Verliebt in einen Suchtkranken

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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2012 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Catinka,

wie läufts denn derzeit? Meldet er sich?
Ich wünschte dir ja fast, er täte es nicht, einfach damit zu keine Entscheidung treffen musst. Nimm die Situation so wie sie ist. Was ich meist tue, wenn ich irgendwie verzweifelt bin, nicht über das Thema zu reden, einfach damit ich diesem Problem nicht so viel Raum geben, in meinem Leben. Ich meine, so ein Forum ist da was anderes, aber mit Freunden oder so rede ich nicht mehr über so was...dann klingelt immer das Telefon und es wird nachgefragt, obs was Neues gibt. Man hat nie die Chance darüber wegzukommen, mal nicht drüber nachzudenken.

LG
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Catinka0472
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2012 15:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Yolande,

nein, er hat sich seit 3 Tagen nicht gemeldet...
Bin im Moment auch eher froh darüber, so habe ich die Gelegenheit für mich etwas Klarheit zu schaffen und mich ggf. für Tag X zur rüsten!
Mit meinem Umfeld rede ich eh nicht darüber (außer mit einer Freundin, die sehe ich aber erst Morgen Abend wieder).
Es nimmt natürlich nach wie vor, großen Raum in meinem Denken und Fühlen ein. Confused Muß auch selbst morgen wieder arbeiten, dann kehrt erst mal wieder so was wie Alltag ein! Versuche mich jetzt etwas abzulenken, so gut es geht.
Aber das Thema ist sicher nicht gegessen!werde berichten , wenn sich was tut!

Lieben Dank nochmal für Deine Unterstützung!

Catinka
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alleswirdgut
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.02.2012
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2012 01:43    Titel: Antworten mit Zitat

hallo catinka,

wie geht es dir denn momentan?
hat er sich mal wieder gemeldet?

ich finde ja, du solltest einen eigenen thread über dich und deinen umgang mit deinem koks freund eröffnen (falls es den nicht schon gibt und ich ihn nur überlesen habe Wink

im übrigen nochmals danke für deine netten worte. ist jetzt mein dritter neustart, ich hoffe, der klappt. ich bleibe inkognito Wink

bin grade mal wieder auf ritalin. hab laberflashs, bin schon seit paar stunden erfolgreich am verdrängen, nämlich das, was eigentlich getan werden müsste (morgen ist die allerletzte, null plan und ich kann sogar immer noch drüber lachen, wenn das mal kein sarkasmus ist...).

hab die entwicklung zwischen dir und deinem freund nicht so verfolgt, aber ich hoffe, du hast realisiert, dass eine beziehung mit ihm keinen sinn hat. je mehr gefühl du reinsteckst, desto verletzlicher wirst du und glaub mir, er wird dir immer wieder wehtun, auch wenn er es nicht will. diese gewissheit des "nicht wollens" lässt die hoffnung manchmal nicht sterben, aber erst wenn er wieder stabil ist, kann er dir die liebe geben, die du verdient hast, aber die gefahr des rückfalls und vor allem deine angst davor würde dein täglicher begleiter sein...

ich hatte das glück, hier jemanden kennenlernen zu dürfen, der mir ohne es zu verbalisieren, ein stück weit mein eigenes verhalten "gespiegelt" hat. auch du hast dazu beigetragen, den glauben an mich nicht zu verlieren und auch mal stolz auf mich zu sein. zu ersterem habe ich keinen kontakt mehr, weil er mir sehr ähnlich ist, der fährt nur auf einer noch krasseren ebene als ich.

hast du denn schon jemanden gefunden, der in einer ähnlichen lage ist als du? ich kann dir sein verhalten nur anhand meiner erfahrungen erklären, ich kann aber durch die andersartigkeit der droge (thc vs. koks) die ich konsumiere, andere ausprägungen haben...

ach ich schreibe hier schon wieder wirres zeug. tut mir total leid, das ritalin macht mich zwar sehr gesprächig, aber ziemlich unstrukturiert.

würde mich freuen zu hören, dass es dir gut geht. du machst auf mich einen sehr starken eindruck, du hast ja auch zwei kinder für die du da bist. danke nochmal für alles!

viele liebe grüße
sal
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Catinka0472
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2012 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Sal,

freue mich wirklich von Dir zu hören Very Happy .
Habe mich schon gefragt, wo Du steckst...

Ja, habe das Thema im Moment etwas ausgeblendet, weil mir einfach momentan die Kraft dazu fehlt - vielleicht ist es auch ganz gut so.

