Von Esstörung und SVV zu Cannabis/Nikotin und zurück?!

Gehe zu Seite 1, 2, 3, 4, 5, 6  Weiter
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Erfahrungsberichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Syrrah
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.03.2011
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 10. März 2011 00:17    Titel: Von Esstörung und SVV zu Cannabis/Nikotin und zurück?! Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich glaube ich komme nicht weiter. Ich bin 25 Jahre alt und rgendwie habe ich doch ein Problem mit mir selbst, auch wenn ich es zwischenzeitlich, z.B. auf Partys und im Beruf, ganz gut überspielen kann... (Immer Einser-Durchschnitt, gerade dabei meine Dissertation zu verfassen)
Ich hatte mit 12 eine Magersucht entwickelt, zu der sich dann ein Jahr später das Ritzen gesellte. Durch meinen Freundeskreis, aus dem auch mein jetzige Mann kommt Smile, konnte ich dann mit 15 zuerst die Magersucht beheben und nach und nach auch das Ritzen abstellen. Vor 2 Jahren hatte ich nochmal einen Rückfall in die Magersucht, als ich am Ende meines Studiums stand und meine Mutter an Krebs erkrankte (Dazu muss man wissen: Mein Vater war schon an Krebs gestorben als ich 3 Jahre alt war und bei meiner Mutter hatte die Ärzte eigentlich auch keine Hoffnungen mehr - zum Glück haben Sie sich getäuscht...) Allerdings fing ich mit 15 Jahren an zu rauchen und zu kiffen - bis vorgestern. Ich wollte aufhören, um im Sport (der mir in den letzten Jahren ein besseres Körpergefühl gab) mehr Ausdauer zu haben, eine Familie gründen zu können und meine Wahrscheinlichkeit, Krebs zu bekkommen zu senken. Naja, jetzt bin ich seit 2 Tagen nur am heulen, total depressiv und das schlimmste ist, dass ich wieder mit dem Ritzen angefangen habe. Und irgendwie kann ich mir das gar nicht verzeihen, würde mich aus Selbsthass am liebsten gleich wieder Ritzen, aber das wäre ja blöd^^ Mir fällt es einfach verdammt schwer in den Spiegel zu schauen oder einen inneres Selbstgespräch zu führen, in dem ich mich nicht beschimpfe... Wie komme ich da raus? Ich will doch eigentlich gut mit meinem Körper umgehen, aufhören mit dem ganzen Zeug - aber manchmal denke ich, dass ich es eh nicht schaffe (obwohl ich bisher objektiv eigentlich alles beim ersten mal geschafft habe) und auch nicht verdient habe... Ich versteh mich einfach nicht (Und das Schlimme ist, dass ich in solchen Momenten gar nicht weiß, was ich meinem Mann sagen soll. Ich bin dann auch total zerissen: Eigentlich wär ich dann gern in seinem Arm, aber irgendwie kann ich es auch nicht ertragen und dann hasse ich mich schon wieder dafür, ihn weggestoßen zu haben und uns beiden den Abdend versaut zu haben...) Was mache ich falsch? Das ist doch nicht normal?

Falls sich jmd. die Mühe gemach hat, den Wortschwall wirklich zu lesen und auch noch zu antworten - danke im Voraus Smile

Syrrah
Nach oben
SmokyMo
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 17.12.2010
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 10. März 2011 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Syrrah,

Hi habe selber Borderline und kenne mich mit deinen Problemen leider sehr gut aus. Hast du dich schon mal mit deinem Arzt darüber unterhalten das du der meinung bist "nicht ganz richtig" zu sein ?
Ich selber habe in der Zeit als ich noch täglich gekifft habe auch nicht geritzt. Und jetzt wo ich clean bin ist das mit dem Ritzen leider wieder da. Ich kann dir nicht sagen ob du die selbe störung hast wie ich, aber mach doch mal einen Test auf Borderlinestörung.
Ich wünsche dir sehr das du nicht betroffen bist, aber wenn solltest du dich um Therapeutische hilfe bemühen. Denn es ist sehr wichtig daran zu arbeiten.
Alles gute SmokyMo
Nach oben
Syrrah
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.03.2011
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 28. Apr 2011 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

