Endlosschleife Drogen

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anny
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Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 15. Okt 2011 21:46    Titel: Endlosschleife Drogen Antworten mit Zitat

Hallo,
ich bin neu angemeldet hier, lese aber schon länger mit. Mir gefällt der größtenteils sachliche und erwachsene Ton hier im Forum gut.
Nun gehts mir selber grad nicht besonders gut und ich muss mich einfach mal ausheulen. Kontakte zu Abhängigen oder Ex-Usern habe ich keine mehr. Mir fehlt momentan einfach eine Meinung von Menschen die mich verstehen, denen meine Erfahrungen nicht völlig fremd und unbegreiflich sind. Evtl. reicht es auch wenn ich einfach mal ganz unbefangen berichten kann wie es mir geht, ohne das ich immer über die Folgen nachdenke.
ZB habe ich immer wenn ich mal ein Tief habe Angst offen mit meiner Familie zu sprechen, aus Angst sie könnten sich sorgen das ich rückfällig werde. Da behalte ich lieber vieles für mich oder lasse wesentliches weg. Ich mag ihnen nicht noch mehr Kummer bereiten, davon hatten sie wirklich reichlich in all den Jahren.


Ich war jahrelang abhängig von Heroin und Benzos. Zuvor habe ich auch meine gesamte Jungend mit Drogen verbracht, allerdings ohne ihnen derartig verfallen zu sein wie es beim H dann war.
Nach endlosen Versuchen zu Entgiften, stationären Therapien usw habe ich es dann schließlich über die Substi geschafft clean zu werden. Ich hab wirklich gekämpft, musste mich so oft zusammen reißen, habe geheult und war so unendlich einsam und alleine.
Nun bin ich Mama, seit Jahren drogenfrei und habe ein stinknormales und schönes Leben. Ich habe Arbeit und eine tolle Famile die immer für mich da ist. Mittlerweile habe ich den letzten Teil des schier endlosen Rattenschwanzes hinter mir gelassen und habe meinen Führerschein wieder:)

So, nun dachte ich dass alles mal vorbei wäre. Ich mag mich einfach nicht mehr mit all dem Mist befassen.
Nun kam der Knaller: Mein Partner, der bisher null mit sowas zu tun hatte hat auf einmal Freunde die alle entweder H oder Koks nehmen. Er selber trinkt schon länger viel, was auch zu einigem Streit führte. Ich wollte mit dem Alk so nicht mehr mit ihm leben und habe ihm das auch so gesagt. Allerdings habe ich nie verlangt dass er von heute auf morgen clean sein muss. Mittlerweile ist unsere Tochter zwei Jahre und ich konnte es nicht mehr ertragen. Ich dachte er hätte es geschnalt, weil er keine Fahne mehr hatte und wir auch kein Bier mehr im Haus hatten.
Stattdessen wurde er immer unzuverlässiger und aggressiver zu mir. Das Konto war ewig leer und er war ständig weg. An einem Abend war er völlig dicht und ich fand auch Blutspritzer auf dem Boden. Hab ihn dann direkt gefragt und er wurde total wütend. Ich wäre selbst schuld, weil ich immer nur gemeckert hätte und überhaupt habe ich kein Recht mich zu beklagen. Denn schließlich habe ich das alles selber gemacht und bei meinem Ex auch toleriert.

