Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Nocturna Anfänger
Anmeldungsdatum: 12.08.2011 Beiträge: 7
|
Verfasst am: 12. Aug 2011 11:54 Titel: So wurde ich clean |
|
|
Schon mit 16 nahm ich die ersten Drogen. Die Sucht fing so an, wie sie meist beginnt:
Schleichend und erst mit Einstiegsdrogen.
Mit 12 Alkohol, mit 14 Cannabis, mit 15 Speed mit 16 Antidepressiva und dann H.
Mit 18 beendete ich das durch eine Therapie und den Umzug in eine andere Stadt.
Dann blieb ich 12 Jahre clean. Das heisst, nicht mal ein Glas Wein oder Bier. Gar nichts, zeitweise nicht mal geraucht.
Als ich 30 war, erlitt ich eine Sinnkrise in meinem Leben und fing neu an. Es war kein Rueckfall. Zunaechst ging ich zum Arzt und liess mir C. verschreiben, was damals per Rezept verkauft wurde. Ich konnte mich lange halten und nahm nie mehr als einmal was in der Woche. Dann aber geriet ich in andere Kreise und nahm wieder das Eigentliche.
Diese Sucht dauerte 14 Jahre und es ging es mir immer gut damit. Der Suchtstoff half mir meine Esstoerungen und Phobien zu ueberwinden. Ich war mindestens 7 Jahre gluecklich, weil ich meinen Lebensinhalt gefunden hatte und so keine Menschen mehr fuer meine Seele brauchte. Klar hatte ich immer genug zu tun. Mein Leben bestand aus Organisation, die zum Glueck immer so erfolgreich verlief, dass ich arbeiten konnte und nie auf Entzug kam.
Man hatte oft den totalen Trouble, aber es ging fast immer reibunglos und es gab selten ein problem. Ich stieg aus, als ich allein und gelangweilt nach 12 jahren erkannte, dass es falsch ist einen Suchtstoff zu nehmen da das leben an mir vorbeilief und ich jeden tag das gleiche tat. Ich spuerte keinensuchtdruck mehr und und darum sethzte ich das langsam ab. |
|
Nach oben |
|
|
Nocturna Anfänger
Anmeldungsdatum: 12.08.2011 Beiträge: 7
|
Verfasst am: 12. Aug 2011 12:14 Titel: |
|
|
Ich hatte trotz der vielen Jahre kein Problem damit und erlitt keinen Rueckfall. Es war bei mir ausschlaggebend, dass kein Drama um meine Sucht gemacht wurde. Niemand wollte mich aendern, da die meisten nichts wussten und mein Freund, der auch ein Suchtproblem hatte, mich nicht beeinflusste. Durch das, dass ich nie auf Entzug war oder etwas vermisste, wurde der Suchtstoff immer langweiliger und ich immer mehr unzufrieden damit. Am Ende hoerte ich innerhalb eines halben Jahres auf und entzog mich durch langsames Absetzen des Mittels. Ich hatte keine professionelle Hilfe. Heute bin ich 44 und seit 2 Jahren clean. Ich denke gar nicht mehr an den Suchtstoff und werde auch nicht rueckfaellig, denn entweder ganz oder gar nicht. Ich weiss das so sicher, da ich eine andere Lebenseinstellung zu den Dingen bekommen habe und auch wenns mir viel besser ging, als vielen Anderen, vermisse ich nichts mehr. Mein Exfreund, ein hochangesehener Atomphysiker, hat mich immer gedraengt aufzuhoeren und mich so immer weiter in die Sucht getrieben, denn jemand unter Druck zu setzen, heisst, seine Sucht zu foerden. Das ist das Geheimnis der vielen Rueckfaelle bei Suchtkranken. Mein neuer Freund liess mich immer in Ruhe und mischte sich nie ein. Darum konnte ich ungestoert meine Sucht- Entwicklung machen und erkennen, dass es nichts bringt, wenn man etwas nimmt, auch dann nicht, wenn es keine Probleme waehrend der Sucht gab und man nicht den ueblichen Suchtverlauf der anderen erlebt hat. |
|
Nach oben |
|
|
Nocturna Anfänger
Anmeldungsdatum: 12.08.2011 Beiträge: 7
|
Verfasst am: 12. Aug 2011 12:31 Titel: |
|
|
Die eigentliche Sucht einer Droge ist der Kopfdruck. Dieser ist weitaus ausschlaggebender als die koerperlichen Symptome, die eine Droge, auch Tabletten vermoegen das, ausloest.
Der Kopfdruck wird durch den Druck von Aussen, aufzuhoeren, gestaerkt. Denn die Verlustangst ist dabei der groesste Einfluss. So klammert sich der Suechtige an die Droge und nimmt sie immer wieder, da man sie ihm nicht goennt. Haette ich das so gehabt, waere ich heute noch nicht frei. Aber da mich mein Suchtstoff fast erdrueckt hat, wurde er langweilig. Und ehrlich gesagt, gehts eh nur um die eigene Adrenalin- Endomorphin- Ausschuettung im Koerper. Eine Droge ist nur der Ausloeser fuer diesen Prozess. Auch eine Spielsucht kann einen Kick ausloesen und die koerpereigenen Produktion anregen. Sucht hat immer etwas mit dem Auf und ab der inneren Hormonproduktion zu tun. mit sonst nichts. Mein Suchtstoff war eher langweilig in seiner Wirkung. Ruhe, Entspannung, und das sich normal fuehlen, war das wichtigste. Ansonsten ist nicht viel passiert.
Am Anfang fuehlte ich mich wie nackt, als ich nichts mehr nahm und meine Emotionen waren blockiert. Aber auch das war nicht das Problem, denn ich liess mir Energieuebertragungen machen und es ging mir binnen von 2 Monaten besser. Wenn ich zurueckdenke, erkenne ich, dass ich damals keine andere Wahl hatte und mit der Sucht konfrontiert werden musste. Ich war schon immer seelisch von vielen Dingen abhaengig. Erst heute habe ich gelernt mich von nichts mehr abhaengig zu machen und dafuer war eine jahrelang Praxis noetig. |
|
Nach oben |
|
|
Yolande Platin-User
Anmeldungsdatum: 01.06.2011 Beiträge: 1438
|
Verfasst am: 12. Aug 2011 20:59 Titel: |
|
|
Hallo Nocturna,
das klingt ja total interessant und irgendwie auch logisch. Was war denn schlussendlich der Auslöser, dass du es gelassen hast mit der Sucht?
Mein Freund nimmt auch Drogen, ich nicht. Und ja, ich gebe zu, dass ich ihm lange Druck deswegen machte und leider nichts half, aber ganz ehrlich, ich wusste mir auch keinen anderen Ausweg und weiß es eigentlich bist heute nicht.
LG |
|
Nach oben |
|
|
|
|