Freund hat aufgehört, aber kommt wohl nicht damit klar?

Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Cannabis (Kiffen)
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Meta
Anfänger


Anmeldungsdatum: 07.11.2011
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 7. Nov 2011 13:37    Titel: Freund hat aufgehört, aber kommt wohl nicht damit klar? Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe die Seite grade zufällig gefunden und mich nun hier angemeldet.
Habe schon viel gelesen, aber bin mir denn noch unsicher.

Ich versuche mich so kurz wie möglich zu halten.
Folgendes, mein Freund hat ca. 10 Jahre lang gekifft, anfangs ab und zu und irgendwann jeden Tag 3 - 5 Joints, zusätzlich auch hin und wieder gekokst, Pillen, usw. ausprobiert.
Bei ihm ist es ganz klar das er gekifft hat, weil er mit seinem Leben null klar kommt, viel streß zu Hause, der Vater hat die Familie verlassen und wollte nichts mehr mit seinem Sohn zu tun haben, selten Unterhalt, Stiefkinder liebte er mehr als sein eigen Fleisch und Blut,... heute ruft er nur noch an wenn er ihn arbeitstechnisch braucht (er ist Maler), aber nicht mal zum Geburtstag eine Karte oder einen Anruf. Mit der Mama ist es nicht viel besser, sie kontrolliert ihn viel, will über ihn bestimmen - er ist 25 Jahre alt, will z.B. das er sich von mir trennt, usw.
Bevor wir vor 7 Monaten zusammen kamen, kannten wir uns schon auf Bekanntenebene, ich wusste das er kifft und vorallem viel kifft (und für mich als Partner nie in Frage gekommen wäre) und habe ihn auch oft damit beleidigt, weil ich absolut gegen Drogen bin. Habe ihn und seinen Kumpels als Looser bezeichnet, usw. ja war nicht so nett, aber gut, damit kommt er klar.
Na ja, dann ist es doch passiert und er hat freiwillig von sich aus gesagt, das er damit aufhören will, was er auch gemacht hat. Er war ein völlig anderer Mensch danach. In den ersten zwei Monaten des Entzugs war er hin und wieder aggressiv und schlecht drauf, aber zu mir denn noch immer sehr lieb und zuvorkommend, schon fast perfekt.
Nach ca. drei Monaten fing das Bild an zu brökeln.. er schwörte mir hoch und heilig nichts mehr genommen zu haben, denn noch war er auf einmal ganz anders. Ich denke, er kommt mit den ganzen Streß nicht zurecht ohne Cannabis. Und ich denke auch, das er stark an Depressionen leidet, musste mir schon oft anhören das er nicht mehr leben will und es doch besser wäre, wenn er tod umfällt, damit er niemanden mehr verletzen kann, vorallem mich nicht mehr.
Er war eigentlich auch froh gewesen endlich weg von den ganzen Drogen zu sein, war richtig stolz aber nun ist er wieder ein häufchen Elend.
Vor knapp 3 Monaten dann der Rückfall, den ich durch Dritte erfahren habe Sad
An dem gleichen Tag schrieb er mir noch eine SMS das ich ihm zu 100% vertrauen kann das er nichts mehr anrührt an Drogen und zwei Std. später kam der erste Joint... All das habe ich erst 4 Wochen später durch Dritte erfahren und dazu nicht mal die ganze Wahrheit, die ganze Wahrheit habe ich erst vorletztes Wochenende erfahren..
Nun steht grade die Trennung im Raum..
Nicht wegen des Kiffens ansich, sondern wegen der Lügerei drum herum.