Oh man, bis man ein Gespräch beim Therapeuten hat dauert es eeeeeeeecht laaaange... Naja, nächsten Monat ist es so weit. Aber besser wird das alles im Moment irgendwie nicht. Dazu kommen Albträume, ich bin enorm langsam und unkonzentriert geworden (wird das nicht immer von leuten gesagt, die kiffen und nicht von denen, die aufgehört haben?!) Und stimmungsmäßig rutsch ich momentan manchmal echt tief, also wirklich tief ab mit richtigen Heulkrämpfen für Stunden und tagelanger Grübelei. Hmmm, und mein Kaufverhalten ist langsam auch eher ein Kaufdrang, den ich mal angehen sollte... Aber Borderline? Ich weiß nicht, hab eigentlich keine dissoziativen Zustände... Og Gott, der theraput wird mich doch echt für total bescheuert halten, bei dem, biographisch betrachtet, ganz ordentlichem Problemkomplex Rolling Eyes
Nach oben
Sorgenkind
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 593

BeitragVerfasst am: 28. Apr 2011 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Syrra,

Ich bin es wieder ^^
Also Borderline hat mit dissoziativen Zuständen nicht immer zu tun. Kann vorkommen ist aber kein typisches syntom. Ich glaube an Borderline weil du sehr stark selbstverletzendes Verhalten zeigst. Worunter zb. Magersucht, Drogenkonsum und das Ritzen zählt.
Ich würde dir das Buch Arrow Ich hasse Dich/Verlass mich nicht - Die schwarzweiße Welt der Borderlinepersönlichkeit empfehlen .
Welche Diagnose du hast ist im Grunde aber auch völlig egal. Hauptsache ist das du hilfe bekommst ^^
Ich wünsch dir alles gute
das Sorgenkind
Nach oben
Syrrah
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.03.2011
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 28. Apr 2011 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Dankeschön, das Buch werde ich mir mal besorgen. Und naja, bin ja ganz hoffnungsvoll dass ich bei einer Psychotherapie einen hilfreichen Input bekomme - obwohl ich natürlich auch Angst habe, dem gegenüberzusitzen und alles zu erzählen... So face-to-face Embarassed Hab auch Angst, dass es irgendwelche Zwangsmaßnahmen gibt... Da du ja schon eine Diagnose hast, hattest du wohl auch schon Gespräche - wie laufen denn die ersten Sitzungen so ab? Ich hoffe ich werde dann nicht zu sprunghaft und überrenn den dann quasi mit meinen Problemen, so dass ich erst recht verwirrt rüberkomme Shocked Im Übrigen: Hast du zwei Accounts?
Nach oben
Sorgenkind
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 593

BeitragVerfasst am: 28. Apr 2011 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

hi,

nein nur noch einen ^^ Kann ich nicht gut erklären ohne folgen ...

Ich war 14 Wochen in der Psychatrie und 11 Wochen in Therapie. Daher hatte ich schon einige Gespräche. Ich erkläre dir das gerne Morgen genauer. Aber jetzt muss ich pennen ^^
Wenn du interesse hast kannst du unter Verhaltenssucht weiterlesen. Da hab ich auch einen Tread zu dem Thema Borderline. Evtl findest du dich ja darin auch etwas wieder.

