Morphin wirkt nicht ausreichend bei Schmerzspitzen !

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miko
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2011 11:21    Titel: Morphin wirkt nicht ausreichend bei Schmerzspitzen ! Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe folgende Frage:

Ich bin in einer Schmerztherapie und bekomme neben Fentanyl-Pflastern auch Sevredol 10 mg (Morphintabletten) bei Schmerzspitzen verschrieben !

Nun ist es so, daß ich bei Schmerzspitzen die Wirkung der Morphin-Tabletten nicht spühre Sad ... es tritt also keine rasche Schmerzlinderung ein , egal wie hoch ich dosiere (Vorschlag vom Arzt war 20 mg...ich hatte jedoch auch mal doppelt so hoch ohne nennenswerte Schmerzlinderung verspührt !

Der Schmerztherapeut vermutet, daß ich auf das Morphin nicht besonders gut reagiere. Nun wurde die Dosis der Fentanyl-Pflaster erhöht.

Was kann ich nun bei Schmerzspitzen nehmen ?
Bemerkung: besitze eine Unverträglichkeit gegenüber 1. Diclofenac, 2. Novalginsulfon, 3. Tramadol...NSAR soll ich sowieso nicht nehmen, da ich an einen Verdauungsorgan operiert worden bin.

Was wäre nun bei Schmerzspitzen eine Alternative ? Kann mir jemand die Art der Wirkung zwischen Morphintabletten und Codeintabletten näher bringen ? Wirken die so ähnlich ? Es sollte ein Medikament sein, welches schnell wirkt.

Vielen Dank im voraus !

Wink
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Anja33
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2011 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Codein ist für dich eher ungeeignet.
Codein ist Methylmorphin und muss in der Leber erst zu Morphin abgebaut werden, da kannst du also gleich Morphin nehmen, gerade weil du ja was mit schnellem Wirkungseintritt suchst.
Besonders ungeeignet für Schmerzspitzen ist Codein aber vor allem deshalb, weil du es nie höher als 400mg dosieren kannst. Mehr kann die Leber nicht zu Morphin abbauen, man nennt das Ceiling Effekt.
Im Klartext bedeutet das, dass du mit Codein nie was anderes hast als relativ niedig dosiertes Morphin. Und da du ja schreibst, dass selbst hohe Dosen Morphin dir nicht helfen, wird dir Codein gar nichts bringen.
Allerdings wundert mich sehr, dass dein Arzt deine Frage nicht zufriedenstellend beantwortet hat. Die von dir aufgezählten Medis sind alle deutlich schwächer als Morphin, für echte Schmerzspitzen also ungeeignet und z.T. wegen ihrer Nebenwirkungen ohnehin nicht wirklich brauchbar, wenn es um Langzeitanwendung geht.
Auf der anderen Seite gibt es aber noch deutlich potentere Opioide als augerechnet Morphin. Merkwürdig ist auch, dass dein Arzt dir Fentanyl verschreibt und für Schmerzspitzen das wesentlich schwächere Morphin. Eigentlich müsste es umgekehrt laufen. Fentanyl in entsprechender Dosierung für die Schmerzspitzen und ansonsten z.B. Oxycodon, das als das verträglichste unter den Opis gilt und analgetisch doppelt so stark wirksam ist wie Morphin.
Das Morphin kannst du auch noch deutlich höher dosieren, notfalls als Schmerzpumpe. Oder als stärkeres Präparat, das sich leichter höher dosieren lässt. Und wenn im Extremfall gar nichts mehr geht, dann gibt es noch Hydromorphon. Das wird dein Arzt dir allerdings nur verschreiben, wenn sonst nichts mehr geht. Und da geht noch einiges.
Am besten, du gehst in eine Schmerzambulanz oder zu einem anderen Schmerztherapeuten.
Du brauchst jemanden, der dich ernst nimmt, dir alles richtig erklärt und nicht schon bei niedrig dosierten Fentanyl Pflastern das Ende seiner Möglichkeiten gekommen sieht. Viele Schmerztherapeuten haben zuviel Angst und sind oft schlecht ausgebildet. In Puncto Schmerztherapie ist Deutschland im Vergleich zu den Nachbarländern immer noch ein Entwicklungsland. Da ist es nicht leicht, einen guten Arzt zu finden und viele sind in ihrem Alltag eingeschränkt durch Schmerzen, die nicht sein müssen.
Wie sehr belasten dich denn diese Schmerzspitzen und wie oft hast du sie?

