nach Entgiftung schon fast wieder drauf. Frage des Willens?!

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Catinka0472
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Anmeldungsdatum: 12.12.2011
Beiträge: 430

BeitragVerfasst am: 3. Jan 2012 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Liiesbeth,

kann mich Yolande nur anschließen.
Sag mir bitte einen Grund, warum Du es nicht wert sein solltest!
Diese Gedanken sind mir nicht fremd, mein Freund hat sie auch laufend.

Aber glaub mir, es lohnt sich, für DICH zu kämpfen. Mit jedem kleinen Schritt wirst Du Dir neue Freiheiten erkämpfen und das Leben wird lebenswerter sein.
Nur musst Du Dich auf den Weg machen!
Und kleine Rückschläge gehören zum Leben dazu (auch wenn man nichts mit Drogen oder Borderline zu tun hat). Aber die zu überwinden, macht uns wieder stark für den nächsten Schritt.

Liebe Liiesbeth, bitte gib Dich nicht auf!
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft dabei!

Alles Liebe
Catinka
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Liisbeth
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 18.08.2011
Beiträge: 37

BeitragVerfasst am: 3. Jan 2012 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Awww nerv.

Ich hab euch Beiden Lieben eben so einen langen Text verfasst- weg isser. Nunja. Also falls ihr Euch fragt, warum ich mir selbst nicht genug wert bin (so vermessen es klingen mag, das ist mir bewusst (und darunter leide ich auch). ich würde einem Menschen mein Leben schenken, der jung ist und voller lebensfreude, Neugier und Kraft).

Um so ein Selbstbild zu entwickeln, brauchts viele Verletzungen und viele Jahre. Kennst Da ja bestimmt auch einiges bei deinem Freund, oder mag er da nicht drüber reden (ich rede mit den wenigsten darüber).

Und die Farce ist ja- eigentlch habe ich gar kein Selbstbild. Da sind, mitten in der tiefen leere, aaber groß und mächtig, zwei Wesen, die sich ständig bekämpfen, Du kannst sie Engel und Teufel nennen oder Gut und Böse. Und sie haben Dich gespalten, und jeder zerrt und zieht an Dir, um ihm nun endlich die absolute Macht zu überlassen.

Klar ist kein Mensch nur Gut oder Böse. Aber mir fehlt das Maß und die Idee, wie ich das beides vereinen kann.

Es bringt einem immer wieder in Zuständie, die man kaum aushalten kann.

LG und danke Euch

Lisbeth
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frau holle
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2012 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ach lisbeth, das das totaler blödsinn ist, das du nichts wert bist, das weisst du mit sicherheit auch selber, schau mal tief in dich rein.
Denn es gibt immer wieder momente wo man sagt, das man nichts wert ist, was aber blödsinn ist.
Schau, sogar ICH selber sage zu jedem, (wenn dies angebracht ist), das ICH auf keinen fall, selber mit mir leben möchte oder könnte.
Aber bin ich deshalb nichts wert?
Du siehst, diese aussage ist total normal, stimmt aber im großen und ganzen nicht.
Alles klar?
Jeder mensch hat gute seiten und bei den meisten ist diese seite, größer ausgeprägt, als das NICHTS gutes in einem steckt Exclamation
Das was du als farce bezeichnest ist ganz einfach zu erklären: das ist die DROGE auf der einen seite und auf der anderen steht DU.
Das du dabei hin und hergerissen wirst ist auch normal.
Du musst nur der droge zu verstehen geben, (u das schafft man wenn man wirkl will) das sie zumindest
heute keine chance hat, dich zu manipulieren. Morgen ist ein neuer tag.
Das wenn du tag für tag machst, wirst du merken, das irgendwann keiner mehr am rumzerren ist.
Das ist jetzt nur ein tip, wie ich es geschafft habe, wieder mit mir selber etwas besser klar zu kommen. Vielleicht hilft es dir ja auch.
Ein versuch ist es allemal wert, finde ich.
Also raus aus dem selbstmitleid.
Denn mit dem, kann man schon, mit recht, dran verzweifeln.
LG und alles gute
Frau Holle
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2012 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Frau Holle,

dein Beitrag klingt genauso wie du bist...eine Kämpfernatur, jemand der sich mal gehen lässt, aber wieder aufsteht, jemand der zu dem steht, was er ist. Ich glaube, das Problem von Liesbeth ist da gravierender. Wenn sie wirklich Borderline hat und es klingt fast so, dass ist es nicht so einfach, aufzustehen, weil man das, was man an negativen Gefühlen entwickelt als wahr empfindet. Man kann sich das kaum vorstellen, dass jemand mit Mitte 30 so orientierungslos ist, aber gerade bei den Borderliner ist es ja so, dass das verletzte innere Kind irgendwo steht und nicht weiß, wohin.

LG
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frau holle
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2012 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ja yolande, da gebe ich dir recht.
Ich versteh wirklich noch nicht sehr viel über das borderline.
Aber denoch kann man bestimmt auch mit dieser krankheit, auch im guten zu sich sprechen.
Das hat auch meiner meinung nach, mit stärke zu tun, da hast du auch recht.
Aber kann man das wirklich nicht als borderliner tun?
Muss man sich dieser krankheit wirklich hilflos ausliefern?
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CrazyMan
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2012 01:09    Titel: Antworten mit Zitat

Du hast vermutlich nicht viel Selbstbestätigung seitens deiner Eltern erhalten? Waren Loben und mal in den Arm nehmen eher selten? Es prägt doch sehr der Einfluss derjenigen, die einen groß ziehen. Nicht alles kann auf die Eltern geschoben werden, damit würde nur alle Verantwortung fortgeschoben werden. Denn jeder Mensch ist im Grunde selber verantwortlich dafür, was er tut, was er denkt - auf von sich selbst. Es ist schwer, es ist aber möglich, früheren negativen Einflüssen entgegen zu wirken.

Wie du schon selber geschrieben hast, überkommt dich oft ein Gefühl von Wertlosigkeit und Selbstzweifel. Dahinter stecken fest eingefahrene Verhaltens- und Gedankensmuster. Wie wäre es, wenn dir zukünftig Hilfe angeboten wird, aktiv zu denken 'Das ist schön und ich nehme es gerne an, ich werde von anderen akzeptiert und geliebt. Ich bin ein liebenswerter Mensch!' Das klingt vielleicht albern für dich, aber wie alber ist erst das, was sich inzwischen so tief in dein Unterbewustsein gegraben hat, so dass es nur noch ein Gefühl ist, einst gefördert durch negative und alberne Gedanken? Wirkst du aktiv negativen Gefühlen mit positiven Gegensätzen entgegen, wird das irgenwann nicht mehr notwendig sein, dann werden sich diese positiven Gedanken in positive Gefühle gewandelt haben, die du anstatt der negativen empfinden wirst. Ein Versuch ist es doch wert, oder? Kostet sogar nichts!

Du solltest dir vielleicht auch mal vor Augen halten, wieviele Menschen andere täuschen, so dass von außen ein Bild von Größe und auch von Wert entsteht. Es gibt darunter Menschen, die Mörder und Verbrecher sind, dennoch ein Bild von Selbstsicherheit vermitteln. Warum solltest du dich also klein und wertlos fühlen?
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2012 09:05    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, liebe Frau Holle, man muss sich dieser Krankheit auf gar keinen Fall hilflos ausliefern, aber das ist vermutlich eben eine Frage des Charakters, des Temperaments. Viele Borderliner sind so stark in ihrem Inneren verletzt, dass sie sich diesem Schmerz so stark hingeben und kaum noch aufstehen können, zumindest nicht dann, wenn die negativen Gefühlen die positiven dominieren. Menschen mit normaler bis hoher Intelligenz schaffen es meist, im Erwachsenenleben gut damit zurecht zu kommen bzw. Strategien zu entwickeln, ihrer Störung durch andere Handlungsweisen zu kompensieren...Drogen nehmen ist eine Alternative von vielen, wenn auch eine schlechte. Andere arbeiten viel oder treiben Extremsport. Die Palette an Möglichkeiten ist dabei unendlich. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man sich versucht, mit seinen Verletzungen zu versöhnen, traumatische Erlebnisse erkennt und anerkennt, sich aber nicht von ihnen zerstören lässt und das hat was mit Stärke zu tun. Sich mit der Vergangenheit zu versöhnen, sich und alles, was passiert ist als Gegeben anzunehmen und dann aber bewusst die Entscheidung treffen, dass man von nun an selbst über sein Leben und seine Gefühle bestimmt, dass man eben nicht jenen, die es zerstört haben weiterhin die Macht über seine Zukunft gibt. Jeder Borderliner würde mir jetzt liebend gern eine scheuern, weil ich das so schreibe, als wäre es leicht für den Betroffenen. ich weiß, dass es das nicht ist, aber es ist eben möglich, wenn man aufhört, ständig über die Vergangenheit zu lamentieren.
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2012 09:11    Titel: Antworten mit Zitat

Selbst wenn jemand durch Missbrauch zu der Störung gelangt ist, dann ist das wirklich ein furchtbares, schreckliches, traumatisierendes Erlebnis, aber es liegt an jedem Einzelnen zu entscheiden, wie viel Raum er diesem Monster in seiner Zukunft geben möchte. Sich immer wieder daran zu erinneren, immer wieder zu trauern, sich zu bedauern, macht die Sache zum einen nicht rückgängig und lindert auch nicht den Schmerz. Das ist leider so!
Deshalb kann ich nur jeden ermutigen, in den Spiegel zu schauen, sich so anzunehmen wie man ist, sich selbst zu lieben und sich zu verteidigen, nicht zuzulassen, dass andere einem wieder und wieder in die Fresse spucken! Oft ist es ja so, dass man darüber traurig ist, dass niemand das eigene Leid erkennt und einen eben nicht bedauert und das macht einen noch viel trauriger, aber auch da kann ich jeden nur dazu einladen, sich selbst so liebevoll und pfleglich zu behandeln, dass man das nicht von außen braucht. Die damit gewonnene Freiheit allein ist es wert.
LG
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frau holle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

@ yolande
Stell dir vor ich habe so einen selbsttest gemacht, ob ich auch in der gefahrengruppe liege, diese krankheit selber zu bekommen oder scho habe.
Das testergebnis lautet: ja, ich bin selber leicht borderliner <--sagt man das so? und wusste es gar nicht.
Ich stell mir nun vor, das diese krankheit sehr weit verbreitet ist und anscheinend es viele verschiedene formen davon gibt.
Denn ich hätte von mir selber niemals gedacht, dass ich den hang zum borderline habe.
Deshalb halte ich nun auch auf meine meinung fest.
Denn wenn man sich nicht dauernd, selber bemitleidet und da ist es egal ob borderliner ist oder nicht, dann geht es jedem menschen schlecht.
Davon bin ich nun überzeugt.
Aber trotzdem danke für die erklärung. Ohne dem wäre ich nie auf die idee gekommen, mich selber zu testen, ob in mir auch diese krankheit schlummert.
Hier mal der link dazu, falls es jemanden interessiert
http://www.borderline-borderliner.de/selbsttest/borderline-selbsttest.htm

Aber Lisbeth, ich möchte dich jetzt nicht ins lächerliche ziehen. Ich nehme diese krankheit nach wie vor ernst.
Nur denke ich, wenn man positiv (auch wenn man sich zu anfagst damit schwer tut und zwingen muss) denkt, dann kann man auch mit sich selber klar kommen.
Versuch es doch einfach.
Vieles ist reine kopfsache. Vllt gehört das ja auch dazu.
Sag einfach jeden tag zu dir: "Hallo" oder so.
Also ich finde dich nett Wink Exclamation
LG
Frau Holle
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, Frau Holle, ich bin ganz deiner Meinung. Dass es jedem Borderliner absolut helfen würde, die Welt etwas positiver zu betrachten. In einer akuten Phase ist das sicher nicht möglich, aber die akute Phase könnte man umgehen, in dem man sie nicht zulässt. Es ist wirklich erstaunlich, wie die Psyche sich auch selbst heilen könnte, wenn wir das zulassen.

Und was ich dir noch sagen wollte...ich habe den Test auch gemacht und habe sogar mit hoher Wahrscheinlichkeit Borderline, laut dem Text. Ich bin mir 100ig sicher, kein Borderline zu haben und auch, dass du es nicht hast. Sei froh!

LG
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Rina
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 02.01.2012
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 16:01    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich persönlich halte von diesen Selbsttest absolut gar nichts. Dort wird jede durchschnittliche Frau einige Symptome finden, die auf sie zutreffen. Ist man dann noch Suchtkank, oder leidet an anderen psychischen Erkrankungen kann man sich fast sicher sein, dass die Punktzahl reicht, um sich als Borderliner einzustufen.

Borderline ist eine Modediagnose und pauschalisiert meiner Meinung nach viel zu sehr, ich halte das für gefährlich und absolut nicht zielführend.
Ich zweifele die Diagnose an sich an. Wie oft in der Psychiatrie, ist es für die Ärzte eine praktische Schublade für meist Frauen mit mehreren psychischen Störungen. Gut ich muss zugeben, dass ich die ganze Psychiatrie, wie sie heute betrieben wird, ablehne, habe da leider schon einige, teilweise echt beängstigende Erfahrungen (stationär) gemacht und eine Hilfe wars absolut nicht.

Bei mir war ist es so, dass ich seit ich denken kann unter Depressionen litt und dann kamen mit 17 noch schwere Panikattacken hinzu, was damals auch aus lauter Verzweiflung oft zu Selbstverletzungen fühlte. Eine Borderlinestörung wurde damals jedoch nie diagnostiziert. Als dann lange später die Drogen dazu kamen lautete die Diagnose plötzlich immer Borderlinestörung, obwohl ich mich in vielen Dingen da gar nicht wiederfinden.

Ich kann persönlich damit nicht leben, das man von den Ärzten und auch der Gesellschaft doch sehr stigmatisiert wird. Habe z.B. für ein Gutachten (war sehr wichtig für mich) eine Urinprobe beim Psychiater abgegeben, hatte zu der Zeit nur Gras geraucht, es ging aber nur um die Frage, ob ich noch auf Opiaten bin.
Der Artzt, der mich einmal für ca. 10 Min. gesprochen hatte, hat dann vergessen die Probe auf Opiate testen zu lassen, darum ging es ja eigentlich nur, und sagte mir ins Gesicht, dass Borderliner ihr Umfeld immer manipulieren und wenn ich Gras rauche, was ich auch nie bestritten habe, dann sicher auch Opiate konsumiere. Er hat dann auch ins Gutachten geschrieben, dass er recht sicher ist, dass ich weiterhin Opiate nehmen. Die Chance zu einer weiteren UK hat er mir gar nicht erst gegeben. Durch diese Geschichte wäre ich fast in der Grundsicherung gelandet und meine beruflichen Pläne mußte ich um ein Jahr verschieben.

@Liisbeth, es tut mir echt Leid, dass es Dir so schlecht geht und ich hoffe, dass Du Wege findest mit dem Chaos der Gefühle fertig zu werden. Vieles was Du schreibst kommt mir auch sehr bekannt vor und versuch fest dran zu glauben, dass es nur besser werden kann, auch wenn es noch so schwer fällt.
Du hast doch wie jeder auch Talente und Begabungen, vielleicht kannst Du ja da ansetzen und schaffst es Dir selbst zu zeigen, dass Du genauso wertvoll bist wie alle anderen. Deine Erfahrungen machen Dich vielleicht auch mitfühlender als andere, glaub mir, man kann auch Gutes aus dem Schlechten ziehen.
Hast Du denn im Moment irgendwelche persönliche Ziele? Irgendwas das Dir wichtig ist, auf das Du hinarbeiten kannst?

Gerade gestern hatte ich auch seit langem das erste Mal wieder diesen unerträglichen inneren Druck (mußte zum Gerichtsvollzieher um die Hand zu heben und meine finanzielle Situation macht mir grad große Sorgen und auch sonst gibts da einige Baustellen). Wäre am liebsten zum nächsten Dealer gegangen um endlich diese schrecklichen Gedankenloszuwerden, alles sah so aussichtslos aus. Ich neige dann auch schnell zu Selbstmordgedanken, aber inzwischen versuche ich einfach so eine Zeit durchzuhalten und hoffe, dass ich das Leben bald wieder optimistischer sehen kann. Funktioniert natürlich auch nicht immer. Aber selbst wenn ich dann zu Drogen greife, fange ich am Tag danach halt wieder von vorne an.

Das ist so ein Verhaltensmuster, das man schwer durchbrechen kann. Die kleinsten Schwierigkeiten führen zu Selbstzweifeln und dem Drang alles hinzuwerfen, aber ich hoffe, dass man sich da auch wieder umkonditionieren kann.

Mir hat es sehr geholfen mich von Menschen, die mich runterziehen und mir immer wieder sagen wie wertlos ich bin (bei mir war es vor allem mein Vater) einfach zu distanzieren.

Ich habe auch lange Zeit zich Antidepressiva durchprobiert, die zwar die Tiefs auffangen, aber einem auch alle positiven Gefühle nehmen (mal abgesehen davon, dass man noch unglücklicher wird, wenn man 20kg zunimmt), seit ich davon weg bin geht es mir auch um einiges besser. Klar die Tiefs sind oft unerträglich, aber dafür entschädigen mich die guten Tage. Auch habe ich wieder die Motivation gehabt mein Leben in die eigene Hand zu nehmen. Das soll natürlich jetzt kein Votum dafür sein Medikamente einfach abzusetzten, aber für mich hats funktioniert ich werde das Teufelszeug nie wieder anrühren.

Habe mich auch entschieden arbeiten zu gehen, gegen den Rat meiner Ärzte, ich glaube das war auch ein guter Schritt. Ist zwar nicht immer einfach, aber mein Motto wenn mal wieder alles scheiße ist lautet "nicht denken, einfach machen", nicht falsch verstehen, ich versuche damit einfach aus endlosen Gedankenkreiseln rauszukommen, die meist eh zu nichts führen.

Alles gute für euch alle
Rina
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Rina
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 02.01.2012
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

Yolande hat Folgendes geschrieben:
Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man sich versucht, mit seinen Verletzungen zu versöhnen, traumatische Erlebnisse erkennt und anerkennt, sich aber nicht von ihnen zerstören lässt und das hat was mit Stärke zu tun. Sich mit der Vergangenheit zu versöhnen, sich und alles, was passiert ist als Gegeben anzunehmen und dann aber bewusst die Entscheidung treffen, dass man von nun an selbst über sein Leben und seine Gefühle bestimmt, dass man eben nicht jenen, die es zerstört haben weiterhin die Macht über seine Zukunft gibt. Jeder Borderliner würde mir jetzt liebend gern eine scheuern, weil ich das so schreibe, als wäre es leicht für den Betroffenen. ich weiß, dass es das nicht ist, aber es ist eben möglich, wenn man aufhört, ständig über die Vergangenheit zu lamentieren.


Da gebe ich Dir uneingeschränkt recht, es ist nicht einfach mit solchen Dingen abzuschließen, aber unumgänglich, wenn man sein Leben selbstbestimmt führen möchte.

So, jetzt hab ich doch mehr geschrieben als ich wollte, ich wollte niemanden zutexten.

Gerade bei Borderlinern sind es ja meist die Eltern, die einfach nicht in der Lage waren einem Vertrauen und Liebe zu zeigen, aber man darf auch nicht vergessen, dass die oft ähnliches in ihrer Kindheit erlebt haben und einfach nicht anders können. Da helfen keine Schuldzuweisungen, es ist wie es ist und damit muss man leben lernen und sich eigene Strategien schaffen, dass zu lernen, was man in der Kindheit verpaßt hat, wie z.B. auch stolz auf sich zu sein, sich selbst wert zu schätzen etc.
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silvi
Anfänger


Anmeldungsdatum: 10.01.2012
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2012 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Lisbeth,

du solltest einfach einen cut machen, und deinen kompletten Freundeskreis wechseln. So lange du zu diesen Leuten kontakt hast, wirst Du immer gefahr laufen das dir einer was anbietet oder schenkt. Ich weiß das es schwer ist, aber wenn du es wirklich willst kannst du es auch schaffen. Ich weiß ja nicht ob du arbeitest, aber das ist auch etwas was dich von den hirnf... ablenkt, außerdem kannst du so auch "gescheite" neue Leute kennen lernen. Da weiß keiner was von deiner Vorgeschichte und treten dir ganz unvoreingenommen gegenüber. Handynr. wechseln und solltest du doch nochmal jemanden begegnen, dann geh einfach schnell weiter, sag keine Zeit und gut ist. Es wird anfangs ein bischen schwer sein, aber wenn du es willst dann schaffst du es auch. Ich hab es auch geschafft. Kopf hoch wird schon alles gut werden.

LG Silvi
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Sorgenkind
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 593

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2012 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Ich bin etwas entsetzt.
@ Yolande und Fr.Holle
Ich gebe euch zwar recht das nicht jeder der diesen seltsamen Test als Borderliner "besteht" auch wirklich Borderliner ist. Aber Fakt ist das 2 Prozent der Bevölkerung unter Borderline LEIDEN !
Zum einen ist es so das die Symtome nicht bei jedem gleich sind und vor allem ist die Ausprägung der Krankheit sehr unterschiedlich.
Es gibt gute Behandlungsmöglichkeiten für Menschen die nicht den schlimmsten Grad der Erkrankung haben. Andere gelten als Therapieresistent.
Und warum ?
Weil sie einfach so massiv sprunghaft in ihrer Gefühlswelt sind das sie die positiven Seiten NICHT WAHRNEHMEN !
Und das ist eine sperre die mit ein bisschen gutem Willen eben nicht mal eben überwunden werden kann.

NIEMAND kann sich vorstellen wie es ist wenn er nicht selber so ein verschobenes Selbstbild erlebt hat !

Und Rina, so gut ich auch verstehe das du nicht an die Diagnose glaubst, grade weil sooo viele in die Schublade gesteckt werden, bin ich doch sicher selber Borderline zu haben.

Und auch wenn ihr im Grunde nur Hilfreiche Tips geben wollt, kommt das bei mir fast als HOHN an.
Ja schlechte Tage hat jeder. Aber Borderline ist viel mehr als nur ein schlechter Tag .

Auch wenn in meiner jugend nicht alles toll war, habe ich heute ein meist gutes Verhältniss zu meinen Eltern. Und es geht keinenfalls um Schuldzuweisung oder so.

Das ich heute Emotional Instabil bin ist eine Tatsache ! An der ich mal mehr mal weniger arbeiten kann.

Und ich bitte euch mit dingen wie "denk positiv" vorsichtig zu sein. Denn genau da fängt das Problem Borderline an.
Es ist uns in einer akuten Phase nicht möglich Dinge Positiv zu sehen. (wenn wir auf die positiven Dinge nicht hingewiesen werden)


http://youtu.be/nKVE4OFdU6A

evtl hilf das zum Verständniss.

so long
Sorgenkind
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Sorgenkind
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 24.03.2011
Beiträge: 593

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2012 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Liisbeth,

Ich kann sehr gut nachfühlen wie es dir geht. Denn wie du bereits gelesen hast, sieht meine Gefühlswelt genauso schwarz/weiß aus wie deine.

Aber ich möchte dir ein wenig Hoffnung geben. Ich bin 6 Monate nach meiner Therapie auch kurz Rückfällig gewesen. Aber nach 2 Monaten habe ich den "wochenendkonsum" einstellen können und nun gestern auch aufgehört zu kiffen.
Ich möchte mich jetzt ausschließlich mit der bekämpfung der Borderline beschäftigen. Und das geht einfach nicht wenn irgendein Konsum im Vordergrund steht.
Ich kann verstehen das es dir immer wieder schwer fällt an den schwarzen Tagen nicht zu Konsumieren oder dir selbst zu schaden/dich zu verletzen. Auch ich habe etwas Angst vor den kommenden Wochen. Denn bei mir ist es auch so das ich mit dem Ritzen in cleanphasen die größten Probleme habe.

Ich habe einen Notfallplan mit meinen Skills. Und hoffe ganz einfach das ich möglichst gut damit auskomme. Und wenn´s kritisch wird, habe ich nun auch Freunde (clean) die mir helfen können . Ich habe sogut wie alle Kontakte zur szene abgebrochen. Und auch ich vermisse sie nur selten.

Ich wünsche dir ganz viel Glück bei dem Kampf mit dir selbst. Auch ich möchte dir sagen das du eine tolle Art zu schreiben hast und ich dich mag obwohl wir uns fremd sind.
Alles gute vom Sorgenkind
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