Wie gehe ich mit dem Suchtdruck meines Mannes um?

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zwiebel26
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.07.2011
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 21. Jul 2011 16:14    Titel: Wie gehe ich mit dem Suchtdruck meines Mannes um? Antworten mit Zitat

Mein Mann hat eine einjährige stationäre Therapie hinter sich, in der es keine therapeutischen Angebote gab ( ohne Kostenzusage ), sondern in einer christlichen Gemeinschaft gelernt wurde, mit der Sucht umzugehen. Vor etwa fünf Wochen gab es dann einen Rückfall mit Heroin und seitdem lebt er wieder bei mir. Direkt nach dem Rückfall schickte ich ihn in eine Klinik, damit er sich stabilisieren kann und nach einigen Tagen kam er zurück, da man ihm auf der Entgiftungsstation nicht die richtige Hilfe geben konnte. Zurück bei mir stürzte er sich in Renovierungsarbeiten und machte alles, um seinen Tagesablauf so stabil wie möglich zu halten...Vor ein paar Tagen hat er mir nun gebeichtet, dass er seitdem einige Male rückfällig geworden ist. Er nahm mich, ging mit mir auf den Dachboden und gab mir alles, was er hatte. Er entschuldigte sich für seine Lügen und sagte, er wolle das alles nicht noch einmal durchmachen... Nun ist er seit fünf Tagen drogenfrei. Heute waren wir beim Arzt. Er hat sich Truxal verschreiben lassen, damit er den Suchtdruck einigermaßen wegstecken kann. Nun schläft er und ich sitze einfach nur da und frage mich, wie ich ihm helfen kann...Er hat sich einen sehr guten Suchttherapeuten gesucht, aber dieser ist im Urlaub für drei Wochen...Es ist so schwer für mich als Nicht-süchtige! Zu verstehen, was in ihm los ist und zu verstehen, warum immer wieder gelogen werden muss, obwohl er sich sicher sein kann, dass ich ihm nicht böse bin und ich alles in meiner Macht stehende versuchen würde, ihm zu helfen. Ich erkenne seinen Wilen, die Finger vom Heroin zu lassen, aber fühle mich so ratlos und ohnmächtig, weil es wohl immer wieder spontan passieren kann und mein Einfluss, trotz aller Liebe, so klein zu sein scheint. Weiß hier jemand, wie ich für ihn da sein kann? Wie ich lernen kann, zu vertrauen? Wie ich meinen Kontrollwahn abstellen kann?
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golden-tulip
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 07.07.2011
Beiträge: 138

BeitragVerfasst am: 21. Jul 2011 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Zwiebel,
ich kann nur von der anderen Seite berichten und was mir bei meinem Partner wirklich hilft.
(Bin grade dabei mich vom Alkohol zu verabschieden und Suchtdruck kenn ich auch).
Er kümmert sich um sich selbst. Ich versuche, die pathologischen Elemente soweit es geht aus der Beziehung rauszuhalten (sexuell nämlich voll der Abturner).
Er unterstützt mich bei vielem, dass mir hilft, "normal" zu sein. Er ruft an und fragt, wie es mir geht. Er mischt sich NIE ein und respektiert meine Entscheidungen. Er trinkt kaum was in meiner Gegenwart. Er bevormundet und kontrolliert mich nicht. Er liebt mich. Er vertraut mir und lässt mich. Er bringt mir Wasserflaschen mit. Er gibt mir nie das Gefühl, schlecht zu sein, weil ich was nicht kann. Er ist stolz auf mich wenn ich was gut geregelt bekomme. Wir reden nicht sehr viel darüber, es kommt mehr auf Handlung an. (Zer)Reden kann man viel. Cleanwerden kann man nur für sich selbst, nicht (mal) aus Liebe zu jemand anderem.
Sei da, sei du selbst und mach dein Ding, dann ersparst du ihm wenigstens ein schlechtes Gewissen. Zeig ihm, wie das andere, "normale" Leben geht.
Liebe Grüße
Conny
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zwiebel26
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.07.2011
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 21. Jul 2011 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für Deine Antwort! Ich weiß was Du meinst, aber es ist so wahnsinnig schwer, all dies zu tun... Vor allem das Vertrauen ist eine Angelegenheit, wenn man bemerkt, dass man immer wieder belogen wurde. Ich weiß, im Grunde darf ich es nicht persönlich nehmen, weil es zum Krankheitsbild gehört, aber Theorie und Praxis...Im Vordergrund steht doch ganz einfach diese riesige Angst!
Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen Weg und viel Erfolg und Durchhaltevermögen!
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golden-tulip
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 07.07.2011
Beiträge: 138

