Mein Mann ist in die Tablettensucht gerutscht

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Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2012
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2012 23:15    Titel: Mein Mann ist in die Tablettensucht gerutscht Antworten mit Zitat

Hallo liebe User,

ich bewege mich zum ersten Mal in Bereich Sucht / Tablettensucht und habe keinerlei Erfahrung. Ich versuche mich in die Materie einzubringen, um zu wissen wie ich mich verhalten soll, wie ich helfen kann usw.

Nun aber zum Punkt:

Mein Mann ist vor fast 10 Jahren dem Valium verfallen. Sein Bruder hatte sich das Leben genommen und seine Mutter ist an Krebs verstorben. Seine ganze Familie ist irgendeiner Sucht verfallen. Daran habe ich gesehen, dass Sucht nicht nur eine soziale Schicht betrifft - alle sind erfolgreich und tragen seit Jahren ihre Sucht mit sich.

Er hatte dann eine Therapie gemacht und war 6 Jahre clean. Vor 2,5 Jahren folge die erneute Sucht. 4 Monate hatte er die Therapie durchgemacht. Leider hatte er in diesem Klinikum falsche Leute kennen gelernt. Unter anderem jemanden, der scheinbar einiges dran gesetzt hat, meinen Mann wieder in die Medikamtensucht zu holen - er selbst nimmt diverse Tabletten zu sich. Ich wusste davon nichts und darum hatte ich nichts gegen diesen Kontakt unternommen.

Dann fing es auf einmal an, dass er antriebslos wurde. Er konnte sich nicht mehr um seine Firma kümmern. Depressionen kamen und immer wieder ein auf und ab der Gefühle. Er ging zum Arzt, dieser verschrieb ihm Subutex, damit sein Verlangen nach Medikamenten ihn nicht überrennt. Er nahm die Tabletten ca. 4 Wochen. In der Zwischzeit suchte ich nach einer Klinik, die ihn aufnehmen könnte. In Berlin ist alles überfüllt und die Wartelisten für Depressionserkrankte sind lang. In den 4 Wochen verlor mein Mann die Kontrolle über die Dosierung. Endlich kam er in einer Privatklinik einen Platz, um den ich wirklich kämpfen musste, weil wir in unserer Versicherung kein Einbettzimmer hatten. Das verlangte aber die Klinik. Er war 2 Wochen da. In dieser Zeit kam sein vermeindlicher Freund in die Klinik und gab ihm Tramal.
Das hatte mein Mann heimlich weiter genommen.

Zu Weihnachten kam seine Schwester zu Besuch, die selbst einmal Valium genommen hatte, angeblich aber seit 2 Jahren clean ist.

Vor 4 Tagen beichtete mein Mann, dass er von ihr 2 Tabletten Valium genommen hatte. Seitdem ist endgültig nichts mehr so, wie es mal war. Ich sehne mich unendlich nach unseren alten Zeiten. Wo etwas kein Thema war und wir als Familie funktioniert haben. Er ist der Sucht wieder verfallen, nimmt aber angeblich keine Stoffe derzeitig. Wir suchen wieder einen Klinikplatz.

Ich habe keine Ahnung wie ich mit ihm umgehen soll. Ich habe Angst ihn an die Drogen zu verlieren. Ich möchte ihm helfen. Ich möchte nicht den Vater meiner 2 Kinder verlieren. Er ist sehr warmmütig und völlig unsicher - und verzweifelt. Er spaziert nun den 2. Abend durch die Gegend und ich habe keine Ahnung was ich ihm glauben soll und kann.

Kann man denn nach 2-maliger Einnahme einer alten Sucht verfallen? Sollte er bis zum neuen Kliniktermin Subutex nehmen, damit das Verlangen nach Valium gestoppt wird?

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr ein paar Zeilen schreiben könntet. Ich fühle mich hilflos, weil ich diesen "Gegner" nicht kenne und die Angst groß ist, dass mein Mann mich aus Angst anlügt.

LG
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Juwela
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.01.2012
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 04:47    Titel: Hilfe von mir Antworten mit Zitat

Hallo,

ich bin zwar erst seit ca. einer Stunde hier angemeldet, kenne mich aber durch meine eigene Sucht mit der Thematik aus.

Ja, man kann auch nach 2malliger Einnahme wieder einer alten Sucht verfallen.

Ich will dir keine Angst machen aber dass ist ja das tückische und hinterlistige der Suchtkrankheit.

