Schwangere im Methadonprogramm

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Skeptikerin01
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Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2011 08:09    Titel: Schwangere im Methadonprogramm Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich weiss gar nicht recht wie und wo ich anfangen soll...

Ich bin auf der Suche nach Betroffenen in meiner oder einer ähnlichen Situation.

Kurz zu mir:
Ich bin jetzt 28 Jahre alt. Mit 21 wurde ich heroinabhängig, war verheiratet - mit ebenfalls süchtigem Partner - der irgendwann in den Knast ging und ich selbst landete letztendlich auf dem Strassenstrich in einer größeren deutschen Stadt. Dahin manövriert habe ich mich durch den ständig steigenden Konsum von Kokain. Das Herion spielte eine immer mehr untergeordnete Rolle. Ich bin eine der wenigen Glücklichen, dessen Familie immer hinter mir gestanden hat. Und so kam es, dass ich meine Mutter aus der ca 600 km entfernten Großstadt nachts anrief und sie bat meinen Vater los zu schicken mich ab zu holen, weil ich am Ende war. Am nächsten Vormittag war er auch schon da. Er nahm mich mit heim und gleich am nächsten Tag ging ich notfallmässig in die nächstgelegene Entzugsklinik. Dort habe ich mich am 7 ml Methadon einstellen lassen und ging von dort aus in Substitution. Das war im Januar 2010.

Im November lernte ich meinen jetzigen Partner kennen, der mit Drogen gar nichts am Hut hat, jedoch um meine Sucht weiss. Ich hatte zwischendurch auch immer wieder heimlich Beikonsum, bis ich im Februar 2011 erfuhr, dass ich in der 8. Woche schwanger war. Danach hab ich "nur" noch zwei Mal Herion auf Alu geraucht! Beim nächsten Arztterim hab ich gleich angefangen mich abdosieren zu lassen. Bin jetzt in der 26. Woche (7. Monat) und auf nur noch 1,2 ml. Wir freuen uns beide sehr auf unseren Sohn und auch ich will nur das beste für den Kleinen, aber ich merke immer öfter, je weiter runter ich komme, dass ich den totalen Suchtdruck bekomme Sad

Mir fällt es mitlerweile schwer ein- und durchzuschlafen. Ich bin tagsüber sehr nervös, habe oft Herzrasen. Eigentlich wollte ich UNBEDINGT bis zur Entbindung clean sein, um das dem Kleinen nicht an zu tun, aber immer mehr bekomme ich das Gefühl das nicht zu schaffen. Crying or Very sad Wenn ich so weiter mache wie jetzt, wäre ich ca 2 Wochen vor der Geburt "fertig"

Und nun meine Fragen:

- Wie lange dauert es bis das Methadon ganz "aus mir raus" ist?
- Gibts hier Frauen, die unter Methadon-Substitution entbunden haben?
- Wie geht es dem Säugling danach?
- Wie lange hat er Entzugssymptome nach der Entbindung?

Vielen Dank, dass ich "Euch" mit meinen Sorgen belasten durfte.
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Yolande
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2011 09:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

du spricht ein wirklich sehr heikles Thema an, wie ich finde. Ich will dir nicht absprechen, dass du dich auf deinen Sohn freust und ihn lieben wirst, aber es wird ihm entzgusmäßig bestimmt schlecht gehen, wenn er keine Drogen mehr bekommt...Dir gehts doch auch schlecht. Mit dem Unterschied, dass du selbst entscheiden konntest und kannst, was du dir alles einwirfst. Der kleine Mann in deinem Bauch kann das nicht.
Bei allem Verständnis für euch Suchtkranke, ich verstehe nicht, warum in diesem Land niemand den Kindern hilft...es geht immer nur um diejenigen, die sich und anderen Leid zufügen...Warum hast du nicht verhütet, wenn du Drogen nimmst? Wie kann man eine Bindung zu einem solch zarten Wesen aufbauen, wenn man ihm so schlimme Schmerzen zufügt? Ich kann das nicht begreifen und wünsche Dir von Herzen, dass du zur Vernunft kommst und irgendwann dieses wunderbare Wesen in der Armen hältst und vielleicht dann merkst, dass du nie wieder Drogen nehmen willst. Ich hoffe sehr, dass deinem Baby etwaige Krampfanfälle erspart bleiben. Mir tut das Herz weh, bei dem Gedanken, was solch ein kleiner Mensch bereits alles erleben muss.