BeitragVerfasst am: 21. Jul 2011 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

zwiebel,
ich bin mehr Täter als Opfer, also stehen mir bestimmte Sachen nicht zu.
Es geht um Wahrnehmung.
Ehrlichkeit an dieser Stelle ist eine Frage des Charakters - nicht der Sucht. Zu sagen ich kann nicht ich weiß nicht und mir schwirrt der Kopf ist das eine; seine Last auf den Schultern eines andern aufzubürden, etwas anderes. Vampirismus ist sehr egozentrisch, tu du für mich. Und dann? Danach werden nur noch die Zeugen des eigenen Versagens ausgemerzt. Als Co-Abhängige meiner Eltern weß ich wovon ich rede. Lieb ihn und verlass seine Sucht. Co ist fast schlimmer als selbst betroffen zu sein, er kÖNNTE es beenden. Du nicht. Verlass die hilflose Rolle, den Helfer-Komplex, Abhängige kommen sehr gut klar, glaub mir, bis entweder der Funke überspringt - oder auch nicht. Und wenn du dann zur Marionette einer Marionette wirst, ist der Gewinn an Freude und Lust gleich null. Lass ihn einfach. Außer du hast extrem Helfer-Syndrom, dann springt für dich auch noch was raus.
Not my way home,
alles Liebe, Conny
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ulla79
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 22. Jul 2011 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Zwiebel,

ich kenne das, jeder Rückfall ist verbunden mit großen Schamgefühlen. Und im Lügen und Vertuschen sind sie nun mal Weltmeister! Ich habe mich das auch schon unzählige Male gefragt, warum er nicht einfach von Beginn an ehrlich sein kann. Auch wenn sie abhängig sind, können sie ja trotzdem noch klar denken und wissen genau, das wir nicht abhängige Partnerinnen eine Erwartungshaltung haben.
Ich persönlich denke, sich irgendwelche anderen Medikamente verschreiben zu lassen ist und kann auch nicht der richtige Weg sein. Entweder sie werden davon dann abhängig oder sobald diese wegfallen geht es eh wieder von vorne los. Sie machen ja letztlich nichts anders, als wieder in irgendeiner Form zu betäuben. Meiner Meinung nach ist die einzige Möglichkeit eines cleanen Lebens sich mit den Ursachen der Sucht auseinander zu setzen und diese zu verarbeiten oder zu akzeptieren.

Du kannst ihm wirklich nur helfen, indem du ihm beistehst! Viele gerade heroinabhängige kennen kein Vertrauen und das baut sich nur ganz ganz langsam auf. Sie denken nunmal, irgendwann wird es auch uns zu viel und wir gehen. Ist ja auch verständlich, da müssen wir uns ja nichts vormachen, es ist alles andere als einfach.

LG Ulla
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JuleXXX
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 29.05.2011
Beiträge: 525