Ganz lieben Gruß und bis Morgen
Nach oben
Sorgenkind
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 593

BeitragVerfasst am: 29. Apr 2011 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo again ^^

Also du brauchst keine Panik haben. Das erste Gespräch ist natürlich immer etwas unangenehm. Erstmal weil du noch garnicht weißt wer dir gegenüber sitzt und dann kommt noch dazu das du über deine intimsten und wahrscheinlich auch unangenehmen Probleme reden sollst. Das ist noch niemandem leicht gefallen. Ich glaube auch nicht das in dem ersten Gespräch dein ganzes Leben auf den Tisch kommt. Ihr werdet euch erstmal kennenlernen. Und dann langsam auf deine Grundprobleme zu sprechen kommen. Erst dann werden Ursachen dafür gesucht. Und Therapiepläne erstellt.
Wenn du nicht gleich mit Selbstmord drohst, wirst du auch nicht Eingewiesen. Laughing
Ich bin freiwillig in der Klinik behandelt worden. Nicht gezwungen oder so...
Bleib einfach ganz entspannt. Was dir enorm helfen kann das erstgespräch zu lockern ist eine Zusammenfassung deiner Probleme und defizite.
Das heißt setz dich hin nimm dir nen Stift und schreib dir auf , warum du da bist. Wo dein Ziel sein soll. Und vor allem all den Mist der dich beschäfftigt.
Es ist viel leichter wenn eine solche Liste mal verfasst wurde. Zumindest hat sie mir genau gezeigt das ich hilfe suchen muss.
Mach dir mal gedanken darüber. Und behalte all diese Punkte für dich. Rede nicht darüber und erweitere wenn dir was einfällt.
Ich wünsche Dir alles erdenklich gute und eine/n gute/n Therapeuten/in ^^

Melde dich ruhig mal wie es dir ergangen ist und ob ich dir etwas helfen konnte Wink

LG das Sorgenkind
Nach oben
Syrrah
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.03.2011
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 29. Apr 2011 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ich danke dir für die Hinweise. Und gern melde ich mich dann nochmal, geholfen hast du mir aber auch jetzt schon Smile Ich wünsche dir ein schönes Wochende und einen guten Start in den Mai!
Nach oben
Syrrah
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.03.2011
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2011 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo - hoffe du bist noch da Rolling Eyes
Hab nämlich mal eine Zwischenfrage - muss aber erstmal kurz ein Update liefern: Hatte über einen Kumpel, dessen Mutter Therapeutin ist, einen Termin bei einer med. Psychotherapeutin bekommen-lief alles recht fix und ich hatte letzte Woche dort mein erstes Gespräch, diesen Donnerstag das nächste. Nun hatte ich heute den Termin bei dem Psychologen, bei dem ich zuerst einen Termin bekam (er ist auch Lehrer/Supervisor bei psychoanalytischer Ausbildung). Die med. Therapeutin sagte zu mir nach der ersten Sitzung nur, dass wir erstmal die 5 probatorischen Sitzungen machen und ich dann entscheiden soll. Obwohl mir die Krankenkasse auch die 5 Probe-Termine bei beiden Therapeuten anempfahl und dann erst die Entscheidung (hatte extra angerufen, oder besser gesagt, mich zurückrufen lassen Laughing ), meinte der Psychologe nach der Sitzung heute, dass ich nun noch 1-2 weitere Termine bei der med. Therapeutin machen und mich dann entscheiden soll. Außerdem wurden mir Verhaltenstherapie oder Psychoanalyse als Möglichkeiten dargelegt. (Da alles bis in meine Jugend bzw. da mein verstorbener Vater doch seit langem mal wieder ein Thema wurde ins Kleinkindalter zuückreicht, bin ich ja fast für Psychoanalyse...). Naja, nun ärgere ich mich, nicht weiter wegen den 4 anderen probatorischen Sitzungen nachgehakt zu haben - zumal ich eben die psychoanaltische Therapie favorisieren würde und noch nicht weiß, was die med. Therapeutin anbietet (Ganz abgesehen davon, dass ich an meiner Kompetenz zweifel, dass zu entscheiden) ...und es mir nach einem Gespräch, in dem ja fast nur ich geredet habe, schwer fällt, eine Wahl zwischen den beiden zu treffen... Sad Man, hätte nicht gedacht, dass schon der Anfang so schwer fällt... Wenn ich nicht wüsste, dass ich es spätestens 2-3 Tage später bereuen würde, habe ich mir echt schon überlegt das ganze abzublasen. Dann verschwende ich auch nicht den ihre Zeit - in 70% der Zeit fühl(t)e ich mich immer ganz gut und ohne Probleme... Aber nach den Sitzungen begann ich mich ca. 30-60 min. darauf echt mies zu fühlen und hätte den ganzen Tag nur heulen können (bzw. tat dies, soweit niemand da war...) Ist das normal, dass man sich nach Therapiegesprächen so sch*** fühlt?!. Oh gott, Embarassed bin abgeschwiffen, wollte auf eine andere Frage hinaus: Wann wird denn eigentlich eine Diagnose gestellt? Das macht mich gerade etwas unsicher... (Zumal ich die bei dem Psychologen, wenn ich mich führ ihn entscheiden würde, dann ja erst bei Therapiebeginn bekommen würde?!) Denkst du die med. Therapeutin braucht alle 5 Sitzungen? Und ist es seriös, dass der Psychologe meint, ich solle nur noch 1-2 weitere Termine bei ihr nehmen und mich dann entscheiden? Bin echt am grübeln und verwirrt... Und hab auch noch Bauchschmerzen bekommen lol So hatte ich mir das nicht gedacht... (Naja, kurz war das Update nicht - sorry)
Nach oben
Sorgenkind
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 593

