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Nodi Anfänger
Anmeldungsdatum: 13.04.2011 Beiträge: 3
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Verfasst am: 13. Apr 2011 14:49 Titel: Clean aus Eigenkraft. |
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Hallo,
ich möchte gerne kurz meine Erfahrung mit Euch teilen.
Vor ca. 14 Jahren habe ich ganz harmlos mit Kiffen angefangen. Erst nur am Wochenende, während ich bei meinem Freund war, der etwas weiter entfernt wohnte.
Nach einer Zeit hatte ich in meiner neuen Heimatstadt neue Freunde gefunden. Der Kontakt zu meinem vorherigen Freund brach schließlich ab. Meine neuen Freunde kifften ebenfalls und so lebten wir eine Zeit lang in den Tag hinein. Mein Geld, dass ich größtenteils von meiner Mutter bekam, floss mir nur so durch die Hände.
Mit meiner Mutter hatte ich bald nicht mehr viel zu tun, man lebte so neben sich her. Sie war immer öfter weg, ich hatte immer mehr Besuch. Irgendwann kam sie garnicht mehr nach Hause und ich hatte sozusagen einen Freifahrtsschein Leute einzuladen.
Schließlich kiffte man sogar im Wohnzimmer, machte Kontrollanrufe bei seiner Mutter..war sich sicher, sie hätte keinen Grund nach Hause zu kommen.
So ging es eine ganze Zeit, bis die gemeinsame Wohnung aufgegeben wurde und ich eine eigene kleine Wohnung bekam.
Es spitzte sich immer mehr zu, hinzu kamen Extasy, Kokain und Speed. Wir nahmen es zu Hause ein. Bei mir. Wir warfen uns Extasy und legten uns schlafen, um dann von der Wirkung einige Zeit später wieder aufzuwachen.
Der Freundeskreis wechselte stätig und schließlich brach alles auseinander. Die Wohnung war nicht mehr sicher, das Fenster eingeschlagen, die Leute gingen mit Waffen aufeinander los.
Ich wusste nicht mehr weiter, ging zu meiner Mutter. War beim Arzt, bekam Tabletten. Doch die nahm ich nicht. Denn sie haben mich mehr weggehaun als die Drogen. Das konnte ich nicht mitmachen. Anschließend zog ich zu meinem Bruder und meiner Oma. Hatte einen soliden Freundeskreis, ging wieder aufs Gymnasium.
Doch dann kam der eine Nachmittag, an dem ich mit alten Leuten wieder Kontakt aufnahm. Die Nummer war mir in die Hände gefallen. Wir trafen uns, und alles fing von vorne an. Nur das es nun nicht mehr bei mir stattfand, sondern wir auf GOA Partys fuhren.
So ging es dann ein paar Jahre, bis ich von einem Mann schwanger wurde, der mich bat so viele Drogen zu nehmen, bis das Kind stirbt. Schließlich brachte er mich dazu das Kind abzutreiben. Unsere Wege trennten sich, und ich war so verletzte, dass ich auf keine Party mehr gehen wollte.
Stattdessen lernte ich wieder neue Leute kennen. Die jedoch nur kifften und keine harten Drogen nahmen. Das war also das aus für die Chemie. Ich ging eine neue Beziehung ein und mein Freund zog zu mir. Ich arbeitete den ganzen Tag und er hing nur in der Wohnung rum. Wir fingen an World of Warcraft zu spielen. Das Spiel zog mich in seinen Bann, ich spielte es dauernd. Unsere Beziehung zerbrach und ich spielte neben der Arbeit ständig World of Warcraft. Mir hat das Spiel so gut gefallen, dass ich keine Lust mehr hatte loszufahren und mir etwas zu rauchen zu besorgen. Lediglich Zigaretten rauchte ich noch.
So ging es dann ca. 3 Monate weiter bis ich in dem Spiel jemanden kennenlernte. Zusammen verbachten wir jeden Tag in der unrealen Welt und lernten uns kennen. Man traf sich und schließlich kamen wir nach einem halben Jahr zusammen.
