Partner nach 3 Jahren rückfällig

Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Fragen und Antworten
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
fabel
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.07.2011
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2011 11:50    Titel: Partner nach 3 Jahren rückfällig Antworten mit Zitat

bin neu hier im Forum. Aktuell hatte mein Partner einen Heroin/Kokain/Alkoholrückfall .
Obwohl eigentlich meine Ansage war, bei Rückfall ist alles aus, hab ich es nicht geschafft ihn vor die Türe zu setzen als er nach 5 Tagen wieder zurück kam. Wohnt erst seit 4 Wochen bei mir.

Er sah super übel aus als er ankam, hatte nachts dann den wohl üblichen Entzugszyklus.
Will kalt entziehen, hat 4 Tage konsumiert. Nach gestrigem Gespräch will er nun morgen zum Arzt, Ambulante Psychotherapie und Selbsthilfegruppe.

Wie lange ist die kritische Zeit? Hat vorher 3 Jahre nichts genommen, allem entsagt, weil meine Ansage war, das dann alles aus ist...Theorie und Praxis sind dann am Donnerstag extrem auseinander gegangen.

Er sagt es hätte sich alles angestaut, und das wäre das Ventil gewesen um Entlastung zu bekommen. Keine Ahnung ob er nun wieder einen längeren Zeitraum schafft.
Nach oben
paula
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 26.07.2011
Beiträge: 102

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2011 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

hallo fabel,,
ich bin hier auch fast neu,und kenne mich hier auch noch nicht richtig aus.
aber ich habe hier meine geschichte geschrieben,viele hilfreiche antworten bekommen,und fühle mich irgendwie besser...
du sagst er wohnt bei dir erst 4 wochen,wie lange kennt ihr euch schon?
weil es ist irgendwie komisch,dass er 3 jahre clean war und kaum ist er bei dir angezogen- rückfall.
mein man hatte letzte jahr rückfall(nach fast 5 monaten clean sein-direckt nach entlassung aus üe)..die ersten 2 wochen danach hat er noch gekämpft ,mir alles mögliches verschprochen und vor allem hat er diesen 1mal total verharmlost...dann kamm zum 2 mal(eigentlich wollte er zum arzt),dann zum 3 mall(da wollte er zum drogen beratung)-immer so termine ausgemacht,damit ich nicht mitgehen konnte...
also ich werde dir raten überall mitzugehen,...
Nach oben
Trini
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2011 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Fabel

so ganz versteh ich deinen Text nicht. wie meinst du das das er nach 5 Tagn wieder zurückkam. Hast du ihn rausgeworfen? Ihn erwischt beim konsumieren?
Bischen genauer bitte.
Zitat:
Wie lange ist die kritische Zeit?
was? der Entzug?
Zitat:
hat 4 Tage konsumiert
Bist du sicher?
Zitat:
Ambulante Psychotherapie
das ist fast unmöglich, weil kaum ein Psychologe was mit Junkys zu tun haben will und auch kaum erfahrungen auf diesem Gebiet bestehen. Ambulant jedenfalls.
Nach oben
fabel
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.07.2011
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2011 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Trini:

also er ist halt Samstag mittag weg und hat dann abends sms geschrieben, er wäre bei seinem Bruder und wollte erst am Sonntag zurückkommen. Dann kam Sonntag wieder sms er käme erst Montag und Montag lag dann zuhause der Zettel auf dem Tisch, daß er rückfällig geworden wäre und jetzt erst mal 2-3 weg wäre um klar zu kommen, dann haben wir Dienstag telefoniert und letztlich hat er es am Donnerstag abend geschafft nochmal nach Hause zu kommen. Hat also von Samstag bis Donnerstag konsumiert, er sagt einen Tag hätte er nur Alkohol getrunken.

Kritische Zeit:
genau wie lange dauert der Entzug, hab gelesen 5-7 Tage, morgen will er zum Arzt.
Was könnte da als Suchtblocker verschrieben werden? Ist das überhaupt sinnvoll?

Ambulante Psychotherapie: Gibt im Internet wohl eine Adresse mit Psychiatern die genau das tun. Was wäre die Alternative, Selbsthilfegruppe wird nicht ausreichen? Oder?
Nach oben
fabel
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.07.2011
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2011 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Paula,

wir kennen uns seit etwas über 3 Jahren, damals hatte er nach kurzer Zeit ebenfalls einen Rückfall und hat dann Therapie gemacht. Danach hatte er keinen mehr...bis jetzt.

Wenn ich die Termine begleiten würde, das fühlt sich für mich nicht richtig an. Er soll jetzt zeigen, das er was daran machen will um nicht weiter abzusacken. Er ist derjenige der an sich arbeiten muß und sich Hilfe holen muß, das kann man als Freundin/Ehefrau doch gar nicht alles leisten. Hab gestern hier im Forum bißchen was gelesen und da wird bei vielen auch deutlich, daß man sich selbst schützen sollte. Ich hab ihn ja nun nicht vor die Türe gesetzt und zeige ihm das es weiter gehen könnte, wenn er die Kurve bekommt. Aber jetzt ist er am Zuge...ich hab noch nie was mit Drogen und Alkohol zu tun gehabt, deswegen bin ich da ein Stück weit klar...er hat es im moment wohl echt schwer mit den Nebenwirkungen klar zu kommen, aber ich will ihn nicht betüteln, das er mir leid tut oder so. Er sagt ja selber, das er es selber Schuld hat und nun da durch muß.

Ist halt alles scheiße, weil es passiert ist, aber alles hinschmeißen will ich auch noch nicht.
Nach oben
andi1975
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 23.01.2011
Beiträge: 173

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2011 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

hallo!

ich hatte vor jahren,nach längerer abstinenz einen, alkrückfall.später dann benzos.war dann nicht sofort volle drauf..dass ging langsam.endete katastrophal.
rückblicken kann ich nur sagen,dass sofort nach dem ersten tropfen,dass volle programm (stationär mind.4 wochen mit psychotherapie und gruppengesprächen..) am meissten sinn gemacht hätte und ich kann es nur jeden raten.es passiert vor dem rückfall ja auch schon ne menge im kopf.rückfall ist ein prozess,ist ein ergebniss.im idealfall sollte nicht "nur" entzogen werden,sondern auch aufgearbeitet.


gruss!

ps:gegen den suchtdruch und craving bei alk gibt es das med "revia".
Nach oben
fabel
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.07.2011
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2011 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Andi,

danke für das Feedback. Das stimmt, es ist ein Prozess der vorher schon im Kopf abgeht, er selbst benennt es im moment als Knoten den er damit lösen konnte.
Keine Ahnung er schläft halt viel und ist so "Grippe" krank, ihm tut alles weh und morgen geht es morgens zum Arzt. Hilft das Mittel auch bei Heroin und Koks?

Was hast du danach gemacht? Wielange bist du jetzt clean?
Nach oben
JuleXXX
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.05.2011
Beiträge: 525

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2011 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hi!
Sorry, wenn ich dir das jetzt so deutlich sagen muss, aber dein Schatz verarscht dich ganz schön Exclamation
Es ist NICHT möglich, dass er entzügigist nur weil er nach einer "physischen und psychischen Cleanzeit" wieder 4 Tage am Stück konsumiert hat. Das ist Quatsch. Er muss schon vieeel länger WIEDER konsumiert haben, und nicht erst 4 Tage!
Wenn er nach soo langer Abstinenz wieder konsumiert hat, und nun entzügig ist, bedeutet das, dass er schon n paar Wochen wieder konsumiert hat (also ich rede jetzt von H ne, mit Alk kenne ich mich nicht aus, aber was ich auch bei ALk weiß ist, dass man auch von 4 Tagen konsum nicht drauf kommt Laughing )
Lass dich doch nicht verarschen Fabel Sad

Aber hey ich will jetzt kein Moralpostel spielen, also beantworte ich dir einfach deine Fragen im weiteren Verlauf:
Dein Freund sollte -wenn er entzügigist- schnellstens eine Entgiftung aufsuchen, die Entgiftung bei H dauert ca. 3-4 Wochen, wird von der Krankenkasse übernommen, jedoch muss er -wenn die Entgiftung in einem Krankenhaus stattfindet, und er nicht befreit ist-10 Euro pro Tag für den bezahlen. Danach würde ich eine Nachsorge empfehlen, die entweder bei einem Psychologen (der jedoch im besten Fall auf Sucht "spezialisiert ist" sein sollte) oder halt bei einer dafür vorgesehenen Einrichtung wie z.B. einer Drogenberatung!

Was möchtest du denn sonst noch wissen?

@ Trini:Du hast folgendes geschrieben: "das ist fast unmöglich, weil kaum ein Psychologe was mit Junkys zu tun haben will und auch kaum erfahrungen auf diesem Gebiet bestehen. Ambulant jedenfalls."
Das stimmt nicht so ganz. Es kommt drauf an, auf was man sich im Psychologiestudium spezialisiert. Es gibt zig Psychologen die sich im Studium auf "Suchtthemen" spezialisiert haben, und sich nun darum reissen, keine "langweilige Familientherapie" zu machen, sondern Süchtige zu "therapieren".
Man muss sich halt besser informieren (damit meine ich jetzt nicht dich, das ist auf die Allgemeinheit bezogen).
Gruß Jule
Nach oben
fabel
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.07.2011
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2011 07:32    Titel: Antworten mit Zitat

@juleXXX

bin mir nicht sicher, der hatte halt nur die 1. Nacht diese übler Phase, danach halt fast nur gepennt und sobald er sich bewegt hat, geschwitzt,

er nimmt schon lange, eigentlich seit ich ihn kenne..Promethazin zum schlafen und ruhig werden, die hat er auch jetzt genommen, für die Nacht 4 Stück, anstatt wie sonst 2.

Weiß es auch nicht genau, hab von dir schon einige Einträge gelesen, weiß das ich mich nicht darauf verlassen sollte, was er sagt, aber den Rückfall hat er auch aufgemacht und davor war er immer mit Leuten zusammen, die ihn von früher und die Problematik kennen, aber die haben auch nix gemerkt. Was ja nix heißen soll, im Verstecken und Lügen sind sie ja Meister.

Heut will er gleich zum Arzt und sich beraten lassen...hat gestern mal geredet und gesagt, er hätte jetzt voll Angst das er weil er total überfordert ist, es nicht schafft erneut einen Rückfall zu machen und dann wär halt alles weg, Freundin, Tochter, Arbeit...jetzt hat er die Idee sich auf Subu umstellen zu lassen. Das ist doch auch dann die Ersatzdroge. Was ist denn das jetzt?
Nach oben
JuleXXX
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.05.2011
Beiträge: 525

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2011 13:38    Titel: Hallo Fabel Antworten mit Zitat

Hallo Fabel,
wenn du schon einige Beiträge von mir gelesen hast, weisstdu ja, woher ich "mein Wissen" habe.Falls nicht, hier ne kurze "Personenbeschreibung": Wink
Ich hatte -als ich mit meinem freund vor fast 7 jahren zusammen kam- nichts mit Heroin und Methadon oder so zu tun, hatte halt nur Erfahrung mit Pep und kifferei (und ein wenig mit Koks),mein freund hatte aber auch schon damals ne ganz schön lange "opiatkarierre" hinter sich, war aber zu dem zeitpunkt "nur" im Methadonprogramm, aber ansonsten beigebrauchsfrei. Irgendwann hab ich auch mit Methadon und Heroin angefabgen, und bin jetzt seit 5 Jahren im Substitutionsprogramm (Methadon), und achja ich studiere Soziale Arbeit und arbeite ehrenamtlich bei der Aidshilfe. Ich sehe diese Sachen also aus der "fachlichen Sicht" aus der "Junkiesicht" und aus der "Angehörige eines Abhängigen-Sicht" Smile
Und von allen 3 Sichtweisen -und aus der medizinischen Sicht- kann ich dir sagen, dass es NICHT möglich ist, dass er nach 4 Tagen Konum körperlich abhängig, und entzügig wird. Das ist wirklich Quatsch! Selbst wenn du dir nicht so sicher bist,ob er jetzt entzügig war oder nicht, warum sollte er sonst zum Arzt gehen und sich beraten lassen? Man geht ins Substitutionsprogramm (er will sich ja Subutex verschreiben lassen), um sich umzustellen, von Heroin, um keinen körperlichen Entzug zu bekommen. Wenn er nur -wie er sagt- Angst hat, wieder rückfällig zu werden oder so, dann braucht er auch nicht ins Substitutionsprogramm (kurze Anmerkung: Substitution bedeutet nichts anderes als Ersatz, Substitutionsprogramm=Ersatzprogramm, Methadon und Subutex sind ei Heroinersatz) dann kommt er auch nicht ins Substitutionsprogramm, da kommt nicht jeder rein,sondern nur Opiat/Opioidsüchtige, die ansonsten einen körperlichen Entzug bekommen würden. Leute die nach ner cleanen Zeit wieder rückfällig wurden, und NICHT körperlich abhängig sind, nehmen die Hilfe der Drogenberatung oder von einem Psychologen in Anspruch Gesprächstherapie/Psychotherapie aber das wars auch, vielleicht noch ne Selbsthilfegruppe, aber NIEMALS ein Substitutionsprogramm. Daran sieht man, dass er dich angeloge hat!
Zu deiner Frage wegen dem Subutex.
Also Subutex ist genauso wie Methadon ein Substitutionsmedikament für Heroin (und andere opiate/Opioide). Die eigentliche Idee von Sustitutionsprogrammen warmal die, dass man mithilfe von diesen Ersatzstoffen Heroinabhängigen die Chance gibt, ambulant einen warmen Entzug zu ermögllichen, sie also erst darauf einzustellen, und dann gaaanz langsam runter zu dosieren, bis sie halt "auf 0" sind. Natürlich kann man sich auch mit Heroin runterdosieren, aber die Substitutionssubstanzen werden ja vom Arzt verordnet, was eine Kontrolle des Staates mit sich bringt, es sollte auch weniger Beschaffnungskriminalität dadurch geben, da viele H-Abhängige ja echt nicht das Geld haben, um sich jeden Tag was zu kaufen, und sich daher angeblich Geld auf illegalem Wege beschaffen (=Beschaffungskriminalität), wenn man jedoch im Substitutionsprogramm ist, muss man ja -wenn an gesetzlich krankenversichert ist- meist nur die 5 Euro Rezeptgebühr pro Woche bezahlen. Zudem sollte es weniger drogentote geben, da die Qualität von Heroin ja immer schwankt, und viele die die Qualtät des H`s unterschätzt haben, sind an einer "versehentlichen" Überdosis gestorben (von dem Dreck, was sonst dadrin ist, will ich jetzt gar nicht anfangen) Methadon und Subutex hingegen sind immer gleichstark dosiert.
Jooo, soviel zu den Themen, was die Vorteile eines Substitutionprogrammes sein sollen, die Realität ist jedoch, dass die Mehrzahl von Substituierten jahrelang bis gar nicht vom Metha/Subutex wegkommen, weisst du es ist sooo einfach, man geht zum Arzt holt sich sein Rezept und das wars. Kein Stress,nichts! Zudem haben viele noch Beikonsum, nehmen also trotz Methadon noch adere Sachen wie Heroin, Tbletten etc. und hören daher auch net mit der beschaffungskriminalität auf. Die tatsache dass der körperliche Entzug vom Methaon zig mal so lang ist, wie der von heroin, ist auch nicht zu unterschätzen... Hmmm, aber wenn dein mann sich für ein Substitutionsprogramm entscheiden sollte, ist Subutex auf jeden Fall die bessere Wahl. Im Netz habe ich folgendes gefunden, die Vorteile von Subutex gegenüber von Methadon
Es löst eine etwas weniger starke Abhängigkeit aus und ist hierdurch leichter wieder abzusetzen. Dies stellt insbesondere auch bei der Behandlung von Schwangeren ein entscheidender Vorteil dar, da die Kinder nach der Geburt wesentlich weniger unter Opiatentzug leiden.

Subutex® hat eine weniger ausgeprägte dämpfende Wirkung. Man fühlt sich klarer damit.

Subutex® hat tendenziell eine leicht antidepressive Wirkung.
Subutex® hat weniger negativen Einfluss auf die sexuelle Lust als Methadon
Subutex® scheint weniger Nebenwirkungen zu haben als Methadon wie z.B. Schwitzen, Gewichtszunahme usw.
Subutex® hat eine noch längere Wirkungsdauer als Methadon, es gibt dadurch die Möglichkeit es nur alle 2 oder 3 Tage zu nehmen.
Die Gefahr von tödlichen Überdosierungen ist geringer.


Das sind aber nur die Vorteile, die aus der Sicht eines Mediziners geschrieben wurden, und naja, was die persönlichen Erfahrungen bezüglich "Subutex vs. Methadon" betrifft, kann ich dir nicht weiterhelfen, da ich bisher immer nur Methadon genommen habe.

Aber ansonsten beantworte ich dir gerne weiterhin alles!

Greetz jule

PS: Sorry wegen den ganzen Groß- und Kleinschreibefehlern. Ist mir gerade aufgefallen, meine Tastaur spinnt halt ab und an Laughing Ich habe aber keine Lust, jetzt den ganzen langen Text zu ändern...
Nach oben
fabel
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.07.2011
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2011 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

@juleXXX

danke für die Info´s...puuuh was soll ich sagen,er war beim Arzt und der hat ihm Subu verschrieben, ihm geht es jetzt natürlich auch direkt etwas besser. Hab ihm eben nochmal die Frage gestellt...von deiner email in meinem Kopf angezettelt...ob er schon länger konsumiere und er hat es wieder bestritten.

Hab ihm gesagt, daß ich geschockt wäre, das er jetzt im Programm ist...weil Ersatzdroge.
Er sagt natürlich, er sieht es nicht als Droge sondern als Medi, was ihm helfen soll die nächsten Monate als Stabilisierung hin zubekommen. Will dann nach 6-8 Monaten Entgiftung machen und dann wieder normal im Leben ankommen.

Hört sich für mich jetzt erstmal total an wie Böhmische Dörfer! War oder bin bestimmt auch zu naiv...hatte immer gedacht, daß ich mit der "Szene" nix zu tun haben will und nun ist mein Freund im Programm. Er war vor Jahren in Haft und hat es da auch bekommen und das wäre für ihn eine Chance sein Leben in den Griff zu bekommen.

Jetzt les ich von dir, daß es ja wahrscheinlich gar nicht klappt, das man nach ein paar Monaten das wieder in den Griff bekommt, oder? Ich find es für ihn ja eine gute Alternative aber für mich ist es jetzt erst mal ein Schock.Weiß nicht was ich denken soll, ist das jetzt gut oder schlecht? Gibt es da eine Zukunft?
Nach oben
JuleXXX
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.05.2011
Beiträge: 525

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2011 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war gerade echt sauer, als ich deinen Beitrag gelesen habe, nicht wegen dir oder so. Nein! Sodern einfach weil das Verhalten deines freundes mich echt wütend macht. Jetzt sprichst du ihn wieder darauf an, ob er läänger als 4 Tage konsumiert hat, und der verarscht dich wieder...
...von vorne bis hinten! Das ist doch sch***** Mad
Glaub mir fabel, niemand kommt ins Substitutionsprogramm, nur weil er mal etwaskonsumiert hat, nach ner cleanen Zeit!NEIN, nur wer auch von heroin KÖRPERLICH ABHÄNGIG IST!
Und am heftigsten fand ich ja überhaupt seine Aussage "ja, dann lass ich mal tabilisieren, und mach ne Entgiftung NACH 6 - 8 MONATEN. Lächerlich, echt lächerlich. Wenn er wirklich von diesen 3 Tagen körperlich abhängig wäre (was, wie ich`s dir gesagt habe, nicht möglich ist), und sich dann nur mit Subutex stabilisieren wollte, um dann n Entzug zu machen,wären ganz bestimmt keine 6-8 Monate nötig. Da wäre noch nicht einmal ein Monat für notwendig. 10-14 Tage, 3 Wochen im HÖCHSTFALL:
Unglaublich, was er da abzieht.
Normal bin ich nicht so fabel, versuche alles sachlich und ruhig zu klären. Aber tu tust mir einfach leid. Du scheinst ein netter, aufopfernder mensch zu sein,und ich finde es einfach ungerecht, wie sehr dein Freund -den du so liebst dem du schon so viel hast durchgehen lassen, dessen Vergangenheit du akzeptierst und tolerierst- dich verarscht! Deshalb bin ich gerade so emotional Exclamation

Lass dich nicht länger belügen Fabel...


Liebe grüße Jule
Nach oben
JuleXXX
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.05.2011
Beiträge: 525

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2011 18:12    Titel: Antworten mit Zitat

So, ich nochmal Smile
Ich habe hier nochmal einen Ausschnitt der "BUB-Richtlinien", die den behandelnden Ärzten u.a. vorschreiben WEN man als SUBSTITUTIONSPATIENT AUFNEHMEN DARF:
§ 3
Indikation

(1) Die Substitution kann nur als Bestandteil eines umfassenden Therapiekonzeptes durchgeführt werden zur
1. Behandlung einer manifesten Opiatabhängigkeit mit dem Ziel der schrittweisen Wiederherstellung der Betäubungsmittelabstinenz einschließlich der Besserung und Stabilisierung des Gesundheitszustandes,
2. Unterstützung der Behandlung einer neben der Opiatabhängigkeit bestehenden schweren Erkrankung oder
3. Verringerung der Risiken einer Opiatabhängigkeit während einer Schwangerschaft und nach der Geburt.
(2) Bei Vorliegen einer manifesten Opiatabhängigkeit ist eine Substitution dann indiziert, wenn die Abhängigkeit seit längerer Zeit besteht und
1. wenn Abstinenzversuche unter ärztlicher Kontrolle keinen Erfolg erbracht haben oder
2. wenn eine drogenfreie Therapie derzeit nicht durchgeführt werden kann oder
3. wenn die substitutionsgestützte Behandlung im Vergleich mit ande-
ren Therapiemöglichkeiten die größte Chance zur Heilung oder Besserung bietet.
(3) Bei einer erst kürzer als zwei Jahre bestehenden Opiatabhängigkeit sowie bei Opiatabhängigen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, erfolgt eine Überprüfung nach § 9 Abs. 4. In diesen Fällen ist die Substitution in der Regel nur als zeitlich begrenzte Maßnahme zum Übergang in eine drogenfreie Therapie zulässig.

1&2 ist nicht der Fall, 3 auch nicht, weil er ja keine Frau ist, und (2)1. und 2. und 3. ist ja auch nicht der Fall, weil er nicht körperlich abhängig ist, und daraus kann man schlißen dass er dich angelogen hat,wirklich länger konsumiert hat, so körperlich abhängi ist, und dies schon seit längerem. Denn sonst, hätte der Arzt den ja nicht aufgenommen. Weisst du, was ich meine?

Zu deinen Fragen, die ich eben vergessen habe zu beantworten:
Ich kann dir nicht sagen, ob er nach 6 Monaten oder 8 monaten Substitution wirklich aufhören wird, das kann dir keiner sagen oder garantieren. Du musst einfach abwarten, aber willst du dich wirklich noch weitere 8 monate kaputt machenß Denn so, wie ich das sehe ist es so, dass dein Freund gar keinen Bock hat clean zu leben, sonst würde er ja nicht sagen "Jooonach 6 - 8 Monaten mache ich dann ne Entgiftung..."

DAS ist alles andere als "fair play" ...

LG Jule
Nach oben
micro88
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2011 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Fabel,

du hast ja schon viele gute Infos von Jule bekommen.

Nur in einem Punkt bin ich etwas anderer Meinung: Man kann nicht sagen, dass Subutex das bessere Substitutionsmittel ist, da der Enzug davon leichter ist. Normalerweise lassen sich diejenigen Abhängigen substituieren, die etliche vergebliche Versuche hinter sich haben, vom Heroin zu entziehen und dann clean zu bleiben. Das Runterdosieren oder der Entzug ist fast nie das Problem, sondern danach nicht wieder anzufangen.

Von daher spielt es für die Wahl einer Substituts keine Rolle, ob es einfacher oder schwerer ist davon zu Entziehen als von Heroin. Warum sollte nach dem Runterdosieren des Substituts die Situation anders sein als nach der Heroin-Entgiftung? 90%-95% der Patienten werden wieder rückfällig. Warum ist das so? Opiatabhängigkeit verändert in den meisten Fällen permanent das Endorphin-System im Gehirn, diese Veränderungen lassen sich sogar mit bildgebenden Verfahren darstellen. Die Produktion der körpereigenen Endorphine wird beim Süchtigen weitestgehend eingestellt, die Zahl der Opiat-Rezeptoren ist jedoch stark vergrößert. Das führt für viele Leute dazu, dass sie sich auch nach dem Entzug nie richtig gut fühlen, teilweise für ein Jahr oder länger. Diesen Zustand bezeichnet man als PAWS (Post Acute Withdrawal Symptom).

Das ganze läßt sich auch mit dem berühmten "starken Willen" nicht ändern, dass ist genauso als ob man einem Depressiven sagen würde: "Jetzt sei doch mal optimistisch! Denke positiv.." Je mehr in diesem Bereich geforscht wird, desto mehr kann man belegen, dass es sich bei einer Opiatabhängigkeit um eine Krankheit handelt. Wie man inzwischen durch zahlreiche Studien belegen kann, haben kurzfristige Substitutionen und Entgiftungen nahezu keinerlei Erfolgschancen, sondern sind eine Verschwendung von Resourcen. Wie Jule schon sagte, war man in den 70er Jahren, als in den USA die ersten großen Methadonkliniken entstanden sind, da optimistischer. Inzwischen hat es jedoch einen Paradigmenwechsel gegeben. Fachleute sind sich darüber einig, dass mehrjährige Substitutionen mit ganz langsamer Abdosierung noch die besten Aussichten bieten. Der Begriff Substitution ist übrigens unglücklich gewählt, denn es findet mehr als ein bloßer Austausch statt: Man ersetzt eine körperliche und psychische Abhängigkeit vom Heroin durch ein rein körperliche Abhängigkeit vom Substitut. Ist man stabil auf die richtige Dosis eingestellt, hat man kein Craving mehr und fühlt sich nur "normal". Die ständigen Drogengedanken sind weg, und das ist der eigentliche Gewinn der Substitution, man hat wieder Zeit und Muße, sich um andere Sachen als Drogen zu kümmern.

EIn zweiter Paradigmenwechsel betrifft die Aufgabe des Abstinenz-Paradigmas: In gut geführten Substitutionsprogrammen ist die Abstinenz (auch die vom Substitutionsmittel) nur noch nachrangiges Ziel. Die Verbesserung der Lebensqualität, der Gesundheit, Integration in den Arbeitsmarkt usw. stehen im Vordergrund. Und das ist auch gut so!

An deiner Stelle würde ich mir klar machen, dass Sucht eine lebenslange chronische Krankheit ist! Das beste, was dir und deinem Freund passieren kann, ist das er durch eine Substitutionsbehandlung seine Krankheit kontrollieren kann. Natürlich kann man immer auf Wunder oder die grosse Ausnahme hoffen, aber es ist doch besser realistisch zu sein. Wenn du nicht akzeptieren kannst einen süchtigen Freund zu haben, dann solltest du die Beziehung beenden, du ersparst dir viel Kummer und Sorgen.

Vor allem er muss erst einmal akzeptieren, dass er sein Drogenproblem mal nicht so auf die Schnelle lösen kann. Manche begreifen das nie, das führt dann zum Drehtüreffekt: Rein in die Entgiftung, kurze Clean-Phase, Rückfall, rein in die Entgiftung usw. Das geht dann über Jahre so, und auf einmal ist man 20 Jahre älter, hat immer noch keine gescheite Ausbildung, Famile, Hobbies, weil man ja die ganzen Jahre seine Energie im Kampf gegen die Droge verschwendet hat.

Ich hoffe, dein Freund findet für sich einen Weg mit dem er glücklich wird..

lg

Micro
Nach oben
JuleXXX
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.05.2011
Beiträge: 525

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2011 00:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Micro Smile

micro88 hat Folgendes geschrieben:

Nur in einem Punkt bin ich etwas anderer Meinung: Man kann nicht sagen, dass Subutex das bessere Substitutionsmittel ist, da der Enzug davon leichter ist. Normalerweise lassen sich diejenigen Abhängigen substituieren, die etliche vergebliche Versuche hinter sich haben, vom Heroin zu entziehen und dann clean zu bleiben. Das Runterdosieren oder der Entzug ist fast nie das Problem, sondern danach nicht wieder anzufangen.


Da hast du michh falsch verstanden, ich meinte damit, dass es aus medizinischer Sicht vorteilhafter für Leute ist, die nur kurz substituiert werden wollen, um dann cleaner zu werden, Subutex anstatt Methadon zu nehmen, da der Entzug bei Subutex nicht so lang/schlimm ist wie der von Methadon. Ich habe auch noch gesagt, dass ICH PERSÖNLICH nicht sagen kann, was besser ist, oder was sich besser eignet, weil ic`h bisher nur Metha und noch nie Subutex genommen habe.

micro88 hat Folgendes geschrieben:
90%-95% der Patienten werden wieder rückfällig.


Woher hast du denn die Prozentzahlen? Ich habe sooo lange gesucht, um Fakten, die in Prozente ausgedrückt werden,zu dem Thema zu finden Sad Kannst du mir n Link schicken? Wäre super!

micro88 hat Folgendes geschrieben:

denn es findet mehr als ein bloßer Austausch statt: Man ersetzt eine körperliche und psychische Abhängigkeit vom Heroin durch ein rein körperliche Abhängigkeit vom Substitut. Ist man stabil auf die richtige Dosis eingestellt, hat man kein Craving mehr und fühlt sich nur "normal". Die ständigen Drogengedanken sind weg, und das ist der eigentliche Gewinn der Substitution, man hat wieder Zeit und Muße, sich um andere Sachen als Drogen zu kümmern..


Also,dassehe ich ja mal ganz anders! Denn ich finde, dass die Äußerung von dir, dass man die physische und psychische Abhängigkeit von Heroin NUR durch eine KÖRPERLICHE Abhängigkeit vom Substitut ersetzt, eher Wunschdenken ist (also Wunschdenken von der Ärztekmmer und manchen Substituierten) denn es ist ja nun mal -wie du selbst oben geschrieben hast- Fakt, dass clean bleiben vieeeel schwerer ist, als clean werden. Und das widerspricht sich ja voll. denn wenn man, sobald man substituiert wird, nicht mehr psychisch sondern nur noch physisch abhängig wäre, dann könnte ja jeder n entzug machen und wäre danach ein leben lang clean...
...weil ja keine psychische Substitut-Abhängigkeit besteht!
Oder habe ich dich da falsch verstanden Question Confused Confused Question
Also aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es trotz einer stabilen Dosis (bin seit 2 jahren auf 14 ml, hatte in den 2 Jahren keinen Beigebrauchsrückfall) und naja, die Suchtgedanken sind schon noch da, aber was vieeeel schlimmer ist, ist die psychische Abhängigkeit vom Metha, es entspannt mich wenn ich Stress habe, wenn ich es nehme kann ich abschalten. Und jooo klar bin ich körperlich abhängig, aberDAS ist definitiv NICHT das Problem, sodern die Sache mit dem Kopf Rolling Eyes

So, dgeh jetzt schlafen 8wollt`ich eben schon Laughing )

Grüße Jule
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Fragen und Antworten Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Seite 1 von 2
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin