Ein Leben mit Meth & keiner darf es Erfahren!

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dOrO
Anfänger


Anmeldungsdatum: 13.04.2011
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2011 17:26    Titel: Ein Leben mit Meth & keiner darf es Erfahren! Antworten mit Zitat

Freitag Vormittag 11:00uhr an einem sonnigen Septembertag.Dein Wecker klingelt,du wirst wach,hörst im Halbschlaf wie drausen alles seinen gewohnten Gang geht...Autos fahren,Leute laufen die Strasse lang Lachen,Reden,Busse fahren...Bei dir ist auch alles wie immer zumindest wie in den lezten paar Monaten.Dein Kopf tut mal wieder weh,die Augen brennen...du musst dich regelrecht zwingen aufzustehn,dein Tag ist verplant mit Dingen die du schon gestern erledigen wolltest evt auch vorgestern.Wenn du es heute nicht machst könnte es eng werden...
3 Std später, bist du gerade mal auf dem Weg zur Küche um Frühstück zu machen.Ein Toast mit Honig wie fast immer wenn du mal was isst...

Nach dem Essen was du dir neben sinnlosen Sendungen im TV reingeschoben hast,stehst du auf gehst richtung Schrank machst ihn auf...Alles ordendlich sortiert und parat -> Karte,Schein,Stoff...
Du ziehst die Gardine zu,baust dir eine,ziehst...Für einen kurzen moment fragst du dich warum du dir das antust.Deine Nase die eh schon Wund und total Endzündet ist brennt wie feuer,dir steigen aus Reflex tränen in die Augen...
Du stehst auf,gehst zum Rechner und schaust mal eben nach deinen Mails evt schreibst schnell mit jemandem,während du deine 'Zigarette danach' rauchst.Sie schmeckt bitter,was eben noch in der Nase brannte läuft dir langsam und bitter-säuerlich den Hals runter und du hast das Gefühl gleich Kotzen zu müssen...

Mitte November immernoch Clean,immernoch Stolz,immernoch im Gefühlschaos,immernoch viele Dinge zu Regeln...
Vieles sehe ich klarer und mit jedem Tag ohne dieses Teufelszeug erlebe ich Gefühle die für andere normal sind.Es haut mich um was man alles fühlen kann.Was für andere zur normalität gehört bzw Selbstverständlich ist,muss ich erst lernen...wieder lernen..alles was ich die Jahre durch Alkohol,Drogen,Fressanfälle und Kotzen unterdrückt habe,all diese Gefühle die ich nie fühlen wollte wie mir jetzt bewusst geworden ist erlebe ich jeden Tag.Egal ob gute oder schlechte ich lebe und genieße sie.

Mitte März...Du warst dir so sicher das du es schaffst...
Es endlich schaffst alles hinter dir zu lassen,neu zu beginnen & du warst Stolz es geschafft zu haben.
Ein knappes halbes Jahr hast du gekämpft,Gefühle ausgehalten,erlebt & warst stark...bis zum Tag X...
Es wahr ein Drahtseilakt & du hast das Seil gekappt,es fehlte nur ein kleines Stück aber irgendwas warf dich zurück.
Es war ein Samstag der wieder alles veränderte...Die Tage davor hast du kaum ausgehalten es war einfach zuviel...
' Nur dieses eine mal noch,versprochen...weil im moment alles so krass scheiße ist & keiner ans Telefon geht...jetzt in diesem moment,wo du unbedingt reden musst weil du sonst durchdrehst '
So war der Paln.Selbst wenn du alle Kontakte strikt gemieden hast,gibt es immer einen weg...
Du hast dich angezogen & bist einfach los ohne einen Gedanken daran zu verschwenden was du hier eigendlich machst.Warum auch,Interessiert es irgendwen '?'...