Greetz
Anja
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JuleXXX
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Anmeldungsdatum: 29.05.2011
Beiträge: 525

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2011 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallöchen,
och mensch das tut mir leid für dich. Hast du denn noch -trotz der Fentanyl-Pflaster- schlimme Schmerzen, oder sind sie noch halbwegs erträglich? In dem Altenheim, wo ich nebenbei jobbe, bekommen die Bewohner auch Fentaylplaster ODER Morphin.
Denn ich finde es irgendwie schwachsinnig von deinem Arzt dir beides zu verschreiben, da ja beides zu den Opioiden zählt, und wenn dun Fentanyl-Spiegel hast (bekommst bestimmt auch alle 2,3 Tage n neues Pflaster, aber so, dass du die ununterbrochen nimmst,oder?) Dann sind deine Opiat ähhh Opioidrezeptoren whatever belegt, und wenn du dann ab und an ne Morphinspritze bekommst (und die Dosis von 10mg ist ja nicht hoch, von 20mg auch net, und auch von 40mg nicht wirklich) dann ist die Dosis einfach nicht hoch genug,damit du was wirkst.
Ein Beispiel:
Als ich 15 war, hatte ich n Kiefer-OP, mein Arzt hat mir Tramal verschrieben,ich habe n paar Tropfen genommen Arrow meine Schmerzen waren weg
Heutzutage (Mitte 20, substituiert mit Methadon -140mg/Tag also14ml) kann ich bei klitzekleinen Kopfschmerzen ne halbe Flasche Tramal TRINKEN, und habe immer noch Kopfweh.

Oderkann es eventuell sein, dass die Morphinspritzen Retard sind? Doch wohl nicht! Shocked

Hmmm, um dir raten zu können, müsste man wissen, welche Schmerzen du hast (nur so ungefähr natürlich). Bei vielen Schmerzpatienten hilft THC am Besten, manche werden mit Polamidon therapiert...

Das was ich jetzt allgemein geraten hätte (Tramal, Novalgin, Morphin ...) kommt ja nicht in Frage Confused

Mache mir aber nochmal Gedanken! liebe Grüße Jule
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miko
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2011 17:40    Titel: danke für die Infos Antworten mit Zitat

Hallo,

vielen Dank erst einmal für euere Antworten:

Also ich soll nun alle 72 Stunden ein 75 er Fentanylpflaster aufkleben; für Schmerzspitzen hatte ich keine Retard-Tabletten ; es waren Sevredol 10 mg, wovon ich je nach Bedarf ca. 1-2 Tabletten nehmen sollte; nun merke ich jedoch keine Schmerzlinderung bei Schmerzspitzen; Schmerzspitzen habe ich ca. 2-3 Mal die Woche.
Ich bin an einen Verdauungsorgan operiert worden; die Nervenbahnen dieses Organ gehen im Bereich des 7. Brustwirbels (strahlen also in den Rücken aus!)...also habe ich dort einen Punktschmerz (ständig, nicht atmungsabhängig, nicht bewegungsabhängig...der Schmerz ist also immer da!); mit den Fentanylpflaster komme ich ganz gut klar; dämpft diesen Schmerz sehr gut!
Doch habe ich auch 2-3 Mal in der Woche für eine kurze Zeit (ca. 30 Minuten) sehr große Schmerzen im Oberbauch (Abdomen); diese Schmerzen sollte ich mit den Sevredol bekämpfen (Schmerzspitzen), welche jedoch bei mir nicht ausreichend wirken...auch nicht in einer höheren Dosierung. Vielleicht reagiere ich nicht auf Morphin ?
Er meinte, ich sollte es mit Novalginsulfon versuchen; da habe ich jedoch eine Unverträglichkeit bzw. soll es auch nicht nehmen, da es dieses VErdauungsorgan sehr stark angreifen soll !
Was gibt es denn noch für Medikamente für Schmerzspitzen (außer schnellwirkende Morphin-Tabletten) ? Ich kenne mich da leider nicht so gut aus ! Früher hatte ich mal Tilidin genommen, jedoch reichte irgendwann die Schmerzlinderung nicht mehr aus ! Wäre etwas in Tropfenform oder als Injektion nicht besser als Tabletten ? Die Wirkung von Tabletten dauern doch länger , oder ? Fakt ist nun, ich habe kein Medikament , welches ich bei Schmerzspitzen nehmen kann ! Wie sieht es mit Oxycodon aus ?
Danke für euer Verständnis !

Viele Grüße
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miko
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2011 17:50    Titel: noch etwas Antworten mit Zitat

Also die Rückenschmerzen sind erträglich; aber wenn ich diese Oberbauchschmerzen bekommme, die sind so stark , daß ich sehr oft denke: ich falle gleich vor Schmerzen in Ohnmacht ! Muss mich in kürze noch einmal mit meinen Schmerztherapeut darüber unterhalten; vielleicht hatte er es vergessen, mir etwas zu verschreiben (bei Schmerzspitzen) ?
Welches Medi wirkt sehr schnell und ist sehr stark ?

Danke für euer Verständnis !

P.S. Werde im Beruf bereits missverstanden ... auch teilweise Mobbingversuche ! Kommen Sprüche wie: stell Dich nicht so an ! ... (da ich viele Arbeiten zur Zeit nicht mehr erledigen kann: "du bist doch gar nicht mehr für die Firma tragbar).
Ist schon ziemlich depremierend, wenn man sowieso chronische Schmerzen hat und sich dann noch diese fiesen Sticheleien seiner Arbeitskollegen anhören muß.
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Anja33
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 9. Sep 2011 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Miko,

das hört sich alles sehr sehr übel an. Ich möchte nicht in deiner Haut stecken.
Also erstens glaube ich nicht, dass du einen guten Schmerztherapeuten hast.
Das hört sich alles sehr unorthodox an.
Das Morphin hast du, so wie du es beschrieben hast, eher niedig dosiert. Das könnest du noch deutlich höher dosieren, aber ich glaube auch gar nicht, dass Morphin das richtige ist. Novalgin ist zwar in Kombi mit Opioiden als zusätzliches peripher wirkendes Schmerzmedi ganz gut geeignet, wäre aber wahrscheinlich trotzdem nicht mehr ausreichend für dich. Und für die Anwendung mehrmals in der Woche auf die Dauer auch einfach viel zu schädlich. Auch wenn du es vertragen würdest.
Oxycodon hab ich schon geschrieben ist sowohl stärker als Morphin als auch besser verträglich. Allerdings ist es sehr teuer.
Aber warum eigentlich dieser Mischkonsum? Was spricht denn gegen den Einsatz von Fentanyl bei Schmerzspitzen, bis auf die Applikationsform.
Also ich würde folgendermaßen vorgehen, wenn ich du wär: Erst mal würde ich meinen Arzt nach Fentanyl in anderer Applikationsform fragen, also nicht als Pflaster, zur höher dosierten Anwendung bei Schmerzspitzen, zusätzlich zu den Pflastern. Wenn das nicht geht, würde ich auf Oxycodon ausweichen. Und dabei die Dosierungsmöglichkeiten nicht vom Arzt erfragen, sondern Beipackzettel lesen. Dann weißt du definitiv, was geht und was nicht und kannst das Potential nach oben hin im Bedarfsfall voll ausschöpfen.
Wenn auch das nichts hilft, gibt es immer noch genug Luft nach oben. Es gibt ganz starke Medis wie Hydromorphon oder Schmerzpumpen, mit denen man bei Schmerzspitzen gezielt dosieren kann. Aber das sind alles Möglichkeiten, über die du dir Gedanken machen kannst, wenn alles andere versagt hat.
Versuch es erst mal mit Oxy. Allerdings wäre Fentanyl eigentlich besser. Ich muss mich da mal über die Darreichungsformen informieren.

Bis dahin
von Herzen alles Gute. Solche Schmerzen wie du sie hast sind eine widerliche Sache. Noch dazu, wenn sie dich im Alltag so beeinträchtigen und dir obendrauf noch Faulheit und alles mögliche unterstellt wird. Man sollte diese Menschen mal zwangsweise eine zeitlang in deinen Schuhen laufen lassen. Twisted Evil Rolling Eyes

P.S. Stress ist sehr schlecht, wenn man Schmerzpatient ist. Eine Schmerztherapie, die diesen Namen verdient, sollte eigentlich deine Situation privat und am Arbeitsplatz berücksichtigen.
Und zu einem umfassenden Therapiekonzept oder überhaupt Konzept gehören auch Methoden zum Abbau von Stress und Anspannung. Der psychische Druck ist Gift für dich und die Krankheit an sich wird auch sehr belastend für dich sein. Oder?
Es wäre gut, wenn du deinen Arzt mal auf Therapie begleitende Maßnahmen ansprichst. Nicht Massagen etc., die werden dir weniger helfen bei deinem Kranheitsbild, aber Entspannungstechniken können manchmal Wunder wirken.
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Anja33
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 9. Sep 2011 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

Noch was vergessen:

Wenn die Schmerzen nur 30min anhalten, sind Tabletten ganz klar das Falsche. Sonst sind die Schmerzen schon weg, wenn das Mittel wirkt. Tropfen wirken da wesentlich schneller, die Wirkdauer ist in dem Fall ja unerheblich.
Aber am schnellsten wirkt halt die Schmerzpumpe. Allerdings weiß ich nicht, wie stark man damit im Alltag beeinträchtigt ist. Kann sein, dass das nur eine Lösung für die echten Palliativfälle ist. Am besten mal googeln...Oder warten bis jemand einen Link postet... Smile
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JuleXXX
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Anmeldungsdatum: 29.05.2011
Beiträge: 525

BeitragVerfasst am: 9. Sep 2011 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hör auf das, was Anja geschrieben hat, der Post ist nämlich echt gut Smile

Zusätzlich, habe ich mir auch noch Gedanken gemacht Very Happy
Hast du schon mal an Pregabalin gedacht? Achso, man kennt es meist unter dem namen Lyrica, was viele nicht wissen, das wird auch oft bei Rückenmarksverletzungen und/oder Bandscheibenvorfall/bei Wirbelversteifungen verschrieben, also bei richtig üblen Schmerzen.
Hast zwar geschrieben, dass deine Schmerzen von der OP an einem Verdauungsorgan herrühren, aber dass die Schmerzen hauptsächlich im Rücken sind, weil das in den Rücken zieht, ne?

Aber erstmal würde ich es mit Oxys probieren, wenn du das dann nicht verträgst, würde ich mit meinem Schmerztherapeut über Lyrica sprechen Smile

Und nja hat Recht: Such dir doch einen vernünftigen Schmerztherapeuten, einen den deine private Lage auch interessiert, da Stress -wie Anja schon richtig sagte- für Schmerzen gaaaaanz schlecht ist.

Ich finde es unverschämt von deinen Arbeitskollegen, dass die dich so mobben. Tztztz die wissen doch gar nicht, was du alles durchgemacht hast bzw. können sich nicht in dich/in deine Schmerzen hineinversetzen. Echt armseelig sowas, hast du mal mit deinem Chef darüber gesprochen?

LG Jule
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miko
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 11. Sep 2011 18:39    Titel: hallo Antworten mit Zitat

vielen Dank für eure Antworten :

ich hatte vergessen zu erwähnen, daß ich Lyrica verschrieben bekomme (25 mg) 1-0-1 .
Dieses soll ich gegen Nervenschmerzen nehmen.
Sind 25 mg evtl. zu gering dosiert ?
Letzte Woche war ich bei meinen Schmerztherapeuten: ich soll nun die Fentanyl-Pflaster in einer nächst höheren Dosierung (75er) verwenden.
Nun ist es jetzt so , daß jetzt die Rückenschmerzen absolut nicht mehr zu spühren sind !
Er hatte gemeint, vielleicht reicht diese Dosierung nun auch aus, um Schmerzspitzen auszuschalten ! Ich habe jetzt also kein Medikament gegen Schmerzspitzen ! Ich hatte bis jetzt auch keine mehr.
Falls ich wieder welche bekommen sollte ... soll ich den Doc. nach Oxycodon fragen ?
Er hatte mir Novalgin für diese zu nehmen; doch habe ich ja eine Unverträglichkeit.
Stress versuche ich auf jeden Fall zu vermeiden ! Auch treibe ich regelmässig Sport, soweit es geht; anschl. bin ich stets sehr entspannt, was mir sehr gut tut.
Morgen soll ich meinen Schmerztherapeuten informieren, wie ich die 75er Pflaster vertrage.
Ich find es selbst merkwürdig, warum ich derzeit nichts gegen evtl. Schmerzspitzen verschrieben bekommen habe ?! Confused
Von Fentanyl gibt es auch Lutscher, soweit ich weiß !
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BenZero
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 20.02.2011
Beiträge: 65

BeitragVerfasst am: 14. Sep 2011 01:59    Titel: Antworten mit Zitat

Anja33 hat Folgendes geschrieben:
Noch was vergessen:

Wenn die Schmerzen nur 30min anhalten, sind Tabletten ganz klar das Falsche. Sonst sind die Schmerzen schon weg, wenn das Mittel wirkt. Tropfen wirken da wesentlich schneller, die Wirkdauer ist in dem Fall ja unerheblich.


Stimmt. Schmerztropfen sind eigentlich in der Schmerztherapie mittlerweile verpönnt, sie werden aber trotzdem zur Behandlung von Schmerzspitzen eingesetzt, wegen der raschen Wirkung und weil es sich bei Schmerzspitzen nicht um Dauerzustände handelt.
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Anja33
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 14. Sep 2011 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Miko (oder lieber Miko?),

es freut mich, wenn dir das Fentanyl jetzt hilft.
Was die Schmerzspitzen angeht, also Oxycodon, ich weiß nicht...es ist schwächer als Fentanyl.
Es wäre nur sinnvoll, auf Oxy auszuweichen, wenn du das Fentanyl nicht verträgst.
Und Novalgin gegen Schmerzspitzen halte ich pers. eigentlich für total unsinnig.
Erstens wird es nicht viel bringen und zweitens hat es zu starke Nebenwirkungen und wird deshalb auch nicht mehr oft verwendet. Und schon gar nicht, bei so häufigem Bedarf wie bei dir.
Aber mir ist da was anderes aufgefallen: Du sagst, es sind Bauchschmerzen, oder? Das hört sich nach Krämpfen an. Hast du es schon mal mit einem Spasmolytikum versucht, Buscopan z.B.. Als Monopräparat? Das wirkt auch bei starken Krämpfen. Du weißt halt am besten selbst, ob das jetzt krampfartige Schmerzen sind oder nicht, aber wenn ja, dann versuch es erst mal damit. Ich denke, je harmloser desto besser. Du wirst da ja noch ne zeitlang mit leben müssen.

Die Lyrika würde ich nur nehmen, wenn das Fentanyl allein gegen deine Nervenschmerzen nicht hilft. Oft werden auch Antidepressiva verschrieben in Kombi mit Schmerzmitteln, aber ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich Sinn macht. Auf Dauer richten die Opiate allein halt noch den wenigsten Schaden an. Sind die Schmerzen bei dir eigentlich chronifiziert? Oder gibst da ne Möglichkeit, dass du wieder schmerzfrei wirst?

LG
Anja

@ Jule: THX!
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Anja33
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 14. Sep 2011 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

@Ben und Miko:

ja, stimmt. Die Ärzte haben immer Angst, sie könnten mit ihrer Medikation den Grundstein legen für die Entwicklung einer Sucht. Sie wollen keine "Dealer in Weiß" sein.
Andererseits existiert aber auch der umgekehrt Fall:
In der Schmerztherapie gibt es die Meinung, dass chronische Schmerzen der Entstehung einer Sucht entgegen wirken, da die depressiv machende Schmerzwirkung der euphorisierenden Wirkung der Opis entgegen steht und diese praktisch aufhebt. Ich halte das für einen fatalen Irrtum, der davon ausgeht, dass das System der Neurotransmitter etwas exakt vorhersehbares ist und genau vorausberechnet werden kann.
Aber jeder, der mal nach starken Schmerzen die Erleichterung kennen gelernt hat, die eintritt, wenn ein Opioid zu wirken beginnt, weiß, dass die euphorisierende Wirkung gerade im Fall starker Schmerzen eher verstärkt wird.
Und gerade aus dem Grund soll man Schmerzspitzen ja möglichst vermeiden, denn gerade deren Existenz ist suchtfördernd. Am besten ist es, wenn man so eingestellt ist, dass sie erst gar nicht entstehen. Kommt allerdings immer auf den Grad und die Häufigkeit dieser Schmerzen an. Wer will schon dauerhaft so hoch dosiert sein, dass im Alltag gar nichts mehr geht außer pennen, nur um eher seltene Schmerzspitzen zu umgehen.
Naja, alles ziemlich schwierig zu entscheiden. Da kann man nur abwägen, was das geringere Übel ist.

PEACE
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miko
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 14. Sep 2011 19:22    Titel: hallo Antworten mit Zitat

hallo,

vielen Dank für eure Antworten... Smile)

Am Dienstag hatte ich wieder einmal diese sehr starken Oberbauchschmerzen; diese dauern nur wenige Minuten an...sind aber so dermaßen stark, daß ich diese länger vermutlich nicht mehr aushalten könnte !
Diese hängen mit Sicherheit mit meiner Operation an der Bauchspeicheldrüse zusammen !
Da sind sich die Ärzte noch nicht einig ?! Hm...
Nun hatte ich an diesen Tage keine wirkungsvollen Schmerzmittel, welche mir diese Schmerzen ein wenig genommen hätten.
Heute hatte ich noch einmal mit meinen Schmerztherapeuten gesprochen: er verschreibt mir nun zusätzlich zum Fentanyl u. Lyrica...das "Palladon" gegen diese Art von Durchbruchschmerzen !
Bin dann einmal gespannt, ob diese beim nächsten Mal mir helfen werden ! Das Problem ist, daß es wirklich nur wenige Minuten sind... wirken Palladon nicht auch erst nach ca. 30 Minuten ? Ich habe dem Arzt jedoch die genaue Art des Schmerzes gesagt.
Vielleicht wäre ein diesem Falle ein Fentanyl-Lutschstick vorteilhafter ? Oder etwas zum Spritzen ?
Hat jemand mit Lyrica negative Erfahrungen gemacht ?
Bin mir auch nicht selbst sicher , ob ich diese Tabletten überhaupt benötige ? Sollte ich vielleicht mal einen Selbsttest machen , und diese eine gewisse Zeit nicht nehmen ? Sind ja auch relativ niedrich dosiert (25 mg 1-0-1) ?!
Danke für eure Erfahrungen / Ratschläge !

Miko (er Wink
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miko
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 14. Sep 2011 19:37    Titel: achso Antworten mit Zitat

achso...es kann schon sein, daß es mit Krämpfen zu tun hat ? Persönlich empfinde ich jedoch diesen als fast unaushaltbaren starken Schmerz. Aber ist schon merkwürdig, daß dieser nur wenige Minuten anhält...dieses kommt auch nur evtl. ein mal pro Woche vor !
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