Es ist fakt das er mit seinem Leben nicht klar kommt, die Drogen haben ihm vorher geholfen irgendwie alles zu ertragen, aber das kann doch nicht die Lösung sein oder?
Würde gern wissen was ihr zu der Situation raten würdet, soll er wieder anfangen zu kiffen, wonach er teilweise sehr aggressiv ist und ein falsches Wort von mir und er will sich trennen, oder vielleicht doch mal einen Psychologen aufsuchen? Ich finde mit dem Kiffen rennt er nur Weg vor seinen Problemen, anstatt diese in den Griff zu bekommen.
Es macht mich auch traurig ihn so zu sehen und ich bin mit meinem Latein auch bald am Ende. Ich hätte kein Problem damit wenn er ab und zu mal einen raucht, aber ich weiß das er es wieder übertreiben würde und es wohl nicht nur beim kiffen bleibt.
Ich selber habe noch nie Drogen genommen, ich weiß also nicht wie das ist also Wirkung usw. Aber ich glaube, die Drogen verschlimmern bei ihm alles nur noch, er ist 10 Jahre lang mit den Drogen vor allem "weggelaufen".

Ich weiß das hier wohl keine Experten sitzen, aber vielleicht könnten mir die Konsumenten unter euch sagen ob er wieder anfangen sollte oder lieber psychologischen Rat einholen sollte?! Bzw. ob es in seiner Situation gut wäre wieder zu kiffen?

Liebe Grüße
Nach oben
Lisa1990
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 17.07.2011
Beiträge: 25

BeitragVerfasst am: 7. Nov 2011 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Meta.

habe auch oft alleine aufgehört und es eine weile geschafft von den drogen die finger zu lassen.
das erste mal habe ich nach 5 jahren dauerkonsum aufgehört und ich fand die erste zeit echt geil.ich habe plötzlich vögel zwitschern gehört und sterne gesehen(ich hab echt vergessen das es sowas gibt),ich war nicht mehr den ganzen tag fertig und müde,endlich frei und bin nicht mehr wie ein daueropfer rumgelaufen.doch nach der anfänglichen euphorie bin ich ganz schnell wieder in ein loch gefallen und wurde zunehmend depressiv.
das clean werden ist meiner meinung nach nicht das problem, sondern das clean bleiben Exclamation
nicht die drogen sind das problem,sondern die suchtkrankheit selbst!
ich glaube das können nur menschen verstehen, die selbst süchtig sind.
seit ich in eine selbsthilfegruppe gehe bin ich clean und trocken!(seit 4 monaten).das ist zwar noch nicht lange aber ich fühle mich da echt verstanden und das konzept sagt "nur für heute clean bleiben",denn ein süchtiger kann nie wissen das er niemals etwas nehmen wird.also zumindest mir macht die vorstellung angst und wirkt unerreichbar.

wohnt ihr in der nähe einer größeren stadt?

also bei einem bin ich mir sicher, dass schlechteste wäre wenn dein freund wieder anfangen würde, denn die wahrscheinlichkeit das er in sein altes suchtverhalten wieder zurückfällt ist sehr groß.süchtige können den drogenkonsum nicht auf dauer kontrollieren. schlag deinem freund doch mal das mit der selbsthilfegruppe vor, ich konnte mir das auch nicht vorstellen am anfang. aber meine ganzen abstürze und rückfälle zeigten mir, dass ich es wohl allein nicht schaffen kann.

hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen

vlg von lisa
Nach oben
Gonzo
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 15.11.2007
Beiträge: 119

BeitragVerfasst am: 7. Nov 2011 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Meta.

Also das kleiungt ja nicht wirklich rosig was du schreibst.

Zitat:
Folgendes, mein Freund hat ca. 10 Jahre lang gekifft, anfangs ab und zu und irgendwann jeden Tag 3 - 5 Joints, zusätzlich auch hin und wieder gekokst, Pillen, usw. ausprobiert.
Bei ihm ist es ganz klar das er gekifft hat, weil er mit seinem Leben null klar kommt, viel streß zu Hause, der Vater hat die Familie verlassen und wollte nichts mehr mit seinem Sohn zu tun haben, selten Unterhalt, Stiefkinder liebte er mehr als sein eigen Fleisch und Blut,... heute ruft er nur noch an wenn er ihn arbeitstechnisch braucht (er ist Maler), aber nicht mal zum Geburtstag eine Karte oder einen Anruf. Mit der Mama ist es nicht viel besser, sie kontrolliert ihn viel, will über ihn bestimmen - er ist 25 Jahre alt, will z.B. das er sich von mir trennt, usw.


Wenns wirklich so schlimm mit seiner Familie ist dann, finde ich, wärs das beste fürs erste den Kontakt abzubrechen oder zumindest auf ein Minimum zu beschrenken. Ich kenne das selbst ganz gut. Mein Vater hat uns auch verlassen und sogar behauptet ich wäre nicht sein leiblicher Sohn nur um keinen Unterhalt für mich zahlen zu müssen. Er ist heute trockener Alkoholiker. Meine Mutter war da zwar bischen verständnisvoller aber sie wollte mich anfangs auch versuchen zu kontrollieren und das obwohl ich bereits über 20 war. Ich weis dass das hart klingt aber man muss sich in so einer Situation gegen die Eltern behaupten und klare Grenzen ziehen. Wenn diese dann trotzdem überschritten werden einfach konsequent sein und gegebenenfalls ein Ultimatum stellen dass wenn sich nichst ändert der Kontakt völlig abgebrochen wird, und was seinen Vater angeht. Naja, also ich hab einfach irgendwann meinen ganzen Mut zusammen genommen und meinem eigenen Vater mal alles an den kopf geworfen was er mir im Laufe der Zeit angetan hat und ihm ganz einfach gesagt was ich über ihn dachte. Klar ist das auf den ersten Blick nicht sehr nett, besonders wenn mans so macht wie ich es getan habe. Ich hab ihn übelst beschimpft, aber es würde deinem Freund selbst eine Menge bringen. Einfach mal loswerden was man zu sagen hat, unverblümt und mitten ins Gesicht. Bei mir war es so dass mein Vater ein ignorantes Ars...h ist und es nie begreifen wird, aber es hat mir persönlich geholfen anders mit ihm umzugehen dadurch.

So, das mal zur familiären Situation.

Zitat:
Bevor wir vor 7 Monaten zusammen kamen, kannten wir uns schon auf Bekanntenebene, ich wusste das er kifft und vorallem viel kifft (und für mich als Partner nie in Frage gekommen wäre) und habe ihn auch oft damit beleidigt, weil ich absolut gegen Drogen bin. Habe ihn und seinen Kumpels als Looser bezeichnet, usw. ja war nicht so nett, aber gut, damit kommt er klar.


Also ich kann das natürlich nicht beurteilen weil ich euch nicht kenne, aber ich weis aus Erfahrung dass sowas sehr wohl an der Seele nagen kann wenn man noch im Hinterkopf hat dass die eigene Freundin einen früher wegen den ganzen Drogen als Looser bezeichnet und damit beleidigt hat. Ich wär mir da nicht ganz so sicher dass er damit wirklich klar kommt. Sowas kann Ängste hervorrufen vielleicht nicht gut genug für den Partner zu sein, und die wenigsten Männer geben solche Ängste preis. Besonders wenn sie auch noch Drogenabhängig sind. Daher, würd ich auch sagen, kommt die Lügerei wegen seinem Rückfall. Ist nur ne Theorie, aber ich finde sie ist einen Gedankengang wert.

