Zwei Süchtige wollen endlich ein normales Leben, geht das?

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Feenstaub
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 29.08.2011
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 30. Aug 2011 16:07    Titel: Zwei Süchtige wollen endlich ein normales Leben, geht das? Antworten mit Zitat

Hallöchen alle zusammen,

ich bin jetzt seit über 6 Jahren mit einem Ex-Junkie zusammen der im Methaonprogramm ist. Ich habe früher viel gekifft und ab und zu Koks geraucht. Das Zeug hat mich fast verrückt gemacht. Hat lange gedauert bis wir das aus dem Kopf hatten. Aber ich bin jetzt seit drei Jahren clean und mein Freund nimmt nur sein Metha, kommt damit aber nicht klar, spritzt sich das auch ab und zu. Leider haben wir angefangen zu trinken und uns ab und zu mit Lyrica breit zu machen. Habe meine Arbeit verloren, nach 5 Wochen in der Probezeit, und muss nun das erste Mal ALG 2 beantragen. Fühle mich mies und unsere Beziehung ist festgefahren. Wir haben keine Freunde, leben sehr isoliert und zurückgezogen. Versuchen immer wieder was zu ändern und schaffen es nicht. Einer fängt immer wieder an Alk mitzubringen. Hat jemand auch Erfahrungen mit einer Beziehung zwischen zwei Suchtcharakteren? Würe mich gerne austauschen.

LG
Feenstaub Sad
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Trini
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 30. Aug 2011 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Fee

eine Beziehung ist wie eine Blume. Gieße sie jeden tag und sie wird erblühen. Gießt man sie nicht wird sie welken.
Ihr beide müsst euch Ziele setzen. Ich weiß das das alles sich leichter schreibt, aber von nix kommt nix. Überlege doch mal was dir spass machen würde. Eine neue sprache lernen (lernt man Leute kennen) an der VHS? Oder ein Töpferkurs. Es gibt so viele dinge die auch kein Vermögen kosten müssen.

Verabredet euch. Macht ein festes Date aus und trefft euch dort. Wechselt euch damit ab was ihr macht bei diesen Dates. Überlege mal was deinem Freund gefallen würde und überrasche ihn.

Zitat:
Habe meine Arbeit verloren, nach 5 Wochen in der Probezeit

bitte mache dir wegen dem Job keine Gedanken mehr. Es ist schwer anderen depressiven fachgerecht zu helfen wenn man selbst nicht auf dem Dampfer ist.
Es ist zur Zeit nicht dein Weg mit diesem Job. Stelle dir vor du stehst jetzt vor einer Kreuzung... wohin gehst du? Nach links oder rechts... ... ...
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Feenstaub
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 29.08.2011
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 30. Aug 2011 19:50    Titel: Danke für die Antwort. Antworten mit Zitat

Hallo Trini,

dass was du mir geschrieben hast ist genau das worüber wir heute gesprochen haben. Wenn mein Freund mit seinem Metha wieder gerade vor ist, dann wollen wir versuchen ehrenamtliche Arbeit zu machen. Mein Problem ist halt, dass ich mir immer soviel Druck mache wegen der Arbeit. Mein Freund hat schon lange nicht mehr gearbeitet und versucht jetzt auch eine Umschulung zu bekommen. Ich war immer die Hauptverdienerin und zusammen kommen wir gut zurecht. Ich mache mir immer soviel Sorgen . Das habe ich wohl von meiner Mama. Brauche aber Gott sei Dank nun doch erstmal kein ALG 2 beantragen, weil mein Arbeitgeber mir noch einmal Gehalt überwiesen hat. Bei uns ist das Problem, dass mein Freund sehr lustlos ist und mich damit ansteckt. Ich bin schon ein paar mal ohne ihn weg gegangen aber ich möchte natürlich auch was mit ihm zusammen machen. Wir wollen jetzt versuchen ein SHG zu finden bei der wir uns gut fühlen. Aber es ist schön zu wissen, dass es Menschen gibt die sich noch für einen interessieren und nicht gleich mit Vorurteilen ankommen.

ich wünsche dir einen wunderschönen Abend und hoffe mehr von dir zu hören.

LG

Fee Wink
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Trini
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 1. Sep 2011 01:01    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Fee
wie meinst du das eigendlich das dein Freund mit dem Metha nicht zurechtkommt?
Wenn er stabil ohne beikonsum ist womit kommt er dann nicht zurecht?

Wie lange war denn dein Freund drauf? War er auch im Knast? Wie alt seid ihr beide?

Ich kann dir ein wenig von meinem Freund erzählen und dann wirst du ein paar paralelen feststellen^^
Was ich festgestellt habe ist das es eine riesen umstellung ist wenn man sein halbes Leben dem high sein hinterhergejagt. Sein hab und gut verscherbelt, klaut, dealt auf der strasse lebt, knast usw usw. Irgndwann macht es klick und denkt so gehts nicht weiter. Dann der nächste Knastaufenthalt und dann Therapie. Claen WG und rückfall.
Das ""normale Leben"" ... ja frage ich mich auch ob das überhaupt möglich ist. Ich weiß es nicht.
Ich selbst habe auch eine zeitlang regelmässig konsumiert (gras und chemie) sehe mich aber nicht als süchtig. Ich vertrete hier eher den part des nichtabhängigen den angehörigen. Trotzdem ist es auch für mich, als die nichtsüchtige jeden tag aufs neue ein Kampf mein Leben ""normal"" zu leben. Das Leben ist schwer. ständig liegen dir steine im Weg rum die zur seite geschaufelt werden müssen. Probleme noch und nöcher. Jeden Tag aufstehen und weitermachen fällt nicht immer leicht. Aber von nichts kommt nichts.

Ich habe meinen Freund vor 3 Jahren kennengelernt als er noch in der Clean WG war. seid 2 Jahren ist er mit Subutex substituiert. Aber er kommt nicht vorwärts. Wir wohnen seid 6 monaten zusammen und haben kurz danach eine waschechte Bezkrise bekommen. Mein Freund hat noch eine schizoide persöhnlichkeit mit der ich vorher ganz gut zurechtkam. Depressionen sind auch noch dabei. Das war echt alles zuviel für mich und ich kam wirklich nicht mehr zurecht mit diesen umständen wie er lebt, bzw sein alltag ausschaut.
Das zusammenleben gestaltete sich für mich als zunehmende belastungsprobe. Er saß den ganzen tag am rechner, wir machten so gut wie gar nichts zusammen (nichtmal essen) wir stritten nur noch. Es kam mir vor als vergeudete er sein Leben. Er ist zwar aus dem Sumpf gestiegen, aber was macht er draus. Er weiß das er nichts schafft. Er sucht auch seid 1 Jahr therapeutische hilfe wegen der depression und der SPS, aber aufgrund der sucht ist das sehr schwer.
Er hat wünsche und träume, tritt aber auf der stelle.
Er hat eine lücke im Lebenslauf von ungefähr 10 jahren. Ihm wurde eine Umschulung angeboten. Aber ich habe den eindruck das er die gar nicht will. Er kümmert sich nicht drum und die anmeldefrist ist auch schon verstrichen. Was will man dazu sagen...
Er will eine arbeit und keine ausbildung... ... ...

Auch wir leben sehr isoliert. Ich habe einen langjährigen Freund der sich ab und an zu uns verirrt und das wars auch schon. Aber das sollte ja nicht das Problem sein. Wenn man will lernt man neue Leute kennen.
Aber auch ich habe das Problem und bin sehr mißtrauisch Twisted Evil das hat sich über die Jahre eingeschlichen mit den Erfahrungen die ich sammelte mit meinen Mitmenschen. Ist gar nicht so leicht noch zu glauben was einem erzählt wird. Auch bin ich ein Typ der sich schnell sorgen macht und sich in alles prima reinsteigern kann.

Zitat:
schön zu wissen, dass es Menschen gibt die sich noch für einen interessieren und nicht gleich mit Vorurteilen ankommen.

das ist auch ein grund warum ich diesem Forum erhalten geblieben bin. Man kann sich öffnen ohne gleich verbal verdroschen zu werden. Naja meistens Laughing

Versucht das mal mit diesen Dates. wir haben das auch gemacht bis es zu kalt für mich wurde draussen ^^
Wir haben jeden Samstag 14 Uhr ein festes Date gehabt. Hatten auch kaum Kohle und meistens wars spazieren gehen. Aber das kann auch schön sein. Man muß sich eben was einfallen lassen.

Was ist denn SHG? Ehrenamtlich sachen würde ich auch gerne machen. Nur wüsst ich jetzt nicht wie man da rankommt.
Das schönste is doch das man zufrieden ist mit dem was man getan hat ob man kohle dafür bekommt oder nicht. Glück kann man ja doch nicht mit Geld bezahlen! ! !
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Feenstaub
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 29.08.2011
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 1. Sep 2011 09:35    Titel: Es kommt mir vor als schreibst du von uns! Antworten mit Zitat

Liebe Trini,
ich hatte beim Lesen deiner Antwort das Gefühl, du schreibst von uns. Bei uns ist es nämlich genauso. Wir sind beide 46 und 48 J. alt aber haben das Gefühl nicht älter als 20 zu sein. Mein Freund, der hier unter "Zauberer" im Forum ist, war 22 Jahre auf H. Seit 10 J. wird er mit Methadicct behandelt. Er kommt damit nicht zurecht, weil er, wenn er in der Apo seine wöchentl. Ration abholt, die Tabletten dann in zwei Tagen weghaut und dann fünf Tage nichts hat und es ihm dann von Tag zu Tag schlechter geht und ich muss mir das dann mit ansehen. Er hat in der jüngsten Vergangenheit das Zeug auch gespritzt. Er versucht es vor mir zu verheimlichen, aber da ich ja nicht blöd bin, bekomme ich es meistens mit und spreche ihn darauf an. Dann gibt es Streit und er versteht nicht, dass es für mich schwer ist, wenn ich das Gefühl habe es stimmt etwas nicht. Ich komme besser damit klar, wenn ich um seine Gefühlslage weiß. Aber es fällt ihm schwer darüber zu reden.
Vor ein paar Tagen war es wieder soweit, ich habe ihn angesprochen, weil ich gemerkt habe, dass er seine Ration wieder in zwei Tagen aufgebraucht hatte. Ich bin zwei Tage mit einem miesen Gefühl rumgelaufen und dann habe ich ganz ruhig( ich werde nie laut) mit ihm gesprochen. Er konnte zum ersten Mal darüber reden, dass er im Moment durch seine Unzufriedenheit den Druck hat, sich breit zu machen. Wir haben lange geredet und wir wissen, dass sich unbedingt etwas ändern muss. Auch ihm haben sie eine Umschulung bewilligt, aber erstmal in Form von einer zweimonatigen Maßnahme, in der er Praktikas machen sollte. Dazu sollte er jeden Tag nach Lemgo fahren. Da er keinen Führerschein hat, wäre das mit Bus und Bahn eine halbe Weltreise gewesen. Er hat es abgelehnt und versucht nun gerade eine Berufsfindung im BFW Bad Pyrmont zu bekommen.
Ich habe ihm meine Hilfe angeboten seine Mathe und Deutschkenntnisse aufzufrischen, aber er kann sich nicht aufraffen. Auch er sitzt viel am Rechner, baut sie allerdings auch selbst zusammen und verkauft sie dann bei e-bay. Wir nehmen uns immer Sachen vor, mal auszugehen und zu tanzen, oder sonstwas. Aber wenn es dann soweit ist ist, gehen wir nicht los. Und alleine möchte ich dann auch nicht gehen. Wozu habe ich denn einen Freund. Wir sind seit fast sieben Jahren zusammen. Vor einem Jahr sind wir wegen meiner Umschulung von Schleswig-Holstein hierher in die Nähe von Bad Pyrmont gezogen( ist ca. 50 km von Euch weg). Ich habe meine Umschulung allerdings abgebrochen, da ich das Gefühl hatte, lieber in meinem alten Beruf arbeiten zu wollen. Habe mich dann beworben und eine Stelle in einem Wohnheim für psychisch schwer erkrankte Menschen bekommen. Dort musste ich aber überwiegend Pflegearbeiten machen.Das Leid der Menschen und wie abgestumpft die anderen mit ihnen umgegangen sind hat bei mir einen Depresionsschub ausgelöst. Ich leide seit frühester Jugend daran, habe schon 4 Selbstmordversuche gemacht und habe diverse Psychiatrieaufenthalte hinter mir. Ich bekam natürlich prompt die Kündigung und bin jetzt arbeitslos. Ich bewerbe mich ständig, weil mein Freund schon seit 10 Jahren nicht mehr gearbeitet hat. Er ist von Beruf Maurer, kann aber den Beruf nicht mehr machen, weil die Drogen und der Alk ihn körperlich kaputt gemacht haben. Er hat schwere Polyneuropathie in den Beinen und Thrombose. Er muss seit einigen Monaten Blutverdünner nehmen, weil er eine Thrombose hatte, und ein Pfropf zu seinem Herzen gewandert war. Als er aus dem Krankenhaus wieder raus war, hatte er nichts besseres zu tun, als sich sein Metha zu spritzen. Die Nadeln der Thrombosespritzen hatten ihn " nadelgeil" gemacht. So hat er es ausgedrückt. Ich habe dann mal gegoogelt und ihm gesagt, wie gefährlich das Spritzen für ihn ist.
Die meiste Zeit haben wir nebeneinander her gelebt und körperlicher Kontakt findet so gut wie gar nicht statt. Wir haben auch diese Dinge in unserem Gespräch besprochen und festgestellt, dass wir beide darunter leiden. Aber wenn eine Situation so eingefahren ist es schwer es zu ändern.
Ich habe mich in den letzten Jahren auch sehr verändert und das macht mich sehr traurig. Manchmal denke ich, es hängt mit ihm zusammen. Ich weiß nicht wie, aber es ist so.
Ich habe meinen Sport aufgegeben, 30 kg zugenommen und meine Disziplin und Zielstrebigkeit verloren. Das klingt jetzt vielleicht ungerecht und ich kann es auch nicht erklären. Wir hatten viele Krisen, waren mehrmals getrennt ( in der Zeit hatte ich andere Partner), sind aber immer wieder zusammen gekommen. Mein Freund war dann in einer clean-Wg in der Nähe von Hamburg und ich war im BFW in HH. Ich bin dann am WE imer zu ihm gefahren und dann haben wir beide das WE in meiner Wohnung verbracht die ich noch in Dithmarschen hatte. Als seine Zeit in der WG dann abgelaufen war, ist er zu mir gezogen. Ich habe dann das BFW gewechselt und da die Entfernung nach Hause zu weit wurde, haben wir uns entschlossen eine gemeinsame Wohnung zu nehmen. Er bekommt schon seit vielen Jahren ALG 2 und ich war immer die Hauptverdienerin. Wir hatten so viele gute Vorsätze und nichts davon konnten wir umsetzen. Ich hatte am Tage meine Ausbildung und viele Kontakte und er saß zuhause rum.
Aber dann ist er mal mit ins BFW gekommen und wurde dort prompt von den Fotografen angesprochen, ob er als Modell zur Verfügung steht. Sein Aussehen hat sie animiert " Gevatter Tod" zu produzieren. Sind geile Bilder geworden. So hat er dann auch Kontakt bekommen. Das ging dann alles zuende als ich die Ausbildung abgebrochen hatte. Und alle Versprechen von seiten der Leute mit denen man sich gut verstanden hatte, wurden nicht eingehalten. Wir haben uns bemüht, aber ohne Erfolg. Sad Wieder nur Enttäuschungen, die Mauer wieder ein Stück höher.
Ach Trini, ich könnte schreiben und schreiben weil soviel in mir drin ist, aber ich höre erstmal auf. Würde gerne wieder von dir hören!
LG
Fee Wink
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Yolande
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 1. Sep 2011 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Feenstaub,

du bist traurig darüber, dass andere Menschen die Versprechen, die sich euch gaben, nicht einhalten...Tja, so ist das Leben leider heute. Das ist sehr traurig und es geht vermutlich fast allen Menschen so. Darüber zu lamentieren, bringt uns aber nicht weiter. Das einzigste, was wir tun können ist, die Versprechen, die wir selbst geben, vor allem uns gegenüber, einzuhalten. Das ist ein kleiner großer Schritt und ein Anfang, sich der kühlen Welt gegenüber nicht geschlagen zu geben.

Liebe Trini,

ehrenamtliche Jobs findest du wie Sand am Meer ...in diakonischen Einrichtungen beispielsweise.

LG
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Feenstaub
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Anmeldungsdatum: 29.08.2011
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 1. Sep 2011 10:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Yolande,

du hast vollkommen recht mit dem was du sagst. Wir halten die Versprechen die wir anderen geben meistens ein. Aber das was wir uns vornehmen und versprechen leider nicht. Gerade haben wir darüber gesprochen, wie wir besser damit klar kommen und wir versuchen uns jetzt mal einen Plan zu machen für die Dinge die wir uns vornehmen. Da hakt es auch ziehmlich. Und keinen Alk mehr zu trinken, das ist auch ein großes Problem von uns.

LG
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Yolande
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 1. Sep 2011 10:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Feenstaub,

versucht es in kleinen Schritten. Wenn ihr euch zu viel vornehmt, dann scheitert ihr und seid unglücklich. Zieht euch die Jacke über und geht in die Sonne...damit wäre schon ein Versprechen erledigt, ihr habt mal was zusammen gemacht und nehmt euch nur für heute vor, nichts zu trinken...Stück für Stück werdet ihr euch selbst wieder treu sein, das ist das einzigst wichtige im Leben, denn wenn ihr nicht genug wertschätzt und das tut ihr nicht, wenn ihr eure Versprechen euch selbst gegenüber nicht einhaltet, wer sollte es denn dann tun?

LG
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Feenstaub
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 29.08.2011
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 1. Sep 2011 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Yolande,

auch mit dieser Antwort hast du vollkommen recht. Wir haben jeder für sich die Wertschätzung sich selber gegenüber verloren und so dann auch für den anderen. Wir gehen öfter spazieren und kommen dann eigentlich leicht mit Menschen in Kontakt, wir sprechen sie einfach an. Egal ob alt oder jung, wir sind im Umgang mit anderen sehr freundlich und uns gegenüber meist auch. Ich kann das sehr schlecht beschreiben. Wir haben das Gefühl in einer Sackgasse zu sein und nicht umdrehen zu können. Weiß auch nicht so genau.

LG
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 1. Sep 2011 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

auch ich als Nichtsüchtige kenne das Gefühl, mich in einer Sackgasse zu finden...ich gehe dann folgendermaßen damit um: Erstmal jammere ich kräftig und ertrinke fast im Selbstmitleid, aber irgendwann (meist so ne Woche danach) packt es mich dann und ich kehre um, raus aus der Sackgasse und geb dem Leben eine neue Chance. Dabei musste ich aber eben auch lernen, dass die Hilfe anderer dabei eine eher unbedeutende Rolle spielt, denn ganz oft kann man sich selbst helfen...manchmal reicht es sogar, einfach den Blickwinkel zu verändern...

Wenn ihr allerdings auch dem anderen gegenüber die Wertschätzung verloren habt, ist es etwas verzwickter...Schon mal über Trennung nachgedacht? Vielleicht geht es euch einfach ohne einander besser. Manchmal ist das so. Sich das einzugestehen ist verdammt hart, aber zu viele Jahre mit Grübeln zu verlieren, ist ja auch nicht der Hit, oder?
Lg
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Feenstaub
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 29.08.2011
Beiträge: 21

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2011 17:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallöchen Yolande,

über Trennung habe ich schon oft nachgedacht und ich glaube dass ich ohne ihn besser dran bin und er ohne mich. Wir nerven uns oft und er sieht in mir oftmals seine Mutter, die gemeckert hat, aber sein Verhalten lässt keine andere Reaktion zu. Da greifen wir wie Zahnräder ineinander. Ich bin ratlos was das angeht, obwohl ich dir völlig recht geben muss. Aber auf der anderen Seite ist er immer für mich da wenn es mir schlecht geht, wennn ich krank bin oder wenn ich so breit bin, dass ich mein Bett nicht finde. Ich bin hin und her gerissen. Und dann ist da ja auch noch die Angst vor dem Alleinsein, ich komme damit schwer zurecht wenn ich nichts zu tun habe, so wie jetzt ,keinen Job.Ich weiß echt nicht, was ich oder wir machen sollen. Die gutgemeinten Ratschläge weiß ich zu schätzen und ich freue mich auch, aber es scheitert an der Umsetzung- sprich Disziplin-. Das macht mich noch zusätzlich fertig. Dazu kommen noch eine schwierige Situation mit meinen drei Kindern, die alle mehr oder weniger ihree Drogenerfahrung haben.
Letztes Jahr hat meine Tochter geheiratet und ich war nicht eingeladen. Weißt du wie schlimm das für mich war? Jetztz wollen sie nächstes Jahr ein Baby und ich habe Angst, dass ich mein Enkelkind nicht zu sehen kriege. Ich bin total im Arsch und voller Angst. Ein Klinikaufenthalt kommt aber nicht in Frage.
Liebe Yolande, ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
Feenstaub :D
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Trini
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2011 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
wenn ich so breit bin, dass ich mein Bett nicht finde

das ist doll, aber meinste nich das jeder nicht gerne alleine ist?
In einer Beziehung kommt es eben manchmal vor das man was sagt und dem anderen damit auf dem Schlips tritt. Niemand ist perfekt.
Wo ich mir aber Gedanken machen würde ist wenn der Partner mich anstecken würde mit seiner Antriebslosigkeit. Das ist dann auf lange sicht Zeitverschwendung.
Wie sehen denn eure Ziele aus. Schaut ihr in dieselbe Richtung?

Ich kann deine Tochter verstehen. Es ist sicher einiges vorgefallen (ohne dir nahetreten zu wollen) wenn sie dich nicht eingeladen hat zur Hochzeit.
Mein Vater war Alkoholiker und meine Kindheit war echt bescheiden. Er hatte sicher auch eine Persöhnlichkeitsstörung.

Ich habe viel mit der Sucht zu tun gehabt in meinem Leben, aber dennoch kann ich sagen. Alles heulen nützt einem nichts wenn man nicht aufsteht und etwas an seiner Situation ändert. Niemand kann einem helfen, nur jeder sich selbst.
Wenn dein Freund nicht mitzieht mach es für dich. Denn nur Du bist wichtig. Bleibt er liegen dann will er es so.
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Anka83
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.08.2011
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2011 23:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Feenstaub...
hey ihr anderen Lieben...

als ich mir gerade den Thread durchgelesen habe,
kam mir eine Idee...
Ich weiss nicht, ob es dein Mann schonmal probiert hat,
aber wäre eine Umstellung keine Option?
Ich meine, auf Subutex/Suboxone?

Ich war auch antriebslos, konnte mich nicht überwinden, träge auf Metha...
auf Subutex (später auf Suboxone) wurde das viel besser,
weil man einfach fit und klarer im Kopf ist...

Das er das Methadicct iv nimmt, ist vllt bei der Umstellung nicht besonders hilfreich..
mmhh...könnte er sich in einer Entgiftung umstellen lassen?

Wie sieht er das denn? Ist er zufrieden mit seiner Situation, oder bereit etwas zu ändern?

Mein Mann und ich, 8Jahre zusammen u. verheiratet, werden beide Substituiert...
er bekommt 10ml Pola und ich bin auf 16mg Suboxone...

Einen Lieben Gruß und gute N8
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Anka83
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.08.2011
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2011 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

Anka83 hat Folgendes geschrieben:
Hey Feenstaub...
hey ihr anderen Lieben...

als ich mir gerade den Thread durchgelesen habe,
kam mir eine Idee...
Ich weiss nicht, ob es dein Mann schonmal probiert hat,
aber wäre eine Umstellung keine Option?
Ich meine, auf Subutex/Suboxone?

Ich war auch antriebslos, konnte mich nicht überwinden, träge auf Metha...
auf Subutex (später auf Suboxone) wurde das viel besser,
weil man einfach fit und klarer im Kopf ist...

Das er das Methadicct iv nimmt, ist vllt bei der Umstellung nicht besonders hilfreich..
mmhh...könnte er sich in einer Entgiftung umstellen lassen?

Wie sieht er das denn? Ist er zufrieden mit seiner Situation, oder bereit etwas zu ändern?

Mein Mann und ich, 8Jahre zusammen u. verheiratet, werden beide Substituiert...
er bekommt 10ml Pola und ich bin auf 16mg Suboxone...

Einen Lieben Gruß und gute N8


Ich muss mich leider verbessern Rolling Eyes
Wir sind erst im Januar 2012
8 Jahre zusammen...

120Zeichen...120Zeichen...120Zeichen...120Zeichen...
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micro88
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2011 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

@Anka

Aber dein Mann kommt mit dem Methadon gut zurecht, oder? Oder erwägt er auch eine Umstellung?

Finde das interessant, wie verschieden die Menschen auf Medikamente reagieren, scheint echt kein "One size fits all" zu geben..
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