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2011 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Syrrah,

Ich bin noch da ^^

Also wenn ich ehrlich bin, ging es mir nach den meisten Therapiegesprächen echt dreckig.
Das ist aber auch völlig normal. Du redest dort über dinge die dich in deinem Leben geprägt haben. Dinge die dir ans Herz gehen ! Sachen die du falsch gemacht hast und und und...

Wie soll es dir schon gehen wenn du über all das nachdenkst ? Wenn du auf deine Fehlverhalten aufmerksam gemacht wirst ? Wenn dein Tun in Frage gestellt wird ?
Mit deiner unsicherheit konfrontiert wirst ...
...das ist einfach nie schön.

Es ist eben sehr schwer sich zu öffnen und fordert viel kraft. Ich war nach guten Gesprächen auch immer sehr nachdenklich und oft auch wütend auf mich selbst.

Woran du merkst ob dich jemand weiterbringen kann, ist meistens wenn er dich trifft !
Du musst einfach darüber nachdenken müssen was in dem Gespräch gesagt wurde.
Wenn das an dir vorbeigeht, ist es nicht richtig.

Welche Behandlungsmethode die richtige ist sollte dir dein Therapeut genauer erklären. Da gibt´s große unterschiede. Und das ist absolute Persönlichkeitsfrage.
Da kann ich dir leider keine Tips geben.

Ich würde dir allerdings Raten die Gespräche die dir angeboten werden, auch zu nehmen. Du kannst danach viel besser entscheiden wer dein Vertrauen bekommen soll.


Auf dem Weg zu einer Diagnose vergehen meistens Ewigkeiten...
Ich hatte schon zig diagnosen. Bei jedem Gespräch was neues ^^
Häng dich da nicht dran auf. Es dauert einfach ne Zeit bis alle Fasetten einer Person zu einer oder mehreren Diagnosen führen.
Im Grunde passen immer mehrere Diagnosen in ein störungsbild.

Bei dir geh ich erstmal von einer" Emotional instabilen Persönlichkeit" aus.