--> Seit ich 14 bin zieht sich das Thema wie ein Schleier über mein Leben,immer und immer wieder.
Gras,Kokain,Pep,Heroin,Pillen & seit 6 Jahren schließlich 'nur' noch Meth.
Ich habe irgendwann angefangen meine Gedanken aufzuschreiben um vllt eines Tages dahinter zu kommen warum ich mir den Scheiß immer wieder antuhe.
Alle sind Stolz das ich durchhalte & kämpfe seit nem halben Jahr nach meinem total Absturz.
'Na hallo,ich hab Kampfgeist' Lächel,geh nachhause -> Karte,Schein,Stoff...
Heut bin ich 25 & sehr allein damit denn sie haben für mich & mit mir gekämpft & ich?
Es ist im moment wie ein Doppelleben & jeden Tag sehr hart den Schein zu wahren...
6 Wochen konsumier ich nun wieder,langsam ist es sichtbar & sie werden kommen...die Fragen & Lügen!
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H-girl
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 31.03.2011
Beiträge: 102

BeitragVerfasst am: 13. Apr 2011 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

@ dOrO

Hi dOrO,

hab grad deinen Beitrag gelesen. Kann Dir ziemlich alles nachempfinden. Bin bereits seit 35 J. auf H. Meth war nie so meine Sache. Seit neuestem aber hab ich Bekanntschaft mit ähnlichem Stoff gemacht. Wünschte ich hätt es nie probiert,

Mit Lügen hab ich ziemlich aufgehört (meine Eltern haben es eh nie gemerkt - hatte immer Arbeit, neben meinen 3 Kindern), da ich sowieso wenig Freunde hatte, denn H., jetzt Pola waren meine Lebensbegleiter. Bisher hatte ich alles im Griff, aber dieses Teufelszeug hat es in sich. Plötzkich merken die Leute, dass man irgendwie anders ist und werden hellhörig, also ist wieder Lügen angesagt und blöde Fragen. Solang der Stoff da, bin i ch ständig am Ballern.

Hoffe, dass cih die Kurve noch kriege, was das Zeug betrifft. Laut Deinen Schilderungen hast du´s ja auch schon mal in Griff bekommen. Macht mir Mut - Du kannst es auch wieder schaffen, ich wünsch es Dir sehr, Du bist noch so jung. Irgendwann aber auch mal so alt wie ich. Mit H. und Pola hab ich mein Leben total in Griff gehabt, und jetzt das! Könnt mich ohrfeigen.

Totzdem hoff ich für Dich und mich, dass wir beide den Absprung schaffen.

viel Erfolg Gruß G.
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klakaddl
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 06.07.2009
Beiträge: 93

BeitragVerfasst am: 23. Apr 2011 09:48    Titel: Paralelen Antworten mit Zitat

Hey Doro,

mit deinem Beitrag beschreibst du so ziemlich genau mein Leben. Nicht nur ziemlich genau. Du beschreibst mein Leben.
Crystal bestimmt meinen Tagesablauf und dabei war ich schon zwei mal in den letzten sechs Jahren für je sechs-sieben Monate clean.
Und das mit den Gefühlen. Ich versteh dich. Wirklich, ich versteh dich so gut.
Ich hab jetzt wieder angefangen regelmäßig zu konsumieren weil ich mit den emotionen nicht klar gekommen bin. Sechs Jahre unterdrückter Gefühle sind auf einmal über mir zusammengebrochen wie eine Lawine die nie enden will.

Wenn du willst können wir gern Privat weiter schreiben

Wär vielleicht für uns beide net schlecht
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snubbel83
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.07.2011
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 10. Jul 2011 00:07    Titel: Ich weiß nicht was ich sagen soll... Antworten mit Zitat

also ich deinen Bericht gelesen habe liebe doro musste ich weinen, eigentlich weine ich immer noch.

Ich stehe auf der anderen Seite, ich bin die verlobte eines Suchtkranken. Was nicht wirklich einfacher ist. Denn du siehst diese Person ganz langsam zugrunde gehen und du kannst nicht helfen, man ist einfach hilflos und hofft jeden Tag das man die Persona die man Liebt nicht tot auffindet.

Ich verstehe wie schwer es ist der Sucht zu wiederstehen und ich wünsche allen Betroffenen, egal ob Konsument sowie Angehörigen, die nötige Kraft um durchzuhalten.

Ich weiß nicht ob euch die Geschichte einer Angehörigen eines Suchtkranken interessiert, aber wenn nicht dann braucht ihr ja nicht weiter zu lesen...aber es ist mein Erfahrungsbericht.

Ich lernte meinen Mann 2009 kennen, er befand sich damals noch im Maßregelvollzug. Zu seiner Geschichte: Er rauchte jahrelang Hasch, hatte keine Erfahrungen mit anderen Dorgen. Er wollte damals neues Hasch kaufen und bekam keines. Er traf damals auf ein Mädchen, sie fragte ihn ob er denn schonmal Shore genommen hat. Er wusste damals nichts damit anzufangen. Das Mädchen versprach ihm das es absolut toll ist, danach würde es ihm richtig gut gehen...aber schnell süchtig würde man nicht, sie würde es auch nur ab und an nehmen, wäre kein Problem. Also fuhren sie zu ihm nachhause. Sie konsumierten es dann. Es fand dieses Gefühl so befreiend, so einzigartig ohne Sorge zu sein. Mein Mann hatte eine Woche lang ruhe, dann kamen die Gedanken daran. Nun kaufte es es sich das erste mal selbst. Er konsumierte und log sich das erste Mal selbst an...ach wir haben Wochenende ich habe das im Griff, ab und an den Problemen diesen Gefühlen zu entfliehen was ist schon dabei. Der Kreislauf begann. Immer häufigeres entfliehen dem Alttag. Er war damals noch mit einer anderen Frau verheiratet. Die Lügen begannen, konsumieren und verbergen waren nun der Hauptbestandteil seines Alltags. Das Geld floss nur durch seine Finger. Die Miete konnte er nicht mehr bezahlen, wie Versicherungen usw. und trotzdem war am Monatsanfang das Geld schon eigentlich nicht mehr zum konsumieren da. Er eignete sich Geld an das nicht ihm gehörte...die Kriminalität begann. Zum Schluss musste es so kommen wie es kommen musste...er begann 5 Raubüberfälle in verschiedenen Geschäften. Die Polizei schnappte ihn letztendlich. Er wurde verurteilt 6 Jahre. Er sollte in den Maßregelvollzug...Maßregelvollzug ist eine forensische Klinik, das heißt Therapie zeitlich nicht gebunden. Seine Ehe zerbrach in sehr kurzer Zeit, wobei sie eher durch die Sucht auch draußen nur noch auf dem Papier bestand. Die Beierscheinungen der Sucht machten es vollkommen unmöglich intim zu werden ohne das es aufgafallen wäre. Wir lernten uns kennen da wurde er gerade in die Außenwohngruppe verlegt. Nach 6 Monaten begann das Probewohnen und wir zogen zusammen. Wir heißt er, mein kleiner Sohn und ich. Er wurde mit der Zeit zu dem Vater meines Sohnes. Dann kam die Entlassung und er hatte alle Chancen der Welt...doch es kam anders. Er sah seine Chance und sein Potenzial nicht. Es kam zum ersten Rückfall. Aber er konnte sich mir anvertrauen und es blieb unentdeckt. Nach einem halben Jahr merkte ich es stimmte etwas nicht mit ihm...ein fremder Mensch. Es dauerte aber auch dieses mal konnte er es mir sagen. Er suchte Hilfe, nur zum Entzug war noch kein Platz frei. Er setzte sich selbst runter, bis ein Platz frei wurde. Ich dachte damals das wäre das schlimmste was ich in meinem Leben erleben musste. Ich liebe ihn und das machte die Sache nicht einfacher, denn mein schmerz wurde so groß sein leiden zu sehen. Er schlief 3 Tage lang. Jede Stunde bin ich zu ihm ins Zimmer und habe ihm versucht Flüssigkeit einzuflößen. Er schreckte auf, hielt sich an mir fest, hatte Todesängste...ich erklärte ihm wo er war, mit Tränen auf den Wangen. Dann der rettende Anruf, ein Platz wurde frei...drei Wochen mussten wir überstehen dachte ich! Ich unterschätzte die Sucht, vielleicht wir zwei. Ich weiß nicht wieviele Wochen es dauerte bis es wieder anfing. Geld verschwand, lügen begannen, eine Partnerschaft wurde zur zerreißprobe, ständiges weg sein, der Körper wurde wiederlich, die Seele verschwand und nur noch ein Etwas war anwesend. Eines nachts schlief er bei meinem Sohn ein, weil dieser wach wurde. Ich sah die beiden Morgens wie sie so lieb beieinander lagen...und mein Herz konnte wieder Liebe spüren, wie lange ich sie nicht mehr gespürt habe war mir gar nicht aufgefallen. Sie standen beide auf und es war schön, seit langen musste ich mich nicht zusammenreißen bis...bis ich das Bett von unserem Sohn gemacht habe. Da lag sie nun die Spritze! Selbst da fand er ausreden, es war die Hölle und vielleicht hätte ich gehen sollen denken einige und vielleicht hätte ich es tun sollen...aber ich konnte nicht vergessen war für ein wundervoller Mensch er in wirklichkeit war...doch anscheinend wusste er es selbst nicht. Er konnte sich mir nicht mitteilen und so kam es wie es kommen musste...Juni 2011, am 5. kein Geld mehr zum Leben, kein Geld mehr meinem Sohn essen und trinken zu kaufen, er hatte alles genommen und rechtfertigte alles in seinem Drogenverstand, die Hölle brannte...ich bat ihn schnellstmöglich auszuziehen. Es tat so verflucht weh, den Menschen den man liebt zugrunde gehen zu lassen. Er konnte nicht verstehen das er dem Tod näher als dem Leben war und was er seiner Familie antat...es war ja alles nicht so schlimm und ich solle nicht so ein Wind machen. Schlimm das man in so einem Drogenwahn sogar seine Frau und sein Kind zugrunde gehen lassen würde, als mit den Drogen aufhören zu können. Am 09. dann der Anruf, den ich so erwartet und gefürchtet habe...Verhaftung...Straftat Raub...und mir klingt immernoch sein hämisches Lachen unter Drogen am Telefon als er mir erzählte was er gemacht hat. Er kam nicht mehr nach Hause...JVA und da wartet er immernoch. Ich war ihn schon besuchen, ein schrecklicher Ort...und glaubt mir es ist nicht schöner zurück gelassen zu werden als Angehöriger, man wird von der Gesellschaft mitverantwortlich gemacht. Mein Leben war von dem einem zum anderen Tag ein Scherbenhaufen...

Ich stehe, auch wenn ich es nie gedacht habe zu ihm. Wir hätten es verhindern können, wenn er sich geöffnet hätte.

Ich bin stolz auf ihn das er nochmal den Weg der Terapie einschlagen möchte und nicht einfach seine Zeit im locker im Knast absitzen möchte. Er möchte endlich leben...ihm wurde jetzt erst bewusst das er sich selbst überschätzt hatte.


Nun zu euch ich wünsche euch das ihr die nötige Kraft findet und sucht euch Hilfe, es ist eure Chance zu leben! Ihr seid tolle Persönlichkeiten so wie ihr seid, glaubt mir ihr unter Drogen gefallt nur euch selbst. Ich verstehe das ihr angst habt "ohne" zu leben, aber "ohne" könnt ihr wenigstens Leben! Der Weg erscheint euch zu schwierig und zu lang zum durchstehen...doch habt Mut!

Ich wünsche euch das Beste! Geht den Weg einer Therapieeinrichtung wenn ihr leben wollt, dort seid ihr nicht alleine und ihr findet viel halt. Glaubt daran euer Umfeld wird stolz auf euch sein...denn ihr stellt euch eurem größten Feind und werdet gewinnen.

Ich hoffe unsere Liebe wird stark genug sein um die Jahre die nun folgen werden, weil er nicht um HILFE bat und er schaff es alleine und wollte niemanden enttäuschen, überstehen werden. Jetzt wünscht er sich er hätte es getan!

LG
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Nocturna
Anfänger


Anmeldungsdatum: 12.08.2011
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 12. Aug 2011 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hi doro,

die methadoneingabe scheint dich multi gemacht zu haben. Vielleicht solltest du das beenden und erst mal versuchen nur auf einer substanz zu bleiben. Das waere der 1. erfolg.
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