BeitragVerfasst am: 22. Jul 2011 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Zwiebel,
als ich noch nicht im Substitutionsprogramm war (und auch ansonsten keine "harten Drogen" genommen habe) kam ich mit meinemFreund zusammen, der zwar auch eine Drogenvergangenheit hinter sich hatte, aber zu dem Zeitpunkt clean war.
Nachdem wir ein paar Monate zusamme waren, so richtig verknallt, hatte er auch einige Rückfälle.
Das war so eine ähnliche Situation wie bei dir, nur dass mein Freund Rückfälle mit Methadon (heroinersatz) hatte. Ich dachte mir, dass ich es erst mal mit "Toleranz" probiere, das war der falsche Weg! Denn dies nutzte er aus,nicht weil er ein Arsch war, oder mich nicht lieb hatte, NEIN er war halt suchtKRANK, daher hat er michauch ab und an angelogen, meine "Toleranz" ausgenutzt, um heimlich Methadon zu nehmen.
Danach habe ich es mit dem "harten Weg" versucht. Habe ihn kontrolliert, ihn unter Druck gesetz ("Wenn du nocheinmal das zeug nimmst, trenne ich mich von dir...") Das Ergebnis war, dass wir uns ständig gestritten haben, und er sich dann wieder zu seinem Methadon flüchtete.
Also, du siehst: Wie man`s macht,macht`s man falsch Sad
Denn Sucht ist -wie ich eben schon sagte- eine Krankheit, und vielleicht versucht ihr mal eine normale staatliche therapie, mit Psychologen und Sozialarbeiter,halt mit Leten, die sich damit auskennen. Du bist ja total überfordert mit der Situation, und das soll jetzt auch kein Vorwurf sein, um Gottes willen! Ne, was ich damit sagen wollte ist, dass du ja weder Arzt noch Psychologe noch Sozialarbeiter bist, daher MUSST du einfach überfordert sein, wäre ja jeder! Versuch einfach ihn auf seinem Weg zu begleiten, ihm zuzuhören, wenn er reden möchte, zeige Verständnis,mache ihm keine Vorwürfe, aber was das wichtigste ist: MACH DICH NICHT SELBST KAPUTT! Klar liebst du deinen Mann, aber DICH solltest du mehr lieben!

Vergiss das nicht. Ich wünsch dir ganz viel Kraft!

Jule
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Stehaufmännchen
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.05.2011
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 22. Jul 2011 05:05    Titel: Antworten mit Zitat

"Ehrlichkeit an dieser Stelle ist eine Frage des Charakters - nicht der Sucht." (golden Tulip)

"ich kenne das, jeder Rückfall ist verbunden mit großen Schamgefühlen. Und im Lügen und Vertuschen sind sie nun mal Weltmeister!" (Ulla)

Zwei Sätze die ich als "Täter" nur bestätigen kann. Das Dein Partner so schnell auf Dich zu kam und ehrlich zu Dir ist, ist bestimmt ein großer Schritt in die richtige Richtung für Eure Beziehung. Ein noch größerer Schritt für Deinen Freund.

Ich kann Dir leider auch keine wirklichen Tips geben. Aber mir hat neben einer vertrauenswürdigen und gut fuktionierenden Beziehung ein guter Job der mir Spass macht geholfen. Es ist ein gutes Gefühl auch mal wieder etwas geben zu können.
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 22. Jul 2011 08:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ich bin einer ähnlichen Situation wie du und kann dir nicht wirklich erfolgreich von einer Strategie berichten. Nur raten kann ich dir folgendes:
1) Pass auf dich selbst auf
2) Lass es Dir gut gehen
3) Werde nicht zu Marionette seiner Sucht
4) Begleite ihn auf seinem Weg, clean zu werden
5) Erwarte nichts

Schwer ist es ...

