Substitution mit Methadon

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MiB
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.08.2011
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 31. Aug 2011 15:11    Titel: Substitution mit Methadon Antworten mit Zitat

Hallo Ihr Lieben!
Es ist hier mein erster Eintrag. Habe lange schon gelesen, aber erst Gestern mich überwunden und angemeldet.
Ich bin seit ca.3-Monaten in einem Substitutionsprogramm und bin zur Zeit mit 50mg Methadon eingestellt. Ich habe das Gefühl, dass ich durch die Nebenwirkungen des Methadon viel mehr leide, als vorher mit Morphin...
Zu meine Vorgeschichte: ich hatte nie den Kontakt mit Strassenheroin. Arbeite im Krankenhaus und seit Jahren Opioid abhängig. Ich konnte meine Sucht gut verstecken, da ich mir immer Bereiche ausgesucht habe, wo Opioide/Benzos zum Therapie gehörten und die "Ausgabe" kaum kontrollierbar war.
Durch das viel lesen , hier in Forum , würde lieber auf Pola oder Subutex umsteigen, da ich weiterhin Arbeite und mit Metha fällt mir das sehr schwer. Meine Frage ist, ob das was noch bringt? Ich reduziere alle 2-Wochen um 5mg, so das ich (wenn ich schaffe) ca. in Februar auf null bin. Noch einen schönen Tag,
MiB
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roland1974
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 15.07.2011
Beiträge: 107

BeitragVerfasst am: 31. Aug 2011 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo und willkommen MiB !

Zu Deiner Frage: Pola ist im Prinzip nicht anderes wie Metha, allerdings vertragen viele das Pola besser, da anscheinend viele Nebenwirkungen des Methadon durch das am Opiatrezeptor unwirksame R-Enantiomer verursacht werden. Falls Dich die Chemie genauer interessiert - bitte goggeln - gibt´s genug.

Subutex kann ich was die spätere Dosisreduktion betrifft am Besten empfehlen, da der Entzug zum Metha/Pola vergleichsweise leichter ist. Allerdings macht Subutex von allen Opioiden am klarsten in der Birne, so dass es oft wegen div. Probleme Süchtiger nicht gerne genommen wird. Wenn auf dem Gebiet bei Dir alles klar ist, und Du Dich geistig nicht "zudecken" musst, spricht nix gegen Subutex.

Bei Subutex mit anderen Opiaten/Opioiden aufpassen ! Sagt Dir Dein Arzt sicher noch genauer.

Alles Gute beim Entzug !

Roland
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frau holle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 31. Aug 2011 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo MIB,
ich würde an deiner stelle, das auch mit einem arzt besprechen, welche mittel besser für dich wäre.
Hier mal ein link über erfahrungsberichte, den ich gefunden habe, vllt kann der dir ja helfen
http://www.indro-online.de/erfahrungsberichtesubutex.pdf
oder hier aus diesem forum sind verschiedene themen schon aufgetaucht wie z.b
Subutex und arbeiten - von methadon zu subutex oder umsteigen von methadon zu subutex benutze einfach die suchfunktion.
Ausser du hast die schon gelesen.
Mehr kann ich dir leider nicht helfen, da ich keinerlei erfahrung mit subutex habe, da ich pola nehme.
Alles gute
Frau Holle
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JuleXXX
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.05.2011
Beiträge: 525

BeitragVerfasst am: 31. Aug 2011 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hey!
Ich musste eben lachen, als ich deinen Beitrag gelesen habe.
Nicht wegen deinem Beitrag an sich-nicht falsch verstehen!
Ich musste nur an das geläufigste Pro-Argument für Methasubstitution denken: "Mit Methadon kannst du wenigstens arbeiten gehen" und du schreibst, dass du MIT Methadon nicht arbeiten kannst Laughing
Soviel zum Thema "Methadosubstitution ist eine tolle Möglichkeit, ein völlig normales Leben zu führen" Laughing
Naja, das ging jetzt ein wenig am Thema vorbei: Sorry!
Zu deinem Post:
Weisst du, vielleicht bist du einfach nur zu hoch dosiert, und wenn du auf 3ml, also auf 30 mg, oder auf 20 mg bist, machst es dich nicht mehr dicht, sondern einfach "normal, aber nicht affig"
Der eigentliche Zweck von metha ist ja auch nicht, dass es dicht macht
Arrow heisst also: WENN es dicht macht, bist du einfach vieeel zu hoch dosiert, schon mal darüber nachgedacht? Wink
Ich mein, du lässt dich zwar runterdosieren, ber doch nur, damit du dich - wenn du dann auf 0 bist, auf Subutex oder auf Polamidon umstellen lassen kannst, oder?

Also das mit dem Pola kannst de schon mal direkt vergessen! Denn das ist das selbe in grün! (in diesem Fall, das selbe in durchsichtig Wink )
Tja und bei Subutex hst du halt n klaren Kopf, was ja auch von dir gewünscht ist, oder? Aber es hat halt keine "dämpfende Wirkung" Deshalb vertrete ich -fürmich persönlich- die Meinung, dass man -wenn man mit Subutex gut klar kommt- auch eigentlich direkt clen werden kann (klarer Kopf und so...)

Naja, ich denke Subutex hat auch seine Vorteile, für manche jedenfalls! Habe hier was cooles gefunden:
(von einer Schwerpunktpraxis)

Substitutionsbehandlung mit Subutex®

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Welche Nachteile hat Subutex® gegenüber Methadon?

Durch die fehlende dämpfende Wirkung werden psychische Belastungen wie Ängste, soziale Probleme usw. ungefiltert wahrgenommen.

Tendenziell scheint Subutex® weniger stark gegenüber Opiatrückfällen zu schützen, sodass noch instabile Substituierte mit Methadon wahrscheinlich besser gegenüber Rückfällen geschützt sind.

Bei weitem nicht jeder Patient fühlt sich mit Subutex® wohler.

Die Umstellung von Methadon auf Subutex® geht erst ab einer Dosis von 3 ml = 30 mg d/l-Methadon.
Da es sich um eine Tablette handelt, kann leichter Missbrauch mit Subutex® betrieben werden, indem es z.B. aus der Praxis herausgeschmuggelt wird.

Da Subutex® noch nicht in allem Arztpraxen verwendet wird, kann es zum Teil bei Urlaubsvertretungen oder Auslandsaufenthalten zu Versorgungsproblemen kommen

------

Welche Vorteile hat Subutex gegenüber Methadon?

Es löst eine etwas weniger starke Abhängigkeit aus und ist hierdurch leichter wieder abzusetzen. Dies stellt insbesondere auch bei der Behandlung von Schwangeren ein entscheidender Vorteil dar, da die Kinder nach der Geburt wesentlich weniger unter Opiatentzug leiden.

Subutex® hat eine weniger ausgeprägte dämpfende Wirkung. Man fühlt sich klarer damit.

Subutex® hat tendenziell eine leicht antidepressive Wirkung.
Subutex® hat weniger negativen Einfluss auf die sexuelle Lust als Methadon
Subutex® scheint weniger Nebenwirkungen zu haben als Methadon wie z.B. Schwitzen, Gewichtszunahme usw.
Subutex® hat eine noch längere Wirkungsdauer als Methadon, es gibt dadurch die Möglichkeit es nur alle 2 oder 3 Tage zu nehmen.
Die Gefahr von tödlichen Überdosierungen ist geringer.
------------
Was ist Subutex® und wie wirkt es?

Subutex® ist wie Methadon ein künstlich hergestelltes Opiat und wurde ursprünglich als starkes Schmerzmittel verwendet.
Durch seine besonderen pharmakologischen Eigenschaften ist es für die Substitutions-behandlung von heroinabhängigen Menschen gut geeignet und beseitigt effektiv sowohl Heroinentzugssymptome als auch die Gier nach Opiaten.

Es gibt Tabletten mit 0,4 mg, 2 mg und 8 mg Wirkstoff.

Die Subutextabletten müssen unter die Zunge gelegt und dort aufgelöst werden. Sie gelangen dann über die Mundschleimhaut direkt ins Blut. Im Magen werden die Tabletten zum großen Teil verdaut, sie sind also nicht mehr ausreichend wirksam wenn sie geschluckt werden.

Vor der Einnahme von Subutex® müssen schon deutliche Opiatentzugssymptome vorhanden sein. Ist dies nicht der Fall, da z.B. kurz vorher Heroin genommen wurde, löst Subutex® selbst Entzugssymptome aus. Dies kommt dadurch, dass Subutex® Heroin aus dem Rezeptor verdrängt, selbst dort jedoch weniger stark wirkt.

So long Jule Smile
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micro88
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.07.2011
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 1. Sep 2011 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

JuleXXX hat Folgendes geschrieben:

Ich musste nur an das geläufigste Pro-Argument für Methasubstitution denken: "Mit Methadon kannst du wenigstens arbeiten gehen" und du schreibst, dass du MIT Methadon nicht arbeiten kannst Laughing
Soviel zum Thema "Methadosubstitution ist eine tolle Möglichkeit, ein völlig normales Leben zu führen" Laughing


Hehe Jule, die Spitze habe ich schon verstanden Very Happy ! Habe aber immer von "richtig eingestellt" und substituiert gesprochen, genau wie du später ja auch schreibst, kann die Dosis ja so hoch sein, dass man ständig schläft oder eben zu niedrig. Müdigkeit kann interessanterweise auch von einer zu niedrigen Dosis kommen, dann ist man immer unterschwellig entzügig, kann nachts nicht schlafen, und ist dann bei der Einnahme der nächsten Dosis so müde, dass man weg-nodded. Das muss man eben ausprobieren.

Und das Medikament muss eben auch passen, von daher Buprenorphin oder Polamidon probieren ist eine gute Idee, wenn sich die Situation mit Methadon nicht ändert. Bei absoluter Unverträglichkeit gibt es wohl noch die Möglichkeit, DHC/Codein zu bekommen. Wenn man denn einen Arzt findet..

Morphin wär natürlich besser, da der TS sich ja damit über Jahre selbst substituiert hat (LOL, das beweist doch, wie toll man unter stabiler Substi arbeiten kann)! Wenn ich mich mit pharmazeutischem Heroin selbst substituieren könnte, dann ging's mir bestimmt auch gut!

Die Userin "Cursty" ? hat doch an dieser Morphin-Studie teilgenommen und wartet darauf, das es für die Substitution zugelassen wird. Vielleicht wird das bald was..

*Daumen drück*, dass du für dich eine zufriedenstellende Lösung findest..
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robger
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 06.04.2010
Beiträge: 55

BeitragVerfasst am: 1. Sep 2011 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

nur mal so zum Spaß, zur Substitution und dessen individuelle Erfahrung von der substitutionsgestützten Leistungsfähigkeit im Arbeitsalltag:

vor einem halben Jahr begab ich mich auf Subutex-Umstellung und nahm vorher ca. "streng tägliche" 2,0 - 2,5 ml, jedoch erkenne ich nicht den geringsten Unterschied was die Methadon- oder Subutex-Entzugs-Prozedur betrifft und die Realtität deckt sich mitnichten von dem, was den angeblich lapidaren Entzugsverlauf von Subutex laut der Substiärtzte betrifft
(und dabei haben diese Ärtzte aber selbst keine Entzüge von Opiaten oder je gehabt - schließlich wurde der BeipackZ. von der Pharma verfasst, ohne dafür auch nur einen opiatgebrauchenden Artzt hinzuziehen..)

Anfangs begann ich die Umstellung in der ersten Woche mit 14 meter Subutex täglich, also knapp zwei 8er Pillen Subutex (sublingual) und manchmal schnupfte ich noch eine halbe 8er hinterher, weil es schlicht weg nicht ausreichte, um die Affenprozedur mit ein paar kurzweiligen Erleichterungsintervallen zu überlagern .

Dann gings weiter und ich war so ca. auf einem 6er Subu-Keks, weiterhin 1 x wöchentlich einen 4er Keks nasal um den präfrontalenl Cortex gelegentlich aktivieren zu können und ich muß sagen, daß es trotz alledem physisch nicht zu berwerkstelligen war, um 7.00 so fit wie meine Arbeitskollegen an der Stechuhr beinander zu hängen, um zynisch über die gestrigen Fußballeireignisse oder etc. ablassen zu können, sondern daß ich mich derweil abseits darauf separierte und zauderhaft darauf wartete, daß mich dieses Looser-Substitut von Subutex endlich mal fit fahren würde.. aber ich wartete vergeblich und mußte öfter auf der Arbeitnehmer-Toil. Subu nachlegen, um meine Arbeits-Aufgaben als Metallfacharbeiter exakt und sauber verrichten zu können und das gelang dann nur oft zu selten..

und das dauerte dann auch meist so bis späten Vormittag, bis ich endlich mal halbwegs konstruktiv in die Malocher-Puschen kam. Gegen ca. 13.00 befand ich mich dann endlich auch mal auf dem positiven Effektivwert, was die produktiven Attribute eines sonst so soliden Arbeitnehmers definiert und welchen die Kollegen aber schon längst nach der ersten Brotzeithalbe erreicht hatten. Mein insgeheimer und produktiver Arbeitsanteil beschränkte sich daher einzig und allein darauf, dem Subu-Sublingualen Spannungsabfall entgegenzutreten und vorzubeugen!

klar war nun auch, daß ich mich grund dieser nüchternen Perspektive meiner steil abfallenden Leistungskurve ernsthaft beobachtet sah, den Job lieber zu schmeißen, bevor ich dazu offiziell aufgefordert werden sollte..

Insofern sollte der Subutex-Beipackzettel (welcher bei der wöchentlichen Take-Home-Vergabe sowieso NOCH NIE beinhaltet war..) entsprechend dem Vermerkabsatz "zum Bedienen von Maschinen, Fahrzeugen und effizientem Besetzen von Arbeitsplätzen" ausreichend ergänzt und vervollständigt werden!
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MiB
Anfänger


Anmeldungsdatum: 30.08.2011
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 1. Sep 2011 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo !

Danke für Eure Antworten !
Es ist richtig schwer sich zu entscheiden und werde bis Februar auf Methadon bleiben. Da ich die Hoffnung habe, in Februar ganz clean zu werden. Ob es mir das gelingt-na,ja die Hoffnung stirbt zu letzt.
Ich muss schon sagen, dass ich den Unterschied zwischen den "pharmazeutischem Heroin"- (wie Micro88 schreibt) und Methadon spüre . Ich habe Jahre lang genommen , egal auch in welcher Form und habe ganz gut funktioniert, beruflich und privat. Keiner hat mitbekommen , außer meiner Frau... Und jetzt? jetzt werde ständig auf mein "Verhalten" angesprochen.Seit Metha bin richtig schlecht zu recht...Aber trotzdem Danke ! Das schreiben und lesen hier im Forum, hilft mir schon sehr.
MiB
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