Speed - Akkomodationsstörung?

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Aoran
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.08.2011
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2011 11:59    Titel: Speed - Akkomodationsstörung? Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe einen Freund, der gestern abend "Amphetamine" genommen hat. Ich kenn mich mit den Fachausdrücken nicht so aus. Das ist doch Speed oder?

Jedenfalls schrieb ich ihm über Facebook und er sagte mir, dass er plötzlich nicht mehr richtig lesen könne, was ich schreibe. Okay, da er öfter Scherze machte, dachte ich, dass dies auch so einer war.

Falsch gedacht. Im Grunde habe ich ne ganze Nacht mit ihm durchgemacht, anfangs auch, weil er aufgrund der Sehstörung wirklich grade keine Stille ertragen konnte. Das kannte ich so von ihm noch gar nicht. Später wurde er wieder "gefasster", aber ich meine, wenn mir jemand sagt, dass er von einem Moment auf den anderen nicht mehr in die Nähe sehen kann, dann macht das wirklich etwas ... ja, nervös. Ich verstehe ihn da also sehr gut und bin daher jetzt auch fast genauso aufgeputscht wie er, kann nach der durchgemachten Nacht keinen Schlaf finden --- > Sorry für den möglicherweise etwas wirren Thread von mir :-/

Nun: Er hat heute noch einige Termine zu erledigen, und ich bin wirklich besorgt, denn das Sehen in die Ferne geht super, aber Dinge in der Nähe, speziell aufm Monitor, da schaut er drauf und muss ganz nah ran gehen, das Bild muss eine ganz große Schrift haben, wobei seine Sehfähigkeit dann auch noch irgendwie mit der Hertz-Stärke des Monitors zusammenhängt. Ich hab ihm ganz normal in Skype etwas geschrieben, er sah auf den Bildschirm (ich sah ihn durch die Webcam) und er sah aus, als wäre da ein Klumpen Schwarz, er erkannte den Text nicht und Audio ging da auch nicht, also konnte ich ihm nichts mitteilen. Auf einem anderen PC gings besser, also ganz schön verrückt das alles.

Ergo: ich weiß nicht, wie es jetzt gerade um ihn steht, wir wohnen zu weit entfernt, sonst wär ich mit zu ihm gekommen und hätte ihn da bei den Terminen unterstützt (geht auch ums Unterschreiben von Verträgen oder so etwas).

Zu mir:
Ich kenne mich mit Drogen nicht aus, war schon manches Mal richtig besorgt um diesen Freund und hab mir dann aber gedacht: nein, ich darf mich nicht von ihm zu weit reinziehen lassen (Co-Abhängigkeit und so). Denn genau wie jetzt bin ich damals schier zum "Halbexperten" für Drogen geworden, habe alles recherchiert, was er genommen hat und war am Ende wirklich kein guter "Freund" mehr, weil ich schon richtig wütend geworden bin, wieso er so neugierig auf diesen Konsum ist. Ich habs zu nah an mich rangelassen und wollte schon, dass er endlich mal so etwas erlebt wie das jetzt gerade, denn das sind dann so Erlebnisse, dachte ich, die bleiben halt hängen.

Und jetzt, tja, ich sitze in meinem Zimmer und finde es wirklich schlimm, diese Ungewissheit. Ich hoffe, es gibt noch andere Leute, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Aber hoffentlich nur, wenn dann auch wieder alles gut geworden ist. Ich hoffe, ihr versteht wie ichs meine. Nicht dass ich jemandem solche Erfahrungen wünsche, aber der Austausch fehlt mir gerade absolut, und im Internet steht überall nur was von "Sehstörungen", aber nichts spezielles.

Ich habe ihm gesagt, dass ich vermute, dass es etwas mit der Akkomodation des Auges zutun hat (also die Fähigkeit, sich auf Nähe und Ferne umzustellen), wobei im Augenblick alles auf "Ferne", auf Erregung und Wachheit gerichtet ist. Hab ihm so nen Vergleich gegeben: wenn du auf der Flucht oder vor einem Angriff bist (aufgeputscht), hast du kein Auge für kleine Details. Dein Auge ist auf große Flächen oder weite Fernen eingestellt.

Ich meine und hoffe, doch bin ich mir nicht sicher, dass er, sobald er wieder "Ruhe" findet, auch wieder normal sehen kann. Dann wird sein Auge wieder in die Nähe und Ferne akkomodieren können. Doch das ist jetzt meine ganz persönliche Theorie. Ich hoffe, sie stimmt. NIcht auszumalen, wenn das jetzt ewig so bliebe. So was wünschte ich dann wirklich keinem, wenngleich jeder Mensch die Verantwortung für sein Tun selbst tragen muss.

Okay, sorry für den langen Beitrag, gewöhnlich suche ich in den Foren auch nach ähnlichen Titeln, hab aber letzte Nacht schon ewig mit ihm zusammen recherchiert (äh: ich habe recherchiert und ihm das Gefundene gezeigt oder ggf. auch vorgelesen). Hatte jetzt einfach keinen nerv mehr, noch weiter zu suchen, und hoffe, ihr versteht das, und vielleicht hat jemand auch Erfahrungen damit.

Grüßle

Aoran
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Aoran
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.08.2011
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 30. Aug 2011 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wollte nur noch mal nachtragen:

nach einem Tag und zwei Nächten ist bei meinem kumpel wieder alles wie beim Alten. Dass es also nochmal "gut" gegangen ist, ändert natürlich nichts an dem Erlebnis an sich. Die Angst, die er und ich hatten - es hätte ja bleiben oder sich noch verschlimmern können - war natürlich echt.