Naja, auf jeden Fall hat er seitdem zwar zig Versprechen gemacht aufzuhören und diese Leute nicht mehr zu sehen, aber geändert hat sich nichts. Ich denke alle hier wissen was gerade bei uns abgeht und wie er sich verhält. Das übliche Lügen usw. halt.
Er ist ein guter Vater, aber hier geht es mir auch um mich. ICH will damit nicht mehr leben. Ich habe keine Kraft mehr um das alles nochmal zu erleben. Meine Tochter will ich schützen und ich weiß dass der Tag kommt wo er breit vor ihr stehen wird oder das Zeug mit nachhause bringt..
Mag sein dass es ungerecht ist dass ich ihm gegenüber so wenig Verständnis habe, wo ich selber weiß wie schwer das Aufhören ist. Aber ich habe inzwischen ein Kind. Ich habe so lange gekämpft für das was ich nun habe und ich mag nicht mehr kämpfen. Ich mag auch vor Freunden und Familie nicht mehr lügen und vertuschen. All meine Kraft in diese richtung ist restlos leer. Und ich habe wirklich genug zu tun mit Kleinkind, Job und Haushalt. Ich brauche jemanden an meiner Seite der mir Halt gibt und nicht noch mehr Probleme macht. Vor allem nicht dieser Art. Da bin ich einfach die falsche Person um zu unterstützen. Klingt paradox, ist aber mein ganz ehrliches Gefühl.


Ach man, ich dachte ich hätte es geschafft und nun das...bin echt völlig am Ende und endlos traurig. Wieso passiert mir das? Ich denke manchmal, die scheiß Drogen kriegen mich irgendiwe doch am Ende. Wenn nicht direkt, dann halt über Umwege.
Kennt ihr das Gefühl dass es nie aufhört? Das ihr niemals "normal" leben werdet, sondern immer alles nur um das Zeug geht? Egal wie sehr man kämpft, man hat irgendwie eh verloren?

Wie soll ich reagieren? Ist es zu hart wenn ich sofort ausziehe? Ich weiß dass er seine Kleine unendlich liebt, aber...

Liebe Grüße
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Anka83
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.08.2011
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 15. Okt 2011 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe anny...

Scheiss Situation...tut mir leid...

Vorallem finde ich es echt absurd, dass er damit anfängt, obwohl er weiß wie es bei Dir war...was für ein langer Weg dahinter steckt...

Mmhh...mein Mann und ich werden beide Substituiert und unsere Maus wird 7...
sollte ER jemals wieder damit anfangen, weiß ich wo es endet und das würde ich nicht verkraften...

Habt ihr schon einmal ernsthaft gesprochen?
Wie lange konsumiert er jetzt?
Und er ballert schon?

Ich würde ein dringendes Gespräch mit ihm Suchen,
sag ihm was du fühlst, was dich ängstigt,...
Wie stellt er sich das vor?

Wie gehts dir damit? Denn, er gefährdet ja auch dich damit...

Ich würde ein Gespräch führen, ganz klare Erwartungen stellen...
funktionuckelt es nicht, muss du entscheiden ob du SO leben kannst und es weiterhin deinem Kind zumuten willst...
Die Entscheidung ob Trennung oder nicht, kann dir keiner Abnehmen...
aber du musst Verantwortungsvoll Dir und deinem Kind gegenüber handeln...

Die Problematik mit der Familie kenn ich auch...
lieber gar nichts erwähnen, sonst wird an Rückfall gedacht Crying or Very sad

Das Gefühl des niemals enden...
es hört auf...iwann hat man den Kampf gewonnen...
Vllt nicht heute, morgen, 2011, oder 2012 ABER er wird gewonnen!

PS: denk auch immer daran, was DU willst und was DU brauchst!

GLG
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anny
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 15. Okt 2011 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Anka,
danke für deine schnelle Antwort. Ich versuche mal alles knapp und verständlich zu beantworten. Das ist gar nicht so leicht wenn noch keiner die Hintergründe kennt...

Also, direkt mitbekommen hat er von meiner Sucht nur ganz, ganz wenig. Als wir zusammen kamen da war ich schon auf Metha. Damals hatte ich noch selten Beigebrauch, aber wirklich so gut wie nie und auch immer nur "zufällig". Hab zB mal eine Nase gezogen wenn jemand es angeboten hat. Aber selber losgegzogen und besorgt habe ich mir damals nichts mehr. Er kennt mich als Junkie eigentlich gar nicht, darüber war ich immer froh.