Naja, und was seine eigentliche Sucht angeht, und nach 10 jahren Konsum kann man, denke ich, schon von Sucht sprechen, vor allem nachdem was du so schreibst. Ich muss meiner Vorrednerin recht geben. Das versteht keiner der es nicht kennt. Sucht ist eine Bestie die man schleichend entfesselt. Es ist verdammt schwer diese Bestie wieder einzuschläfern, aber nicht unmöglich. Ich hab vor längerer Zeit mal ein pssendes zitat dazu gehört. ich weis nur nicht mehr von wem es war. Wer die Bestie in sich weckt, wird von dem Schmerz befreit ein Mensch zu sein. Nur wie du schon selbst sagtest versucht er mit den Drogen wegzulaufen, aber das wird ihn nicht weit bringen. Er sollte AUF KEINEN FALL wieder kiffen, denn dann könnt ihr eure Beziehung vollends in die Tonne treten. Dann wird gar nichts besser, im Gegenteil, es wird noch viel schlimmer. Wenn er nicht in der Lage ist sich seinen Problemen zu stellen und sie zu lösen dann wird er es auch allein nicht schaffen aus der Sucht rauszukommen. Es ist nicht unmöglich es allein zu schaffen. Ich bin der beste Bewis dafür. ich bin nach insgesamt 7 jahren Schlaftabletten und Cannabiskonsum jetzt schon fast 2 Jahre vollkommen clean und glücklich ohne Drogen, aber das hab ich nur geschafft weil ich die eigentliche Ursache für die Sucht bei mir bekämpft habe. Und das sind eben die alltäglichen Probleme denen man entfliehen will mit den Drogen. Es sind die Dinge die erstmal größer erscheinen als man selbst ist. Aber ich kann dir sagen dass man, wenn man ein Problem nach dem anderen angeht und sich ihm stellt, mit jedem gelösten problem wächst, und das nächste erscheint schon nicht mehr so groß wie vorher weil man daran gewachsen ist.

Dass dein Freund die erste zeit überstanden hat ohne Rückfall ist, wie Lisa schon sagte, nur die erste Euphorie dass mans ja doch geschafft hat, aber diese Euphorie überdeckt oft die wahren gefühle die erst zum Vorschein kommen wenn diese weicht. Erst dann zeigt sich der wahre Wille aufzuhören oder wieder zu konsumieren, und ich rede vom unbewusten Willen, nicht von dem was er sich selbst einredet. Er muss erstmal sein Leben in den Griff kriegen bevor er wirklich sagen kann clean zu sein, sonst besteht immer die Gefahr eines Rückfalls. Er muss auch erstmal begreifen dass die Drogen bei weitem keinen positiven Einfluss auf sein Leben haben und anfangen das negative in der Droge zu sehen. Er muss sich so lange auf diese negative Seite konzentrieren bis diese die positive überwiegt und dann verinnerlichen was er sieht so dass sein unterbewustsein ihm von allein sagen kann dass es nicht mehr will. Nur so kann man langfristig clean bleiben. Nur so hab ICH es geschafft.

Er kann und sollte sich psychologische Hilfe suchen. Allein schon wegen seinen depressiven Aussagen, aber auch wegen seiner Sucht. Der Psychologe kann dann auch weitere Schritte einleiten, falls erwünscht, wie zB eine Entwöhnungstherapie. Das wichtigste ist nur dass man vollkommen ehrlich ist wen man einen Psychologen aufsucht und ihm die ganze Wahrheit und noch mehr erzählt. Er muss es selbst wollen. Ihn dazu zu zwingen kann schnell nach hinten losgehen. Ihm Vorwürfe zu machen dass er lügt ist ganz sicher nicht verkehrt, denke ich. Aber Vorwürfe wegen seinem Konsum wären kontraproduktiv meiner Meinung nach. Du hast es auch schon richtig erkannt. Es wäre ja nicht schlimm für dich wenn er ab und zu mal rauchen würde, aber sobald der Kontrollverlust eingetreten ist gibt es meiner Meinung nach kein Zurück mehr. Alles andere ist nur Selbsttäuschung, und führt letztendlich wieder zurück in die Abhängigkeit, ob man das will oder nicht.

Rede mit ihm darüber und schlag ihm vor dass er sich psychologische Hilfe suchen soll. Zwing ihn aber nicht dazu. Ich denke einen Versuch ist es doch wert.

