Polytox, mein Weg in ein suchtmittelfreies Leben

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Chilipepperli
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Anmeldungsdatum: 14.06.2011
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BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 13:58    Titel: Polytox, mein Weg in ein suchtmittelfreies Leben Antworten mit Zitat

mit 15 konsumierte ich das erste mal. es war der alkohol, der mich zuerst anzog. bis ich 17, fast 18 war, trank ich regelmäßig, wobei es nicht tagtäglich war! mit knapp 16 fing ich an zu rauchen. mit 16 kiffte ich das erste mal und fand, dass es weder schmeckt, noch etwas bringt. ich merkte einfach nichts!

mit 17 probierte ich es nochmal. diesesmal merkte ich dieses unglaublich high-gefühl, das mir ab da nicht mehr verwehrt blieb! ab diesem zeitpunkt kiffte ich regelmäßig. als ich 20 war kamen pilze, speed, liquid LSD und liquid XTC dazu. an mehreren wochenenden konsumierte ich die chemie mit freunden zu hause oder auf partys.

mit 26 probierte ich das erste mal benzodiazepine und die wirkung war richtig herrlich.
mit 27 kam bewusst koks dazu und verschwand genau so schnell wieder aus meinem leben.

zuerst war das süchtigmachende gift, das nikotin, da! seit februar 2011 rauche ich nicht mehr. einmal zog ich vor ein paar wochen an einer zigarette, doch es war nur widerlich.
-glück gehabt-

ich übernahm die kontrolle über den alkohol und brachte es deshalb nichtmals in die psychiatrie zum glück. alkohol war meine ersatzdroge, wenn nichts anderes da war.
psychisch war ich wohl abhängig, aber körperlich nie! seit mai 2010 habe ich keinen schluck mehr getrunken.

mit 25 konsumierte ich zum letzten mal speed, nachdem ich zum schluss 3monate lang jeden tag mindestens eine line zog. am wochenende waren es teilweise unmengen.

der konsum von koks war nicht so heftig, da mein körper inzwischen genug von den diversen giften hatte und heftig reagierte. anfang 2010 mit 27, schaffte ich es davon wegzukommen!

am schlimmsten ist der entzug von den benzodiazepinen, die ich, bis auf wenige tage, durchgängig von mitte januar 2009 bis 19.05.2011 nahm. seit 19.05. bin ich in der klinik (zuerst geschlossene suchtstation, danach offene suchtstation, inzwischen psychosomatik), nachdem ich versucht habe den entzug zu hause in eigenregie zu machen und extrem abgestürzt bin. mein gedächtnis, inklusive aller körperfunktionen, waren weg und die hölle hat noch lange kein ende... Sad

anfangs bekam ich 2-3mal täglich 25mg melperon. zum schlafen kamen 50mg doxepin und 50mg seroquel dazu. nach 1 woche konnten melperon, doxepin und 25mg seroquel abgesetzt werden. es blieb bei 25mg seroquel zur nacht.
jetzt bekomme ich seroquel (0-25-0-50), da zu den leichteren, körperlichen entzugssymtome noch extreme psychische entzugssymptome dazu gekommen sind und ich seit 4 tagen sehr wenig schlafe. vorallem einschlafen klappt erst nach mehreren stunden. seit gestern fange ich aktiv an mir hilfe zu holen und diese auch zuzulassen. seit gestern nehme ich, teilweise auch bewusst wahr, wenn es mir mies geht und ich mal wieder diverse entzugssymptome habe!

diagnostiziert wurde 2008 eine PTBS und borderline. mitte 2010 kam AD(H)S und anfang 2011 die anorexie in der bulimischen form dazu, die schon seitdem ich 15 bin, besteht.
oft war ich schon in der klinik bzgl. der ploytoxikomanie, aber auch schon wegen der komorbiditäten. genauso oft habe ich einen entzug zu hause gemacht.
einfach war es pilze, liquid XTC, liquid LSD, koks und nikotin zu entziehen.

wenig probleme machte der entzug von alkohol. übel und kraftraubend war der entzug von speed, den ich aber zu hause alleine machte und schaffte!

richtig heftig war der entzug von THC, weil meine psyche ständig danach verlangte und ich mehrmals nachgab, woraufhin ich zweimal in die klinik und einmal in die tagesklinik ging.