Ich füge das nur der Info wegen noch hinzu, das soll das Erlebnis also keineswegs abschwächen. Sprich: falls jemand denkt: ach, dann kann man ja bedenkenlos Speed nehmen etc...; nun, der soll dies bitte nicht tun, weil er hier mit diesem Erlebnis ein Beispiel gefunden hat á la: man nimmt speed, man erlebt das wirklich seltsamste und irgendwie auch unwirklichste auf der Welt und nach Ende der Wirkdauer ist dann immer wieder alles wie zuvor, der lese sich besser mal noch ein paar Berichte von anderen Usern hier durch.

ICh hab diese gelesen, nachdem ich den ersten Beitrag geschrieben habe und finde es schon wirklich erschreckend, welche Folgen der Konsum von Speed nach sich ziehen kann (nicht muss!)
Was ich so lese: manche erleben ähnliche Erfahrungen wie die meines Freundes bereits seit 5 Jahren (nicht die Sehstörung, aber Änsgte, Panik-attacken, Magenprobleme, Kopfschmerzen etc...) und wünschten sich, seinerzeit die Finger von Speed gelassen zu haben.

Wenn mich seine Freundschaft etwas gelehrt hat, dann vor allem in der Erkenntnis, dass er selbst für sein Tun verantwortlich ist. Ich kann ihm lediglich beistehen, aber nichts verbieten oder ihn gar verurteilen. Auch Hoffnung sehe ich inzwischen in einem anderen Licht:

"Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, dass etwas einen Sinn hat, egal wie es ausgeht."
Vaclav Havel

Das gilt natürlich auch für jeden, der das hier liest, sieht, dass es gut ausgegangen ist, und deswegen glaubt, jegliche Nebenwirkungen von Speed würden schon wieder weggehen. Dies scheint nicht der Fall zu sein, wie ich gelesen habe.

Sollte jedoch jemand ein ähnliches "Sehproblem" aufgrund des Speedkonsums bekommen haben, der kann vielleicht aus diesem Beitrag erlesen, dass er damit nicht alleine steht.
Besagter Freund und ich standen alleine mit dem Problem.
Ich habe bis heute keinen vergleichbaren Beitrag irgendwo gelesen, obwohl ich wirklich sämtliche Suchbegriffe in google als auch hier eingegeben habe:

Suchbegriffe:
Speedkonsum und Akkomodation, Sehstörung, Problem mit Nahsehen bei Speedkonsum (alternativ: Amphetamine) und so fort...

Der einzige google Verweis führte hier auf das Forum, doch der Beitrag, den jemand einmal geschrieben hat, wurde scheinbar wieder gelöscht, sodass ich nichts genaueres über die Folgen dieser "Sehstörungen" lesen konnte.

Also bedanke ich mich bei allen, die das gelesen haben. Kein Problem, dass keiner geantwortet hat, man muss ja auch nicht auf etwas antworten, wenn man davon noch nie etwas gehört hat. Solche Antworten hätten ja auch nicht weitergeholfen. Dass bei meinem Freund wieder alles wie früher ist, ist für mich Antwort genug.

In diesem Sinne

liebe Grüße

Aoran Smile
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Gregory
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 15.03.2010
Beiträge: 639

BeitragVerfasst am: 30. Aug 2011 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Möglicherweise hat er eine kleine Apoplexie gehabt, also nen Schlaganfall. Es kann sein das sich ein Thrombus (minimale Blutverklumpung in den Gefäßen/Adern) gelöst hat und in die feinen Gefäße des Auges gelangt ist, dort vorübergehend zu eine Blut-Sauerstoffunterversorgung geführt hat und somit ein Sehschaden daraus resultiert.
Das ist nur eine Vermutung und einer der Schlimmsten anzunehmenden Fälle. Um ganz sicher zu sein sollte er dringendst zu einem Arzt gehen, Überweisung zum Ophtalmologen (Augenarzt) bekommt man vom Hausarzt.
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Aoran
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.08.2011
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 30. Aug 2011 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hm,

Gregory, danke für die Info. Habe es an ihn grad geweitergegeben, aber er antwortet: "Ihn interessiert das alles gar nicht. Er ist wieder normal und das ist auch gut so..."

So ist er eben, mehr kann ich nicht tun. Ich würde deinen Rat jedenfalls beherzigen.

Kann man nur hoffen, dass Speed diesen Akkomodations-Fehler ausgelöst hat und es sich eben nicht um einen Apoplex handelt.

Ich bin in vielen Dingen genau der Gegenpol zu ihm: ich mache mir vorher extrem viele Gedanken, Energie, die ich besser in etwas anderes investiert hätte. Er macht sich "währenddessen" die Gedanken (also, wenn dann was passiert, was ihn total umhaut, fertig macht etc...) und hinterher bringt er dann auch so Sätze: "Daraus hab ich jetzt eine Lehre gezogen."

Das ist dann genau der Knotenpunkt, wo er mich und ich ihn nicht mehr verstehe, und da muss ich mich immer wieder dran erinnern: mach dir nicht über ihn Gedanken. Du hast alles gesagt und getan, was du tun wolltest, jetzt lass die Dinge kommen, die da kommen mögen.

In jedem Fall Danke, wenn ich auch hoffe, dass dieser schlimmste Fall nicht eintritt

lg Aoran
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