LG
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Skeptikerin01
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2011 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

Yolande hat Folgendes geschrieben:
Hallo,

du spricht ein wirklich sehr heikles Thema an, wie ich finde. Ich will dir nicht absprechen, dass du dich auf deinen Sohn freust und ihn lieben wirst, aber es wird ihm entzgusmäßig bestimmt schlecht gehen, wenn er keine Drogen mehr bekommt...Dir gehts doch auch schlecht. Mit dem Unterschied, dass du selbst entscheiden konntest und kannst, was du dir alles einwirfst. Der kleine Mann in deinem Bauch kann das nicht.
Bei allem Verständnis für euch Suchtkranke, ich verstehe nicht, warum in diesem Land niemand den Kindern hilft...es geht immer nur um diejenigen, die sich und anderen Leid zufügen...Warum hast du nicht verhütet, wenn du Drogen nimmst? Wie kann man eine Bindung zu einem solch zarten Wesen aufbauen, wenn man ihm so schlimme Schmerzen zufügt? Ich kann das nicht begreifen und wünsche Dir von Herzen, dass du zur Vernunft kommst und irgendwann dieses wunderbare Wesen in der Armen hältst und vielleicht dann merkst, dass du nie wieder Drogen nehmen willst. Ich hoffe sehr, dass deinem Baby etwaige Krampfanfälle erspart bleiben. Mir tut das Herz weh, bei dem Gedanken, was solch ein kleiner Mensch bereits alles erleben muss.

LG


Ja, es ist eigentlich sogar ein hochbrisantes Thema, da hast Du vollkommen Recht! Ich selbst habe jede Frau verteufelt, die ich mit dickem Bauch oder gar mit nem Kinderwagen auf "der Platte" gesehen habe... Und nun stecke ich selbst in dieser Situation, obgleich ich KEINEN Beikonsum mehr habe und mich nicht mehr mit Meinesgleichen "abgebe" Jeglichen Kontakt habe ich abgebrochen.

Bevor ich schwanger wurde, war das Ziel von meinem Doc bis Ende diesen Jahres auf 5 ml runter zu kommen. Diese zwei ml weniger hätte ich - zu diesem Zeitpukt (Anfang des Jahres) niemals für möglich gehalten. Doch die kleine Kröte in meinem Bauch (lieb gemeint) gibt mir die Kraft weiter zu machen - bis jetzt. Nur, wo es so arg wenig wird, macht mir mein Suchtkopf halt immer und immer mehr Schwierigkeiten Crying or Very sad

Warum habe ich nicht verhütet? Nun ja... eine berechtigte Frage, jedoch jetzt nicht mehr von Relevanz. Die Situation ist da, und ich will und kann sie nicht mehr ändern. Der Kleine hat mir schon jetzt so viel gegeben - Zuversicht und Kraft, einen Grund für das ich das alles mache. Ich hab eine klasse Familie, einen wundervollen Partner und eben grade riesen Angst, das mein Schweinehund mich wieder übers Ohr haut... Und dann noch das schlechte Gewissen wegen der Kröte - kurzum: Mir gehts psychisch mies! Sad Ich habe Angst zu versagen - es doch nicht so zu schaffen, wie ich es mir vorgenommen habe...
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2011 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

