute ohne Fehltag) gearbeitet und meine einzige Therapie bestand darin, dass ich einer Freundin die Ohren vollgejammert habe. Das soll aber nicht der Maßstab sein.
Was mir halt auffällt, ist, dass Deine Freundin Deinen Angaben nach seit September soweit clean ist. Wenn sie das so lange durchgehalten hat, sollte sie eigentlich über das Schlimmste hinweg sein. Wenn schon, hätte sie gleich stationär gehen sollen. Was genau ist denn ihr Problem? Depressionen - klar. Was noch?
Zitat: | Mit viel Einbildungen und geistigen künstlichen Vorstellungen... |
Das heißt, sie hat heute noch Wahnvorstellungen? Hört Stimmen? Obwohl sie clean ist? So was in der Art? Oder ist sie womöglich gar nicht clean?
Grüße! |
|
Nach oben |
|
|
Sorgenkind Gold-User
Anmeldungsdatum: 24.03.2011 Beiträge: 593
|
Verfasst am: 12. Apr 2011 19:04 Titel: |
|
|
Hallo Danman,
Erstmal, deine Freundin ist süchtig. Und vermutlich wird sie es auch bleiben. Denn sucht verschwindet nicht einfach. Sie ist ein stetiger begleiter...
Ich teile nicht ganz die Meinung von Veilchenfee. Denn ich selber habe auch zuhause entgiftet und bin danach in Stationäre Behandlung gegangen. Und habe danach sogar noch Therapie gemacht.
Ich muss sagen das dieser Weg für mich sehr wichtig war. Denn wer über Jahre Drogen in seinen Alltag intigriert, der ist sich fremd wenn die Drogen weg sind. Ich musste für mich vieles neu erkennen lernen. Warum handel ich wie ich handel ? Wie fühle ich mich eigendlich ?
Man verlernt Gefühle zu erkennen. Und oft verliert man auch eine positive haltung zum Leben.
Viele wissen kaum noch was mit sich anzufangen. Weil Hobby´s und Freizeitaktivitäten in den Hintergrund geraten sind.
Auch die Depression ist in meinen Augen behandlungsbedürftig.
Ich würde ihr raten mit ihrer situation zu einem Psychater zu gehen. Komplett checken lassen wie die Lage ist. Das heißt evtl mit Medikamenten ( Anti-depressiver/Neuroleptika) versorgen. Danach wird der Arzt ihr schon einen Rat geben.
Der kann sehr unterschiedlich ausfallen . Evtl soll sie gleich Stationär bleiben. Es kann aber auch sein das er meint sie braucht nur Ambulant hilfe.
Einstellen würde ich mich erstmal auf ein offenes gespräch mit einem guten Arzt. Dann weitersehen ...
Ich kenne deine Freundin nicht. Aber du wirst ihr sicherlich am meisten helfen wenn du einfach nur für sie da bist . Wer weiß ob sie auch andere störungen hat als nur die Sucht.
Ich wünsch erstmal alles gute
Sorgenkind |
|
Nach oben |
|
|
Fentanyl Silber-User
Anmeldungsdatum: 22.05.2010 Beiträge: 223
|
Verfasst am: 13. Apr 2011 19:19 Titel: |
|
|
Hallo
auch ich denke, dass Deine Freundin süchtig ist und bleibt. Ein Süchtiger bleibt ein Leben lang süchtig, auch wenn er schon lange clean ist.
Warum geht sie nicht zu einem Psychiater, einem kompetenten ihres Vertrauens natürlich. Dann kann man gemeinsam entscheiden ob es ausreicht eine ambulante Therapie zu machen, in eine Tagesklinik zu gehen oder aber vollstationär.
Nochwas: Es ist KEIN Makel wegen einer psychischen Krankheit in stationärer Behandlung gewesen zu sein.
Sie braucht dazu auch nicht zu kündigen, eine Depression ist eine Krankheit, deren Behandlung von jeder Krankenkasse übernommen wird.
Gruss
F |
|
Nach oben |
|
|
Danman Anfänger
Anmeldungsdatum: 10.04.2011 Beiträge: 4
|
Verfasst am: 15. Apr 2011 21:58 Titel: |
|
|
Ich weiss, dass meine Freundin nichts mehr nimmt... schon alleine deswegen, weil sie mit mir frei über das redet...
Zitat:
Mit viel Einbildungen und geistigen künstlichen Vorstellungen...
Das heißt, sie hat heute noch Wahnvorstellungen? Hört Stimmen? Obwohl sie clean ist? So was in der Art? Oder ist sie womöglich gar nicht clean?
ja das hatte sie früher, als sie noch nicht clean war... jetzt schläft sie jede nacht, is am Abend immer brav müde, konzentration steigert kontinuierlich. das habe ich damit gemeint...
Mal was anderes... ich bin erst seit ein paar tagen in diesem Forum, habe vieles gelesen, selbst mit euch geschrieben... und schon das gibt mir ein wenig Macht in meine Hand, meine Lady besser zu verstehen und in etwas kritischen Situationen auf jeden Fall besser zu reagieren... das hätt ich nie Gedacht... Man merkt erst dann, wenn ein Mensch soetwas durchgemacht hat, was für ein Mensch Er/Sie ist!
Ich musste bei der polizei sogar aussagen, weil wegen Geldmangels und Natürlich diversen einbrüchen die polizei schön langsam aber doch auf sie gekommen ist... ich konnte aber vieles verhindern, Sie musste ein Vollkommenes geständniss ablegen, mit allen was sie in den letzten 10 Jahren so dadurch erlebt hat... Laut drogenschutzgesetz ist es so, wenn man das macht und ein "NEUES LEBEN" beginnt, bekommt man sozusagen einen Klaps am hinterkopf, ein bischen DUDUDU und kann sozusagen Neubeginnen...
Ich denke, da sie doch beim Arzt durchgekommen ist, und nächste Woche einen Gesprächstermin in der personalabteilung zum U-Bahn fahren hat, wird sie das auch durchziehen. sie freut sich voll darauf, ist sehr motiviert und überaus Glücklich...
Sie verliert schnell die Hoffnung und ist leicht niedergeschmettert... aber schön langsam aber Doch merkt sie, dass das Leben doch schöner ist als sie sich immer eingeredet hat... sie hat mir erzählt, dass sie direkt nach nem grund gesucht hat, um etwas ziehen zu können... auch wenn es für jemanden, der keine Drogen nimmt, nie schlimm wär...
jetzt muss sie zwar ziemlich mit sich selbst kämpfen, aber ich motivier sie, zeig ihr, was es für Vorteile gibt, wenn sie am Balll bleibt...
Aber trotzdem: eine therapie, egal ob Stadtionär oder Ambulant, wir/ SIE braucht immer noch hilfe, um leichter vorann zu kommen...
Psychater ist zur zeit so eine Sache: der ist meist vormittags, und sie kann ned jede Zweite zum Psychater gehen, ohne dass die jetzige Firma bescheid weiss... Wenn sie wirklich U-Bahn fahrerin ist, dann wird sie am Anfang meist in der Nacht und am WE eingesetzt werden. dann können wir die restliche Zeit unter der Woche ausnutzen, und mit so ner Therapie, Psychater, Arzt od. was auch immer beginnen.
Aber ich habe gute Hoffnung, dass sie eines Tages nicht mehr daran denken muss und dass sie ein "NORMALES" Leben führen kann... |
|
Nach oben |
|
|
|
|