die hölle ist nun der benzoentzug, den ich schon oftmals zu hause, ohne fremde hilfe, schaffen wollte. jedesmal scheiterte ich kläglich.
sowie es bei benzoentzügen ist, ist es auch bei mir... den einen tag ist es fast super und den nächsten tag die absolute hölle Sad

die magersucht ist auch noch ein thema, auch wenn ich schon einiges an gewicht zugelegt habe und zum leben ja gesagt habe ich immernoch nicht.
mein klinikaufenthalt in der psychosomatischen wurde verlängert und heute war die rede davon, dass ich auf die geschlossene allgemeine soll zu meiner sicherheit und der sicherheit des stationspersonals... bisher ist noch nichts entschieden.
zum glück war der chefarzt da und erhöhte das seroquel!
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Chilipepperli
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Anmeldungsdatum: 14.06.2011
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

14.06.2011, 10:11
seit dem 10.06.2011 geht es mir wieder schlecht. erst dachte ich, es ist eine Grippe mit durchfall. doch gestern merkte ich, dass es extreme benzoentzugssymptome sind, die unter stress noch heftiger werden. ich fühle mich depressiv, matt und abgeschlagen, habe viele ängste, grippeähnliche symptome, verstopfung, durchfall, durchblutungsstörungen, keinen hunger, keinen durst. mir ist übel und mein magen tut weh.
seit gestern ist es psychisch und physisch mies. der stress, den ich durch den besuch bei meinen eltern zusätzlich hatte, schlägt sich psychisch und physisch nieder. ich fühle mich von ihnen und einigen schwestern auf dieser station abgelehnt, nicht gemocht, nicht geliebt, habe angstattacken und komme kaum klar. mein gedächtnis wird wieder schlechter. vieles kann ich mir einfach nicht merken, obwohl ich versuche daran zu denken. der suchtdruck steigt ins unermessliche. die suizidgedanken sind wieder da. 1kg habe ich abgenommen, weil ich seit dem 09.06. wieder wenig esse. heute ist es ganz schlimm. mein frühstück bestand aus zwei weintrauben und einem tuc-keks. es muss irgendetwas passieren.


14.06.2011, 16:24
ich kam vom einzelgespräch mit der psychologin und realisierte recht wenig. wenigstens darf und soll ich noch hier in der klinik bleiben. die entlassung auf ende juni zu legen hat keinen sinn. wie gut, dass ich tippen kann, denn schreiben kann ich immernoch nicht, weil die koordination noch nicht passt. ich hatte keinen hunger heute morgen und aß gar nichts. es ist der erste morgen, an dem ich wirklich nichts gegessen habe. es wird ab jetzt wieder mehr kontrolliert ob ich esse. außerdem soll ich mich melden wenn es mir schlecht geht. teilweise traue ich mich gar nicht etwas zu sagen. mein gedächtnis setzt wieder mehr und mehr aus! ich ziehe mich zurück, rede kaum (auch weil ich meist sowieso nicht weiß worüber) und lache gar nicht mehr.
in mir toben ängste, suizigedanken (seit ca. 10h), suchtdruck, druck mich selbst zu verletzen anstatt zu konsumieren, und die depression ist zurückgekehrt. positive gefühle sind derzeit nicht spürbar. ich soll essen und trinken wurde mir gesagt, aber ich mag nicht, mag nichts. am liebsten würde ich mich auf mein bett legen und hoffen, dass ich morgen sterbe! die ängste sind so stark, dass ich mich nicht alleine nach draußen traue. auf die terrasse hier der klinik, gehe ich manchmal, aber eher selten seitdem es mir wieder echt mies geht. die tränen fließen entweder gar nicht oder, sowie seit gestern nachmittag, fast durchgehend. es ist grässlich. die kraft zum randalieren ist weg. innerlich bebe ich vor aggressionen, versuche gegen die wand zu schlagen und rutsche mit der faust an der wand ab. wenn es so weitergeht, bzw. schlechter wird, muss ich auf die geschlossene sagte meine bezugstherapeutin heute. dieser entzug ist schlimmer als die hölle.
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andi1975
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Anmeldungsdatum: 23.01.2011
Beiträge: 173

BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

hallo!

zu deiner lage und deinem befinden ist nicht mehr viel zu sagen.du hast schon alles gesagt.
benzo-entzug ist die hölle!versuche durchzuhalten!
du hast schon was geschafft!

ich wünsche dir viel weiter viel kraft und mut!
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Chilipepperli
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Anmeldungsdatum: 14.06.2011
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2011 08:42    Titel: Antworten mit Zitat

andi1975 hat Folgendes geschrieben:
hallo!

zu deiner lage und deinem befinden ist nicht mehr viel zu sagen.du hast schon alles gesagt.
benzo-entzug ist die hölle!versuche durchzuhalten!
du hast schon was geschafft!

ich wünsche dir viel weiter viel kraft und mut!


guten morgen andi,
lieben dank für die kraft und den mut. genau das ist es was ich brauche.

es ist echt die hölle, vorallem weil ich inzwischen wieder ab und zu etwas fühle.
oft ist es nur so wenn ich etwas gegessen habe, aber es kommt nach und nach wieder wozu ich teilweise schon leider denke. qualvoll diese negativen gedanken.

kennst du das alles auch?

LG
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andi1975
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Anmeldungsdatum: 23.01.2011
Beiträge: 173

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2011 09:27    Titel: Antworten mit Zitat

hallo!

ja.als wäre der entzug und das ganze drum herum nicht schon schlimm genug,kommen dann die düsteren gedanken dazu.bei mir wars hauptsächlich aus der vergangenheit.vor meinem entzug hatte ich eine sehr schlimme zeit.bin oft in irgendwelchen spitälern aufgewacht.das war immer ein schock für mich... jedenfalls,sobald ich während des entzugs ein "martinshorn" oder einen rettungshubschrauber hörte,war ich wieder zurückversetzt ins spital oder in die psychiatrie-schlimm.und ich wohne gegenüber von einem spital,kam also oft vor.aber da war natürlich noch mehr.. ich war kurz vor dem ausrasten,hätte mir das gesicht zerkratzen können... den benzoentzug hab ich nach x anläufen,dann doch zu hause geschafft.
muss dazusagen,dass ich eine angststörung habe und dadurch auch oft panikattacken hatte und dachte (wusste):jetzt sterbe ich,dass halt ich nicht aus-das hält mein körper nicht aus.

und das aushalten-das ist es.keine flucht mehr.aushalten-anders gehts nicht.körperlich-psychisch.wobei das letztere schlimmer war.

aber es geht!es ist machbar.und die zustände,die ich hatte,haben sich so in mein hirn eingebrannt,dass ich direkt angst habe vor benzos.ich hoffe,dass hält noch sehr lange an.

dir gehts zwar momentan beschissen,aber immerhin bist du schon mittendrin!das ist schon viel!

alles,alles gute!kämpfe weiter!

gruss!
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Chilipepperli
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Anmeldungsdatum: 14.06.2011
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2011 10:14    Titel: Antworten mit Zitat

andi1975 hat Folgendes geschrieben:
hallo!

ja.als wäre der entzug und das ganze drum herum nicht schon schlimm genug,kommen dann die düsteren gedanken dazu.bei mir wars hauptsächlich aus der vergangenheit.vor meinem entzug hatte ich eine sehr schlimme zeit.bin oft in irgendwelchen spitälern aufgewacht.das war immer ein schock für mich... jedenfalls,sobald ich während des entzugs ein "martinshorn" oder einen rettungshubschrauber hörte,war ich wieder zurückversetzt ins spital oder in die psychiatrie-schlimm.und ich wohne gegenüber von einem spital,kam also oft vor.aber da war natürlich noch mehr.. ich war kurz vor dem ausrasten,hätte mir das gesicht zerkratzen können... den benzoentzug hab ich nach x anläufen,dann doch zu hause geschafft.
muss dazusagen,dass ich eine angststörung habe und dadurch auch oft panikattacken hatte und dachte (wusste):jetzt sterbe ich,dass halt ich nicht aus-das hält mein körper nicht aus.

und das aushalten-das ist es.keine flucht mehr.aushalten-anders gehts nicht.körperlich-psychisch.wobei das letztere schlimmer war.

aber es geht!es ist machbar.und die zustände,die ich hatte,haben sich so in mein hirn eingebrannt,dass ich direkt angst habe vor benzos.ich hoffe,dass hält noch sehr lange an.