die Angst zu Versagen hat jede andere Mama auch, wegen anderen Dingen eben, wenn sie nicht süchtig sind. Weißt du, ich selbst bin nicht süchtig und kann das wirklich nur sehr schwer beurteilen. Aber weißt, es ist dein Baby, es ist voll und ganz von deiner Liebe abhängig. Nur du kannst es zunächst mit LIebe, Geborgenheit etc. versorgen, ihm helfen, die Welt zu verstehen...jedenfalls ihm nicht weh tun, wie auch immer. Ich würde ja denken, dass das Baby in deinem Bauch so wunderbar ist, dass du keine Angst vorm Teufel auf deiner Schultern haben solltest, sondern zeige dem einfach den Stinkefinger. Dein ganzes Potenzial sollte sich auf die Vorfreude auf dein Kind konzentrieren...Weißt du, ich hab selbst ein kleines Kind und es gibt nichts Schöneres auf der Welt... m. E. Solche Gefühle kann keine Droge dieser Welt bewirken, glaube ich Smile...ich würde meinem Kind so gern ein Geschwisterchen schenken und habe seither die 4. Fehlgeburt...angesichts dieser Tatsache finde es gruselig, dass jemand, der seinen Körper so kaputt macht und das absichtlich ein Baby auf die Welt bringen darf, dem es die erste Zeit vermutlich schlecht gehen wird.

Ich wünsch dir dennoch alles gute, du scheinst ganz vernünftig zu sein...und Ängste, es nicht zu schaffen oder alles richtig zu machen, werden dich als Mama stets begleiten...und das bis zum Schluss.
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Nioli
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Anmeldungsdatum: 28.10.2008
Beiträge: 29

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2011 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Skeptikerin,

stress dich nicht zu sehr. Wenn du völlig fertig bist, leidet auch dein Sohn.
Du bist auf einem guten Weg und das ist das wichtigste für euch alle, das solltest du nicht gefährden.
Ich finde, du machst das ganz gut und hast für deine Ausgangssituation schon viel geschafft.

Ich wünsch euch alles Gute.
Nioli
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Sonnenscheinchen
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 09.06.2011
Beiträge: 202

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2011 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

Yolande hat Folgendes geschrieben:
Weißt du, ich selbst bin nicht süchtig und kann das wirklich nur sehr schwer beurteilen.


Am besten versuchst du es dann auch nicht. Denn

Urteile über niemanden, in dessen Schuhen Du nicht gelaufen bist

Wink
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micro88
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2011 17:39    Titel: Bin in einer aehnlichen Situation.. Antworten mit Zitat

Hi Skeptikerin,

habe mich gerade extra angemeldet um hier was schreiben zu koennen, haben sonst immer nur gelesen. Bin in einer aehnlichen Situation wie du, seit Jahren auf 0.8 mg Buprenorphin und in der 16. SSW. Mir wurde explizit vom Abdosieren abgeraten, obwohl meine Dosis so gering ist. Als ich von Methadon auf Buprenorphin gewechselt bin, habe ich 1ml genommen, ich denke dass unsere Situation also vergleichbar ist.

Warum willst du waehrend der Schwangerschaft abdosieren? Wenn du waehrend des Abdosierens Suchtdruck bekommst, dann dosierst du sowieso zu schnell runter. Ich denke es ist besser, auf einer stabilen Dosis zu bleiben, auf der es dir gut geht, als einen Rueckfall zu riskieren. Alle Studien zeigen bisher, dass es keinen klaren Zusammenhang zwischen Methadondosis der Mutter und NAS (neonate abstinence syndrome) gibt. Ich kenne Frauen mit 100 mg pro Tag, deren Kinder keiner Behandlung bedurften, und welche mit 16 mg, deren Baby 5 Wochen auf der Intensivstation war. Interessanterweise muessen auch manchmal Babies behandelt werden, deren Muetter gegen Ende der Schwangerschaft abdosiert haben, und am Ende der Schwangerschaft auf null waren. Ein Entzug im letzten Schwangerschaftdrittel erhoeht ausserdem drastisch die Wahrscheinlichkeit einer Fruehgeburt, mit wesentlich schlimmeren Folgen als das gut behandelbare NAS.