Borderline ist nur ein Bild in dem Bereich ^^

Mach dir erstmal keine Gedanken über Diagnosen. Nimm erstmal die Hilfe wahr ^^
Mach dir keinen Druck. Sei einfach so offen wie du kannst.
Und wunder dich nicht das es weh tut wenn jemand den Finger in die Wunde bohrt.
Das ist Psychotherapie Cool

Geb nur nicht auf wenn es mal unangenehm wird.
Die natürliche Maske die du dir angearbeitet hast, fängt an zu bröckeln und du bist verletzlich.
Aber ich verspreche dir, irgendwann stärkt es dich wieder ^^

Lass mal wieder was von dir hören ^^
Ich bin da wenn was ist

lieben Gruß das Sorgenkind
Nach oben
Tamal_Freundin
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 269

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2011 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

im Endeffekt ist es rein statistisch gesehen egal, ob du nun 25 Stunden Verhaltenstherapie oder 120 Stunden Analyse machst. Der Erfolg ist wissenschaftlich gesehen gleich.

Von dem her musst du entscheiden wie viel Zeit du investieren möchtest, da die Analyse so zwei bis drei Stunden pro Woche braucht, während es bei der Verhaltenstherapie weniger ist (so ein mal die Woche). Ein weiteres (eigentlich das wichtigste Kriterium) ist, wo du dich wohler fühlst, wo du dich am besten aufgehoben fühlst usw. Ich denke das merkt man ja schon recht schnell, ob man sich da jetzt öffnen will oder nicht. Ich vermute das daher auch die Kürzung der Stunden herkommen.

Die Ziele beider Therapien sind auch verschieden. In der Analyse wird davon ausgegangen wenn du die Sachen aus deiner Kindheit wieder neu aufarbeitest, du dann den Konflikt gelöst hast. Die Schwierigkeit hierbei ist der verlorenen gegangene Bezug als Erwachsener, der wieder hergestellt werden muss. Manchmal nützt es einem auch nicht viel zu wissen dass das jetzt in der Kindheit so war, aber man jetzt eben trotzdem nicht aus seiner Haut kann.
Die Verhaltenstherapie setzt beim akuten Verhalten an, wie sich jetzt konkret durch Änderung eines Verhaltens deine Situation verbessern kann.

Es gibt da eine Geschichte von Jorge Bucay im Buch 'Komm, ich erzähl dir eine Geschichte'. Die Geschichte heißt: Was ist das eigentlich für eine Therapie?

Ich erzähl mal das Ende nach (in eigenen Worten). Ein Mann trifft nach fünf Jahren einen guten Freund und der fragt, wie es jetzt ist mit dem in die Hose machen.
Wenn er beim Psychoanalytiker war wird er antwoten: Ich mach mir zwar immer noch in die Hosen, weiß jetzt aber warum.
Beim Verhaltenstherapeut wird er antworten: Ich mach mir zwar immer noch in die Hosen, trag jetzt aber eine Gummihose.
Beim Gestalttherapeuten wird er antworten: Ich mach mir zwar immer noch in die Hosen, aber jetzt ist es mir egal.

Ich persönlich bin Fan von Verhaltenstherapie. Aber ich denk das muss wirklich jeder für sich selbst entscheiden. Vom Erfolg her, habe ich mit einer Verhaltenstherapie meine Angsterkrankung gut in den Griff bekommen. Mein Ex und eine Kommilitonin sind beide in die Psychoanalyse und die können echt wahnsinnig gut reflektieren, haben aber leider keine Werkzeuge in die Hand bekommen, wie sie ihre Situation in den Griff bekommen. Mein Ex ist sogar mit einer Depression in die Analyse rein und wurde zwei Jahre später suchtkrank. Das ist eben auch Teil der Analyse das man durch seine Probleme ganz hindurch muss und wenn man den Therapeuten fragen würde, warum es ihm immer schlechter geht statt besser, würde er genau das sagen: Zur Genesung gehört auch immer ein Hindurchgehen durch die Erlebnisse, die blockieren.
Es kommt eben drauf an, welche Ziele du im Leben hast. Willst du dich komplett reflektieren können? Hast du so viel Zeit und vor allem Geld dir diese Analyse leisten zu können?

Laß einfach mal hören, für was du dich entschieden hast.
Nach oben
Syrrah
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.03.2011
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2011 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Erstmal dankeschön an euch beide. Puh, das beruhigt mich etwas, dass es "normal" ist, das ich gerade verstärkt ungute Gefühle habe... Naja, ich werde mal sehen, wie die nächsten Termine bei der Therapeutin laufen. Danach melde ich mich nochmal mit meiner Entscheidung und ihrem Vorschlag...
Aber nochmal: Ist es seriös, dass der Psychologe meint, ich solle nur noch 1-2 weitere (statt 4) Termine bei bei der Therapeutin nehmen und mich dann entscheiden - und selbst vorher nur einen Gesprächstermin (statt den 5) anbot?

@Tamal_Freundin: Die Zeit würde ich erübrigen, aber zum Geld: Das übernimmt doch soweit ich weiß die Krankenkasse. Bei der TK ist es so:

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie bei Erwachsenen
bis zu 100 Stunden

Psychoanalyse bei Erwachsenen
bis zu 300 Stunden

Verhaltenstherapie
bis zu 80 Stunden
Nach oben
Syrrah
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.03.2011
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2011 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Achja, ganz vergessen: ...und die "Geschichte" aus dem Buch war wirklich witzig - so, da habe ich ja wenigstens mal ordentlich gelacht heute ^^
Nach oben
Sorgenkind
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 593

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2011 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

Naja Seriös , ist ein hartes Wort.
Ich würde sagen das es einfach gang und gebe ist das es oft so gehandhabt wird. Das man sich erstmal nur eine Stunde zum Kennenlernen nimmt.
Besser finde ich allerdings das angebot von der anderen.
Ich würde dir Raten aus dem Bauch heraus zu entscheiden bei wem du dich wohler fühlst.

Ich selber hab sowas wie ne mischung aus beiden Therapien gehabt. Das war ja auch Hauptsächlich in Kliniken.Mit 3 unterschiedlichen Psychotherapeuten.

Ich suche noch immer einen festen Psychotherapeuten für Verhaltenstherapie. Ist garnicht so einfach als Borderliner. Aber ich gebe nicht auf ^^

Mach dir nicht zu viel Druck und überleg dir einfach wer dich besser erkannt hat ^^

bis bald das Sorgenkind
Nach oben
Syrrah
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.03.2011
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 17. Mai 2011 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm, dann ist es wohl auch "normal", dass ich mich jetzt auch nicht gleich voll öffne, oder? Ich meine, ich will ja, da ich ja weiß, dass das ganze "Unternehmen" sonst sinnlos ist, aber mir fiel eben danach schon auf, dass ich mich z.B. recht gewählt ausgedrückt habe (Cannabis statt kiffen, SVV statt ritzen...) ...vllt. aus Angst, zu blöd dazustehen oder so...das kommt so automatisch...naja...Ich hoffe das gibt sich^^ Und, oh Gott, zu der Therapeutensache fiel mir dann auch noch auf, dass ich frauen gegenüber vorsichtiger bin, ja fast etwas Angst gegenüber ihrer Reaktion habe und auch schneller aggressiv werde... Bei Männern denke ich weniger nach bzw. hab das Gefühl, so fies das klingt, sie sogar n bissl "steuern" zu können - quasi unter Kontrolle zu haben...ohje, ich klinge wie ne Bestie O_O Naja, das sollte ja eigentlich keine Auswirkungen auf die Therapeutenwahl haben - oder? Die wissen ja eigentlich, wie sie einen aus der Reserve locken können oder sich auch selbst schützen nehme ich mal an...
Ok, jetzt höre ich aber wirklich auf, muss auch gleich Blutplasma spenden - mal was Gutes tun Very Happy
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Erfahrungsberichte Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite 1, 2, 3, 4, 5, 6  Weiter
Seite 1 von 6
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin