Diazepam nach wieviel Tagen wird man abhängig?

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Amphetia
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 20.10.2007
Beiträge: 139

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2011 11:55    Titel: Re: wieso Kindergarten ? Antworten mit Zitat

miko hat Folgendes geschrieben:
Wieso Kindergarten ? Ich denke, für jeden ist dieses unterschiedlich...ob nun schwer abhängig oder nicht ! Tut mir leid, daß ich nicht Heroin-abhänigig bin / war ... ! Klingt ja schon so, als wenn Du Dir selbst leid tust !


Glückwunsch, daß Du so cool und ohne jegliche Beschwerden nach 3jähriger regelmässiger Einnahme von 40 mg Diazepam von heute auf morgen aufhören konntest.

Hier nur mal ein Link, was Diazepam psychisch und physich im Normlfall bei Dauergebrauch auf Entzug auslöst:

Zitat:
Zitat:
Der Entzug von Diazepam sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Versuche, den Konsum auf eigene Faust von heute auf morgen einzustellen, können lebensgefährlich sein. Der körperliche Entzug von Benzodiazepinen ist langwieriger u. gefährlicher als der von Heroin. Ein langsamer Substanzabbau im Körper ist Ursache dafür, dass die Entzugserscheinungen relativ lange anhalten. Nach dem kompletten Absetzen der Benzodiazepine vergehen noch einige Wochen, bis eine geistig- seelische Stabilisierung erreicht ist.

Quelle: www.sonderglocke.de/suchtberichte/Der-Fall-Udo-K/Entzug-von-Diazepam.html

Du hast Dich selbst als schwerstabhängig bezeichnet. der Spruch kam nicht von mir!

@daniel77 hat den Nagel auf den Kopf getroffen, ich kann ihm nur zustimmen als er schrieb:

Zitat:
Du hast 3 Jahre lang täglich 40mg Diazepam genommen und konntest sie einfach so absetzen? Also quasi von Heut auf Morgen?
Normalerweise geht sowas überhaupt nicht. Der Benzo Entzug gehört tatsächlich mit zu den schlimmsten wo es gibt. Allein schon die Krämpfe und so. Habe selber 2mal stationär entgiftet, es war die Hölle!


Sowas geht wirklich nicht, und darum glaube ich Dir auch nicht!
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Psychorle
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.08.2011
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2011 06:38    Titel: Was wohl auch dahinter stecken könnte Antworten mit Zitat

Ares hat Folgendes geschrieben:
Verschrieben bekommen. Und ich nehme nieee was mehr als 1 oder 2 mal.
Zitat:
Medikamente über längere Zeit auch nicht.

Und Du willst allen Ernstes geglaubt haben, es sei Deiner Gesundheit zuträglicher, das Medikament in dieser Weise zu überdosieren, anstatt es nach ärztlicher Anweisung zu nehmen?

Wenn es Dir verschrieben wurde, wird es dafür vielleicht auch einen trifftigen Grund geben. Jedenfalls klingt Deine Begründung nicht so, als hättest Du den Arzt in der Absicht aufgesucht, Dir Benzodiazepine zu verschaffen. Es muss Dir klar sein, dass Du zwangsläufig den vom Arzt beabsichtigten Behandlungserfolg vereitelst, indem Du alles innerhalb von drei Tagen "verspeist" – was für ein treffender Ausdruck für Deine Art, Dich von Medikamenten zu ernähren, denn nach anderer Nahrung wirst Du mit dieser Dosis kaum Bedürfnis verspüren oder sie überhaupt im Magen behalten können. (Wer dazu ohne Probleme imstande ist, könnte sich im Laufe der Entwicklung einer Sucht allmählich an solche Wirkstoffmengen gewöhnt haben oder sie infolge der mit dem Arzneimittel zu behandelnden Störung vertragen, ohne in Müdigkeit und Appetitlosigkeit zu versinken.) Ebenso bewusst sollte Dir sein, dass Du bei derartiger plötzlicher Überdosierung des Diazepams nicht nur an den betreffenden drei Tagen, sondern mindestens doppelt so lange zu kaum etwas zu gebrauchen sein wirst. Aber möglicherweise hat der Arzt Dich lange genug krank geschrieben oder bist Du ohnehin arbeitslos und hast keine Kinder zu versorgen.