dir gehts zwar momentan beschissen,aber immerhin bist du schon mittendrin!das ist schon viel!

alles,alles gute!kämpfe weiter!

gruss!


oh man, da kamen mir doch glatt wieder die tränen. es tut mir so leid, wenn die menschen genauso beschissen dran sind oder waren wie ich zzt.

auch ich habe eine angst- und panikstörung und kann mich wahnsinnig gut in dich hineinversetzen. ich habe auch eine posttraumatische belastungsstörung sowie du.
die bilder sind auch oft da, manchmal ohne, manchmal mit den miesen gefühlen Sad
es ist grauenhaft und jeden tag will ich am liebsten sterben, etwas, jemanden oder mich zerstören, so auch heute Sad es tut weh. ich geh die wände hoch. alles tut weh.

respekt dass du das zu hause geschafft hast.

darf ich fragen welches benzo und wieviel du genommen hast?

ich habe am meisten und am längsten lorazepam (tavor) genommen.
außerdem waren da noch oxazepam, flunitrazepam (rohypnol), diazepam, tetrazepam,
alprazolam und zolpidem.

ich wünsche dir auch viel mut und kraft weiterzukämpfen. wielange bist du jetzt clean?
nimmst du irgendwelche medis zzt?
LG
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Chilipepperli
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Anmeldungsdatum: 14.06.2011
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2011 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

soviele tränen, so heftige schmerzen - psychisch schmerzen...
können schmerzen psychisch sein?!...
ich will mich schlagen, mich zerstören, will nichts mehr essen, esse nicht, weil ich keinen hunger habe, fühle mich leer, sehe einen schlimmen film von früher - viele bilder reihen sich aneinander...

die angst ist extrem und mein sozialverhalten mies. eben sagte ich zu einer mitpatientin, die auch noch meine zimmernachbarin ist, sie soll mich nicht anfassen, ansonsten schlage ich zu.
das bin doch nicht ich. ich bin lammfromm eigentlich. das wort "eigentlich" ist schon lange aus meinem wortschatz gestrichen. ich randaliere zurzeit wann es mir passt, drohe anderen, schlage gegen wände und schlage mich selbst Sad

nachher habe ich zum glück noch ein notfalleinzel mit meiner bezugstherapeutin hier.
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andi1975
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Anmeldungsdatum: 23.01.2011
Beiträge: 173

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2011 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

hallo!

bei mir waren es valium,xanor,demesta,aber hauptsächlich praxiten/anxiolit.
muss dazusagen,dass ich alkoholiker bin und die praxiten durch meine entzüge kennengelernt habe.auf alkentzug bekommt man halt benzos und so bin ich auch auf den geschmack gekommen.noch dazu halfen sie natürlich gut gegen angst und panik.perfekt also.hab mich immer damit eingedeckt-für meine bedürfnisse halt.ich kann dir jetzt echt keinen durschnittswert sagen,da ich sie über jahre hinweg,mal mehr-mal weniger genommen hab.wenns mir wirklich gut ging kam ich mit einem 50er praxiten und einem kleinen valium aus.aber es gab auch zeiten,da hab ich 200-250mg praxiten genommen.aber die meisste zeit irgendwo dazwischen.
oft kam dann natürlich auch der mix mit dem alkohol.das ist natürlich heftig.ich habe hauptsächlich schnaps getrunken...

für mich ists so,dass ich es in spitälern/psychiatrien einfach nicht aushalte,da dreh ich durch (und das ist wahrscheinlich noch untertrieben).und das ist auch der grund,warum ich es oft alleine probiert habe.hatte aber grosse hilfe von meiner freundin!natürlich konnte sie mir nichts abnehmen,aber sie war einfach da und das war schon sehr,sehr wertvoll.
trotzdem bin ich oft gescheitert.entzug im spital ist absolut sinnvoll.nicht jedem gehts so,wie mir..

ich bin jetzt seit 8 monaten trocken und clean.
nehme momentan lyrika 300mg (gegen angst) und trittico 100mg zum schlafen.das ist ein antidepressivum.
muss auch dazu sagen,dass ich aus österreich bin,und nicht weiss,wie die ganzen meds in deutschland heissen.

ja,mein gott,du bist hat momentan aggressiv,was solls?solangs verbal bleibt,mach dir keinen kopf.bleib bei dir.versuche dich zu beruhigen.für dich-nicht für die anderen,weil die sind jetzt mal egal.oder lenk dich ab...setzt dich irgendwo hin und schau den leuten zu.

ähh-ich weiss,dass sind jetzt nicht die glorreichen ratschläge,aber bessere hab ich nicht,weil fast alles im kopf abläuft.

es heisst ja,dass man alleine ist auf der welt.egal ob partner,kinder... niemals fühlte ich es so stark,wie damals.das ist zwar in dieser situation beängstigend und trauig,für die zukunft aber, wird es dir helfen und du wirst auch wachsen!

ich habe respekt vor deinem mut und deinem durchhaltevermögen- und das sag ich nicht nur so!

gruss!
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Chilipepperli
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 14.06.2011
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2011 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

andi1975 hat Folgendes geschrieben:
hallo!

bei mir waren es valium,xanor,demesta,aber hauptsächlich praxiten/anxiolit.
muss dazusagen,dass ich alkoholiker bin und die praxiten durch meine entzüge kennengelernt habe.auf alkentzug bekommt man halt benzos und so bin ich auch auf den geschmack gekommen.noch dazu halfen sie natürlich gut gegen angst und panik.perfekt also.hab mich immer damit eingedeckt-für meine bedürfnisse halt.ich kann dir jetzt echt keinen durschnittswert sagen,da ich sie über jahre hinweg,mal mehr-mal weniger genommen hab.wenns mir wirklich gut ging kam ich mit einem 50er praxiten und einem kleinen valium aus.aber es gab auch zeiten,da hab ich 200-250mg praxiten genommen.aber die meisste zeit irgendwo dazwischen.
oft kam dann natürlich auch der mix mit dem alkohol.das ist natürlich heftig.ich habe hauptsächlich schnaps getrunken...

für mich ists so,dass ich es in spitälern/psychiatrien einfach nicht aushalte,da dreh ich durch (und das ist wahrscheinlich noch untertrieben).und das ist auch der grund,warum ich es oft alleine probiert habe.hatte aber grosse hilfe von meiner freundin!natürlich konnte sie mir nichts abnehmen,aber sie war einfach da und das war schon sehr,sehr wertvoll.
trotzdem bin ich oft gescheitert.entzug im spital ist absolut sinnvoll.nicht jedem gehts so,wie mir..

ich bin jetzt seit 8 monaten trocken und clean.
nehme momentan lyrika 300mg (gegen angst) und trittico 100mg zum schlafen.das ist ein antidepressivum.
muss auch dazu sagen,dass ich aus österreich bin,und nicht weiss,wie die ganzen meds in deutschland heissen.

ja,mein gott,du bist hat momentan aggressiv,was solls?solangs verbal bleibt,mach dir keinen kopf.bleib bei dir.versuche dich zu beruhigen.für dich-nicht für die anderen,weil die sind jetzt mal egal.oder lenk dich ab...setzt dich irgendwo hin und schau den leuten zu.

ähh-ich weiss,dass sind jetzt nicht die glorreichen ratschläge,aber bessere hab ich nicht,weil fast alles im kopf abläuft.

es heisst ja,dass man alleine ist auf der welt.egal ob partner,kinder... niemals fühlte ich es so stark,wie damals.das ist zwar in dieser situation beängstigend und trauig,für die zukunft aber, wird es dir helfen und du wirst auch wachsen!

ich habe respekt vor deinem mut und deinem durchhaltevermögen- und das sag ich nicht nur so!

gruss!


hi andi,
danke für deine liebe email. so ähnlich wie du es beschrieben hast, mache ich es. ich sitze oft einfach nur irgendwo, schaue mir andere menschen, die natur oder so an, oder gehe mal 15-30mins spazieren. das seroquel ist zzt das einzige was etwas hilft.

das einzige, das ich immer fühle ist mein körper und die angst Sad

lyrica und trittico kenne ich vom namen her beide. bekommen habe ich doxepin, melperon und bekomme ja zzt noch seroquel. heute nahm ich 0-12.5 bisher und werde abends noch 25mg zum schlafen gehen nehmen. morgen ist visite. mal schauen was der chefarzt dann sagt...

durch den alkohol kommt man schnell an benzos. ich kenne einige die auf diazepam hängen geblieben sind. es ist unverantwortlich finde ich. alkohol wird meist gegen ängste konsumiert, diazepam u.a. benzos, auch Sad

praxiten ist ja oxazepam, huch... das zeug habe ich auch genommen, bzw bekommen.
es wurde mir sogar beim ersten lorazepam (temesta)-entzug verschrieben.

alkohol trank ich auch ne zeitlang, aber eher wenig. allerdings zum schluss (also ab 2009) auch mit benzos zusammen, damit es besser wirkt.

du kannst stolz auf dich sein. 8 monate sind eine echt lange zeit Smile
halte weiterhin durch und danke für die tips.
freue mich auf deine zeilen.

LG
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andi1975
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Anmeldungsdatum: 23.01.2011
Beiträge: 173

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2011 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

hi!

super,dass das seroquel dir hilft.dass bekommt so gut,wie jeder verschrieben und zwar gegen alles.ich hatte zum schluss 400mg am tag.und das nach dem entzug.aber in wirklichkeit,hab ich keine ahnung,wie die bei mir wirkten.die ärzte schwören jedenfalls drauf.seroquel und trittico-klassiker!und gegen die depri nehmen wir alle cipralex Smile !

super,dass du deinen laptop benützen darfst!da kannst dich auch gut ablenken.ich war schon auf stationen,da war das verboten.dafür musste ich malen gehen Confused

wie ist es bei dir so im spital?ists modern oder älter?wie ist das personal?und überhaupt?

gruss!
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Chilipepperli
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 14.06.2011
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2011 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

andi1975 hat Folgendes geschrieben:
hi!

super,dass das seroquel dir hilft.dass bekommt so gut,wie jeder verschrieben und zwar gegen alles.ich hatte zum schluss 400mg am tag.und das nach dem entzug.aber in wirklichkeit,hab ich keine ahnung,wie die bei mir wirkten.die ärzte schwören jedenfalls drauf.seroquel und trittico-klassiker!und gegen die depri nehmen wir alle cipralex Smile !

super,dass du deinen laptop benützen darfst!da kannst dich auch gut ablenken.ich war schon auf stationen,da war das verboten.dafür musste ich malen gehen Confused

wie ist es bei dir so im spital?ists modern oder älter?wie ist das personal?und überhaupt?

gruss!


ja seroquel ist echt n klassiker zum glück. du hast ja ganz schön viel bekommen. half es dir denn? außerdem trinke ich wahnsinnig gerne tee, am liebsten pfefferminztee und fencheltee.

gegen depris nehme ich gar nichts, aber das is auch gut so. ich möchte nicht schon wieder ständig nur medis in mich hineinstopfen. zum glück ist der laptop hier auf station kein problem, ja. meinen mp3 player habe ich auch dabei, weil ohne musik bin ich echt aufgeschmissen.

malen wäre toll, wenn ich könnte. meine hand kann immernoch nicht den stift halten, obwohl der kopf das will.

das spital ist eine recht moderne allgemeine psychosomatische klinik mit schwerpunkt trauma, die früher mal ein hotel war. älter aufjedenfall, aber nicht allzu alt. keine ahnung seit wann dieses gebäude als klinik oder auch früher als hotel, hier steht.
hier herrscht jedenfalls keine krankenhausatmosphäre, so wie in der entzugspsychiatrien (geschlossene danach offene) in denen ich davor war.

das personal ist echt nett, aber oft viel zu sehr im stress, so dass manchmal absolut keine zeit bleibt mit einem von den schwestern zu reden.
meine bezugsschwester nimmt sich die zeit für mich allerdings. nur sie hat nicht jeden tag dienst leider.

die umgebung ist herrlich. alles schön grün und viele blumen, viele felder, viele wiesen, wald... nächste stadt 2.5km, nächster ort 1.5km. dort ist netto und alles was man braucht. busse direkt vor der tür in beide richtungen.

mitpatienten alle nett und was noch wichtiger ist, sie lassen einen in ruhe wenn man nicht gut drauf ist. ich war mal 3-4 tage recht euphorisch, aber das schlug ganz schnell wieder ins gegenteil um. diese scheiss entzugserscheinungen nagen echt heftig leider.

