der "neue" Alltag ohne Heroin

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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 22. Mai 2011 01:26    Titel: der "neue" Alltag ohne Heroin Antworten mit Zitat

nach langer Zeit melde ich mich mal wieder...
Mein Partner hat es nun (zumindest derzeit) geschafft, wenigstens vom H wegzukommen. Schlaftabletten und selten Metha sind aber noch im Spiel.
Doch jetzt muss er ja seinen neuen Alltag auch meistern. Für mich und alle anderen Nichtabhängigen ein ganz normaler Vorgang, aber er kennt das nicht bzw. nicht mehr! Die Menschen mit denen er Kontakt hatten, da ging es ja immer und ausschließlich nur um H! Es hat ja kein einziges Treffen, Besuche usw. stattgefunden, was nicht damit zu tun hatte. Jetzt ist ihm alles fremd! Ich kann es schlecht einschätzen, aber erhöht auch dieses fremde Situation letztlich die Rückfallwahrscheinlichkeit?
Dinge, die für mich selbstverständlich sind, sind ihm fremd, ja sogar mir gegenüber kommen manchmal die Vorwürfe ich wäre zu perfekt, zu freundlich zu lieb. Obwohl ich einfach nur normal, wie immer bin! Ihm fällt sogar auf, dass ich nie bestimmte Schimpfwörter und Ausdrücke verwende. Aber wozu auch? Die Menschen, mit denen ich verkehre, die betrügen und hintergehen mich nicht, wie es unter "Junkies" üblich ist. Zuverlässigkeit all das ist ihm fremd!
Wie lange dauert das, bis es sich legt? Ich selber denke mir, er ist gerade in einem Zwischenstadium (nicht drauf, aber auch nicht clean) und er schwankt hin und her. Nur leider ist der Einfluß der "sauberen" Menschen um ihn wesentlich geringer, als derjenigen, die noch drauf sind.
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Luke86
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 04.04.2011
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 22. Mai 2011 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hi

Also ich habe keiner Erfahrung mit Heroin aber dass kommt mir zum teil bekannt vor, wo ich auf Tabletten noch war.

Also ich denke jede Phase bei dem "Entzug, beim Clean werden" ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, in Dauer und Form.

Was ich dir vorschlagen könnte, auf die Sache, dass er Probleme hat einen geregelten Alltag zu meistern, kann ich dir das ambulante Betreute Wohnen empfehlen, dass heißt, also bei mir ist es so, jede Einrichtung macht es anders, denke ich.

Bei mir ist es, ich lerne auch wieder Stück für Stück selbstständiger zu werden, auch in den Dingen die für andere zum Leben dazu gehören ( Einkaufen, Bahnfahren usw.)
Klar in der Suchtphase denke ich ist es normal, dass man viele Sachen vernachlässig.
Das BeWO (Betreute Wohnen) kann dann hilfestellung, beim Suchen auf ein Therapieplatz geben, mich begleiten meine Betreuer auch bei Ämterwegen usw. manche Sachen schaffe ich auch alleine, aber die musste ich auch erstmal erlernen, was seine Zeit bräuchte. Aber keiner Verlangt von einem, dass man sich unter Druck setzen soll, alles dauert seine zeit halt nun mal, das ist ok.

In welcher Stadt wohnst du denn ich fragen darf, ich könnte dir jetzt nur die Einrichtung nennen die ich gerade in Anspruch nehme. die nennt sich AHG Therapiezentrum.
Manche BeWos haben auch einen stationären Platz, Außenwohngruppe usw. So werder ich auch bald in eine stationäre EInrichtung gehen, da ich trotz meinen Fortschritten auch extrem wieder in Rückfallsituationen komme, das gehört dazu, der eine kann besser damit umgehen als der andere. Nach der Staionären Sache, dann Außenwohngruppe und dann wieder BeWo und das tolle ist bei der Einrichtung wo ich bin, man hat nicht diesen Zeitdruck im Hinterkopf wie bei manchen anderen Einrichtung, hier kann ich mir Zeit geben und voll auf mich Konzentrieren, sicherlich wird es Tage, Situaionen geben wo ich mir denke, wozu der ganze Scheiss, aber ich glaube, wenn man nach einer gewissen Zeit immer wieder mal REflektiert, was man geschafft hat, was vorher nicht möglich war, dann ist man stolz auf sich zurecht. Denn sozusagen möchte man wieder und ich denke sollte man auch in kleinen Schritten wieder Leben lernen und genießen.

Achso Beratungsstellen, Stadt, Gemeinden usw. haben da sicherlich auch mehr Infos zu diesen Thema.
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 22. Mai 2011 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man clean wird und aus der gewohnten Scene und dem Suchtalltag aussteigt, kommt man sich völlig einsam und isoliert vor. Man weiß nicht, was man mit den Normalos reden soll, weil man überhaupt kein Interesse mehr an normalen Themen hat. Das ist ein echtes Problem. Normale Menschen ohne Suchthintergrund interessieren einen schlicht und ergreifend nicht.

Bei jedem verläuft der Prozess anders. Ich wundere mich aber immer wieder, Ulla, wie lange Du das Drama jetzt schon mitmachst. Warum quälst Du Dich so? Ist das Deine Vorstellung von Liebe? Ich meine, es ist ja toll, wenn Du ohne Wenn und Aber zu einem Menschen stehst, aber trotzdem ...
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ulla79
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 22. Mai 2011 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

@luke86: ja das mit dem betreuten Wohnen ist eine gute Idee, doch leider hier (Bayern) nicht so leicht umsetzbar wegen der Arbeit bzw. es zu sehr großen Problemen kommen würde mangels Führerschein... Es ist jetzt nicht so extrem, dass er gar nichts kann oder selbstständig macht, es zeigt sich mehr so, dass er zwar Dinge erledigt, aber nicht mit dem nötigen Zug den z. B. ich und auch andere als selbstverständlich ansehen. Und besonders deutlich wird es in allgemeinen Unterhaltungen mit anderen. Irgendwie habe ich das Gefühl, das reale Leben oder aktuellen Themen kennt er überhaupt nicht.
Klar, das Selbstwertgefühl muss erst wieder aufgebaut werden. Als Junkie zählt man ja doch nicht so ganz zu den angesehnsten. Aber gerade jetzt, wo er so extrem mit der Realität konfrontiert wird, habe ich Bedenken, ob das nicht ein Schuss nach hinten sein kann, sozusagen zurück in die Gewohnheit.
Ja man kann es wohl so sagen, er hat zum Teil die "normale" Kommunikation verlernt und ist irgendwie seinen Altersgenossen hinterher. Das klingt jetzt merkwürdig, aber so kommt es mir leider vor.
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 22. Mai 2011 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

@veilichenfee:
naja zeitweise (war) es schon ein Drama. Ich würde auch sagen, man kann da nich von einer "Beziehung" im normalen Sinn reden. Nichts desto trotz haben wir eine auch sehr enge Beziehung zueinander und ohne dieser hätte ich es wahrscheinlich auch nicht geschafft. Die Chancen, dass er es dauerhaft! schafft sind nicht wirklich hoch, wobei rein aus der Sicht der Sucht betrachtet hat er alle und vor allem auch gute Chancen es zu schaffen. Das schlimmste und ausschlaggebenste sind leider bei ihm die sozialen Bindungen. Diese Arbeit daran ist (nicht nur meiner Meinung nach, auch der Profis) für ihn tausend mal schwerer, als vom H wegzukommen. Klar er ist süchtig und wird es auch immer bleiben, aber das ist nicht sein Hauptproblem... Heroin zu konsumieren hat immer einen Auslöser, dieser Auslöser dem er sich auch bewusst ist und gerade sehr daran arbeitet ist aber nicht dieses "soziale Hauptproblem" das hat sich erst durch die Sucht entwickelt. Er selber könnte es ohne größere Schwierigkeiten schaffen, aber es gibt leider zu viele um ihn rum, die es nicht so einfach haben und ihn immer wieder runterziehen und sich davon zu lösen ist nicht einfach, da braucht man viel viel Kraft und Stärke und das ist ja bekannt haben, dass gerade H-abhänige oftmals sehr labil sind.
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gast01
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.04.2011
Beiträge: 231

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2011 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

na ulla lass dich nicht umlallen sprich er soll dir nix vormachen,wenn mehta im spiel sind und benzos hat er also nix geschaft aus das h mit kostenlosen mehta zu bekommen..stell ihn ein ultimatunm und gut und hey ihr pack das auch erstmal alleine und vll macht er es ja und steht in 6-12mon vor der tür clean und dann wird der harte weg erst losgehen,weil dann braucht er schnell arbeit oder irgenwas was ihn so beschäftigt das er an den scheiß nicht mehr denkt...
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