lg Gonzo
Nach oben
Meta
Anfänger


Anmeldungsdatum: 07.11.2011
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 7. Nov 2011 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

schonmal vielen Dank für eure Antworten.
Was noch schlimmer ist, er hat nicht nur konsumiert, sondern auch gedealt.. und es kommt noch oft vor das Leute bei ihm anrufen ob er was hat oder weiß wo was geht... Und die Verlockung ist groß.
Ich bin auch die einzige Person die weiß wie es bei ihm drin, im Kopf, aussieht, was für Probleme er hat, was alles vorgefallen ist mit Eltern,... für die Jungs ist er nur ein Kifferkumpel.. alle wollen sie immer mit ihm einen rauchen. Und jeder weiß das er vor 7 Monaten damit aufgehört hat, trotzdem wollen sie ihn überreden und haben es im August einmal bzw. zweimal geschafft, zwei an einem Tag.
Sein Vater ist auch ein echtes A..loch. Er will mit dem gar nichts mehr zu tun haben, wenn er aber drüber redet merkt man schon dieses leichte zittern in der Stimme. Und ich denke auch, er muss das klären, er muss ihm klipp und klar sagen was los ist, aber er schluckt es lieber runter und "sche.. drauf". Vergessen und vergeben.. aber von dem was da alles vorgefallen ist, und das war alles wirklich nicht schön, das kann man nicht vergessen!

Zitat:
ich war nicht mehr den ganzen tag fertig und müde,endlich frei und bin nicht mehr wie ein daueropfer rumgelaufen.doch nach der anfänglichen euphorie bin ich ganz schnell wieder in ein loch gefallen und wurde zunehmend depressiv.

Genauso war es bei ihm auch! Er war anfangs so stolz und voller Tatendrang, er wollte sich von seiner bestimmenden Mutter lösen, die ihn übrigens auch finanziell ziemlich ausnimmt, und war einfach nur super drauf. Und nach ungefähr drei Monaten lies das alles wieder nach, jeden Tag ein bisschen.
Er suchte immer mehr Ausreden, weil er sich nicht von seiner Mutter lösen kann, und wurde auch oft laut mir gegenüber. Also er hat sich um 180 Grad gedreht und ich wusste bis heute nicht warum, bis ich mich heute hier im Forum schlau gemacht habe.
Er war anfangs wie gesagt noch so lieb und nett und fast perfekt und dann brökelte und brökelte es immer mehr. Und jetzt sitzt er nur noch teilnahmslos neben mir, redet kaum noch, keine Zärtlichkeiten mehr, wenig GV,.. Als Frau denke ich mir ja sofort, der liebt mich nicht mehr, aber ich denke daran liegt es nicht, er sagt mir denn noch jeden Tag wie viel ich ihm bedeute und er so froh ist das ich ihn aus den Drogensumpf geholt habe. Wobei ich dazu anmerken will das ich ihn zu nichts gezwungen habe! Ich habe damals nur meinen Standpunkt vermittelt, drei Freunde von mir sitzen im Knast wegen Drogen, mein Vater selber Alkoholiker, usw. Und er hat freiwillig aufgehört!

Er wohnt in München, ich auf dem Land.

Zitat:
Also ich kann das natürlich nicht beurteilen weil ich euch nicht kenne, aber ich weis aus Erfahrung dass sowas sehr wohl an der Seele nagen kann wenn man noch im Hinterkopf hat dass die eigene Freundin einen früher wegen den ganzen Drogen als Looser bezeichnet und damit beleidigt hat. Ich wär mir da nicht ganz so sicher dass er damit wirklich klar kommt. Sowas kann Ängste hervorrufen vielleicht nicht gut genug für den Partner zu sein, und die wenigsten Männer geben solche Ängste preis. Besonders wenn sie auch noch Drogenabhängig sind. Daher, würd ich auch sagen, kommt die Lügerei wegen seinem Rückfall. Ist nur ne Theorie, aber ich finde sie ist einen Gedankengang wert.

Ja, der Rückfall war wie gesagt im August, einen Nachmittags und einen in der Nacht, er hats mir nicht gesagt weil er tatsächlich angst hatte, das ich ihn deshalb verlassen würde. Das blöde war dann eben nur, das ich es durch eine dritte Person erfahren habe, die meinen Freund schon seit Monaten das Kiffen wieder schmackhaft machen will... er hat ihn täglich angeschrieben "ob was geht" und ob er vorbei kommen will, er hätte grade 1g da, usw. und deine Freundin muss ja nichts davon wissen... na ja, dank Streit hat er es mir dann gesagt in der Hoffnung das die Beziehung kaputt geht. Ist ein ganz krasser Junge, aber andere Geschichte.
Nun ja, er hat's ja denn noch geschafft das er wieder zwei Joints geraucht hat. Auf meine Frage ob es ihm geschmeckt hat, kam nur ein mhm... und seit den zwei Joints denkt er auch wieder anders übers kiffen. Leider.
Und seine Mutter ist auch nicht viel besser, die ihn schon Sprüche an den Kopf geknallt hat wie: Fang bloß wieder an zu kiffen, dann ertrag ich dich besser! Dabei sollte sie doch stolz auf ihn sein?!

Und nun ist er wieder so ein häufchen Elend. Und ich weiß halt auch nicht mehr was ich noch tun kann, außer irgendwie für ihn da zu sein. Wir haben die Abmachung wenn irgendwas ist, wenn er grade bock hat zu kiffen weil igendwas vorgefallen ist, das er jederzeit, Tag und Nacht zu mir kommen oder mich anrufen kann, um darüber zu reden. Ist seit dem auch nur einmal vorgekommen, aber bei mir ist die angst auch groß jetzt, die Leute die ihn immer dazu überreden wollen, weil die nicht wissen was bei ihm wirklich los ist und das er keine Drogen konsumiert hat weil er "cool" sein wollte, sondern wegen der ganzen Probleme.
Man kann heute noch die Einstiche sehen vom Heroin in den Füßen.. überall!
Nach oben
Gonzo
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 15.11.2007
Beiträge: 119

BeitragVerfasst am: 8. Nov 2011 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

Das beste für ihn wäre seine Drogenbekanntschaften komplett aufzugeben, sich vielleicht auch eine neue Telefonnummer zuzulegen und wenn einer von seinen Kumpels vor der Tür stehen sollte einfach nicht aufzumachen. Ganz einfach den kontakt zu diesen leuten abzubrechen, aber dass muss er schon von sich aus tun.

Er braucht auf jeden Fall Hilfe. Dass du ihm angeboten hast wenn er Suchtdruck kriegen sollte dass er mit dir Tag und Nacht darüber reden kann ist schonmal eine große Hilfe, und so hart es klingt kannst du auch nicht mehr tun als das. Er darf die Drogen nicht für DICH aufgeben wollen sondern für SICH SELBST. Ich weis selbst sehr gut wie das ist. Man will unbeingt jemanden stolz machen. Sei es die Mutter, der Vater oder auch die Freundin und hängt sich da voll rein. Mehr sogar als für sich selbst, aber das hält nicht lange an, und schon bald muss man sich zwingen weiterzumachen bis auch das nicht mehr klapt und der Rückfall vorprogrammiert ist weil einfach die Langzeitmotivation fehlt. Stolz darf auf keinen Fall der Antrieb für die Abstinenz sein, meiner Meinung nach, denn er kann diese Last nicht tragen. Man muss dieses Problem mit seinem Verstand angehen, und Stolz steht dem nur im Wege.

Rede ausfürhlich mit ihm darüber und frag ih ob er sich vorstellen kann sich Hilfe zu holen was seine Sucht aber auch seine seelischen und familiären Probleme angeht.

Vielleicht würde er ja auch mal hier im Forum bissl mitlesen oder auch schreiben. Das kann ja auch schonmal die erste Hilfe sein für jemanden der aufhören will.

Er muss das alles aber selbst wollen. Für sich selbst, nicht für dich. Er muss begreifen dass wenn er so weiter macht es nur noch bergab gehen wird für ihn.
Wie du schon selbst sagtest ist weglaufen nicht die Lösung. Im Gegenteil. Weglaufen basiert auf Angst, und Angst bewirkt IMMER genau das wovor man Angst hat und weglaufen will. Das muss ihm erstmal klar werden. Es ist kein leichter Weg, aber welcher Weg ist schon leicht? Und es muss erstmal schlimmer werden bevor es besser werden kann.

