Verliebt in einen Suchtkranken

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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 12. Dez 2011 23:18    Titel: Verliebt in einen Suchtkranken Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

bin neu hier und hoffe, dass ich mit meinem Anliegen richtig bin und offene Ohren finde.

Muss jetzt etwas ausholen.
Ich habe vor einem halben Jahr einen Bekannten nach etlichen Jahren wieder getroffen. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Von da an schrieben wir täglich Mails und zig SMS. Nach den ersten Treffen begannen wir eine (heimliche) Beziehung. Nach unserer ersten Nacht "beichtete" er mir, dass er ein Drogenproblem (Koks) "hatte". Jetzt sei er aber seit einigen Monaten clean und geht regelmäßig zur Therapie. Ich war zunächst geschockt, dachte aber, dass dies ein besonderer Vertrauensbeweis war und hoffte, dass die Sucht tatsächlich überstanden sei.
Wir trafen uns öfter, verstanden uns gut (wir wohnen relativ weit auseinander). Nach ein paar Monaten war er plötzlich häufig schlecht drauf (Beruf, Kinder...) und hat die vereinbarten Treffen immer wieder abgesagt. Ich hatte Verständnis, weil ich dachte, ich müsste ihm einfach Zeit geben.

Jetzt haben wir uns im letzten Monate m. E. wieder angenähert und er hatte mich ins Theater eingeladen. Einen Tag nach der Einladung eröffnete er mir, dass er seit einigen Tagen versucht, die Frau wieder zu finden, die ihm damals das Koks angeboten hat (mit ihr hatte er eine Affäre). Jetzt bekäme er sie einfach nicht mehr aus dem Kopf, obwohl er wüßte, dass sie ihm alles andere als gut tut.

Er hat daraufhin den Kontakt mit mir abgebrochen, weil er mich so verletzt habe. Ich habe die Befürchtung, dass er sich nach dieser Frau "sehnt", weil ihm der "Kick" der Droge fehlt. Kann das sein? Mit ihr hatte er diesen ersten Rausch, wovon er selbst sagt, dass es beim späteren Konsum nie mehr so war, wie beim ersten Mal. Jetzt habe ich natürlich Angst, dass er wieder rückfällig wird.
Ich weiß nicht, was ich tun soll? Soll ich mich damit abfinden? Oder sollte ich versuchen, ihn davon abzuhalten?
Bin total verzweifelt.

Was meint Ihr?

Ist ziemlich lang geworden ... sorry, aber das musste mal raus! Danke!
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prawda
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Anmeldungsdatum: 22.07.2011
Beiträge: 361

BeitragVerfasst am: 13. Dez 2011 01:38    Titel: Antworten mit Zitat

Jungfräuliche Rezeptoren reagieren immer am stärksten auf solche Drogen. Wenn er glaubt, dass es an der Frau lag und nicht daran, dass er noch nicht so abgestumpft war wie jetzt, dann ist er einfach ein Idiot.

Natürlich kannst du versuchen ihn davon abzuhalten, ist ja keine dumme Idee. Es ist halt nur leider sehr sehr schwer Zugang zu solchen Leuten zu finden. Aber wenn man die Droge selbst nicht kennt, dann ist es noch schwerer und selbst wenn man sie kennt, ist es sehr schwer Zugang zu bekommen und jemand zu überzeugen.
Probier ihm die Abstinenz schmackhaft zu machen. Es ist sinnlos jemand ein schlechtes Gewissen einzureden. Noch sinnloser ist, jemand solange zu terrorisieren, bis er einfach sagt, dass er aufhören wird, damit Ruhe ist. Es wird nur funktionieren, wenn er selbst erkennt, dass eine Abhängigkeit mehr Nachteile bringt als Vorteile.
Vor allem Kokser sind schwer zu überzeugen, dass die Droge sie nicht fitter, redegewandter und gesellschaftsfähiger macht. Man muss halt auch zugeben, dass viele daraus Selbstvertrauen und Selbstsicherheit gewinnen.

Aber naja, ich kenn mich damit nicht so gut aus. Hier im Forum gibts einige, die sich mit dem Umgang mit Drogenabhängingen besser auskennen. Aber versuch halt ihn zu überzeugen, wie teuer sein Konsum ist, wie gefährlich es ist, wenn die Droge sein Leben bestimmt etc. Dass er kein Koks braucht, um Leistung zu bringen, sondern nur ein bisschen Willenskraft etc. Ein oder zwei Versuche ist es schon wert.
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 13. Dez 2011 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

hatte jetzt ca. 2 Wochen keinen Kontakt mit ihm.
In der Zwischenzeit hab ich mir natürlich wahnsinnige Gedanken gemacht, ob er jetzt rückfällig geworden ist oder mit dem Gedanken spielt, wieder Koks zu nehmen...
Gestern Nacht hat er sich wieder per SMS gemeldet und um ein "klärendes" Gespräch gebeten.
Das werden wir dann morgen haben. Bin sehr gespannt und hoffe, dass er die Zeit "clean" zugebracht hat.
Wenn nicht, muss ich mir sicher nochmal woanders Rat suchen, da ich nicht wirklich weiß, wie man mit Süchtigen" umgeht und verlieren möchte ich ihn ja auch nicht!
Werde berichten!
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 16. Dez 2011 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Am Mittwoch haben wir uns getroffen und - wie ich finde, ein wirklich gutes Gespräch geführt.
Das Wichtigste vorweg - er hat bisher NICHTS genommen!

Aber im Gespräch wurde klar, dass er im Moment so instabil ist, dass er, wenn er - wie auch immer - die Möglichkeit hätte, wieder Koks nehmen würde.

Es ging, wie ich schon vorher geschrieben habe, auch um die Frau, durch die er damals süchtig wurde und die er dann plötzlich wieder sehen wollte.

Nachdem er mir von der Beziehung erzählt hat, wurde mir klar, dass ihn mit dieser Frau keine Liebe verbindet, sondern dieses "aufregende Gefühl", was mit der Einnahme von Koks kam. Den Katzenjammer hinterher hat er ausgeblendet.
Er weiß, dass es für ihn fatal wäre, sie wieder zu treffen, aber irgendwie spukt das alles noch in seinem Kopf rum. Er ist auch grad in einem ziemlich tiefen Loch und ich weiß nicht, wie er da wieder rauskommen kann.

Ich habe mich jetzt insoweit zurück genommen, als dass ich denke, er ist einfach nicht bereit für eine neue Beziehung und habe ihm angeboten, für ihn da zu sein, wenn er jemanden zum Reden braucht.

Habe aber nicht wirklich eine Ahnung, wie ich ihm helfen könnte, diese Gedanken an die Zeit "auf Koks" zu durchbrechen und nach vorne zu schauen.
Hat jemand von Euch eine Idee, was ich tun könnte?
Es liegt mir wirklich viel an ihm, fühle mich aber grade ziemlich hilflos.
Kann auch seine Gefühle für mich nicht einschätzen. Ganz egal werde ich ihm nicht sein, sonst hätte er sich wohl nicht so schnell wieder bei mir gemeldet, oder?

LG
Catinka
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Anja33
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 17. Dez 2011 01:12    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Catinka,

nein, ganz egal wirst du ihm nicht sein, aber bist du sicher, dass dir das reicht?...Du hast viel von ihm geschrieben, aber was ist mit dir?
Du solltest dir zu schade sein, deine volle Aufmerksamkeit auf einen Mann zu richten, der dir dieselbe nicht zurück gibt und deutlich weniger Interesse an dir zeigt als umgekehrt. Nicht genug, dass er ein ein Suchtproblem an der Backe hat, da ist ja auch noch die andere Frau...und ganz egal, was ihn mit ihr verbindet (das weiß man ja nie so genau, egal ob Drogen dabei im Spiel sind oder nicht), das solltest du nicht tolerieren.
Niemand kann dir sagen, wie man mit DEN Süchtigen umgeht, schließlich handelt es sich dabei immer noch um Individuen, da gibt es keine Gebrauchsanleitung...aber wenn es überhaupt eine "Regel" für den Umgang mit Drogis gibt, dann trägt sie den Titel "Konsequenz"...du musst wissen, was DU willst und v.a. brauchst und es ihm wirklich deutlich sagen. Und dazu gehört insbesondere, dass es sehr unsensibel und fehl am Platz ist, wenn er dir von einer anderen Frau vorschwärmt. Hallo? Gehts noch? Sowas solltest du nicht tolerieren, wenn er bei dir ist, sollte seine Aufmerksamkeit auch dir gehören. Alles andere ist respektlos und das kann auf Dauer nicht gut gehen.
Denk ein bisschen mehr an dich, helfen kann sich sowieso nur jeder selbst...da gibts kein Patentrezept.
Übrigens: Ich war selbst süchtig und bin seit kurzem unsterblich verliebt in einen tollen Mann mit einem schlimmen Alkoholproblem. Als ich ihn vor einem halben Jahr kennen lernte, war er gerade in der Entgiftung und trocken. Da hatte ich Gelegenheit, ihn 2 Wochen lang nüchtern zu erleben. Und als ich ihn im August wieder getroffen habe, war er gerade dabei, sich aufzugeben.
Tja und seitdem sehe ich ihm hilflos bei seinem Kampf gegen diese scheußliche Droge zu. Dazu kommt noch eine psychische Erkrankung...naja, wollte damit nur sagen, dass ich mich in der Lage versetzen kann. Sie ist schwierig genug, da solltest du dir wenigstens sicher sein können, dass er DICH wirlich will und nicht eventuell eine andere...
Alles Liebe
M.
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prawda
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Anmeldungsdatum: 22.07.2011
Beiträge: 361

BeitragVerfasst am: 17. Dez 2011 01:36    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, was ich tun würde, ist vielleicht nicht gerade die orthodoxeste Lösung. Aber ich würde Sex auf halluzinogenen Drogen vorschlagen. Das klingt zwar wie ein Trollvorschlag, aber ist in meinen Augen keine schlechte Idee.
Ich denke aber nicht, dass das auf dein Problem anwendbar ist, weil man sich da schon einigermaßen gut kennen muss und keine Angst vor solchen Drogen haben sollte.
Und halte mich jetzt bitte nicht für einen Spinner, der die nächste Sucht vorschlägt. Halluzinogene machen nicht abhängig. Aber können natürlich für die Psyche gefährlich sein (v.a. wenn man mit sich selbst nicht im Reinen ist).
Eine tolle Erfahrung war, als ein Freund auf einer solchen Droge unbedingt eines seiner geliebten Aufputschmittel ziehen wollte (man kann ihn schon als abhängig bezeichnen). Als er sich dann aber in seinem Perso gesehen hat, wurde ihm klar, wie schlimm es schon bei ihm ist und er hat doch nichts gezogen. Es hat ihn natürlich nicht abstinent gemacht, aber es war eine Selbstreflektion, die ihn wenigstens etwas weitergebracht hat.

Egal lassen wir diesen Quatsch mal bei Seite. Ich würde vor allem mich nicht drauf verlassen, wenn er sagt, dass er nichts genommen hat. Das machen Abhängige von Koks, Speed, Crystal, etc. fast immer, wenn sie das Gefühl haben, ihr Gegenüber wird es verteufeln. Versuch möglichst guten Zugang zu ihm zu bekommen. Belehre ihn nicht, schulmeistere ihn nicht, das ist alles zwecklos. Rede mit ihm darüber, versuch ihn zu verstehen. Dann kannst du ihm möglicherweise aufzeigen, wie fatal das ist und vor allem noch werden kann. Um jemand von so etwas loszubekommen, muss er immer wieder motiviert und überzeugt werden. Nach einiger Zeit verblasst die Erinnerung an den Kick etc. dann wird es einfacher. Außerdem muss er von Versuchung ferngehalten werden. Vergiss erstmal meine verrückte Idee von oben. Das ist nur selten praktikabel und schau was geht.
Ich sehe es nicht wie Anja33. Man solllte mit einem Partner oder potentiellen Partner über alles reden können. Eben auch die/der Ex. Wenn so etwas ein Tabuthema ist, dann kann es da ein unkommuniziertes Problem geben und die sind der häufigste Grund, warum Beziehungen kaputtgehen.
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 17. Dez 2011 11:00    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für Eure Antworten.
Ich kann beide Antworten teils gut nachvollziehen...
@ Prawda: Du hattest Recht. Er hatte in der Zeit, wo wir keinen Kontakt hatten, einen Rückfall. Das hat er mir gestern Abend gesagt.

Wir waren gemeinsam in einem Konzert, insgesamt ein sehr schöner Abend - mit ein paar Bier aber sonst nix.
Ich war natürlich ziemlich geschockt, als er das gesagt hat, aber auf der anderen Seite bin ich auch froh, dass er mir die Wahrheit gesagt hat.
Und Anja, natürlich will ich mich auch nicht voll und ganz nur für ihn "aufgeben". Das ist mir ganz bewußt. Und mit der anderen Frau... das ist grade irgendwie "Beiwerk". Ich denke, ich musste schon viel über sie erfahren, um zu wissen, wie das mit der Sucht gelaufen ist. Das war nicht schön, das gebe ich zu. Es hift mir aber, Vieles nachvollziehen zu können. Er bedeutet mir schon sehr viel und ich möchte ihn nicht aufgeben.

Daher meine ich etwas tun zu müssen, dass ihm helfen kann, über das Koks hinweg zu kommen. Ich kenne mich halt gar nicht aus mit Drogen - bin halt ein richtiges Landei! Und weiß nicht, was ich tun kann.

Meine "Strategie" war bisher tatsächlich: Zuhören und Verständnis haben. Dachte auch, dass das der richtige Weg ist. Ich verteufle das auch nicht. Ich glaube, dass er mir das nicht sofort gesagt hat, lag daran, dass er sich tierisch schämt, dass er es wieder nicht lassen konnte.
Das "Tief" kommt ja in Abständen immer wieder und das gilt es zu überwinden. ABER WIE?
Jetzt kommt auch noch Weihnachten, das macht die Sache nicht einfacher (Ex-Frau, Kinder)...

Versuche einfach für ihn da zu sein, obwohl er das auch nicht immer annehmen kann ("Bin es nicht wert!"). Das bringt mich schier zur Verzweiflung.

Wie Prawda so treffend sagte, er ist nicht mit sich im Reinen... das ist - denke ich- des Pudels Kern.
Falls ihr noch Anregungen für mich habt - bin für alles dankbar!
Liebe Grüße
Catinka
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Anja33
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 17. Dez 2011 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

@Prawda:

Klar soll man mit seinem Partner über alles reden können und Tabuthemen sind der Tod jeder Beziehung, das seh ich genauso.
Aber bei mir kam es so an, als würde er zwischen 2 Frauen stehen und sich nicht entscheiden können. Wenn er sich dann mal eben spontan ein paar Wochen nicht meldet und das damit begründet, das ihm eine andere Frau nicht aus dem Kopf geht...naja, schwer zu sagen...ich könnte damit nicht umgehen.
So gesehen, muss man seinem Partner auch nicht JEDES noch so verletzende Gefühl auf die Nase binden...alles in allem schwierig, eine abschließende Meinung hab ich dazu noch nicht gefunden, aber das käme dann wahrscheinlich auch dem Stein des Weisen gleich.
Die Idee mit den Halluzinogenen find ich gar nicht so schlecht, aber dann muss man wissen, was man tut. Gerade Pulvernasen neigen manchmal dazu sich alles einfach reinzuknallen, ohne Sinn und Verstand. Ein unkonventioneller Vorschlag, aber mit Vorsicht zu genießen.

@Catinka:
Du musst dir ganz ganz ehrlich eine Frage beantworten: Bist du trotz oder wegen der Drogen an ihm interessiert? Gib da mal keine spontane Antwort drauf und lass es erst mal sacken...
Und wenn du dir dann sicher bist, dass du wirklich ihn willst und keine Gefahr besteht, dass er dich da in was reinzieht, dann kannst du es versuchen, aber ganz wichtig ist, dass du weißt, das du ihm nicht helfen kannst. Du kannst vermeiden, alles noch schlimmer zu machen, indem du ihm keine Vorwürfe machst, ihn nicht in die Ecke drängst, ihm den Raum gibst, ehrlich zu dir zu sein...das tust du auch, soweit ich das beurteilen kann, aber du kannst ihm niemals helfen, sich aus einer Sucht zu befreien. Da reicht alle Liebe dieser Welt nicht aus...auch wenn das eine traurige Erkenntnis ist.
Letzten Endes stellt sich dann weniger die Frage, wie du IHM helfen kannst, sondern eher wie du DIR helfen kannst, die richtige Balance zwischen Nähe und Abgrenzung zu finden und in dieser Situation mit ihm selbst keinen Schaden zu nehmen. Du "hilfst" ihm am meisten, wenn du eine stabile Partnerin bist und er nicht noch Angst und Schuldgefühle dir gegenüber haben muss, wenn er merkt, dass die Beziehung zu ihm dir schadet.
Hast du mal daran gedacht, eine Drogenberatungsstelle aufzusuchen, gerade unter dem Aspekt, dass du selbst sagst, du brauchst Infos..als "Landei".
Apropos Landei...du glaubst nicht was in vielen Dörfern abgeht...viele echte Junkiekarrieren (da ist dein Freund ja meilenweilt von entfernt) haben iwann mal in einem kleinen Kuhdorf begonnen, da kenn ich etliche...usw. blabla

Bei allem was ich so geschrieben habe, darf man eins nicht außer Acht lassen: Ich kenn dich nicht, meine Ideen richten sich mehr stellvertretend an Frauen, die sich in einen Drogi verlieben und selbst keine Ahnung von der Materie haben...da bin ich immer skeptisch, ich hab da so meine Erfahrungen gemacht und die waren selten positiv, auch was Männer betrifft, die sich in eine suchtkranke (ich hasse dieses Wort) Frau verlieben, z.B. in mich damals und mich unbedingt "retten" wollten. Also ich wollte dich nicht kritisieren, das liegt mir fern, ich finde, du machst das eigentlich ganz gut und v.a. verlierst du die Realitäten nicht aus den Augen, soweit ich das überhaupt beurteilen kann.

Boah, Roman geschrieben, emotionales Thema, wie man sieht...jetzt muss ich aber...ich hab eigentlich gar keine Zeit mehr, hier zu texten.
Dir wünsch ich jedenfalls alles Liebe und soviel Glück, wie du brauchst, dann wird das schon... Smile
Anja
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 17. Dez 2011 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

@Anja,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, sie gibt mir einige Anregungen zum Nachdenken.
Eine Frage kann ich Dir aber schon mal ganz klar beantworten. Ich bin TROTZ der Drogen an ihm interessiert. Als wir uns kennenlernen (das ist mittlerweile 15 Jahre her) hatte der definitiv noch nichts mit Drogen am Hut und als wir uns im Mai wieder getroffen haben, wußte ich noch nichts von seinen Problemen. Da hat es einfach "gefunkt"...

Alles weitere werde ich nochmal überdenken und berichten.

Liebe Grüße
Catinka
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 18. Dez 2011 03:07    Titel: Antworten mit Zitat

@Anja
Ich glaube, Du schätzt mich schon ganz richtig ein!
Bin tatsächlich ein Landei - hab zwar schon einiges erlebt - aber in Bezug auf Drogen bin ich tatsächlich -außer Alkohol - jungfräulich!
Die Idee mit der Drogenberatung ist mir auch schon gekommen (zu allem Übel arbeite ich bei der Caritas!). Das werde ich wohl mal in Angriff nehmen.

So wie es momentan aussieht, besteht keine Gefahr, dass er mich in irgendwas reinzieht. Er hat in meinem Beisein nie etwas genommen, noch mir angeboten. Fühle mich nach wie vor recht stabil! Natürlich beschäftigt und belastet mich die Situation, aber ich komme ganz gut klar!

Apropos "Landei". Habe mir heute noch sagen lassen, dass unser Ort ein "Brennpunkt" in Bezug auf Drogen ist... mein Gott bin ich blind!


Fakt ist, ich liebe diesen Mann und möchte ihn nicht aufgeben. Wobei ich mir bewußt bin, dass ich ihn nicht von der Sucht befreien kann. Das kann er wohl nur selbst! Bin im Moment froh, dass er ehrlich zu mir ist und den Kontakt aufrecht hält. Habe ihm heute nochmal angeboten, jederzeit mit mir über alles reden zu können. Mir liegt auch fern, ihm Vorwürfe zu machen. Die Ursache des "Übels" liegt wohl schon ziemlich weit zurück... Hoffe, er vertraut sich mir weiterhin an und gewinnt an Selbstbewußtsein (von wegen "Ich bin es nicht wert").
Vielleicht kann das ihm helfen, Krisen auch ohne Koks zu überwinden.

Glaube einfach, ich habe damals (als er mir erstmals davon erzählt hat) die Situation unterschätzt habe! Verbuche das grade unter "Horizonterweiterung" (braucht zwar kein Mensch, aber trotzdem...).

Wie gesagt, über weitere Ratschläge freue ich mich weiterhin!

Liebe Grüße
Catinka
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2011 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

So, ein neuer Tag...

Habe gestern bereits mein Vorhaben in die Tat umgesetzt und habe eine Drogenberatungsstelle aufgesucht. Das war eine wirklich gute Entscheidung.
Habe dort viele Infos und Anregungen bekommen (natürlich eher der sachlichen Art: was macht die Droge mit einem, wie ist das Suchtpotential, körperliche, psychische Abhängigkeit usw.). Natürlich kam auch klar das Thema auf: Wie schütze ICH mich in dieser Situation, um weiter für ihn da sein zu können, ohne dass ich selber drauf gehe. Das hat etwas den Druck von mir genommen und die panische Angst, dass jetzt akut etwas passiert, das unwiderrufliche Folgen hat. Klar, der Rückfall ist unwiderruflich, aber hoffentlich keine Einbahnstraße.

Sicher wird das auch nicht meinen Freund von der Droge losbringen, aber ich versuche es besser zu verstehen und ihm vielleicht besser Mut zu machen. Mal sehen, ob es was bringt.
Trotz ähnlicher "Drogen-Karrieren" - glaub ich doch, dass jeder Mensch irgendwie anders "tickt".
Hoffe also weiter!

Liebe Grüße
Catinka
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Anja33
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 347

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2011 16:39    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Catinka,

ich finde auch, dass jeder Mensch anders tickt.
Sozialarbeiter und Suchttherapeuten vergessen das manchmal. Man könnte das vielleicht unter Betriebsblindheit verbuchen.
Letzten Endes muss man auch nicht aus allem, was iwo auch menschlich ist, eine Wissenschaft machen und darf sich auch gerne mal auf seinen gesunden Menschenverstand verlassen.
Mein Freund z.B. oder Freund in spe, k.A. wie ich das bezeichnen soll...ich liebe ihn, aber sehe momentan überhaupt keine echte Basis für uns, also was ich eig. sagen wollte, mein Freund ist schwerer Alkoholiker, momentan mal wieder in Entgiftung, kurz vor Weihnachten, aber es gíng nicht anders, tickt z.B. überhaupt nicht wie ein Alki ticken sollte. Er lügt selten und wenn dann wenig hartnäckig, er säuft nicht heimlich, er verleugnet gar nichts, versteckt keine Flaschen und weiß genau, dass es ohne Hilfe nicht geht. (Was für ein verworrender Satz, nee, oder? Geht gar nicht).
Aber mit Hilfe schafft er es eben auch nicht oder noch nicht.
Was soll ich sagen? Seitdem ich nichts mehr erwarte, geht es mir besser...aber das kann man mit deiner Situation eh nicht vergleichen.
Dein Freund scheint ja wirklich auf einem guten Weg zu sein.
Darf ich fragen, wie alt ihr seid?

Liebe Grüße
Anja
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2011 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Anja,

scheint ja so, als ob wir beide da ähnlich "ticken" Wink

Ich bin 39 und mein Freund 46.
Genau wie Dein Freund (oder in spe) lügt meiner auch nicht (habe es zumindest bisher nicht erfahren). Er verschweigt mir auch nicht, wenn er getrunken hat. Na, wie dem auch sei, dass er sich mir anvertraut finde ich schon ziemlich gut. Es macht die Sache nicht wirklich besser, aber ich denke, es ist einfacher mit Tatsachen als mit Vermutungen umzugehen. Natürlich merke ich auch, dass er "anders" ist, wenn er "Druck" hat. Das ist nicht schön mit anzusehn...
Was mir etwas Schwierigkeiten bereitet - aber das war schon immer so - ist, dass wenn es ihm schlecht geht, er sich erst mal daheim zurück zieht und mich erst später kontaktiert. Wenn er sich nicht meldet, rattert es heftigst in meinem Gehirn und macht mich total kirre! Ist halt seine Art damit umzugehen - ich habe da eher das "Herz auf der Zunge"...

Natürlich weiß ich jetzt auch nicht, wie es mit uns weiter geht!
Ich finde aber, dass er (wir) es wert sind, dass man darum kämpft!

Mit der Hilfe ist es ähnlich. Er weiß, dass es ohne Hilfe nicht geht (er ist auch nach wie vor in therapeutischer Betreuung), aber mit, geht es leider wohl auch noch nicht. Aber wie gesagt, da er ja jetzt über ein halbes Jahr clean war, habe ich durchaus Hoffnung, dass es besser wird.

Für mich ist das alles schwer einzuschätzen, da ich wie gesagt bisher mit Sucht in jeglicher Art nicht in Berührung gekommen bin und natürlich auch der Gedanke an die Kokserei macht mich ziemlich kirre.

Glaube, das war jetzt auch ziemlich verworren, oder?
Bin momentan so voll davon, dass ich (gedanklich) von einem zum anderen spring. Ich hoffe, das ganze war halbwegs verständlich!

Liebe Grüße
Catinka
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 26. Dez 2011 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

Melde mich nochmal...

Weihnachten haben wir jetzt mal halbwegs gut hinter uns gebracht. Er war auch sehr entspannt und zuversichtlich was die Zukunft angeht.
Bis - ja bis sich am späten Heilig Abend die Ex (mit dem Koks) per SMS gemeldet hat und "Weihnachtsgrüße" übermittelt hat... .
Er hat mir dann gesagt, dass es nicht soooo schlimm sei, er wäre nur ein wenig durch den Wind...
Jetzt weiß ich natürlich nicht, wie ich das einschätzen soll. Nach dem Rückfall ist er natürlich schwer labil und auch anfällig, wenn ihm einer mit Koks daher kommt.
Bin froh, dass er die letzten Tage wenigstens bei seinen Kindern war. Das hat ihn etwas aufgebaut. Ich weiß natürlich nicht, wie er jetzt auf die Koks-Ex reagiert. Wird er sich mit ihr in Verbindung setzen? Das wäre natürlich fatal.
Und ich kann nichts tun Crying or Very sad

Es hat wohl auch keinen Sinn, ihn davon abzuhalten, wenn er sich bei ihr melden will. Es ist für mich einfach doppelt schlimm, weil es um die EX geht UND das KOKS. Da hab ich natürlich keine Chance.
Bin ziemlich verzweifelt - wie gesagt. Er hat sich noch nicht geäußert, was er tun will - aber ich hab große Angst davor...
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Sabiote555
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 26. Dez 2011 21:51    Titel: Hallo Antworten mit Zitat

Hallo Catinka,

hab mich grad mal in deinen Thread eingelesen und bin etwas betroffen. Ich selbst habe so gut wie keine Erfahrungen mit Drogen und bin mal durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und lese seit einigen Monaten die Threads fleissig mit, da mich die Menschen interessieren, die dahinter stehen. Hier im Forum sind einige Frauen, die verliebt sind in einen Süchtigen und ihre Probleme hier schildern.

Ein Happy-End hat es hier noch nicht gegeben, eher fiel mir auf, dass die meisten Frauen mehr und mehr emotinal in die Sucht hinein gezogen wurden und sich irgendwann rund um die Uhr nur noch mit der Suchtkrankheit des Partners beschäftigten. In manchen Fällen schien eine Co-Abhängigkeit (aus meiner Sicht) schon dagewesen zu sein, in manchen Fällen entwickelte sie sich nach und nach (was ich meine rauslesen zu können)

In einem ganz krassen Fall hat eine Partnerin beschrieben, wie ihr Freund ihr immer wieder Heroin anbot (sogar die aufgezogene Spritze). Was aus ihr geworden ist weiß ich leider nicht. Warum schreibe ich Dir das?

Weil ich ganz einfach ehrlich sein möchte, du schreibst ja selbst, gegen das Koks hast du keine Chance und das ist auch so. Jetzt könnte ich dir raten, dich einfach aus der Beziehung zurück zu ziehen und weiß doch gleichzeitig, dass du das bestimmt nicht tun wirst - auch wenn dir vielleicht einleuchtet, dass du den Kampf gegen die Sucht deines Freundes nicht gewinnen wirst.

Was ich für dich tun kann, ist dir Zeit zu schenken und dir beizustehen, wenn du mich brauchst und dir Kraft zu wünschen.

Liebe Grüße
Sabiote555
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