Thomapyrinsucht einer Angehörigen

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paraacetylaminophenol
Anfänger


Anmeldungsdatum: 21.07.2011
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 21. Jul 2011 22:31    Titel: Thomapyrinsucht einer Angehörigen Antworten mit Zitat

Hallo Forum!

Leider ist eine sehr liebe und enge Angehörige von mir schon seit längerem Tablettensüchtig - ich konnte es bis jetzt nie nachweisen, hatte aber schon lange einen Verdacht. Inzwischen weiß ich es aber und der Konsum liegt bei 6-12 Tabletten täglich, zumindest aus dem "Depot" das zur Zeit von mir überwacht wird. Ob es sonst noch Depots gibt aus denen weitere Tabletten genommen werden weiß ich nicht, also kann ich den genauen Konsum nicht beziffern.

Ok, zuerst zur Vorgeschichte - die Person steht voll im Berufsleben und hat dort täglich enorme Belastungen auszuhalten. Mit ihrem Partner war sie lange Zeit sehr unglücklich und hat viele Schmerzen ("nur" seelische - sie wurde nicht geschlagen!) erleiden müssen. Das ganze hat sich zwar inzwischen zu einem maßgeblichen Anteil stark verbessert, weil sich auch die Situation des Partners sehr zum Guten verändert hat. Aber ich fürchte, seit dieser Zeit (also irgendwas zwischen 3 und 10 Jahren - das kann ich absolut nicht sagen) konsumiert sie leider regelmäßig Thomapyrin.

Nun zu meinem Part: Seit ich den Verdacht habe, versuche ich regelmäßig sie ganz unbeteiligt auf die Gefahren von Thomapyrin hinzuweisen. Also das läuft so, dass sie mich ganz selten um eine Tablette bittet (sie weiß nicht, dass ich es weiß!) - dann sage ich halt so nebenbei dass sie aufpassen soll, weil von zu viel Thomapyrin werden die Nieren zerstört. Oder wenn wir aus ganz anderem Anlass über Thomapyrin reden lasse ich oft "nebenbei" ein Kommentar fallen, dass das auch kein ganz harmloses Präparat ist.

Nun zu meinem dilemma - ich möchte sie jedenfalls darauf ansprechen. Aber:

Frage 1: Wie soll ich sie auf ihre sucht ansprechen? Die Person ist wahnsinnig (!) empfindlich, wenn es um Kritik an ihrer Person geht - sie fällt dann sofort in einen tiefen Trotz und ist bis ins Mark beleidigt - das möchte ich aber vermeiden.

Frage 2: Ich möchte sie auf dem schweren Weg aus der Abhängigkeit ganz eng begleiten, aber mein Sommerurlaub steht noch bevor und dann bin ich über 2 Wochen nicht im Lande. Ist es vertretbar, wenn ich also die "Aussprache" noch 2 Monate aufschiebe? Wenn sie schon seit Jahren abhängig ist - kann ich es da verantworten, noch 2 Monate zu warten, einfach nur, damit ich ihr dann zur Seite stehen kann?

Frage 3: Die Person hat ein gestörtes Verhältnis zum Hausarzt - sie möchte ihn aber aus Gründen die ich nicht nennen kann (gute Gründe) auch nicht wechseln - gibt es eine Möglichkeit, eine Entzugstherapie im Alltag (Krankenhausaufenthalt kommt nicht in Frage) ohne den Hausarzt durchzuführen? ich habe gelesen dass durch (nicht abhängig machende) Antidepressiva der Entzug erleichtert wird - kann man die ohne Hausarzt bekommen?

Ich hoffe auf ein paar Hinweise auf meine Situation oder Erfahrungsbericht wie der Entzug von Thomapyrin abläuft und auch Antworten auf meine Fragen und Befürchtungen.

Vielen Dank schonmal!
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golden-tulip
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 07.07.2011
Beiträge: 138

BeitragVerfasst am: 22. Jul 2011 08:34    Titel: Antworten mit Zitat

hallo para...
mit Schmerzmitteln kenne ich mich nicht aus. Als erstes wäre wohl abzuklären, ob es physische Schmerzen tatsächlich gibt, oder nicht. Ich weiß, dass bestimmte Schmerzen erst durch die Einnahme von Mitteln chronifiziert werden. Also Schmerzen durch Schmerzmittel. Dafür gibt es Therapien.
Wenn es eher eine psychische Abhängigkeit ist, im Sinne von "ich kann einfach nicht ohne", dann geben die Tabletten ihr Halt, wie ein Mensch der glaubt, nicht ohne zu können, aber auch nicht versucht Alternativen zu finden.
Dann ist Psychotherapie eine Möglichkeit. Sie macht das ja nicht ohne Grund.

"Frage 1: Wie soll ich sie auf ihre sucht ansprechen? Die Person ist wahnsinnig (!) empfindlich, wenn es um Kritik an ihrer Person geht - sie fällt dann sofort in einen tiefen Trotz und ist bis ins Mark beleidigt - das möchte ich aber vermeiden."
Dann kritisiere sie einfach nicht. Eine Wertung macht da ja auch nicht wirklich Sinn, oder?
Sag ihr, dass dir ihr Thomapyrin-Konsum aufgefallen ist und du dich um sie sorgst. Sei lieb zu ihr, dräng sie zu nichts und gib einfach Feedback. Halt aus, dass sie beleidigt ist. Niemand ist erfreut, mit der Nase auf einen echten "Schwachpunkt" gestoßen zu werden.
Das ist normal.Sag ihr, dass du Angst vor ihrer Reaktion hast. Ich würde ehrlich sein und hoffen, dass es ihr dann auch leichter fällt, ehrlich über sich zu reden.
Viel Glück und liebe Grüße
Conny
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golden-tulip
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 07.07.2011
Beiträge: 138

BeitragVerfasst am: 22. Jul 2011 08:52    Titel: Antworten mit Zitat

.. achso, zu deinem Urlaub. Rede jetzt mit ihr. Du kannst eh nicht 24/7 neben ihr stehen und sie von Dingen abhalten, die sie ggf. tun will. Im Zeitalter von Handy und Internet bist du ja auch nicht aus der Welt, wenn sie Gesprächsbedarf haben sollte. Smile
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Yolande
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 22. Jul 2011 10:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde auch jetzt mit ihr reden...dann hat sie zumindest die Zeit, in der du im Urlaub bist, Zeit über deine Sorgen nachzudenken und sich zu überlegen, ob sie deine Hilfe und Unterstützung überhaupt möchte.

LG
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Anja33
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 22. Jul 2011 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

die "nicht abhängig machenden" Antidepressiva machen viel abhängiger als nicht steroidale Schmerzmittel, sofern es sich nicht gerade um Opioide handelt.
Wenn deine Bekannte o.ä. schon von Thomapyrin abhängig geworden ist, dann wird sie es von Medikamenten dieser Art erst recht.
Beim abrupten Absetzen von Non opioid Schmerzmitteln treten als Entzugserscheinungen "nur" heftige Kopfschmerzen auf. Antidepressiva dürfen gar nicht erst abrupt abgesetzt werden, sie verursachen ein schweres Absetzsyndrom, was nichts anderes bedeutet als schlimme Entzugserscheinungen.
Bitte google mal nach Absetzsyndromen von Psychopharmaka oder sieh bei sanego nach oder netdoctor etc.
Da würdest du den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Und selbst der Vergleich hinkt, da man beides nicht gleichsetzen kann. Verstehst du, was ich meine?
LG
Anja
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miko
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2011 23:13    Titel: hallo Antworten mit Zitat

hallo,

verstehe nicht, wie man von NSAR Schmerzmitteln abhängig werden kann (ohne wirklich Schmerzen zu haben); schließlich hat man nach der Einnahme kein Rauscherlebnis oder es geht einen irgendwie besser ?! Kann mich jemand aufklären, wie man davon abhängig werden kann ? Hat derjenige wirklich keine körperlichen Schmerzen ?

Denke, man kann nur stets darauf hinweisen, daß man bei so einen Dauerkonsum sich die Organe kaputt macht (Stichwort auch : KREBS)...vielleicht hilft dieses zur Abschreckung ?

Auf ein Antidpressivum bzw. ein anderes Medikament umzusteigen würde ich auch nicht raten, da diese natürlich auch ihre Nebenwirkungen besitzen.

Also mein einziger Tipp: Abschreckung durch Aussagen (machst Dir die Organe kaputt...u.a. Krebsgefahr !)

Viele Grüße
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Sienna
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 3. Aug 2011 00:13    Titel: Re: hallo Antworten mit Zitat

miko hat Folgendes geschrieben:
hallo,

verstehe nicht, wie man von NSAR Schmerzmitteln abhängig werden kann (ohne wirklich Schmerzen zu haben); schließlich hat man nach der Einnahme kein Rauscherlebnis oder es geht einen irgendwie besser ?! Kann mich jemand aufklären, wie man davon abhängig werden kann ? Hat derjenige wirklich keine körperlichen Schmerzen ?


Kann ich mir auch nicht recht erklären. Ich denke mal, dass es eine einzige Kopfsache ist, also alles Einredung. Ernsthafte Entzugssymptome wird es wohl nicht geben. Meines Wissens ist in Thomapyrin auch Koffein drin, vielleicht ist sie ja davon "abhängig".
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Anja33
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 3. Aug 2011 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

Also erklären kann ich es mir auch nicht, habe aber gehört, dass es sowas tatsächlich geben soll.
Ernsthafte Entzugssymptome gibt es nicht, nur Kopfschmerzen, aber die können ziemlich heftig sein.

Gruß
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