Es gibt im Falle von Methadon auch Hinweise, dass ein Rauchen der Mutter das NAS verstaerkt. Das einzige, was in deiner Situation und niedrigen Methadondosis meiner meinung nach Sinn mach, ist auf Subutex zu wechseln. Hier zeigen Studien, dass die Chancen fuer ein behandlungsbeduerftiges NAS bei ca. 30 % liegen, niedriger als mit Methadon, ausserdem benoetigen die Babies weniger Morphin und haben einen kuerzeren Krankenhausaufenthalt.

lg

Micro
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Skeptikerin01
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2011 20:10    Titel: Re: Bin in einer aehnlichen Situation.. Antworten mit Zitat

Ich danke Euch allen für den lieben Zuspruch! Smile Vielen Dank!


micro88 hat Folgendes geschrieben:
Hi Skeptikerin,

habe mich gerade extra angemeldet um hier was schreiben zu koennen, haben sonst immer nur gelesen. Bin in einer aehnlichen Situation wie du, seit Jahren auf 0.8 mg Buprenorphin und in der 16. SSW. Mir wurde explizit vom Abdosieren abgeraten, obwohl meine Dosis so gering ist. Als ich von Methadon auf Buprenorphin gewechselt bin, habe ich 1ml genommen, ich denke dass unsere Situation also vergleichbar ist.

Warum willst du waehrend der Schwangerschaft abdosieren? Wenn du waehrend des Abdosierens Suchtdruck bekommst, dann dosierst du sowieso zu schnell runter. Ich denke es ist besser, auf einer stabilen Dosis zu bleiben, auf der es dir gut geht, als einen Rueckfall zu riskieren. Alle Studien zeigen bisher, dass es keinen klaren Zusammenhang zwischen Methadondosis der Mutter und NAS (neonate abstinence syndrome) gibt. Ich kenne Frauen mit 100 mg pro Tag, deren Kinder keiner Behandlung bedurften, und welche mit 16 mg, deren Baby 5 Wochen auf der Intensivstation war. Interessanterweise muessen auch manchmal Babies behandelt werden, deren Muetter gegen Ende der Schwangerschaft abdosiert haben, und am Ende der Schwangerschaft auf null waren. Ein Entzug im letzten Schwangerschaftdrittel erhoeht ausserdem drastisch die Wahrscheinlichkeit einer Fruehgeburt, mit wesentlich schlimmeren Folgen als das gut behandelbare NAS.

Es gibt im Falle von Methadon auch Hinweise, dass ein Rauchen der Mutter das NAS verstaerkt. Das einzige, was in deiner Situation und niedrigen Methadondosis meiner meinung nach Sinn mach, ist auf Subutex zu wechseln. Hier zeigen Studien, dass die Chancen fuer ein behandlungsbeduerftiges NAS bei ca. 30 % liegen, niedriger als mit Methadon, ausserdem benoetigen die Babies weniger Morphin und haben einen kuerzeren Krankenhausaufenthalt.

lg

Micro


Hallo Micro,

hm ja, warum ich mich auf Teufel komm raus abdosieren will? Naja, weil ich hoffe, so meinem Sohn den Entzug nach der Entbindung ersparen zu können. Das es Fälle gibt, wo auch nach der Entgiftung (ich wäre bei der Entbindung grade mal 2 Wochen clean) die Säuglinge an Entzugssymtomen leiden, wusste ich bisher nicht. Ebenso wenig wie, dass die Höhe der Dosis der Mutter eine scheinbar unwichtige Rolle spielt, oder das mein Entzug eine Frühgeburt begünstigen kann. Sad Mein Arzt befürwortet das schnelle abdosieren und findet mein Verhalten höchst löblich. Von Gefahren durch den "schnellen" Entzug war NIE die Rede. Bisher dachte ich das einzig richtige für mein Kind zu tun - ihm zu ersparen wovor ich riesen Angst habe. Ich dachte die Entzugsfreiheit nach der Geburt wäre garantiert.