Also, ich habe jetzt seit einigen Wochen keinen Kontakt mehr zu meinem Freund (ist ja nicht mehr mein "Freund" Crying or Very sad), was nicht heißt, dass ich ihn nicht noch liebe.

Ich weiß im Moment wirklich nicht, was bei ihm läuft und das macht mich auch ziemlich kirre. Weiß auch nicht, ob er zur Zeit konsumiert. Habe nur von einem Bekannten gehört, dass er ein "schlechtes Gewissen" mir gegenüber hat. Stehe im Moment auf dem Standpunkt, dass - wenn er Kontakt zu mir will - sich sicher melden wird, wenn nicht, dann will er es auch nicht... Es macht keinen Sinn, dass ich mich bei ihm melde, habe ihm ja zur genüge gesagt, dass ich immer für ihn da bin! Tut zwar weh, aber ich lass es im Moment mal so laufen. Ich hab keine Ahnung, ob wir nochmal zusammen kommen, wie Du schon sagst, die Hoffnung ist noch da!

Aber grad brauche ich meine Kraft für einen ganz anderen Film. Ich sagte schon mal an anderer Stelle, dass der Vater meiner Kinder hochgradig depressiv ist. Er hat das aber jetzt erst "erkannt" und hat mich um Unterstützung gebeten, wartet jetzt auf einen stationären Therapieplatz. Ich mache das eigentlich nur wegen der Kinder, die sollen ja nicht ohne ihren Vater aufwachsen müssen. Er klammert sich zur Zeit sehr an mich - ich kanns kaum ertragen, will aber jetzt nicht noch Öl ins Feuer gießen - kannst Du das verstehen?
Muss natürlich aufpassen, dass ich dabei nicht selber unter die Räder komme, das ist mir bewusst. Und natürlich muss ich für meine Kinder da sein.

Manchmal denke ich, dass das alles "so" sein sollte, da ich nur die Kraft für das Beackern "einer" Baustelle aufbringen kann.
Vielleicht ergibt sich was, wenn sich die Situation bei mir etwas beruhigt kann.
Ist wahrscheinlich natürlich eher ein Wunschdenken...

Mache mir auch viele Gedanken über ihn und wie es sein würde, wenn er käme. Ich habe mir vorgenommen, es nur nochmal zu versuchen, wenn er nochmal eine Therapie macht. Der Suchtdruck - das habe ich ja in der letzten Zeit erlebt - ist bei Koks doch ziemlich hoch. Und er hat keinen Notfallplan, was er tun kann, wenn der Druck zu groß wird.

Aber auch das ist alles hypothetisch. Ich weiß ja gar nicht, ob er sich überhaupt nochmal bei mir meldet...
Ist alles ein etwas viel im Moment.

Hoffe, Du verstehst mein wirres Geschreibsel. Aber danke, dass Du gefragt hast, hat mal gut getan, dass einfach mal runter zu schreiben.

Drück Dich aus der Ferne!
Liebe Grüße
Catinka
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Catinka0472
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2012 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

So, aber jetzt nochmal zu Dir.

Wie geht´s Dir im Moment? Bist Du regelmäßig auf Ritalin, oder hattest Du zwischendurch Pause?
Hatte Dir ja schon mal geschrieben, dass ich es bewundere, wie Du mir die Welt eines süchtigen Menschen nahe bringst und zwar so, dass ich es auch nachvollziehen kann (vielleicht solltest Du ein Buch schreiben!).
Das hat mir manches Mal geholfen! Bin ja nach wie vor jungfräulich in solchen Dingen Wink .

Was ist denn heute die allerletzte? Hast Du eine Arbeit zu schreiben?
Falls ja, drück ich Dir die Daumen, dass Du es schaffst!
Lass von Dir hören!

Hoffe, Du bleibst uns jetzt länger hier erhalten... war echt blöd!

Um nochmal kurz auf oben zu kommen. Trotz dieser ganzen Sch... bin ich noch recht stabil - also kein Grund zur Sorge!

LG
Catinka
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2012 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Catinka,

wie jetzt? Der Vater deiner Kinder denkt, ihr seid noch zusammen oder habe ich das jetzt falsch verstanden? ..davon hängt jetzt ab, was ich dir raten würde. Ganz schön zu tun haste grad.

LG
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2012 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Yolande,

nein, er denkt nicht, wir wären noch zusammen - er hätte es aber gerne!
Er ist ja auch immer für die Kinder da gewesen und wir sind nicht böse aufeinander, aber die Liebe ist mit den Jahren einfach abhanden gekommen - daher die Trennung.
Deshalb habe ich ihm die Unterstützung während seiner Therapie ja auch zugesagt. Weiß natürlich grad nicht, ob ich ihm (und natürlich auch mir) damit einen Gefallen getan hab...
Habe ihm aber deutlich zu verstehen gegeben, dass er sich keine Hoffnungen auf einen Neuanfang mit mir machen soll - das ist vorbei.

So siehts grad aus...


LG
Catinka

P. S. Vielleicht denkt irgendwer ich müsste gut beschäftigt werden, damit ich nicht auf dumme Gedanken komme Wink
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Yolande
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2012 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, manchmal ist es tatsächlich so im Leben, dass eine andere Aufgabe kommt, damit man das Vorhaben, in dem man sich vielleicht ein bisschen verrannt hat, etwas aus den Augen verliert. Ich halte es im übrigen nicht für ratsam, sich um den depressiven Mann zu kümmern. Ich meine damit nicht, dass du ihn hängen lassen sollst, aber ihm zumindest nichts mehr als sachliche Hilfe geben. Im Grunde ist er ja während der Therapie gut aufgehoben und braucht deine Hilfe nicht aktiv dort. Ich sage das deshalb, weil er natürlich die stationäre Zeit dann auch dafür nutzen könnten, über die Trennung hinweg zu kommen. Da ist er in einem guten Setting.

LG
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2012 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Mehr sollte es auch von meiner Seite nicht sein...
Das Problem ist ja, dass er grade auf einen stationären Therapieplatz wartet. Du weißt sicher, dass das mitunter ziemlich lange dauern kann. Und diese Warterei die fordert mich im Moment ziemlich, da er auch grad ziemlich unten ist. Für die Kinder ist es auch kein Spaß, wenn sie ihren Vater so sehen...
Er hat heute nochmal mit seiner Ärztin gesprochen, ob sie das Ganze nicht etwas beschleunigen kann.
Wenn er mal "weg" ist, denke ich, hat er alleine die besten Chancen alles aufzuarbeiten und natürlich auch über die Trennung weg zu kommen.

LG
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Yolande
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2012 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

Lebt ihr noch zusammen? Litt er schon vorher unter Depressionen? Hast du eine Ahnung, wo die herkommen?

Für die Kinder ist es wirklich nicht schön, ihren Vater so zu sehen und für ihn sicher auch nicht, sich so zu zeigen. Ihn plagt da bestimmt auch das eigene Schuldgefühl an und an, denn ich glaube, eine Papa will immer auch ein Stück Vorbild sein. Das ist natürlich gerade nicht, wenn ihn seine Gefühle nicht lassen.

LG
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2012 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

Wir haben ein gemeinsames Haus und haben (aus rein praktischen Gründen und weil wir uns ja nicht gestritten haben und wg. der Kinder) uns darauf geeinigt, in einer WG zu leben, so lange es denn gut geht. Ob das nun noch günstig ist, wage ich mal zu bezweifeln.

Wahrscheinlich leidet er schon wirklich lange (damit meine ich Jahre) unter Depressionen. Er wollte es sich nie eingestehen, obwohl ich ihn früher schon öfter mal drauf angesprochen habe.
Tja, die Ursachen sind - denke ich - vielfältig. Viele Sachen, die er einfach nicht verarbeitet hat. Von der Trennung von seinem Vater, da war er 15, (der sich dann von heute auf Morgen bis heute nicht mehr bei ihm gemeldet hat) bis vielleicht zu unserer Trennung. Da gibts wohl viel aufzuarbeiten. Aber der Anfang ist gemacht. Es wird sicher nicht leicht. Und Schuldgefühle hat er eine Menge - auch seinen Kindern gegenüber. Deshalb möchte ich ihn jetzt ja auch grade in dieser Beziehung unterstützen. Hoffe, dass er nicht so lange auf einen Therapieplatz warten muss.