Amphetia hat Folgendes geschrieben:
aus welchem Grund willst Du die 2 Packungen Diazepam in 3 Tagen "verspeisen"?
Volando hat Folgendes geschrieben:
Verstehe ich auch nicht. Warum willst du das Zeug denn nehmen? Ist doch albern, wenn du clean bist und bleiben willst, dann lass es doch einfach.
Sienna hat Folgendes geschrieben:
Weiß nicht, was dir das großartig bringen soll Question

Aus dem Versuch, den Erfolg der Medikation durch schnellen Verzehr verschriebener Arzneimittel zu verhindern und dafür die Gefährdung der Gesundheit zu riskieren, lässt sich ein Verdacht auf Deine Neigung zu selbstschädlichen Verhaltensweisen (SSV) ableiten. Dahinter könnte eine Angst vor Enttäuschungen stecken, deren Bewältigung durch die Zerstörung aufkeimender Hoffnungen versucht wird, indem der Betroffene durch unbewusste Handlungsweisen selbst zum Misserfolg beiträgt. Dieser Ablauf kann mit sogenannter Projektiver Identifikation und dem ebenso unterbewussten Bedürfnis, für die eigene Unzulänglichkeit bestraft zu werden, im engen Zusammenhang stehen.

In diesem Fall wärst Du von der Emotional Instabilen Persönlichkeitsstörung (EIPS) oder einer Komplexen Post-Traumatischen Belastungsstörung (komplexe PTBS) betroffen, die für Deinen behandelnden Arzt, sofern es überhaupt ein Psychiater gewesen sein sollte, durchaus unbemerkt geblieben sein kann, Denn die Behandlung unerkannter, für Depressionen oder stress- sowie burnout-induzierte Panikattacken gehaltener Borderline-Störungen (BPS) mit Antidepressiva oder einem Angstlöser (Anxiolytikum) wie Diazepam ist weit davon entfernt, eine Seltenheit darzustellen, weil die Betroffenen aus Angst vor der unbewusst befürchteten Offenbarung ihres seelischen Elends die inneren, dem Bewusstsein nicht unmittelbar zugänglichen Konflikte gerade vor den für Hilfestellungen zuständigen Fachleuten sorgfältig zu verbergen suchen und nicht zuletzt auch sich selbst gegenüber verdrängen. Dieses Verhältnis zu dem eigenen Leiden ist durch die sogenannte, sowohl abhängig von der jeweiligen Störung als auch der betroffenen Persönlichkeit sehr unterschiedlich ausgeprägte Ich-Syntonie psychischer Erkrankungen gekennzeichnet.

Allerdings muss betont werden, dass unter solchen Umständen stattfindende Behandlungsmaßnahmen keine dauerhafte Besserung, geschweige denn Heilung des Borderline-Syndroms (BLS) ermöglichen, weil auf dessen Ursache nicht eingewirkt wird, da hierzu eine an die zu bewältigenden Konflikte herangehende Psychotherapie unverzichtbar ist. Die bloße Verabreichung von Psychopharmaka verschafft lediglich vorübergehende Erleichterung, während sie langfristig sogar zu einer Verschlimmerung des Störungsbildes beiträgt, weil sie die zu den Beschwerden führende Verdrängung der inneren Konflikte noch unterstützt und damit die für die Krankheitserscheinungen verantwortliche Abkapselung eines konfliktbeladenen Kerns der Persönlichkeit von einer um diese herum im Laufe des Leidensweges gebildeten zerissenen ("Hysteroides Symptomniveau" mit dissoziativen Erscheinungen), mit der Umwelt reagierenden Hülle weiter befördert, was zu einer bis zum Kern durchdringenden und in diesem Stadium als unheilbar geltenden Persönlichkeitsspaltung führen kann, sofern es nicht vorher zu einem erfolgreichen Selbsttötungsversuch kommt. An der Häufigkeit in der Klinik endender gescheiterter Selbstmordversuche lässt sich erkennen, warum das eben dargestellte Endstadium der Krankheit vergleichsweise selten anzutreffen ist. Ein großer Anteil der Betroffenen bezweifelt sogar nach zutreffender Diagnose ihrer Erkrankung noch deren Richtigkeit, bis therapeutische Maßnahmen, sofern sie trotzdem wahrgenommen werden, beginnen Wirkung zu zeigen und die Behandelten dadurch merken, dass ihnen tatsächlich geholfen werden kann, was sie bis dahin insgeheim für aussichtslos halten und durch die selbstschädigenden Handlungsweisen der Projektiven Identifikation auch mit allen Kräften ihres Unterbewusstseins zu verhindern streben.

Da Drogen- und Arzneimittelmissbrauch ebenfalls für Borderliner zwar typisch ist, aber dennoch keineswegs unbedingt bereits vorliegen oder jemals auftreten muss, doch stets die Gefahr der zu einer derartigen Verschlimmerung bestehenden Neigung beinhaltet, könnte die Verabreichnung eines Benzodiazepins ("Benzos") wie Diazepam ("Dias") den Einstieg in eine Dir bevorstehende Drogenkarierre bedeuten.

Übrigens lässt sich daraus auch umgekehrt nicht zwangsläufig schlussfolgern, dass jeder Mensch, der Drogen oder Medikamente missbraucht, bereits von einer Borderline-Störung betroffen sein muss, die allerdings als Folge der Abhängigkeit und der eventuell zum Substanzkonsum führenden Ursachen in Form der (Komplexen) Post-Traumatischen Belastungsstörung durchaus jederzeit noch ausbrechen kann. Für den Mechanismus der Projektiven Identifikation entscheidend ist im vorliegenden Fall vielmehr, dass das von einem fachlich qualifizierten Menschen verordnete Arzneimittel zum Zwecke der eigenen Schädigung missbraucht werden soll, auf welchen der Betroffene dann, jedenfalls vor seinem eigenen Gewissen, die Verantwortung für den entstehenden Schaden abschieben kann. Das mag zwar widersinnig erscheinen, ist jedoch kennzeichnend für durch diese Störung verursachte Gedankengänge und Verhaltensweisen. Durch die Abgabe eines nicht ohne Grund verschreibungspflichtigen Mittels wurde dIeR Betroffene immerhin erst in Versuchung geführt. Im Falle einer tatsächlich unerkannten Emotional Instabilen Persönlichkeitsstörung ist diese Rechtfertigungsweise objektiv nicht einmal vollkommen unbegründet.

Ares hat Folgendes geschrieben:
nieee was mehr als 1 oder 2 mal

Auch die trotz der bereits erkennbaren Überzeugung, schon zuvor die richtige Entscheidung getroffen zu haben, erfolgende Nachfrage im Forum, um letztlich doch die ursprüngliche Absicht zu verwirklichen, gehört zum Rechtfertigungsmechanismus dieses Verhaltensmusters, so dass auch wir (und möglicherweise noch andere uns nicht bekannte Menschen) am Ende als mitverantwortlich betrachtet werden können. Denn für jemanden, der noch nie Drogen oder längere Zeit Medikamente genommen hat und anhand der genannten Beweggründe scheinbar weder Neugierde verspürt noch sich besonderes Vergnügen von dem Zeug versprechen dürfte, sollte es keinen zwingenden Grund gegen, es trotz der vorgeblichen Bedenken einzunehmen. An den zum Arztbesuch führenden Beschwerden kann es jedenfalls auch nicht liegen, weil eine verordnungsgerechte Einnahme dann wohl näherliegend wäre.

Die unterbewusste Bestrebung, die Verantwortung für das eigene Handeln auf eine größere Anzahl Menschen zu verteilen, ist dafür typisch, wobei bestimmte Betroffene gelernt haben, diese Verhaltensweisen in ihrem unmittelbaren sozialen Umfeld zu vermeiden, weil sie unbewusst (nur wenn es darunter Erfahrene wie mich geben sollte, zu Recht) darum fürchten, dort durchschaut zu werden. Sich für diese Bedürfnisse anderer Begegnungsmöglichkeiten, die Gelegenheit zu eher oberflächlichen Bekanntschaften in großer Zahl bieten, wie beispielsweise Tanzveranstaltungen mit elektronischer Musik im weitesten Sinne (Techno-, Minimal-, Schranz-, Drum'n'Base-, Industrial-, House-Acts), oder eben des Internets zu bedienen, also ein soziales Doppelleben anzustreben, ist durchaus üblich. Da ich mehrere Betroffene erlebt habe, weiß ich, worüber ich schreibe.


Amphetia hat Folgendes geschrieben:
weshalb mancher, der nicht abhängig ist, sich aus Spass (oder weshalb auch immer) selbst testen will, verstehe ich nicht.

Weil Menschen eben dazu neigen, ihren Wunschvorstellungen entgegenstehende Sachverhalte erst dann als wahrhaftig anzuerkennen, nachdem sie die entsprechenden Situationen selbst erlebt haben. Beispiele dafür lassen sich wohl mehr als genug finden, weshalb ich mich an dieser Stelle darauf beschränke, kein einziges als besonders treffend herausgreifen zu wollen. Sogar wenn ihnen Betroffene persönlich bekannt sind, bei denen etwas zu schwerwiegenden Problemen geführt hat, glauben die meisten Menschen auch weiterhin, dass ihnen selbst das nicht widerfahren könne, weil ihnen unter allen Umständen gelingen würde, ihre Herrschaft über die Lage aufrecht zu erhalten.

Dass das Schicksal auch Menschen übel treffen kann, ohne eine Chance sich dagegen zur Wehr zu setzen, akzeptieren sie nur für Ereignisse, deren Abläufe sich von der Ursache an jeglicher Steuerbarkeit durch die Opfer entzogen. Freilich entgeht ihnen dabei – wie offenbar auch Dir –, dass dies auch für andere scheinbar bewusst gesteuerte Stationen von Lebenswegen zutrifft, weil sie die zur jeweiligen Vorentwicklung und Erfahrung der betreffenden Persönlichkeit bestehenden kausalen, jedoch nur in den extremen Fällen eindeutig nachvollziehbaren Zusammenhänge verkennen. In diesen Widersprüchen zwischen den abgebildeten (projizierten) Vorstellungen der wirklichen Welt verschiedener Menschen untereinander, wofür dieselben zugrundeliegenden Abhängigkeiten maßgeblich sind, liegt wohl eine der wesentlichen, wenn nicht gar die Ursache jeglicher zwischenmenschlichen Konflikte, während die individuellen Abweichungen von der Wirklichkeit zu unseren inneren Konflikten führen.


Bruder Chill hat Folgendes geschrieben:
(ich trau mich fast zu sagen) 95% von allen Drogenkonsumenten
Zitat:
Mit Neugier! Mit Erzählungen von Erfahreneren Leuten!

Gewiss dürfte das mit zu den am häufigsten für den Einstieg ausschlaggebenden Umständen gehören. Allerdings übersiehst Du, dass es oft genug auch einfach zur Verführung durch andere zur gemeinsamen "Reise" kommt, ohne dass die Neugierde der Einsteiger eine maßgebliche Rolle spielt oder sie diese Entscheidung überhaupt eigenverantwortlich treffen würden. Daneben dürften bei mindestens 15 und bis zu 80 Prozent aller Dauerkonsumenten hinter der Versuchung, Drogen oder Arzneimittel zu probieren, jedoch psychische Probleme stehen, deren Bewältigung sie sich davon, wenngleich unbewusst und daher von kaum jemandem – jedenfalls nicht vor einer Heilung – eingestanden, erhoff(t)en. Das individuelle Ausmaß der Ich-Syntonie der jeweiligen Störungen sowie damit verbundene Ängste – in manchen Fällen auch mangels Kompetenz aufgesuchter Fachleute oder infolge weitestgehender Syntonie fehlgeschlagene Anläufe – oder der bereits oben angesprochene Irrglaube, problematische Umstände auch ohne Unterstützung durch berufliche Experten beherrschen zu können, sind dagegen ursächlich dafür, nicht stattdessen ärztliche oder zumindest therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.


Sienna hat Folgendes geschrieben:
Also nach drei Tagen sollte sich noch keine körperliche Abhängigkeit einstellen, erst nach 1-2 Wochen.

Mit dieser Einschätzung wäre ich sehr vorschtig, da der Wirkstoff bei dieser auf drei Tage verteilten Überdosierung im nicht daran gewöhnten Organismus bis zur seiner vollständigen Beseitigung insgesamt immerhin eine Woche verbleiben kann, was für die Entwicklung einer Abhängigkeit möglicherweise bereits ausreichend wäre. Denn die pharmakokinetischen Kennwerte zu Halbwertszeit und sich daraus ergebender Eliminationsdauer von Wirkstoffen sind nur auf deren bestimmungsgemäße Dosierung uneingeschränkt anwendbar.


Bruder Chill hat Folgendes geschrieben:
Bereits durch einmaligen Konsum einer Droge, setzt sich diese in deinem Suchtgedächtnis fest.
Wenn der Turn gut war, wirst du dich immer wieder daran erinnern.

Allerdings halte ich es zugegebenermaßen für noch wahrscheinlicher, bei der sich über einen längeren Zeitraum erstreckenden bestimmungsgemäßen Einnahme eine Abhängigkeit zu entwickeln. Das darf aber dennoch nicht dazu veranlassen, den gesamten Wirkstoff in noch kürzerer Zeit zu schlucken.


Gleichwohl würde ich Ares nachdrücklich empfehlen, sich mit uns erstmal über die zur Verschreibung des Medikaments führenden Gründe auszutauschen, bevor das Zeug überhaupt angerührt wird.
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Amphetia
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 20.10.2007
Beiträge: 139

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2011 08:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ares hat Folgendes geschrieben:
Verschrieben bekommen. Und ich nehme nieee was mehr als 1 oder 2 mal. Illegale Drogen habe ich nie genommen und Medikamente über längere Zeit auch nicht.

Benzodiazepine sind so legal auch wieder nicht, wie Du denkst, Ares, nur weil sie Dir Dein Arzt verschreibt und Du sie Dir in der Apotheke abholen kannst. Vertick doch mal ein paar an Drogenabhängige und lass Dich dabei erwischen, dann ist es nämlich aus mit "legal" (dies aber nur nebenbei).
Zitat:
Alle Benzodiazepine binden an GABA-Rezeptoren, die wichtigsten inhibitorischen Rezeptoren im zentralen Nervensystem.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Benzodiazepine

Lässt die nervliche "Ummantelung" nach Absetzen der Dias nach, kann man dies fast mit uninsolierten Stromkabeln vergleichen, die plötzilich blank liegen. Gerade deshalb kommt es beim Benzo-Entzug ja häufig zu Krampfanfällen und anderer fast unerträglicher Symptome wie Unruhe- und Panikattacken, die Nerven liegen blank (und selbst nach einem halben Jahr können immer noch Schubweise Angststörungen auftreten, auch wenn man längst entgiftet ist).

Falls es bei Deinen 150 mg Diazepam geblieben ist, sind solch krasse Entzüge zwar unwahrscheinlich, doch fraglich ist eben wirklich, wieso Dir der Arzt gleich 150 mg auf einen Schlag verordnete. Irgendwo hast Du was von nächtlichen Krämpfen erwähnt, neigst Du eventuell zu Epilepsie? Dann wären Benzos nämlich halbwegs vertretbar, anders aber nicht.
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Psychorle
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.08.2011
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2011 23:21    Titel: Legale Substanz und Krampanfälle Antworten mit Zitat

Amphetia hat Folgendes geschrieben:
Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Benzodiazepine
Somit hast Du nun eine der Verknüpfungen nachgereicht, die ich in meinem Beitrag einsparen musste, da deren Anzahl aufgrund der wohl auch ein wenig irrationalen Befürchtung von Werbespam auf zwei je Beitrag begrenzt ist. Allein schon wegen der urheberrechtlichen Notwendigkeit, für Zitate die Quellen anzugeben, ist das zu knapp bemessen, während andererseits eine Mindestlänge der Beiträge von 140 Zeichen verlangt wird.


Amphetia hat Folgendes geschrieben:
so legal auch wieder nicht, wie Du denkst

Gleichwohl handelt es sich um die Einnahme von für den Eigenbedarf verschriebenen Medikamenten. Die vorgenommene Unterscheidung hängt allein davon ab, in welcher Anlage des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) der jeweilige Stoff aufgeführt ist, sofern er dort überhaupt Berücksichtigung findet. Beim Diazepam nun handelt es sich um eine verkehrs- und verschreibungsfähige Substanz, deren Verabreichung nicht der Überwachung durch die Bundesopiumstelle unterliegt.

Amphetia hat Folgendes geschrieben:
Vertick doch mal ein paar an Drogenabhängige und lass Dich dabei erwischen

Deswegen kann man vermutlich "nur" wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz (AMG) bestraft werden, weil es sich lediglich um ein apotheken- und verschreibungspflichtiges Medikament handelt, das also ausschließlich im Rahmen eines im Eigenbesitz eines staatlich geprüften Apothekers, mit Hochschulstudium der Pharmazie, befindlichen und von diesem geleiteten Unternehmens, durch diesem unterstehendes pharmazeutisches Fachpersonal, auf ärztliche Verordnung hin an den Patienten, oder unter bestimmten Voraussetzungen auch an Ärzte zur Verabreichung ausschließlich an eigene Patienten, abgegeben werden darf, während der Weiterverkauf oder auch die Schenkung in der Regel durch Personen erfolgt, welche diese Voraussetzung nicht erfüllen. Im übrigen gilt streng genommen dieses Weitergabeverbot für sämtliche (in Deutschland der Apothekenpflicht unterliegenden) Arzneimittel, insbesondere jedoch verschreibungspflichtige, unabhängig von dem jeweiligen Missbrauchspotential.

Sollten Abnehmer allerdings einen erheblichen – unabhängig davon, ob auch selbst verschuldeten – gesundheitlichen Schaden gerade aus dem verkauften Mittel erleiden, kann so etwas äußerst böse ausgehen – und dazu muss man sich noch nicht einmal dabei erwischen lassen, wenn die Geschädigten ihren "Dealer" irgendwann, bevor die Verfolgung sowie zivilrechtliche Schadensersatzansprüche (aus unerlaubter Handlung, weil der Weitervertrieb gesetzlich verboten ist) verjährt sind, wieder erkennen oder ausfindig machen.


Amphetia hat Folgendes geschrieben:
neigst Du eventuell zu Epilepsie? Dann wären Benzos nämlich halbwegs vertretbar

Aber wohl ebensowenig in einer Dosierung von 50 mg Diazepam pro Tag. Für die Verordnung von Benzodiazepinen bei Krampf- und Anfallsleiden müssen außerdem zusätzliche Indikationen vorliegen, wie Unverträglichkeit oder unzureichende Wirksamkeit der hierfür vorrangig geeigneten Medikamente oder äußerst akute Anfallsschübe, gegen die eine höhere Dosierung der bewährten Mittel wegen der zu befürchtenden Nebenwirkungen und des zu erwartenden Rebound-Effektes nicht mehr vertretbar ist. Ares hat jedoch selbst behauptet, noch keinerlei andere Arzneimittel jemals länger als zwei Tage eingenommen zu haben. Allerdings darf bezweifelt werden, dass die Ausdehnung einer Medikation auf drei Tage eine Premiere darstellen sollte, obwohl sich andererseits vielleicht auch durchaus – wie ich weiter oben bereits ausführte – noch ein Anlass finden ließe, sie als solche zu würdigen.

Amphetia hat Folgendes geschrieben:
hast Du was von nächtlichen Krämpfen erwähnt

Auch Krämpfe können übrigens im Rahmen der psychosomatischen Begleitsymptomatik von Borderline- und Belastungsstörungen auftreten oder auch als solche empfundene, hierher gehörende Schmerzen oder ähnliche sogenannte Körperlichen Missempfindungen sein. Leider findet sich die Mehrheit der Erscheinungen dieser Störungen – solange man sie vereinzelt betrachtet – auch bei zahlreichen anderen Krankheiten. Deshalb ist es ohne Analyse des unverstellten Verhaltens so schwierig, das Störungsbild eindeutig zu erkennen. Außerdem liegt darin auch der Grund, warum die Abgrenzung zu den Komplexen PTBS, für die sinngemäß nämlich dasselbe gilt, sich als so problematisch erweist.

Inwiefern auf Arzneimittel beschränkte Heilmaßnahmen in diesen Fällen Erfolg versprechen, habe ich ebenfalls schon ausführlich genug dargelegt.
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BenZero
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 20.02.2011
Beiträge: 65

BeitragVerfasst am: 19. Aug 2011 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

Was für ein theoretischer Overkill. Und im übrigen auch nicht halb so schlüssig, wie es scheint. Ja, unsere gute alte Bundesopiumstelle, wer kennt sie nicht. Ist das nicht der Verein, der ausgestattet mit einer umfassenden Bürokratie, die Ärzte immer noch beim Verschreiben notwendiger Medikamente hindert, so daß hierzulande leider immer noch pro Jahr 100te Menschen aus Angst vor Schmerzen aus dem Fenster springen?

Ich wiederhole mich: Benzodiazepine sind im gesamten europäischen Raum fast nur noch in Deutschland rezeptpflichtig, überall sonst sind sie ohne Rezept in jeder Apotheke zu bekommen. Warum ist das so? Aus meiner Sicht ist die Antwort einfach: Leider gibt es in Deutschland eine sehr einflußreiche Lobby von Leuten aus dem psychologischen Dienstleistungsbereich, die offenbar ihre Felle langsam davonschwimmen sehen Laughing

Wenn man einen "Entzug" sachgerecht durchführt, dann kommt es eben nicht zum Entzug. Leider wird den Patienten aus finanziellen Gründen (ein Entzug dauert eben nicht nur 1-2 Wochen), gesagt, daß die teils sehr schlimme körperliche und geistige Verfassung absolut normal wäre, das stimmt so nicht. Ich würde hier auch nicht mit Begriffen wie "Borderline" oder "PtBs" herumschmeißen, dies sind Diagnosen, die nur von absoluten Fachleuten gestellt werden dürfen. Durch die inflationäre Verwendung dieser Begriffe werden Patienten, die so eine Diagnose tatsächlich haben, oft bagatellisiert oder nicht richtig ernst genommen.

Insgesamt habe ich von obigem Artikel den Eindruck, daß hier wieder einmal das (Gottseidank veraltete) Ärztespielchen gespielt wird: "Wer krank ist, bestimme ich". Ich muß mich angesichts der Verteufelung von Benzos wirklich wundern, daß genau dieselben Leutchen überhaupt keine Probleme mit der Abgabe von Ritalin an Kindern haben (Ritalin wurde erst vor kurzem von der DEA auf diesselbe Stufe wie Heroin und Kokain gestellt), auch Antidepressiva werden gerne eingesetzt, obwohl sie nachgewiesenermaßen nur bei 65% aller Patienten wirken, der Rest spürt nur die Nebenwirkungen. Wenn ein Patient jahrelang diese angeblich nicht abhängig machenden Medikamente einnimmt, wird er genauso abhängig davon wie ein Benzopatient, das kann man gut beobachten, wenn den Leuten das Antidepressivum wieder weggenommen wird.

Zum Schluß bringe ich hier das Argument der Doppelmoral ins Spiel. Das Gläßchen Rotwein vor dem Schlafengehen, wie es Millionen jeden Abend praktizieren, ist also okay, die Einschlaftablette nicht...? Aha.

Das bedeutet nicht, daß ich den Einfall des Threadstarters gutheiße, im Gegenteil. Sowas ist Schwachsinn und führt zu nichts. Es gibt auf der anderen Seite aber auch eine ganze Menge Menschen, die Benzos niedrigdosiert brauchen, um durchs Leben zu kommen. Wenn diese Leute alle aufhören würden, wo denn dann die ganzen Therapeuten hernehmen, es hakt doch jetzt schon ganz gewaltig bei der Nachsorge von Therapien und Entgiftungen.
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Amphetia
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 20.10.2007
Beiträge: 139

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2011 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

BenZero hat Folgendes geschrieben:
Wenn ein Patient jahrelang diese angeblich nicht abhängig machenden Medikamente einnimmt, wird er genauso abhängig davon wie ein Benzopatient, das kann man gut beobachten, wenn den Leuten das Antidepressivum wieder weggenommen wird.


Stimmt allerdings, denn wie heißt es doch: "Ohne Wirkung keine Nebenwirkung"!
Wem diese angeblich nicht-suchterzeugenden Antidepressiva helfen wird beim Absetzen zumindest psychisch entzügig werden.
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