Mutter mit Angstzuständen und Altersvergesslichkeit.

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Friedferth
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.07.2011
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 2. Jul 2011 22:21    Titel: Mutter mit Angstzuständen und Altersvergesslichkeit. Antworten mit Zitat

Es geht eigentlich nicht um mich, ich frage wegen meiner Mutter.
Ok, ich rauche und trinke auch gern einen, aber das macht momentan keine Sorgen...

Meine Mutter ist 75 und hat in letzter Zeit ziemliche Angstzustände und etwas Altervergesslichkeit. Demenz wird von mir und von Ärzten ausgeschlossen, zumal sie sich eigentlich normal erinnert, nur manchmal nicht an kurz vorherliegende Ereignisse.

Die Sache ist die, meine Mutter hat sich selbst wegen der Angstzustände in eine Klinik einliefern lassen. Am ersten Tag haben sie ihr Tavor, so hies es, glaube ich, gegeben und sie war, als ich mit ihr telefoniert habe, sehr fit und auch geistig in Form.

Nun probieren die dort in der Klinik seit über 2 Wochen irgendwelche Medikamente aus, die nix nutzen. Wenn ich sie besuche, redet sie immer von der unbegründeten Angst, die sie hat und daß es ihr schlechter geht.

Da das mit diesem Tavor so ganz anders war, frage ich mich, ob es nicht besser wäre,
wenn sie weiter das Tavor nimmt?
Daß es extrem süchtig macht, weiß ich, aber mit 75? Auch wenn sie das noch 10 Jahre nehmen sollte, ich denke, ja und? Wenn es sie wieder fit macht...

Zumal sie eh schon seit mehr als 10 Jahren medikamentenabhängig ist, sie muss so lange schon Blutdrucktabletten nehmen. Ehrlich gesagt, ich sehe da keinen großen Unterschied.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich machen soll.
Wird es besser werden? Finden die in der Klinik eine Lösung?
Oder ist es mit diesem Tavor besser?
Gibt es schlechte körperliche Nebenwirkungen?

Es wäre toll, wenn mir jemand helfen könnte.

Gruß
Fried
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 2. Jul 2011 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Fried,

zunächst mal: Blutdrucktabletten machen nicht abhängig, sie halten nur den Blutdruck unten! Das kannst Du mit der Einnahme von Benzos nun wirklich nicht vergleichen, das ist ein gewaltiger Unterschied! Davon abgesehen macht sich eine beginnende Demenz genau so bemerkbar: Der Patient erinnert sich noch an den zweiten Weltkrieg, weiß aber nicht mehr, was gestern war. Insofern denke ich schon, dass Deine Mutter an einer beginnenden Demenz leidet. Das müsste Euer Arzt eigentlich wissen.

Wenn es ihr mit Tavor besser geht, soll sie das ruhig nehmen, ich sehe da kein Problem. Sehr viele alte Menschen werden mit dieser Art Medikament ruhiggestellt.

Grüße.
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Friedferth
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.07.2011
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 2. Jul 2011 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Feilchen Smile,

das ist nicht ganz so, sie hat mich letztens angerufen und nachgefragt, ob ich an ihren Termin beim Arzt wegen ihrer Hörgeräte gedacht habe, und ob ich sie auch abhole. Auch daß sie vor ein paar Tagen mit meinem Bruder telefoniert hat und was er gesagt hat, sagte sie mir.
Aber als ich heute bei ihr war, wusste sie nicht mehr genau, daß wir vor ein paar Tagen zusammen Kleidung kaufen waren, allerdings noch was wir gestern noch am Telefon besprochen haben. Nun, das ist wohl das kleinere Problem zurzeit, denke ich.

In punkto Abhängigkeit ist es wahrscheinlich die Frage, wie man es definiert. Ich sehe Blutdrucktabletten sehr wohl als Abhängigkeit, ich muss sie auch nehmen, und ich merke, wenn ich sie mal vergessen habe. Es 'kribbelt' irgendwie in mir und ich fühle mich etwas nervös...
Ob das nun körperlich ist, was ich eigentlich nicht glaube, oder einfach das Unterbewusstsein,
weiß ich nicht, es ist einfach unangehnehm...

Aber die kurze Antwort bestärkt mich etwas, daß sie die Tavor weiter nehmen sollte.
Zumal es in diesem Fall ja eine ärztliche Verordnung wäre und somit ein Versorgungsproblem nicht sehr wahrscheinlich ist...

Gruß
Fried
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 2. Jul 2011 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

Fried, Du schriebst:

Zitat:
Ich sehe Blutdrucktabletten sehr wohl als Abhängigkeit, ich muss sie auch nehmen, und ich merke, wenn ich sie mal vergessen habe. Es 'kribbelt' irgendwie in mir und ich fühle mich etwas nervös...


Ich nehme Blutdrucktabletten seit 17 Jahren. Wenn ich sie nicht nehme, geht es mir eventuell nicht so gut, weil mein Blutdruck dann viel zu hoch ist, aber nicht, weil ich von den Tabletten abhängig bin. Das mit den Blutdrucktabletten und der Abhängigkeit ist Quatsch, glaub mir. Ich war schon von Drogen bzw. Medikamenten abhängig, das ist etwas komplett anderes.

Die Vergesslichkeit setzt bei der Demenz schleichend ein. Was Du schreibst, passt schon dazu. Das folgt keinem festen Schema. Es gibt bessere und schlechtere Tage und Phasen. Ich habe beruflich mit alten Menschen zu tun und wenn die Demenz beginnt, merkt man es zunächst gar nicht oder kaum. Der Betreffende kann da in der ersten Zeit viel kompensieren. Erst mit der Zeit werden die Zeichen deutlicher.
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Friedferth
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.07.2011
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 2. Jul 2011 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Veilchen,

du hast recht, es war etws unüberlegt von mir.
Ich weiß noch, wie ich vor Jahren früh morgens nach Sylvester auf vereisten Straßen mit dem Fahrrad unterwegs war, nur um Zigaretten zu bekommen Sad((
Da ist der Alkohol nicht so hefitg, wenn nix mehr da ist, geh ich einfach ins Bett...

Ach leck mich im Arsch, wenns nen Gott gibt und er das alles gemacht hat, dann isser nen verdammter Sadist!

Aber ich denke, es ist vertretbar, meiner Mutter in dem Alter die Tavurs zu geben.
Wenn der Arzt kneift, nehm ichs auf meine Kappe, ist das möglich?

Gruß
Fried
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veilchenfee
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 2. Jul 2011 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Da Deine Mutter unter Angstzuständen leidet, sehe ich keinen Grund, warum sie nicht Tavor verschrieben bekommen sollte. Du brauchst da nichts auf Deine Kappe zu nehmen, ich wüsste auch nicht, wie das aussehen sollte. Allerdings sollte die Dosis so gering wie möglich gehalten werden, um die Gefahr eines Unfalles bzw. Sturzes zu minimieren. Außerdem solltet Ihr Euch so bald wie möglich Gedanken darüber machen, wie und wo deine Mutter in Zukunft untergebracht werden kann. Ich gehe davon aus, dass sie noch alleine wohnt. Sie soll - solange sie noch kann - mit entscheiden, wo sie die letzte Phase ihres Lebens verbringt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Du Angst davor hast, wie es in Zukunft mit ihr weitergeht. Doch ist das alles ganz normal und passiert jeden Tag tausendfach. Tragisch finde ich halt, wenn sowohl Eltern als auch Kinder von solchen Situationen überrascht werden, weil sie sich nicht beizeiten seelisch darauf eingestellt haben.

Sadismus würde ich dem lieben Gott aber nicht unterstellen.
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Friedferth
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.07.2011
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 3. Jul 2011 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Veilchen,

vor 10 Jahren ist mein Vater, also ihr Mann, gestorben.
Jetzt weiß ich, daß man es mit dem betreuten Wohnen damals schon machen hätte sollen.
Durch nen wirklich dicken Dusel habe ich eine Wohnung gefunden.
Sie sagt zwar, sie weiß nicht, ob sie das noch schafft, aber ich kenne die Frau schon fast 50 Jahre und ich weiß, daß sie es schafft Smile
Spätestens nächsten Freitag kann sie in eine betreute Wohnung einziehen, in dessen Haus auch schon Bekannte wohnen.
Und wenn die Benzos da helfen, daß sie wieder fit wird, finde ich nix schlechtes dabei.
Ich werde Anfang der Woche zu ihr fahren und auch mit dem Arzt sprechen.
Wenn er keine gute Argumente hat, werde ich auf die Benzos bestehen.

Ist das ne gute Idee?

Gruß
Fried
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 3. Jul 2011 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

Nunja, damals vor 10 Jahren, als Dein Vater starb war sie erst 65 und in diesem Alter muss noch niemand ins betreute Wohnen, wenn er noch fit ist, denke ich. Aber schön, dass Ihr doch schon Vorkehrungen getroffen habt und sie in eine gute Einrichtung umziehen kann.

Ärzte mögen es gar nicht, wenn Patienten oder Angehörige auf etwas bestehen. Vernünftig argumentieren finde ich da besser. Du darfst auch nicht vergessen, dass Benzos auch gravierende Nachteile haben. Sie wirken zwar gut gegen die Angstzustände, aber sie soll ja auch nicht dauernd mit dem Kopf in die Suppe fallen, oder? "Fit" wird sie durch die Benzos keinesfalls. Sie stellen unter Umständen aber das kleinere Übel dar. Mittel- und langfristig wird sich ihr Zustand ständig verschlechtern, das muss Dir klar sein. Auf ihrem Weg braucht sie viel Verständnis und liebevolle Betreuung. Und Trost und Zustpruch, wenn sie droht, an ihrer Situation zu verzweifeln.
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Friedferth
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.07.2011
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 3. Jul 2011 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Veilchen,

ich bemühe mich seit nem halben Jahr oder so, daß es ihr gut geht.
Sie sagt auch schon selber, lieber Himmel, was kümmerst du dich so um mich.
Bist meine Mutter, sage ich dann...

Im betreuten Wohnen wird sie auch Leute kennenlernen, mit ihnen reden und auch dadurch geistig fit bleiben. Sie ist immer unentschlossen, da habe ich es einfach in die Hand genommen, mit ihrem Einverständnis.

Ich werd jedes Wochenende mit ihr einkaufen gehen, aber sie sonst nicht betreuen, sie soll selbstständig bleiben...

Ich denke, wenn sie dann die Benzos bekommt, passt das schon...

Gruß
Fried
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