Welche Dosis wäre für mich - wenn ich denn unter Metha entbinden sollte - am sinnvollsten? Sollte ich es wieder mit 1,5 ml versuchen? Oder ganz stabil und solide wieder auf 2 ml hoch gehen? Ich verstehe grade meinen Arzt nicht, das er mir nie etwas gesagt hat. Sad

Subutex...? Hmm, ich hab mich mal an diesem Substitut versucht, kam aber damit überhaupt nicht zurecht. Allerdings war es ein Selbstversuch, der wirklich kläglich scheiterte.

Bekommst Du auch Dein erstes Kind? Wie kommst Du so mit dem schlechten Gewissen klar? Sry, ich hab grade sooo viele Fragen im Kopf und ich hab sooo viele Horror Geschichten gehört. Zum Beispiel von einer Frau, die mit mir im Programm ist. Sie habe ihr Kind auch auf Metha bekommen und ihr Kleiner habe den Kopf auf den Boden geschlagen etc... Crying or Very sad
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frau holle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2011 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ich habe gerade einen artikel gelesen über eine studie mit opiatabhängigen frauen während der substitution. Find ich sehr interessant.
Weil mirco das ansprach, dass subutex besser wäre, als metha, deshalb schick ich dir diesen link

http://derstandard.at/1291454791919/Opiatabhaenigige-Schwangere-Substitution-waehrend-der-Schwangerschaft

Bin zwar selber kein fürsprecher für ssw in der substi, aber besser konstante dosis beibehalten
als eine suchtdruckgefährdete schwangere. Das schadet dem kind noch mehr.
Wünsch dir alles gute, vorallem dem kind.
LG
Frau Holle
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wild
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 12.12.2009
Beiträge: 324

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2011 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

oh man, was hast du denn für einen Arzt?
So richtig Ahnung hat der wohl nicht.

Guck dir mal diesen Fred im im Forum an:
http://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?t=4158&highlight=schwanger+substitution

oder such mal nach Beiträgen von "lionell". Leider nicht mehr anwesenses Forenmtglied.

Der ist Substiarzt in Kiel und hat so einige hilfreiche Antworten zu diesem Thema hier gepostet.

alles Gute!
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wild
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 12.12.2009
Beiträge: 324

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2011 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Aber im Grunde hat micro88 schon alles wichtige gesagt.

Ich würde eher wieder stabil hoch gehen.

Schadet dem Kind wohl eher weniger, als der Entzugstress jetzt im Bauch...
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Trini
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2011 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptikerin01 hat Folgendes geschrieben:
Mir fällt es mitlerweile schwer ein- und durchzuschlafen. Ich bin tagsüber sehr nervös, habe oft Herzrasen. Eigentlich wollte ich UNBEDINGT bis zur Entbindung clean sein, um das dem Kleinen nicht an zu tun, aber immer mehr bekomme ich das Gefühl das nicht zu schaffen


Du setzt dich viel zu sehr unter Druck und gehst so ein unnötiges Risiko ein am Ende mit Rückfall deutlich schlechter dazustehen als mit niedrig dosierter Substi stabil zu sein und trotzdem eine zufriedene Mama sein zu können.
Ich verstehe dich ganz gut warum du clean sein möchtest. Aber mit einer stabilen substi bist du besser bedient als ein haltloses ungewisses Clean sein.


Skeptikerin01 hat Folgendes geschrieben:
Ich selbst habe jede Frau verteufelt, die ich mit dickem Bauch oder gar mit nem Kinderwagen auf "der Platte" gesehen habe... Und nun stecke ich selbst in dieser Situation,

Du malst ja jetzt schon den Teufel an die Wand. Mach dich nicht kleiner als du bist. Lese dir deinen eigenen Startfred nochmal durch falls du vergessen hast was du schon alles geschafft hast.
Du kannst sehr stolz auf dich sein.
Hab ich was überlesen oder warst jetzt mit dicken Bauch auf der Platte?

Skeptikerin01 hat Folgendes geschrieben:
Ich habe Angst zu versagen - es doch nicht so zu schaffen, wie ich es mir vorgenommen habe...

ich denke das ist völlig normal.
Ist das abdosieren vor der Schwangerschaft die Idee vom Arzt gewesen oder deine?
Hast du deinen Arzt über deinen Suchtdruck informiert? Wie kommst du denn klar mit dem?
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micro88
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 8. Jul 2011 22:30    Titel: Ich habe ziemlichen Schiss! Antworten mit Zitat

Hi Skeptikerin,

es ist auch mein erstes Kind, und ich habe ziemliche Angst. Bin über 35 und substituiert, also Doppelrisiko-Schwangerschaft. Allerdings finde ich auch, dass heutzutage alles immer so dramatisiert wird. Meine Mutter war 40 als sie mich bekommen hat, und das war bevor es die ganzen Screeningtests, Ultraschall im großen Stil usw. gab.

Wegen der Substitution habe ich auch ein schlechtes Gewissen, obwohl mein Verstand mir sagt, dass es Blödsinn ist. Verstehst wie ich meine, Kopf gegen Gefühl sozusagen!

Würde gerne von den 0.8 mg auf 0, aber ich schaffe das seit zwei Jahren schon nicht ohne Schwangerschaft, deshalb glaube ich, dass mein Ziel nicht realistisch ist. Zudem mein Gynäkologe und Hausarzt auch abgeraten haben. Zum Wechsel auf Buprenorphine, falls du's schon mal versucht hast und nicht damit klargekommen bist, war es vielleicht keine tolle Idee. Zumal man beim Wechsel ja leicht entzügig sein sollte im Allgemeinen (ich bin direkt von 10 mg Methadon nach 24 Stunden nach Subutex gewechselt ohne Probleme, aber man liest immer wieder wie unterschiedlich die Leute auf Subutex reagieren).

Ich hatte einige Links/Seiten zusammengestellt, wegen Spamverdacht musste ich aber einige wieder entfernen (seltsames Forum), der erste ist ein supergeiles amerikanisches Forum (googlen nach Methadone_Pregnancy_Information) für substituierte Schwangere, sehr hilfreich und voller Infos.

Folie 10: Risiken der Reduktion während der Schwangerschaft: Google nach Vortrag_Substitution_schwangerer_Frauen_Dr_Wygold.ppt

Hier eine Metastudie die zumindest tendenziell weniger häufig NAS bei Dosierungen unter 20 mg postuliert: http://www.gfi-online.de/artikel/56639/methadon-dosis-bei-schwangeren-%C3%A4ndern%3F-

Vergleich Buprenorphin-Methadon: http://wsam.org/files/PG%20Bup%20v%20Methadone.pdf

Im allgemeinen scheinen sich die Mediziner wenigstens einig zu sein, dass die Mutter sich Wohl fühlen sollte. Habe jetzt einen Haufen Studien in Deutsch,Englisch und Französisch gelesen, das generelle Fazit scheint zu sein, dass NAS gut behandelbar ist und nicht direkt mit der Dosis zusammenhängt. Wenn ein Abdosieren überhaupt empfohlen wird, dann im 2. Trimester. Meiner Meinung nach begünstigen Beikonsum und Dosisschwankungen die Entstehung (das fehlt natürlich oft in den Studien, wer gibt das schon ehrlich an).

Daher würde ich wieder auf 15 oder 20 mg hoch gehen, und die Dosis eventuell splitten, wenn du das machen kannst. Ich nehme jetzt auch zweimal 0.4 mg pro Tag, und ich merke, dass ich nicht mehr so unruhig bin wenn ich morgens aufwache. Ich war nie entzügig, aber habe gemerkt,dass jetzt eine Dosis fällig ist. Das habe ich jetzt nicht mehr.

Mein Freund hat genau wie deiner nichts mit Drogen zu tun, deshalb wünsche ich mir manchmal jemanden, um über meine Probleme zu diskutieren. Er hört mir natürlich zu,aber es ist nicht das Gleiche als wenn jemand die gleichen Erfahrungen gemacht hat.

Von daher wäre es klasse, wenn wir hier nen Schwangeren-Thread aufmachen könnten!

lg

Micro
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Anja33
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2011 01:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Skeptikerin,

alles wichtige ist ja schon gesagt worden.
Aber eins möchte ich noch hinzufügen: Selbst, wenn du nicht rückfallgefährdet wärst: Dein Kind bekommt den ganzen Entzugsstress unter dem du leidest, voll mit. Herzrasen, Schlaflosikeit...viele Ärzte raten ja schon von einem Nikotinentzug im letzten Schwangerschaftsdrittel ab, wobei ich das noch für das geringere Übel halte, aber im Fall von Methadon ist der Stress ja noch viel schlimmer.
Und während und nach der Geburt bist du gerade mal 2 Wochen clean und mit Sicherheit noch voll affig, kannst nicht schlafen. Vom Suchtdruck ganz zu schweigen. Wie willst du das denn schaffen? Und wie willst du deinem Kind dann noch gerecht werden, das dann höchstwahrscheinlich sowieso noch Entzugssymptome haben wird?
Und wer sagt dir denn, dass es die nicht schon jetzt hat? Warum soll denn die Entgiftung während der Schwangerschaft für ein Kind leichter sein als nach der Geburt, wenn sie wenigstens behandelt werden kann. So entgiftet dein Kind nämlich gerade kalt, wie´s aussieht.
Ich glaube deinen Arzt haben da wohl eher ideologische Gründe geritten, als er dir zum Abdosieren auf Teufel komm raus geraten hat. Ein Arzt muss auch nicht unbedingt immer was verstehen von dem, was er sagt. Gerade auf so einem wenig erforschten Gebiet wie der Substitution, wo die Halbwertszeit von Erkenntnissen ziemlich kurz ist, also ständig alles, was man glaubt zu wissen, wieder über den Haufen geworfen wird. In Deutschland gibt es keine Weiterbildungspflicht für Ärzte, sie können, je nachdem, wie alt sie sind, ihre Patienten noch auf dem Forschungsstand von vor 50 Jahren therapieren.
Ich wünsch dir alles Gute.
Stress dich nicht zu sehr. Damit tust du niemandem einen Gefallen, dir nicht und deinem Kind erst recht nicht.

Gruß
Anja
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Skeptikerin01
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2011 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,

ich möchte Euch zunächst noch mal ganz herzlich Danken für die Tipps und den Zuspruch, den ich hier erhalten habe.

Ich hab mir heute Nach lange lange Gedanken um das hier Geschriebene gemacht und bin schon fast zu der Entscheidung gelangt, dass ich wieder auf 2 ml hoch gehe. Bei der letzten Untersuchung beim Gyn. wurde in den Bericht "Fötus gesteigert aktiv" eingetragen, was sich nachdem was ich jetzt alles weiss, evtl auch auf meinen Entzug zurückführen lässt. Leider hat mein Gyn ÜBERHAUPT keine Ahnung von Substitution in der SS. Ich wohne in einem sehr kleinen Ort und hier ist man als Abhängige eh "verschrien"

Heute morgen - beim familiären Samstagsfrühstück Wink - hab ich mit meiner Mutter und meinem Partner über das Thema gesprochen, und beide scheinen dafür zu sein. Was aber allerdings für mich noch eindeutig dagegen spricht ist, dass bei einem Säuglingsentzug im KH das Jugendamt informiert werden muss - von KH aus... Ist das wirklich immer so? Unsere Wohnung ist zwar immer sauber und ordentlich, aber iwie sträubt es sich mir da und ich will das JA hier nicht haben Sad

Auch die ganzen Links waren wirklich sehr hilfreich und mir geht es gewissensmässig viel besser bei dem Gedanken mich wieder hochsetzen zu lassen.