LG
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Yolande
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2012 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

War er mal nem ordentlichen Arzt? Vielleicht wäre auch ein Gang zum Heilpraktiker oder Homöopathen gut. Manchmal liegen Depressione wirklich auch an Stoffwechselstörungen. Na gut, an Stoffwechselstörungen im Gehirn leiden 100 % aller Depressiven, aber manche sind eben durch Nahrungsmittel entstanden, anderen nicht. Vielen Depressiven fehlt Magnesium und Zink, andere brauchen dafür mehr Kohlenhydrate. Das ist natürlich individuell zu betrachten. Ich geb es dir nur als Denkansatz mit, eben organische Ursache und Aspekte nicht auszuschließen. Schilddrüsenerkrankungen, Bauchspeicheldrüseerkrankungen können eben auch Depressionen auslösen...ich wollts nur mal erwähnen. Das er noch mit euch, seiner Familie lebt ist sicher positiv und negativ zu betrachten. Positiv, dass er Halt hat und gerade nicht allein ist, negativ, weil er so keinen Abstand zu dir gewinnt. Das mit dem Vater hat sich so große Verlustängste in ihm ausgelöst, dass er insgesamt große Angst davor hat, Menschen zu verlieren, die er liebt, ganz gleich ob die ihn auch lieben oder nicht. Das birgt natürlich die Gefahr, sich in einer SItuation zu befinden, die ihn nicht glücklich macht, weil er ja doch nicht das erntet, was er sucht - nämlich Gegenliebe.

Ich kann sehr gut verstehen, wie es ihm geht, vom Vater verlassen zu werden. Meiner hat mich auch verlassen und wollte nie etwas mit mir zu tun haben. Ich habs so viele Male versucht, mit ihm Kontakt zu haben…oft habe ich ihn auf der Straße getroffen und bin kindlich naiv auf ihn zugegangen. Er hat mich immer abgewiesen und mich öffentlich zur Schau gestellt, dass er mit mir nichts zu tun haben will, ich nicht sein Kind bin etc. Jeder fast Blinde erkennt, dass ich sein Kind bin, denn ich sehe ihm sowas von ähnlich. Statt dessen hat er Mädels von der Schule abgeholt, die deutlich jünger waren als ich. Anfangs dachte ich noch, er kommt zu mir – ich freute mich, aber dann stiegen die jungen Mädels da ein und er brauste davon. Das tat mir lange weg. Ich kann jetzt gut damit umgehen und es stört mich nicht mehr, ich hab keine großartigen Schaden davon genommen, aber es gibt Momente, da holt es mich ein. Da frage ich mich, wieder und wieder, warum er mich nicht lieben konnte. Das Misstrauen von dem Hater sprach, habe ich da gelernt, nicht von meinem süchtigen Freund es hat mein ganzes Leben bestimmt. Das wischt man nicht einfach weg, aber ich hab es geschafft, ihn aus meiner Gegenwart und Zukunft soweit zu streichen, dass ich auch ohne Vaterliebe glücklich werden kann. Umso mehr ist mir allerdings daran gelegen, dass meine Kinder sich niemals diese vernichtende Frage stellen müssen.

LG
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2012 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Genau aus diesem Grund war es uns auch wichtig, dass für die Kinder der Vater so weit es geht immer präsent ist. Und - er hat wahnsinnige Verlustängste!
Er hat früher über diesen Verlust nie gesprochen und wenn, dann sagte er, es mache im nichts aus... was natürlich totaler quatsch war. Er musste zu dieser Zeit auch seine Mutter auffangen, die auch bis heute mit der Trennung nicht fertig wird ... also eine total unaufgearbeitete Geschichte - könnte noch einen Roman dazu schreiben. Hatte ihm auch schon mal vorgeschlagen, seinem Vater einen Brief zu schreiben und ihm einfach zu sagen, was er ihm angetan hat. Er konnte sich bisher dazu nicht aufrappeln, vielleicht im Zuge der Therapie.

Er ist Soldat und daher "darf" er auch nur zu BW-Ärzten. Ich selber bin in sehr guter homöopathischer Behandlung und habe ihm oft schon angeboten, dass er auch mal dort um Rat fragen soll. Es hat leider nicht gefruchtet. Ich glaube, es ist eine Kombination aus tatsächlich großem selischen Leid und auch körperlichen Fehlfunktionen. Er hat sich immer ungesund ernährt... und und und.

Und das mit der Nähe ist so ne Sache. Du hast sicher Recht, da gibts zwei Seiten. Ich glaube daher, dass es ganz gut ist, wenn er mal ne Weile auch räumlich weg ist. Dann können wir uns beide drüber klar werden, ob es nicht doch besser ist, in Zukunft auch räumlich getrennte Wege zu gehen. Muss ja nicht weit sein... Es gibt viel zu tun!

LG
Catinka
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Yolande
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 2. Feb 2012 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Catinka,

wenn er Soldat ist, war er sicher auch in dem ein oder anderen Einsatz? Das kann natürlich auch seinen Seelenzustand erklären. Wieso muss dein Freund denn zu einem BW-Arzt? Die BW geht doch nicht mit, wenn er zum Heilpraktiker geht. Gut, er muss es halt zahlen, ich auch, aber es kostet ja nicht die Welt. Eine Freundin von mir versucht seine Jahren schwanger zu werden, sie hat Hormontherapie versucht etc., eben so gut wie alles, was die Schulmedizin hergab. Nichts klappt. Sie ging zum HP und zwei Monate später war sie schwanger.
Egal, das nur am Rande. Ich würde deinem Mann nur zu einem solchen Brief raten, wenn er die Antwort, meist keine, verkraften kann. Im Grunde hat der Vater ja auch die Mutter verlassen und nicht ihn - wer weiß, was da wirklich vorgefallen ist, dass der Vater seinen Sohn nicht mehr beachtet grüßt. Möglicherweise hat ihm die Mutter offenbart, dass es gar nicht sein Sohn ist...Das sind jetzt nur blödsinnige Spekulationen, aber ich will damit sagen, dass die Mutter in ihrem Herzschmerz um die Trennung dem Sohn vielleicht auch nicht die ganze Wahrheit sagte und sie sicher eine Teilschuld an der Trennung trägt. Wie dem auch sei, ich nehme an, er ist ähnlich alt wie du. Was soll er mit einem Brief bezwecken? Dem Vater vorzuwerfen, was er ihm angetan hat, dass macht deinen Mann nicht glücklicher. Es wird ihn allenfalls kurzfristig befreien von einer inneren Last, aber sein Bedürfnis, nämlich die Liebe des Vaters, wird er damit nicht erreichen. Es wäre besser für seinen Genesungsprozess, wenn er seine Situation und seine Vergangenheit als solche akzeptiert, ihr aber keinen Raum mehr bietet, in seiner Gegenwart zu wüten. Na ja, du verstehst schon, was ich meine. Wie ist es denn für die Kinder, ihn so traurig zu erleben?
LG
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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 3. Feb 2012 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Yolande,

das mit der Heilpraktikerin hat nix mit Geld zu tun - er WILL einfach nicht hingehen! Hab das mit der BW nur gesagt, weil er sich ansonsten die Ärzte nicht wirklich aussuchen kann. In Einsätzen war er natürlich auch - da gibts sicher auch die ein oder andere "Leiche" im Keller...
Als ich meinem Mann zu dem Brief an seinen Vater geraten habe, ging es mir vordringlich darum, dass er sich überhaupt mal damit auseinandersetzt und sich seinen Schmerz mal von der Seele schreiben könnte. Aber, wie gesagt, bisher war er nicht dazu bereit. Sicher hat auch seine Mutter einen Anteil an der Trennung, aber das rechtfertigt m. E. nicht, dass sich ein Vater ohne Kommentar einfach nicht mehr um sein Kind kümmert.. Aber das ist ein anderes Thema. Und natürlich muss er es akzeptieren wie es ist, aber ich glaube zum jetzigen Zeitpunkt kriegt er das ohne Hilfe nicht hin... er hat es einfach zu lange verdrängt.
Nun ja, es ist wie es ist. Er weint, kriegt den Tag kaum geregelt, ist traurig, hat Angst. Und ich? Stehe wieder da wie der Fels in der Brandung und muss den ganzen Kram irgendwie am Laufen halten. Und natürlich meinen Kindern einen halbwegs normalen Alltag sichern.
Dass sie ihn so traurig sehen, verunsichert sie total. Der Große ist aufgekratzt, kann kaum ruhig sitzen, aufgedreht und versucht permanent gute Laune zu verbreiten. Die kleine reagiert mit anhaltenden Bauchschmerzen. Ich glaube, sie merkt, dass etwas nicht stimmt, kann es aber nicht richtig einordnen...

Du kannst Dir denken, dass das jetzt (mein Gemütszustand ist ja aus bekannten Gründen grad nicht der beste) für mich eine echt Sch... .Situation ist. Muss sehen, dass ich für mich und die Kids ein paar Freiräume schaffe, wo sie (wir) etwas unbeschwerter sein können, als momentan zu Hause.

Im Prinzip ist es mit depressiven Menschen ähnlich, wie mit den abhängigen. Sie müssen von selbst erkennen, dass sie Hilfe brauchen und sie auch annehmen, wenn sie ihre Situation ändern und verbessern wollen. Deshalb muss er wohl die nächsten Schritte auch alleine machen. Ich glaube, ich tu ihm keinen Gefallen, wenn ich ihm alles abnehme.

Schön, dass ich auch darüber hier mal schreiben konnte. Merke, dass mir das doch immer wieder gut tut! Danke!

Liebe Güße
Catinka
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