LG
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andi1975
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Anmeldungsdatum: 23.01.2011
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BeitragVerfasst am: 15. Jun 2011 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

hello!

hey!das klingt echt gut!die atmosphäre ist sehr wichtig,find ich.ein garten ist auch dabei,was will man mehr?

ich kann nicht sagen,wie die seroquel bei mir gewirkt haben,weil ich echt alle zustände hatte.bin vielleicht etwas ruhiger geworden,die gedanken etwas geordneter.

wie gehts dir eigentlich mit dem essen?du hast ja geschrieben,dass du generell ein problem damit hast und jetzt erst recht.
ähm-will ja jetzt nicht klugscheissen (machs aber trotzdem): dein körper befindet sich gerade im ausnahmezustand,er leidet.hilf ihm und gib ihm etwas.es ist schliesslich dein körper.das braucht er jetzt-dringend.wenns sein muss, würge das essen ganz langsam hinunter.ich würds mit brot probieren,dass hat viel nährwert...zumindest mehr als obst.

lg
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Chilipepperli
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Anmeldungsdatum: 14.06.2011
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 15. Jun 2011 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

andi1975 hat Folgendes geschrieben:
hello!

hey!das klingt echt gut!die atmosphäre ist sehr wichtig,find ich.ein garten ist auch dabei,was will man mehr?

ich kann nicht sagen,wie die seroquel bei mir gewirkt haben,weil ich echt alle zustände hatte.bin vielleicht etwas ruhiger geworden,die gedanken etwas geordneter.

wie gehts dir eigentlich mit dem essen?du hast ja geschrieben,dass du generell ein problem damit hast und jetzt erst recht.
ähm-will ja jetzt nicht klugscheissen (machs aber trotzdem): dein körper befindet sich gerade im ausnahmezustand,er leidet.hilf ihm und gib ihm etwas.es ist schliesslich dein körper.das braucht er jetzt-dringend.wenns sein muss, würge das essen ganz langsam hinunter.ich würds mit brot probieren,dass hat viel nährwert...zumindest mehr als obst.

lg


die atmo ist mit das wichtigste was es gibt.

ich bin auch etwas ruhiger, teilweise ganz schön langsam leider. doch es macht mir nichts aus inzwischen. besser etwas langsam als alles aufeinmal fühlen. fühle so schon genug negatives Sad

mein körper bekommt 3mal am tag was zu essen, mittags immer warm. der soll sich nicht beschweren, auch wenn ich mal 2kg abnehme. mein BMI liegt bei knapp 17, aber das geht schon. nervig sind nur die sui-ged, weil ich dann extra wenig bis gar nicht esse Sad
wenn ich esse, esse ich kartoffeln, gemüse, kekse, brot, brötchen... also genug nährwert.

aber es passt schon iwie. ich gleiche es meistens innerhalb von 1 woche wieder aus, auch wenn ich gerade 1.5kg verloren habe.

LG
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andi1975
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 23.01.2011
Beiträge: 173

BeitragVerfasst am: 16. Jun 2011 08:13    Titel: Antworten mit Zitat

hallo!

ok,dann hab ich das falsch verstanden mit dem essen.ich dachte,du isst gar nix bis 2 weintrauben Smile

wie gehts dir heute?wie war die nacht?

lg
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Chilipepperli
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Anmeldungsdatum: 14.06.2011
Beiträge: 30

BeitragVerfasst am: 16. Jun 2011 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

andi1975 hat Folgendes geschrieben:
hallo!

ok,dann hab ich das falsch verstanden mit dem essen.ich dachte,du isst gar nix bis 2 weintrauben Smile

wie gehts dir heute?wie war die nacht?

lg


hey,
ich ess zwar nicht wirklich viel, aber mehr als 2 weintrauben allemal.

meine nacht war nicht wirklich super, aber auch nicht mies. ich weiss es einfach nicht Sad

mir gehts durchwachsen. der suchtdruck nervt, bilder sind auch da.
im anschluss gehts in die nächste klinik für 4 monate habe ich heute erfahren.
hier ist ja keine suchtklinik.

und wie gehts dir so?
kämpfst du noch stark mit suchtdruck und den ängsten?
hat sich deine persönlichkeit auch so arg verändert, oder ist das meine gestörte wahrnehmung?

wie wohnst du zzt? alleine?

LG
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