@ Mirco:

Hattest Du etwas von einem Arzt in Kiel geschrieben? Weiss grade gar nicht mehr genau wer das war. Kommst Du aus der Nähe von Kiel? Ich kann auch mit meiner Familie und Partner immer Reden. Sie sagen auch, dass sie mich verstehen, aber ich weiss, dass das mit an 100% grenzender Wahrscheinlichkeit eben NICHT der Fall ist! Wink Einen verqueren und verkorksten Suchtkopf kann nur der verstehen, der selber einen hat! *find*


Anja33 hat Folgendes geschrieben:
Hallo Skeptikerin,

alles wichtige ist ja schon gesagt worden.
Aber eins möchte ich noch hinzufügen: Selbst, wenn du nicht rückfallgefährdet wärst: Dein Kind bekommt den ganzen Entzugsstress unter dem du leidest, voll mit. Herzrasen, Schlaflosikeit...viele Ärzte raten ja schon von einem Nikotinentzug im letzten Schwangerschaftsdrittel ab, wobei ich das noch für das geringere Übel halte, aber im Fall von Methadon ist der Stress ja noch viel schlimmer.
Und während und nach der Geburt bist du gerade mal 2 Wochen clean und mit Sicherheit noch voll affig, kannst nicht schlafen. Vom Suchtdruck ganz zu schweigen. Wie willst du das denn schaffen? Und wie willst du deinem Kind dann noch gerecht werden, das dann höchstwahrscheinlich sowieso noch Entzugssymptome haben wird?
Und wer sagt dir denn, dass es die nicht schon jetzt hat? Warum soll denn die Entgiftung während der Schwangerschaft für ein Kind leichter sein als nach der Geburt, wenn sie wenigstens behandelt werden kann. So entgiftet dein Kind nämlich gerade kalt, wie´s aussieht.
Ich glaube deinen Arzt haben da wohl eher ideologische Gründe geritten, als er dir zum Abdosieren auf Teufel komm raus geraten hat. Ein Arzt muss auch nicht unbedingt immer was verstehen von dem, was er sagt. Gerade auf so einem wenig erforschten Gebiet wie der Substitution, wo die Halbwertszeit von Erkenntnissen ziemlich kurz ist, also ständig alles, was man glaubt zu wissen, wieder über den Haufen geworfen wird. In Deutschland gibt es keine Weiterbildungspflicht für Ärzte, sie können, je nachdem, wie alt sie sind, ihre Patienten noch auf dem Forschungsstand von vor 50 Jahren therapieren.
Ich wünsch dir alles Gute.
Stress dich nicht zu sehr. Damit tust du niemandem einen Gefallen, dir nicht und deinem Kind erst recht nicht.

Gruß
Anja


Von der Seite habe ich es noch gar nicht betrachtet, weil ich ja der scheinbar naiven Meinung war, dass bei 0,1 ml Schritten wöchentlich der Entzug nicht mehr schlimm sein kann. Und ich dachte, dass ich mich mit zwei 0-Wochen einigermassen stabilisiert hätte... Habe zwar mehrere Entgiftungen schon gemacht, die aber nicht von Erfolg gekrönt waren. Heisst villt 1 oder 2 Cleantage. Dachte halt nach zwei Wochen wäre ich wieder einigermassen gut drauf. Eine Entbindung auf Entzug will ich natürlich auch nicht mitmachen...

Und zu meinem Doc: Villt ist er wirklich noch sehr altertümlichen Ansichten, aber ich weiss auch, das er so tolerant ist und mich ohne Murren wieder auf 2 ml rauf lassen würde. Ich gehe immer Dienstags hin. Bekomme TakeHome für eine Woche. Wenn ich das allerdings mache, hab ich mich ja die 0,8 ml ganz umsonst runter gekämpft! Blöd alles!
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