Ja, er ballert schon. Er kommt aus Russland, hier bei uns gibt es viele Landsleute von ihm und viele sind drauf. Ich hab selber erlebt dass die oft einige Schritte überspringen, irgendwie sorgloser oder unüberlegter da ran gehen...
Die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe sind auch beim Alk ein Problem. Bei ihm zuhause gehört der einfach dazu, niemand stört sich dran wenn getrunken wird.


Ich kann eigentlich gut ertragen wenn Drogen in meiner Nähe sind. Ich kann mich schnell ablenken und hab inzwischen schon wieder eine Hemmschwelle was zu nehmen, das grenzt bei manchen Drogen an Ekel. Trotzdem reagierte mein Körper in solchen Situationen wie ein Reflex. Ich hatte dann schon deutliche Streßsympthome, teilweise genau das Gefühl als wenn ich gleich sicher was nehmen würde. Das war schon erschreckend manchmal wie das Unterbewußtsein drauf anspringt.


Drüber geredet haben wir mehrfach. Ich komme da nicht an ihn ran. Ich werde nochmal deutlich machen dass ich damit nicht umgehen kann und auch nicht umgehen will.
Irgendwann werden das auch meine Eltern mitbekommen und dann werden die auch aufpassen. Vor allem die Kleine braucht ein stabiles Umfeld. Ich hab eh schon Angst dass sie durch meine Vergangenheit eine Art genetischen Code haben könnte der sie stärker suchtgefährdet. Und wenn die Eltern Drogen nehmen dann geht das nie spurlos an den Kindern vorbei, da bin ich überzeugt. Egal wie liebevoll man sich sonst kümmert.

Nee, ich bin mir sicher dass ich in dem Fall knallhart sein werde. Für mich und meine Tochter. Trotzdem macht es mich so traurig und wütend. Fühle mich hilflos und auch auf eine Art gemein. Weil mir lange Zeit Verständnis entgegengebracht wurde von meiner Familie. Aber ich kanns einfach nicht, auch ohne Kind hätte ich nicht die Kraft dazu.
Das Problem ist ja auch, dass er das alles zwar angeblich einsieht aber nichts ändert. Seit sechs Wochen weiß ich sicher dass er H und Koks nimmt, vorher gabs seit Wochen Anzeichen. Wenn nicht seit Monaten, nur habe ich damit gar nicht gerechnet. Blöd, eigentlich hätte grade ich das merken MÜSSEN.
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Anka83
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.08.2011
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 16. Okt 2011 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Mhhh...
dann dürfte er ja NOCH keinen Affen kriegen?
Dann wäre jetzt eigl der beste Zeitpunkt für ihn...
Schade, dass er es nicht einsieht...
Zumal er sooooooooooooooooooo stolz sein könnte Crying or Very sad

Darf ich fragen wie alt du bist und er ist?

Naja, es gibt immer ein Grund ein Gläschen zu trinken Wink

Ich kann dich verstehen...
die *Belastung* ist eh schon ziemlich groß,
dann brauch man nicht noch eine Schwierigkeit mehr...

ach menno...fühl dich gedrückt (auch wenns nicht wirklich hilft)...
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Intervallmorphinistin35
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 19.08.2011
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 16. Okt 2011 09:23    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen Anni und herzlich Willkommen im Forum, Smile

mit einem " ohn nein" im Kopf habe ich deinen Anfangspost gelesen.
Ich gratuliere dir zu deinem erreichten cleanen Leben nachdem du jahreang drauf warst.

Leider zeigt dein Mann alle Symptome von Abhängigkeit und du weisst was kommt.
Kann er den Weg abkürzen durch Substitution?
Falls ja wäre das eine Idee.

Falls nein: Hoffentlich dauert sein Weg nicht genauso lange wie dein Weg.

Ich finde den Auszug richtig wenn er den Suchtweg weiter geht,nicht in Substi will.Schütze dich und dein Kind.

Formelle Angelegenheiten wie Kontovollmacht ueber dein Konto entziehen finde ich auch wichtig.
Sag ihm das du traurig darueber bist.

Ein normales Leben?
Ich glaube rein statistisch gesehen leben die wenigsten ein normales Leben. Es gibt viele Alkoholiker,Süchtige,depressive,Schizophrene. Du bist nicht alleine mit psychischen Krankheiten und du bist clean! Du hast deine Sucht erfolgreich jahrelang besiegt! Das muss ich dir erstmal nachmachen!

Was wirst du tun?
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anny
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 16. Okt 2011 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr alle,
ich weiß das ich am Ende alleine entscheiden muss. Trotzdem tut es gut mal alles aufzuschreiben und drüber "zu reden."
Das befreit mich auf eine Art und ordnt meine wirren Gedanken.

Denke nicht das er affig ist, vor allem glaube ich nicht das er es schon täglich kosumiert.
Beim Alk hat er am Ende auch schon mal morgens oder vor der Arbeit getrunken. Wenigstens ist er ziemlich direkt und steht normalerweise zu seinem Mist.
Wir sind beide 28 Jahre alt. Wo ich das so schreibe denke ich grade dass es ein komisches Alter ist mit Drogen anzufangen. Vor allem weil wir gerade dabei sind uns was aufzubauen. Familie, evtl. ein Haus, ein paar kleine Träume erfüllen eben. Ich habe so lange geträumt von diesem Leben. Klar ist nicht alles rosig, aber es ist alles so neu und lang ersehnt dass ich es noch richtig genießen konnte.
Nun muss ich mich damit befassen bald alleine mit Kleinkind zu leben mit allem was dazu gehört.
Das Gute an der Sucht ist, ich weiß das es immer noch schlimmer sein könnte. Und das man aus allem einen Ausweg finden kann.

Eben kam er nach Hause. Gegangen ist er gestern nachmittag. Sieht eigentlich normal aus, aber ein verantvortungsvoller Vater verschwindet doch nicht einfach so für 24 Stunden.

Substitution wäre ja eigentlich total dumm, weil er körperlich dann ja erst drauf käme? Allerdings würde es vielleicht vom Kopf helfen, auch bezogen auf den Alk.

Ich merke das ich genauso reagiere wie viele Partnerinnen meiner ehemaligen Bekann´ten. Die hatten einen regelrechten Hass auf alle Drogenfreunde ihrer Partner. Ich weiß das mein Mann alleine entscheidet, trotzdem kann ich seinen Bekannten nicht freundlich gegenüber treten. Gedanklich mache ich sie mitverantwortlich, obwohl es Blödsinn ist. Ich muss irgendwohin mit meiner Wut, also lade ich einen Teil bei denen ab. Zumal das nicht grade hilfreich ist, so sagen die mir ja nie die Wahrheit wenn ich nach ihm frage. Für die bin schon jetzt die motzdende, meckernde, nervende Alte.

LG
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Speechless
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 07.10.2011
Beiträge: 673

BeitragVerfasst am: 16. Okt 2011 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo anny,
erstmal herzlich Willkommen auch wenn der Anlass nicht so erfreulich ist.
Du musst kein schlechtes Gewissen haben nur weil Du das nicht mehr mitmachen möchtest,denn in erster Linie bist Du für Dich und Dein Kind verantwortlich.Du bist nicht nur Partnerin sondern Mutter,Frau und ein Mensch der selbst Schutz braucht um nicht wieder dem Mist zu verfallen.Und gerade er müsste es doch wissen wie es bei Dir war,umso weniger habe ich Verständniss für sein Handeln.Wenn er vorher schon was genommen hätte,ok,aber er fing ja erst an als ihr schon lanze zusammen wart und er wusste das Du einiges durchhast.Das ist egoistisch von ihm,finde ich!
Ich finde nicht das es zu hart ist auszuziehen,denn Du musst an Dich/ans Kind denken!Partner kommen immer wieder!Deine Seele und Dein Kind hast Du nur einmal!Auch wenn es hart klingt.Wenn Du allein wärst wäre es schon sehr hart,aber mit Kind ist es nochmal eine Spur härter,das muss nicht sein.Und Du weisst und kennst es aus eigener Erfahrung,nur weil jemand sagt höre bitte auf,wird er es noch lange nicht tun...Auch wenn es Dir weh tut,distanziere Dich solange Du es noch kannst.

Ich drück Dich in Gedanken mal und wünsch Dir alles erdenklich Gute!
Speechless
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anny
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 16. Okt 2011 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ich gehe jetzt erstmal für ein paar Tage mir meiner Maus zu meinen Eltern. Die leben auf dem Land mit viel Platz und Tieren drumherum. Da ist die Kleine total gerne, sie wird also nicht so arg traurig sein.
Ich kann da mal abschalten und habe Hilfe.

Und ich hoffe dass er in der Zeit mal drüber nachdenkt ob er lieber ohne Familie sein wird. Werde nicht sagen wann/ob wir wieder kommen, nur dass ich ihm seine Tochter nicht wegnehmen werde. Vielleicht besinnt er sich, vielleicht nutzt er die freie Bude um richtig loszulegen. Aber das liegt nicht bei mir.

Und dass ich zu allem bereit bin, wenn er sich für den "richtigen" Weg entscheidet. Ich kann mit allem umgehen, solange ich sehe dass er es ehrlich meint unterstütze ich ihn. Aber so nicht.
Mal sehen was passiert...Das ist denke ich eine gute Lösung. Vor allem friedlich und ohne Streit vor der Kleinen.

Danke an Speechless und alle anderen für die lieben Worte!
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Intervallmorphinistin35
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 19.08.2011
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 16. Okt 2011 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Anny,
das ist doch eine gute Lösung zu den Eltern zu gehen!
Ihr bekommt Abstand, er sieht, dass es so nicht geht.
Die ewig "meckernde" Alte zu sein ist in der Tat keine gute Idee denn dann vertraut er sich dir nicht mehr an.

Schreib ihm doch mal einen Brief aus deinem Leben " So süchtig war ich einmal", schreib was du damals gefühlt, gekämpft hast. Stell es gegenüber mit heute.
Er hat durch so einen Brief Einblick in dein altes Leben was er ja nicht mitbekommen hat. Das ist anders als wenn du "nur" sachlich darüber sprichst.

Wenn du von deinen Eltern wieder kommst kannst du mit ihm sprechen ob sich was getan hat bei ihm.
Mit der Substitution dachte ich, damit er geistig von dem H wegkommt. Weiss ja nicht wie tief er schon drin ist aber wenn er schon spritzt. . . unwahrscheinlich dass er so aufhört. .

Erhole dich gut! lg IM35
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 16. Okt 2011 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

Du hast all das hinter dir gelassen, hast ein neues Leben, möchtes ein glückliches und positives Leben führen. Und nun das. Aber wie konnte es überhaupt dazu kommen? Er hatte ja vor dem H schon ein Alkoholproblem. Hatter er das auch schon, als ihr euch kennengelernt habt? Hast du dir deinen Partner vielleicht genau in dieser Art gesucht und das Pech und Unglück auf diese Weise mit Garantie mitgeliefert bekommen?

Wer schafft schon, H hinter sich zu lassen? Du hast es geschafft und du kannst darauf sehr stolz sein! Lass dir all das nicht verderben! Es gibt sogar ganz gemeine Menschen, die versuchen, den anderen auch (wieder) drauf bingen, um es dann weitermachen zu können mit dem dann leider berechtigten Vorwurf: Du bist doch selber wieder drauf, also halte mir nichts vor!

Auch wenn du meinst, er sei ein guter Vater, wie lange wird er das noch sein auf H? Du weisst selber, was H aus einem Menschen macht, was einem Abhängigen am meisten interessiert, was ein Abhängiger vorzieht, die Droge oder angeblich geliebte Menschen? Die Droge wird immer an 1. Stelle stehen, und das weisst du selber sehr genau.

Setzte ihm ein Ultimatum. Ab in die Klinik oder es ist aus! Und führe das dann auch durch. Ihr müsst euch nicht sofort trennen, also sofort scheiden lassen. Aber zeige ihm, wie ernst du es meinst! Vielleicht habt ihr noch eine Chance, aber tue das deinem Kind und dir seber nicht an, wenn er lieber mit H untergehen möchte.

Lass dir nicht all das kaputt machen, was du dir und deinem Kind und auch für ihn aufgebaut hast. Soll deine Tochter in so einem Verhältnis aufwachsen? Soll sie all das miterleben und später, von all diesem Mist geprägt, auch ein Junkie werden, die wohlmöglich - sorry, dass ich dir diese Vorstellung zumute - an der Straße steht? Schütze dich und schütze vor allem dein Kind!

Wenn alles überhand nimmt, wenn das H auf dem Tisch liegt, direkt vor deiner Nase, meinst du nicht, dass auch du wieder gefährdet sein wirst? Und dann wäre es ganz aus, dein Kind würde sich das Jugendamt greifen, dein Führerschein ist schnell wieder weg sein, den du dir teuer und hart zurück erkämpft hast. Wenn es erst so weit ist, dann wird alles ganz und gar den H-Strudel hinab gehen. Hast du dir dein Leben so vorgestellt? Sicher nicht. Das war ja auch der Grund, warum du dich aus all dem Sumpf von früher erfolgreich herausgekämpft hast.

Du hast die Wahl, wie deine Zukunft und die deiner Tochter aussehen soll. Du selber kannst über das Schicksal entscheiden. Und dieser Mann, ich weiss nicht, was er für Probleme mit sich selbst hat, dass er es nötig hat, sich immer und immer wieder betäuben zu müssen, entweder mit Alk oder mit Drogen, sollte seine Probleme mit professioneller Hilfe angehen. Wenn er einen Funken an Intelligenz hat, wird er das tun - für sein Kind, für dich, und für sich selbst. Wenn er das aber nicht will, hat er nicht den Platz an eurer Seite verdient, dann sollte er, um sein Kind zu schützen, von euch getrennt sein Leben ruinieren und im Sumpf untergehen.

Es ist sehr schade, dass du nach einem erfolgreichen Kampf in so einem Schlamassel bist. Du hast dir diesen Partner aber selber ausgesucht, auch wenn dir Vorwürfe dieser Art überhaupt nichts nützen. In der Regel kann von Anfang an abgeschätzt werden, ob man es mit einem Alkohol und/oder Drogen zugeneigten Charakter zu tun hat, oder ob es eine gefestigte Persönlichkeit ist, die im Leben den positiven Weg bevorzugt.

Du hast schon einmal einen harten Kampf gewonnen, du wirst auch diesen meistern! Fühl dich lieb gedrückt von uns allen hier!
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JuleXXX
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 29.05.2011
Beiträge: 525

BeitragVerfasst am: 16. Okt 2011 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Anny,

willkommen hier im Forum,ich hoffe du fühlst dich wohl Smile

Hmm, ich bin hin-und hergerissen.

Einerseits möchte ich dir auch das selbe wie alle anderen sagen, was für ein Arsch dein freund ist, dass er dich potentiell gefährdet, dass du dich und deine Tochter schützen musst, und dass duihm ein Ultimatum stellen musst!

Andererseits denke ich jedoch (denke aus der "Junkie-Perspektive") dass dieses Ultimatum nicht viel Sinn macht, wenn wir mal ehrlich sind! Sucht ist eine Krankheit, und selbst wenn er dich und die kleine über alles liebt, ist er nicht in der Lage die Frage "Familie oder Droge(n)" rational zu betrachten, sie zu analysieren und eine vernünftige Entscheidung zu fällen! Drogen sind halt nicht rationl, und vernünftig schon mal gar nicht...
...wem erzähle ich das?!

Ich verstehe dich total gut! Mein Freund und ich sind fast 7 jahre zusammen, werden beide substituiert, und als ich mit ihm zusammen km, war ich auf Methaamphetamin und dem ganzen Chemiedreck, mit Opiaten/Opioiden hatte ich da noch nichts zu tun. Die Chemie war die schlimmste Droge für mich,und ich war oooo stolz, als ich damals aufgehört habe (okay, von Chrystal zu Methadon ist es jetzt nicht wirklich eine Verbesserung, aber du weisst was ich meine,oder? Laughing ) Jedenfalls habe ich seit fast 7 Jahren nie wieder Pep Chrystal, XTC etc. angepackt, und darauf bin ich auch echt stolz!
Vor 2 Tagen hat er mich vom Bahnhof abgeholt, wir haben uns eine Woche nicht mehr gesehen. Ich saß 4 Stnden lang im Zug, und habe mich soooo sehr uf ihn gefreut.
Bei meiner Ankunft stand ich dann am bahnhof, und er war nicht da! TOLL! ich habe ihn angerufen, und er einte, dass er gleich da wäre. fast ne halbe Stunde habe ich gewartet! Als er dann kam sh ich, dass er unter seinem rechten Nasenloch alles weiß hatte. Ich bin so ausgerastet, habe ihn vr den ganzen Leuten angeschrien, was das soll, warum er so sich soooo asozial verhält, und mich wrten lässt, nur damit er sich irgendwo ne Nase ziehen kann...
Echt blöd. Er sagte nachher, dass es ihm leid tut, und dass er es nicht mehr machen wird. Er gab mir sein Zeug, was er noch hatte, und entschuldigte sich wieder. Alles gut und schön, aber ich bin mir zu 100000000000000% sicher, dass es nicht das letzte Mal war, auch wenn er es in dem Moment vielleicht ernst gemeint hat, aber wenn er wieder was angeboten bekommt, sieht das Ganze schon wieder anders aus. Da bin ich mir sicher!

Was ich mit meinem Blabla jetzt eigentlich sagen wollte ist, dass du eine
Entscheidung für dich treffen solltest, für dich und die Kleine (du hast doch ein Mädchen,oder?)
Klar kanst du ihm auch ein Ultimatum stellen, aber erwarte keine wunder. Du kannst Millionen mal zu ihm sagen, dass er aufhören soll, wenn er nicht dazu bereit ist, dann wird das nichts!
Aber das weißt du ja selbst!

Ich wünsche euc jedenfalls alles erdenklich Gute, von ganzem Herzen!

Jule
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anny
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 17. Okt 2011 22:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hi ihr alle,
wollte mich mal melden und erzählen dass es uns ganz gut geht. Die Maus füttert und knuddelt alle wehrlosen Tiere die nicht schnell genug flüchten, die platzen bestimmt noch... Und meine Mama macht dasselbe mit uns, wir leben also alles andere als schlecht hier. Für die Kleine ist es wie Urlaub und sie liebt Oma und Opa, da muss ich mir keine Gedankem machen dass es ihr schlecht geht. Nach Papa fragt sie selten, da genug Ablenkung da ist und sie ihn hier mit nichts verbindet.

Crazy Mans Aussage dass ich mir vielleicht bewußt so jemanden gesucht habe hat mich nachdenklich gemacht. Zumindest kann ich nicht leugnen das es Vorzeichen gegeben hat. Damals hat er selten getrunken, allerdings wenn dann sehr viel und unkontrolliert.
Aber ich denke selbst wenn ich mal angenommen bewußt mit jemand Abhängigen zusammen komme, dann bleibt mir doch immer das Recht später eine Grenze zu ziehen wenn ich es nicht ertragen kann. Rumjammern wäre natürlich was anderes.
Zur Frage ob ich nein sagen könnte wenn ich öfters direkt mit Shore konfrontiert würde: Tja, ich glaube schon. Aber garantieren kann ich nichts. Bei mir kam der Wunsch nach H zuletzt eher dann wenn ich besonders gut drauf war oder scheinbar aus dem Nichts. Wenns mir schlecht ging dann war der Suchtdruck nicht so da...andersrum reichte teilweise ein bestimmtes Lied oder ein geruch der mich an Shore erinnerte. Ich war nie so der Klischeejunkie, ich hatte meist keine Geldsorgen und konnte so immer genug vorsorgen. Das waren dann sehr enspannte Fahrten nach Hannover, inclusive Shopping und so...nur am Schluß wurde es dann auch bei mir sehr unschön. Aber deshalb verbindet mein Hirn oft Momente mit Heroin in denen ich gerade scheinbar total entspannt und fröhlich bin, da ist ddann etwas an der Situation was an damals erinnert.
(Mal OT: Ich kann hier ab einer bestimmten Zahl Zeichen nicht mehr schreiben, dann hüpft der Cursor immer hoch, total nervig. Ist das bei euch auch so?)
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anny
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 17. Okt 2011 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt ist es so, dass mich mit Heroin gefühlsmäßig nichts mehr verbindet. Ich fühle nichts wenn ich daran denke, weder positiv noch negativ. Es gehört einfach nicht mehr zu meinem Leben.
Trotzdem merke ich wie sehr mich die Gedanken über Drogen belasten, wieviel Kraft sie verbrauchen. Ich hatte die Jahre soviele Gespräche, wurde so auseinandergenommen dass ich dachte bald ist nichts mehr übrig von mir, bald haben sie alles zerpflückt. Jede Erinnerung, meine Kindheit, alle Handlungen waren scheinbar analysiert, alles wurde infrage gestellt. Das war so anstrengend und meine Akkus sind einfach leer was das Thema angeht.

Ich habe nächste Woche einen Termin zu einer Wohnungsbesichtigung. Die liegt in einem anderen Bezirk und klingt sehr schön. Im besten Fall würden wir alle drei dort hin gehen, ansonsten gehe ich alleine mit Kind.

Wenn ich ehrlich bin glaube ich nicht daran dass er was ändert. Ist nur so ein Gefühl, vielleicht weil ich es nicht getan hätte in dem Stadium.
Angenommen ich verlasse ihn. Was meint ihr, wieviel Kontakt zum Kind ist sinnvoll? Und unter welchen Bedingungen?
LG
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Anka83
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.08.2011
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 17. Okt 2011 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Anni,
hey ihr anderen lieben...

Cursor:
wenn ich ein Smiley einfüge, dann spinnt er auch manchmal...
nach ein paar mal hin und her geklicke gehts wieder...mmhh...

Freut mich, dass es deiner Maus so gut gefällt...
Klingt ja auch nach Abenteuerurlaub Laughing

Meldet sich dein Mann denn?
Macht er sich Gedanken und fragt?

Ich wünsche es Euch vom ganzen Herzen!
Eine kleine Familie sollte funktionieren!

Wollte nur kurz sagen,
dass mein Mann auch Russland-Deutscher ist...
er hat auch einige Schritte übersprungen Crying or Very sad
Mittlerweile, ist er mit dem Pola stabiler als ich...
Würde fast meine Hand ins Feuer legen, dass er 1000x Nein sagt,
ich vllt nach 999x Ja...
obwohl wir ja nun auch schon 7 Jahre beigebrauchsfrei sind...

Alles Liebe
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Anka83
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.08.2011
Beiträge: 256

BeitragVerfasst am: 17. Okt 2011 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

Huch,
da haben sich unsere Posts wohl überschnitten...

mmhh...ich würde alles von deinem Gefühl abhängig machen...
-wie breit ist er?
-wie verantwortungsvoll kann er handeln?
-und und und

Meistens, wenn man damit anfängt, denkt man nicht an die Konsequenz...
man denkt, man hat alles im Griff...noch macht es Spaß
Aber
das geht NIE lange gut...

Viel Erfolg bei der Besichtigung...hofftl ist es eine süße Wohnung!

Alles Liebe
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