LG
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zwiebel26
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.07.2011
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 22. Jul 2011 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!
Ja, es ist schwer...sogar sehr! Das völlig schräge ist, dass ich tatsächlich bald ne fertige Sozialarbeiterin bin und mich im Grunde theoretisch mit diesem Thema auskenne. Aber da liegt der Knackpunkt: Theoretisch. Im wahren Leben und als betroffene Angehörige empfinde ich es alles als schräg. Paradox. Fakt ist irgendwie, dass ich ständig auf Frauen oder Männer treffe, die sich in der selben Lage wie ich befinden und allen geht es mehr oder weniger genauso.Sie haben die selben Sorgen, Ängste und Probleme...Natürlich bin ich co-abhängig. Volle Granate. Das sagt ja selbst mein Mann. Im Grunde befürchte ich, dass dieser Suchtdruck von ihm sich bei mir in einer anderen Art und Weise ähnlich bemerkbar macht. Die Gedanken drehen sich 24 Std um nichts anderes als sein Befinden. Wie geht es ihm? Wie sehen seine Augen aus? Benimmt er sich anders? Ist er einfach nur müde oder war ich nicht wach genug um zu erkennen, dass ich wieder einmal etwas übersehen habe? Wenn ich das abstellen könnte, dann würde ich das. Sofort. Einfach mal diesen Teufel im Kopf loswerden und lachen können, obwohl gerade kein zwischenmenschliches " Hoch" zu verzeichnen ist. Den Schmerz wegschicken und irgendwo vergraben. Vielleicht werde ich auch einen Termin bei seinem Therapeuten bekommen...muss ja mal ein Ende haben Smile
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 22. Jul 2011 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Zwiebel,

ich kann dich nur zu gut verstehen. Als ich an dem Punkt war, an dem Du gerade bist...mich selbst irgendwie abhängig, eben co-abhängig zu fühlen, habe ich mir gesagt: Schluss jetzt, es reicht. Ich habe mir mein Leben so nicht vorgestellt und ich kann nichts für seine Sucht, ebenso wenig kann ich dafür tun, dass er es nicht mehr macht. Kurzerhand, ich hab ihm seine Sachen gepackt und ihn fortgeschickt. Zurück blieb ich allein mit unserem gemeinsamen kleinen Sohn (16 Monate) und heulte eine Woche am Stück, denn so, also allein, hab ich mir mein Leben ja auch nicht vorgestellt...ich hatte also neben der ganzen Wut auf die Suchtmittel, nun auch noch Liebeskummer...na ja...nach einer Woche jedoch fing ich auf einmal an, mich wohl zu fühlen. Es war schön mit unserem Kind, wir strukturierten unseren Tag neu und alles um mich herum fing plötzlich an wie Frühling zu sein...
Nun ist es 8 Wochen her, wir sind noch ein Paar, leben aber nicht mehr zusammen...Ich wohne nicht mehr mit seiner Sucht zusammen und das ist toll, denn in die hab ich mich nicht verliebt. Unser Sohn freut sich über seinen Papa, aber und das ist der eigentliche Gewinn daran, WIR WARTEN NICHT mehr ständig auf ihn. Wir müssen uns nicht ständig fragen, warum wir ihm nicht reichen. Seine Sucht nagt nicht mehr an meinem Selbstwergefühl. Ich werde nicht mehr belogen, weil er es auch nicht mehr muss. Er hat die Freiheit, sich 5 Tage die Woche restlos zu verballern, wenn er das möchte und kommt 2 Tage die Woche zu uns.
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 22. Jul 2011 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

hat er große Pupillen oder sonst irgendwelche ANzeichen, die für mich als Laien auf Drogenkonsum deuten, muss er wieder gehen. Er hat keinen Schlüssel mehr zu meiner Wohnung.

Das klingt alles hart und das ist es auch für ihn, aber ganz ehrlich, meine Zeit davor mindestens ebenso hart.

Nun, was hat er gemacht: Er ist zurück zu seiner Mama gezogen, hatte in den vergangenen Wochen 3 Rückfälle und geht in ein paar Wochen zu einer stationären Therapie. Ob das unsere Beziehung rettet, weiß ich nicht, aber er soll seine Chance bekommen...denn ich liebe ihn, aber ich werde seiner Sucht nicht mein Leben opfern.

LG
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ulla79
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 22. Jul 2011 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

zwiebel26 hat Folgendes geschrieben:

Die Gedanken drehen sich 24 Std um nichts anderes als sein Befinden. Wie geht es ihm? Wie sehen seine Augen aus? Benimmt er sich anders? Ist er einfach nur müde oder war ich nicht wach genug um zu erkennen, dass ich wieder einmal etwas übersehen habe? Wenn ich das abstellen könnte, dann würde ich das. Sofort. Einfach mal diesen Teufel im Kopf loswerden und lachen können, obwohl gerade kein zwischenmenschliches " Hoch" zu verzeichnen ist. Den Schmerz wegschicken und irgendwo vergraben.