Ich hoffe ich konnte dir überhaupt behilflich sein liebe Meta.

Ich spreche halt nur aus eigenen Erfahrungen.

lg Gonzo Very Happy
Nach oben
Meta
Anfänger


Anmeldungsdatum: 07.11.2011
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 11. Nov 2011 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe die letzten zwei Tage ausführlich mit ihm drüber gesprochen und ja was soll ich sagen, also eine Beratungsstelle oder Ähnliches kommt für ihn gar nicht in Frage. Auch keine Psychologen oder sonst was, das würde er nicht brauchen - seine Aussage. Er glaubte von sich das er den Entzug schon lange hinter sich hat, aber ich glaube das er verstanden hat, das dass Thema noch nicht abgeschlossen ist, vorallem bei seinem aktuellen Verhalten was fast kindisch trotzig ist, seine Traurigkeit, immer in schöne Kiffererinnerungen schwelgen,... es braucht nur ein Song sein von früher und dann kommt wieder von ihm: Dazu haben wir gekifft, das war ein so geiler Abend, usw.
Und ja, er hat nur wegen mir aufgehört, sagt aber von sich aus das er es jetzt so richtig merkt, das es ihm viel besser geht ohne. Haben viele Negativpunkte überlegt, also was gegen Cannabis steht, und da gibts doch einige Punkte.
Denn noch kommt er nicht so wirklich aus sich raus, habe das Gefühl das er sich manchmal nur noch aufgibt bzw. er gibt sich eigentlich auf.
Er hat z.B. seit Monaten starke Rückenschmerzen, aber geht nicht zum Arzt, er geht sogar mit hohem Fieber zur Arbeit, erst als er dort fast vom Gerüst gefallen ist, hat sein Chef ihn zum Arzt geschickt. Sein Leben wäre ja nichts wert, mein Leben wäre viel wichtiger. Sobald ich nur mal stolpere oder sonst was, schreit er panisch auf: Du musst zum Arzt! Aber bei ihm selber ist das alles egal.. ich denke schon das er depressiv ist. Aber er braucht ja nicht zu einem Arzt oder Psychologen...

Als er noch in dieser Euphorie war, kurz nach dem Aufhören, wollte er so viel schaffen und vorallem, ausziehen - weg von seiner Mutter die ihn fianziell ausnimmt wie eine Weihnachtsgans. Und jetzt, jetzt sucht er immer mehr Ausreden um bei ihr wohnen zu bleiben. Er kann sich einfach nicht lösen.
Er wird auch psychisch misshandelt...

Ich kann ihn ja nicht zwingen mal einen Psychologen aufzusuchen, aber er macht mir manchmal schon ziemlich angst, besonders wenn SMS kommen wie: Ich bin eh nichts wert, ohne mich werdet ihr alle viel glücklicher sein,... usw.
Keine Ahnung ob das jetzt alles vom Cannabis kommt mit diesen depressiven Verstimmungen, aber wann würde sowas denn weg gehen wenn es von allein weg geht, ohne Beratung?


Liebe Grüße
Meta
Nach oben
Gonzo
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 15.11.2007
Beiträge: 119

BeitragVerfasst am: 12. Nov 2011 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Und ja, er hat nur wegen mir aufgehört, sagt aber von sich aus das er es jetzt so richtig merkt, das es ihm viel besser geht ohne. Haben viele Negativpunkte überlegt, also was gegen Cannabis steht, und da gibts doch einige Punkte.


Sich einfach auf Teufel komm raus negative Seiten des Kiffens vor Augen zu führen bringt leider nicht viel. Es ist zwar ein Anfang, aber die Frage ist doch ob für ihn die negativen Seiten die positiven auch überwiegen, und da ist das Problem. Das tun sie erst wenn das Kiffen an Bedeutung verloren hat. Es kann für einen Süchtigen mehr negatives als positives am Konsum geben, aber die Frage ist welche Prioritäten sich der Süchtige dabei setzt. Es wird sich noch zeigen wo seine Prioritäten sind und inwiefern er bereit ist diese zu ändern.

Zitat:
Denn noch kommt er nicht so wirklich aus sich raus, habe das Gefühl das er sich manchmal nur noch aufgibt bzw. er gibt sich eigentlich auf.
Er hat z.B. seit Monaten starke Rückenschmerzen, aber geht nicht zum Arzt, er geht sogar mit hohem Fieber zur Arbeit, erst als er dort fast vom Gerüst gefallen ist, hat sein Chef ihn zum Arzt geschickt. Sein Leben wäre ja nichts wert, mein Leben wäre viel wichtiger. Sobald ich nur mal stolpere oder sonst was, schreit er panisch auf: Du musst zum Arzt! Aber bei ihm selber ist das alles egal.. ich denke schon das er depressiv ist. Aber er braucht ja nicht zu einem Arzt oder Psychologen...


Das heißt nicht unbedingt dass er depressiv ist. Das ist die typische Rolle eines gefallenen Helden wie sie in Psychologiebüchern beschrieben wird und wie ich sie selbst aus eigener Erfahrung kenne. Das klingt wirklich sehr danach dass er sich schon vor längerer Zeit selbst aufgegeben hat, aber dafür stellt er alles andere was ihm auch nur ein bischen was bedeutet weit über seinen eigenen Stellenwert und ich kann das zwar nicht mit Sicherheit sagen, aber bei mir selbst war es so dass ich sogar mein Leben für etwas gegeben hätte was dem ganzen wenigstens einen Sinn gegeben hätte. Ich könnte mir vorstellen dass es ihm da genauso geht. Das hat nichts mit Depressionen zu tun sondern viel mehr mit der inneren Einstellung wenigstens noch etwas gutes in seinem sonst so verkorksten Leben tun zu können und damit die Bedeutung des eigenen Lebens zu steigern.

Zitat:
Keine Ahnung ob das jetzt alles vom Cannabis kommt mit diesen depressiven Verstimmungen, aber wann würde sowas denn weg gehen wenn es von allein weg geht, ohne Beratung?


Das kommt garantiert nicht vom Cannabis. Für mich klingt das so dass er sich nicht richtig geliebt fühlt, insbesondere von seiner Mutter, und alles dafür tun würde um das zu bekommen was er braucht. Das alles wird nicht von allein verschwinden. Er kann das ganze verdrängen, aber das wird ihm nicht viel bringen auf lange Sicht und nur noch mehr Probleme verursachen. Ich bin der Meinung dass das beste für ihn wäre sich von seiner Mutter zu lösen und einen Schlussstrich uner das Thema mit ihr zu ziehen. Weg von ihr und den kontakt abbrechen. Aber ich bezweifle dass ihm das leicht fallen würde.

Was den Psychologen angeht, naja, da müsste er sich erstmal aus seiner Heldenrolle lösen um überhaupt begreifen zu können dass ihm das sehr wohl helfen könnte und würde, aber aus diesem Rollenverhalten auszubrechen ist verflucht schwer, vor allem wenn man sich schon selbst aufgegeben hat. Ich würde sagen dass man ihm klar machen müsste dass er DIR sehr viel mehr damit helfen würde wenn er SICH SELBST helfen lassen würde. Das war zumindest für mich damals das stärkste Argument welches mich zum nach und umdenken bewegt hat. Bei mir hat es deswegen gewirkt weil der Mensch der mir das klargemacht hat sich auf die gleiche Gedankenebene begeben hat auf der ich war und mir gezeigt hat dass ich viel mehr gutes für die jenigen tun kann wenn ich selbst erstmal alles in den Griff bekomme.

Ich weis nicht ob ich mit dem geschriebenen wirklich richtig liege. Das lässt sich so übers Internet nicht wirklich gut beurteilen. Ich beurteile und analysiere nur das was du schreibst liebe Meta.

Ich hoffe ich konnte etwas nützliches beitragen für dich und wünsche dir dass dein Freund den Glauben an sich selbst wieder findet.

lg Gonzo
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Cannabis (Kiffen) Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin