Wieviel der Thera erzählen...

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para.noide
Anfänger


Anmeldungsdatum: 05.09.2011
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 5. Sep 2011 20:21    Titel: Wieviel der Thera erzählen... Antworten mit Zitat

Ich muß etwas ausholen...
Ich bin 30 Jahre alt, stehe vollzeit im Berufsleben, bin in einer Beziehung und habe einen 11 jährigen Sohn. Also erstmal alles gut.
Vor 1 Jahr wurde bei mir eine Borderlinestörung diagnostiziert nach 6 Wochen Klinikaufenthalt. Jetzt befinde ich mich in ambulanter Therapie.
Der Thera habe ich gesagt das ich immer wieder Speed genommen habe (letzte mal vor 1 Jahr), Canabis hin und wieder konsumiert habe und manchmal zu viel trinke.
Fakt ist: Ich nehme seit ein paar Wochen wieder Speed, zum runter kommen Atosil und dazu noch Batablocker (niedrig dosiert wegen Extrasystolen).
Das das alles sehr gefährlich ist weiß ich.
Und ich denke es wäre sehr wichtig ehrlich zu der Thera zu sein und ihr zu sagen das ich wieder Drogen nehme da das ja ein sehr großer Teil in meinem Krankheitsbild ist (selbstschädigendes Verhalten, SVV eher selten).

Jetzt mein Problem:
Wenn ich der Thera das sagen würde, kann mir einer beantworten ob ich dann das Risiko eingehe mein Kind dadurch zu verlieren?
Ich habe eine riesen Angst davor!
Hat jemand Erfahrung damit?
Ich wär so dankbar für eine Antwort!
LG para
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Sorgenkind
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 593

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2011 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Para

Ich kenne deine Situation ganz gut. Ich bin auch Borderlinerin und werde bald 30. Auch die selben Drogen und Medis nehme ich . Ich habe leider immernoch keinen Therapeuten gefunden der mich nach der Psychatrie und Reha weiterhin behandelt , und so wurde ich nach einem cleanjahr Rückfällig. Aber das ist ne andere Geschichte...

Also ich persönlich denke das die Therapie NUR DANN HILFT wenn VÖLLIGE EHRLICHKEIT BESTEHT.

Alles andere ist nur dummes gerede um den heißen Brei .

Wenn du deinem Therapeuten nicht vertraust,solltest du mit deiner Psychaterin oder der Drogenberatungsstelle reden.

Ich persönlich finde allerdings das wenn das vertrauen zu deinem Therapeuten nicht da ist, die gesammte Thera nicht viel bringt.

Ich bin Singel und habe nur 2 Katzen. Von daher weiß ich nicht wie es mit einem Kind sein würde. Aber ich weiß das es Kindern nur gut gehen kann wenn die Mutter "GESUND" ist !

Du solltest also ansprechen was dich WIRKLICH beschäftigt !

Viel Glück und alles gute für euch ...

lieben Gruß vom SorgenKind
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para.noide
Anfänger


Anmeldungsdatum: 05.09.2011
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2011 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für deine Antwort!
Das ist ja schön jemanden zu treffen dem es ähnlich geht (eine Katze hab ich auch Very Happy ).
Ich habe auch immer nur Phase wo es ohne Medikamente oder Drogen klappt. Dabei macht mir das Aufhören an sich nie was aus. habe auch mit dem Zigaretten rauchen nach vielen Jahren einfach so aufgehört. Aber ich kann nie ganz weg bleiben. kennst du das auch?
Schade das du noch niemanden gefunden hast, mir tut es gut ein kleines "Sicherheitsnetz" durch die Thera zu haben.

Ja, ehrlich sein will ich. Aber ich habe halt Angst, das sie ab einem bestimmten Punkt ihre Schweigepflicht vielleicht brechen MUß. Obwohl das Wohl des Kindes ja nicht gefährdet ist.
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Schwester S.
Anfänger


Anmeldungsdatum: 29.08.2011
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2011 01:49    Titel: Antworten mit Zitat

Habe auch von zeit zu zeit Drogenprobleme und meiner thera habe ich erzählt, dass ich gelegentlich kiffe, um besser einschlafen zu Können.
Neulich erzählte sie mir, wenn ich täglich kiffen würde, wäre ich nicht mehr tragbar für eine therapie.
Den Umständen nach sind wir wohl ähnlich. Auch ich habe zwei Kinder und stehe voll im Berufleben, halte mich also nicht in der Junkieszene auf, selbst mein Freund weiß, außer vom Kiffen, nichts davon.
Ich würde dir abraten, die volle wahrheit zu erzählen, wenn du die Therapie weitermachen möchtest. Um dein Kind musst du dir meines Erachtens keine Sorgen machen. Therapeuten haben auch eine Schweigepflicht und wenn du dich noch gut um dein Kind kännst und nicht zugedröhnt zu den Sitzungen gehst, sollte es kein Problem sein.
Manchmal ist der Wunsch nach Ehrlichkeit natürlich auch ein Hilfeschrei, mit den Drogen aufzuhören.
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sweetest_poison
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 29.07.2011
Beiträge: 56

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2011 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

Bei einer Freunidin ist es das gleiche, hier und da mal ne Zeit mit mehr Konsum von Amphetaminen und sie ist auch Mutter und steht im Berufsleben.
Ihr Therapeut weiß alles, und sieht das gar nicht soo eng, da er weiß bzw. sagt das er ja merkt das nicht der Konsum das Problem sondern nur eine Begleiterscheinung der Borderlinegeschichte ist.
Sollte sie allerdings merken ein Problem damit zu entwicklen muss er die Therapie beenden und sie auf Drogentherapie verweisen.
Was die Muttschaft angeht gibt es keine Probleme. Schweigepflicht und wohl auch das Gesamtbild das er weiß und sieht was sache ist und es dem kind absolut gut geht und vom Konsum nichts mitbekommt.
Ich denke auch wenn man ein so wichtiges ding verschweigt bringt das doch alles nix.
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golden-tulip
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 07.07.2011
Beiträge: 138

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2011 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo para,
ich lese die ganze Zeit mit und deine Frage bringt einen echt in die Bredouille.
Therapie ohne Vertrauen und Ehrlichkeit ist wohl kaum möglich, dass einem aufgrund dieser Ehrlichkeit die Therapie gekündigt werden kann (und das ist faktisch so) macht das Ganze völlig schizo. Kommen Sie wieder wenn sie gesund sind...

Sucht/ Drogenmissbrauch werden immer als Therapiehindernis dargestellt, wer die Symptome nicht "mal eben so" einstellen kann und will, gilt als untherapierbar, krankheitsuneinsichtig oder ist noch nicht "ganz unten angelangt".
Entweder Kapitulation auf ganzer Linie (fühlt sich an wie Unterwerfung, und nicht wie Stärkung der Selbstwirksamkeit ) oder keine Hilfe.
Toll.
Wenn dann noch Angst um Kindesentzug dazu kommt, wie bei dir, dann wird Therapie zynisch, fast unmöglich.
Diese Therapeuten sind entweden 10x klüger als die Normalos, oder denkfaul und lernresistent.
Ich tippe auf das Zweite.
Raten kann ich dir da wenig, ich selbst (bin auch aus einer Gruppe rausgeflogen
weil Abstinenz von Alkohol nicht mein Ziel ist) habe mich entschieden, mich nicht durch Therapie noch kränker machen zu lassen, als ich es bin.
Wenn Ehrlichkeit ein Ausschlusskriterium ist, läuft im System was falsch - nicht bei dir.
Wenn du dich da verbiegen musst ist alle Selbsterkenntnis für die Katz.
Eine Alternative kann man nur individuell finden. Ich hab gesucht und was gefunden, kostet eigenes Geld, aber die Prioritäten sind endlich klar.

Es gibt Stellen, wo Traumatherapie, Borderline und Sucht/ Abhängigkeit in der Kombination keine Fremdworte sind.
Nach all dem Leid nur noch das Beste, ist mein Motto.

Liebe Grüße
Conny

Da kommen die Feld-Wald und Wiesen-Therapeuten
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golden-tulip
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 07.07.2011
Beiträge: 138

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2011 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

...
einfach nicht mehr mit. Sie beten die 12 Schritte nach, können sich keine Supervision leisten und wollen sich nach einem anstrengenden Tag selbst nur noch 1-2 Flaschen guten! Rotweins gönnen.
Das kann nützlich sein, muss aber nicht. Alles, was man sich selbst nicht erarbeiten kann und will bleibt für mich zweifelhaft. Die Theras sind auch nur Menschen.
Desillusionierte Grüße
Conny
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golden-tulip
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 07.07.2011
Beiträge: 138

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2011 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

sorgenkind hat Recht

Zitat:
"Ich persönlich finde allerdings das wenn das vertrauen zu deinem Therapeuten nicht da ist, die gesammte Thera nicht viel bringt.

Ich bin Singel und habe nur 2 Katzen. Von daher weiß ich nicht wie es mit einem Kind sein würde. Aber ich weiß das es Kindern nur gut gehen kann wenn die Mutter "GESUND" ist !

Du solltest also ansprechen was dich WIRKLICH beschäftigt !"


Das ist gesunder Menschenverstand. Ansonsten wird die Therapie quasi zur Suchtverlagerung und nochmaliger Abhängigkeit. Es gibt vor zu helfen, tut es aber nicht. Das ist dann die neue Droge.
Bullshit. Diesmal im Gewand von Wissenschaft.
Weg damit. Auf eigenen unabhängigen Füßen zu stehen heißt für mich scheinbare Hilfen abzulehnen, die mir nicht wirklich gut tun - auch wenn ich noch keinen Plan hab, wie es anders gehen könnte.
Conny
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*~*Salva~Mea*~*
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 03.09.2011
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2011 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu ihr,
bei uns in der Drobse hing immer ein Zettel, dass sie im Fall einer Kindeswohlgefährdung Meldung ans Jugendamt machen würden und automatisch von der Schweigepflicht entbunden sind.
Nun ist ja Kindeswohlgefährdung wohl ein sehr deeeeeeeeeeeeeeehnbarer Begriff, meine Therapeutin in der Adaption hat probiert mir schon einzutrichtern, dass schon Techno und Victoria Frances Poster unter diesen besagten Begriff fallen würden... Was natürlich total pille palle ist.
Ich kann Dich gut verstehen. Ich hab auch eine Tochter. Und hab tierisch Angst sie zu verlieren...
Ich drück Dir die Daumen... Cool
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para.noide
Anfänger


Anmeldungsdatum: 05.09.2011
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 9. Sep 2011 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für eure vielen Antworten!

Ich habe mich entschieden wohl eher nichts zu sagen. Ich habe kein Problem mit den Drogen an sich, also das ist jetzt etwas schlecht zu beschreiben.
Ausser das man sie aus gesundheitlichen Gründen nicht nehmen sollte beeinflussen sie meinen Alltag nicht. Es bekommt eh keiner mit. Ausser mir nimmt keiner Schaden das ich sie konsumiere.
Und ich gehe jetzt mal davon aus das im Laufe der Therapie eh neue Impulse und Wege für mich kommen (was ja auch Sinn der Thera ist Very Happy ) und das ich die Drogen vielleicht einfach nicht mehr als Mittel zum Zweck brauche.

Vielen Dank für die Hilfe!
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