Ich versuche es immer auf folgende Art: wenn er launisch, aggressiv ist, ist er affig, da hat sowieso nichts und niemand eine Chance, also so wenig wie möglich Angriffsfläche geben, am besten ihn sein lassen und wenn er aber gut, normal drauf ist, dann weiß ich zwar, dass er abhängig ist, aber es spielt in diesem Moment keine Rolle! Da gibts auch keine Kontrolle, eher gehe ich grundsätzlich davon aus, er hat wieder was genommen, auch wenn er den 100dersten Entzug versucht hat. Das macht es tatsächlich für mich und ihn leichter. Ich versuche es "nur" als Krankheit zu sehen und einen z. b. Zuckerkranken kontrolliert man ja auch nicht dauernd.
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zwiebel26
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.07.2011
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 22. Jul 2011 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn ich das alles so lese,dann scheint es einfach so zu sein,dass dies alles der ganz normale Wahnsinn im Leben mit einem Süchtigen ist...Da wird mir zur Zeit erst bewusst,wie sehr ich den Alltag unterschätzt habe..Zugleich wohl auch meine eigene Stärke überschätzt...Es ist nun so wie es ist.Er kam heute zu mir und bot mir an,UK-Tests zu bestellen.Ich habe das getan. Ganz einfach weil ich damit dieses Gefühl des permanenten Belogenwerdens beseitigen oder zumindest mindern kann.Das Leben kann ja nicht nur daraus bestehen,dauerhaft zu rätseln.Hat er,hat er nicht?Heute ist ein "cleaner" Tag und das bedeutet wohl ,die Harmonie nutzen um Kraft zu sammeln für den ungewissen morgigen Tag:-)
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ulla79
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 23. Jul 2011 09:52    Titel: Antworten mit Zitat

ja da hast du Recht! Süchtig und ein normaler, dh für uns nicht Süchtigen normaler Alltag geht sowieso nicht! vielleicht hilft es dir, wenn er dir das mit den Tests anbietet. Ich persönlich (das ist aber nur meine Meinung) würde ihn nie dazu zwingen, weil ich das so abwertend finde. Sie sind eh schon am Boden, sie wissen ja genau, dass es sozusagen die unterste Stufe ist, Heroinabhängig zu sein, da finde ich, würde ich es einfach nicht fertig bringen, ihn noch mehr zu demütigen. Uks vor Gericht usw. reichen da ja schon aus...
Und leider kann man die auch ganz gut manipulieren...

Wie lange seit ihr denn schon zusammen? Es ist leider so, wie wahrscheinlich alles Schreckliche, das man sich auch ein Stück daran gewöhnt. Versuch dich da nicht reinzusteigern und genieße wirklich die ruhigen Tage... es kommen immer mal wieder andere...
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zwiebel26
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.07.2011
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 23. Jul 2011 10:45    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Ulla! Du hast schon recht mit dem Kontrollieren und damit,dass es unter Umständen erniedrigend wirken kann. Allerdings ist die Alternative zum UK-Test,dass ich ihn automatisch ständig verdächtige und aufgrund des zur Zeit kaum vorhandenen Vertrauens bei jeder Kleinigkeit davon ausgehen würde,dass wieder was im Busch ist...Wie gesagt.Er hat es mir angeboten und dafür bin ich ihm wirklich dankbar.Ich brauche diese Sicherheit alleine deshalb,weil ich einen siebenjährigen Sohn habe. ich trage auch Verantwortung...Und zum Thema Manipulation:Ich schlaf ja nicht aufm Baum:-) Ich werd schon beim Pinkeln dabei sein. Das hat er auch gleich angeboten weil sonst wäre es ja Blödsinn:-)Wir sind seit Beginn seiner Therapie zusammen,kennen uns aber schon fast sieben Jahre.
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