Heute bin ich mit dieser Person 3 1/2 Jahre zusammen, wir sind zusammen in eine andere Stadt gezogen, haben einen einjährigen, gewollten Sohn und ich habe das Zigaretten rauchen aufgegeben. World of Warcraft wurde wieder vom Computer verbannt und ich nehme wieder aktiv am Leben Teil und treibe Sport.
Mittlerweile bin ich wieder zu dem Menschen geworden, der ich einmal war. Aus der Zeit meiner Abhängigkeit kenne ich niemanden mehr. Und ich weiß, dass ich diesen Kontakt auch nie wieder herstellen darf. Denn ansonsten wäre die Rückfallgefahr einfach zu groß.
Das habe ich leider am eigenen Leibe miterlebt. Zuerst war ich noch stolz sagen zu können, ich kiffe nicht mehr...doch nach einiger Zeit war ich wieder mitten drin.
Mein heutiger Freund weiß von meiner ehemaligen Sucht nichts. Diesen Abschnitt meines Lebens möchte ich für mich behalten. Mein Freund ist Nichtraucher und hatte mit dieser Szene noch nie Kontakt.
Ich habe eine Freundin wiedergewonnen, die ich durch meine Sucht verloren hatte. Darüber bin ich sehr glücklich und ich freue mich, dass mein Gehirn langsam wieder einigermaßen arbeitet.
Ich möchte mit meinem Beitrag anderen Leuten Mut machen. Es ist kein einfacher Weg, weil man erst einmal bereit sein muss, alles aufzugeben, auch sein eigenes "momentanes" Ich, aber es lohnt sich.
Viel Erfolg an alle. |
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Nodi Anfänger
Anmeldungsdatum: 13.04.2011 Beiträge: 3
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Verfasst am: 13. Apr 2011 15:01 Titel: |
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Noch als Nachtrag: Heute bin ich 29 und wir haben neben der Chemie auch Pilze und LSD konsumiert. Also eigentlich alles zusammen. Wir sind teilweise auch in den Wald gegangen und haben versucht eigene Pilze zu finden und anhand der Sporen zu bestimmen. Ganzschön gefährlich. |
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dOrO Anfänger
Anmeldungsdatum: 13.04.2011 Beiträge: 15
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Verfasst am: 13. Apr 2011 17:55 Titel: |
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Ich habe den fehler gemacht & meine geschichte erzählt.
Knapp 10 Jahre Drogenkarierre Gras,Pillen,Pep,H,Kokain & Meth...
Einem Menschen der nix damit zu tun hat.Am ende hat er nur die person gesehn die ich war,nie die die letztenendes vor ihm stand. 'So eine wollte ich nie,will eine die ziele & was erreicht hat'...der erste mensch der es schaffte mich weg zu bekommen von dem scheiß & den es echt interessiert hat.Es war nie geplant & zw uns hat sich einfach was entwickelt aber da war immer dieses wissen über mich.
Tja er ging von heute auf morgen,reagierte nicht mehr...
Seit knapp 3 wochen schreiben wir wieder sms & mails,ganz unbefangen.'Ich bin stolz das du stark geblieben bist,ich habe immer an dich gedacht & geglaubt' sagte er mir vor paar tagen & möchte kaffee trinken gehen mit mir...& ich '?' seit 6 wochen wieder auf Meth -12kg,blass,rote augen...
Chance verpasst! |
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joe Platin-User
Anmeldungsdatum: 28.12.2007 Beiträge: 1172
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Verfasst am: 14. Apr 2011 18:12 Titel: |
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hallo Nodi,
danke für deinen beitrag. ich feiere am 21. april meinen 12 jährigen cleangeb. und obwohl meine geschichte etwas anders ist, kann ich das gut nachvollziehen was du schreibst.
viel kraft fürs weitere leben.
lass weiter was von dir hören.
joe
Nur für heute nehme ich keine Drogen |
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