Ich kenne selber sehr viele Leute aus meinem Umfeld, welche alle mehrere Jahre konstante Cleanzeiten aufweisen können, nun aber wieder z.B. im Programm oder auf Drogen sind.

Als Süchtiger bist du eigentlich nie "geheilt".

Jeder neue Tag ist eine neue Hürde die man überwältigen muss.

Dass er nun schon den zweiten Abend nachts bzw. abends spazieren geht ist auch kein gutes Zeichen. Vielleicht wohnt jemand in der Nähe zu dem er gehen kann und "Stoff" besorgen kann? Denn wenn ihr auf dem Dorf bzw. Kleinstadt wohnt stehen die Dealer ja nicht so auffällig auf der Strasse wie z.B. in Frankfurt im Bahnhofsbereich.

Aber vielleicht wollte er seinem Ärger doch einfach nur Luft machen und hat wirklich nichts gemacht bei seinem "Spaziergng"?

Das kann ich dir leider nicht beantworten.

Auch die Frage ob ihr die Zeit bis zur Privatklinikaufnahme mit Subutex überbrücken sollt kann ich nicht sicher beantworten, da ich ja kein Arzt bin.

Ich wünsche dir trotzdem viel Kraft für dich und deinem mann und ich wünsche dass alles gut wird bei euch!

Liebe Grüsse, Tanja
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Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2012
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 07:28    Titel: Sein Kommen und Gehen Antworten mit Zitat

... Danke für Deine Antwort. In der Nacht ist er nur noch unterwegs. Er kommt nur kurz rein und ist dann auch schon wieder weg. Er macht komische Sachen und redet verunschichert. Wenn ich Ihn aufhalten will, wird er sauer. Er nimmt doch was! Oder? Es sagt er läuft so viel weil er einen Entzug durchmacht und nicht schlafen kann. Das ist doch blödsinn, oder? Wenn ich mir hier durchlese was andere durchmachen, kann das doch bitte nicht sein Entzug sein?! Ich glaube er flüchtet vor mir - vor meinen Fragen. Ich habe Angst, dass er mir abrutscht. Vor allem will ich unter keinen Umständen, dass unsere Kinder was mitbekommen. Da er kaum noch da ist und nur noch auf sich konzentriert ist, bekommt unsere "große" bestimmt was mit. Allein aufgrund dessen kann ich ihn nicht bedingungslos begleiten. Aber noch sind wir nicht an dem Punkt wo ich ihn aufgebe. Ich frage mich jedoch, ob es eigentlich besser für ihn wäre, wenn ich ihn jetzt sich selbst überlasse. Bis zu dem Punkt, wo er auf mich zukommt und zu seiner Sucht steht. Er streitet ja alles ab. Was meint ihr?
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Juwela
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.01.2012
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 09:15    Titel: ... Antworten mit Zitat

Also deiner Beschreibung nach denke ich auch dass er wieder was nimmt. Wie du sagtest sei er ja eine weile lang "clean" gewesen, deshalb denke ich dass er deshalb immer so schnell das Haus verlässt, damit du ihm die Wirkung nicht ansiehst, die nach einer Cleanzeit ja verstärkt auftritt.

Ich möchte aber wirklich keine falschen Behauptungen oder Unterstellungen bereiten. Ich seh das lediglich aus meiner Sicht und meinem Suchtverhalten und den dazugehörigen Erlebnissen bzw. Erfahrungen.

So habe ich das früher auch gemacht, als ich noch bei meinen Eltern gelebt hatte. Nur schnell raus oder schnell hoch in mein Zimmer. Nur nicht irgendwie auffallen. Gut, später wussten sie es ja und da war es dann meist umgekehrt. Wenn ich schön "dicht" war, aber noch die Augen auf bekommen habe, bin auf sie zugegangen - war ich jedoch entzügig dann wollte ich niemanden sehen.

Gut, voll gedröhnt sass ich aber auch nicht neben meinen Eltern, so war dies nun auch nicht.

So nun zu der Behauptung von ihm es sei wegen seinem Entzug:
Also ich weiss nicht was man für einen Entzug auf Valium hat denn ich kenne lediglich nur den Heroin und Methadonentzug - und Methadon ist eindeutig der Schlimmere.

Ich will dann niemanden sehen, würde aber nicht auf die Straße gehen besonders bei den Temperaturen gerade. Denn ich schwitze dann sehr stark, es ist aber kalter Schweiss und mir ist dann auch sehr kalt -> ganz unangenehm. Am Schlimmsten ist jedoch die Unruhe und die Krämpfe.

Also ich denke er nimmt evtl. wieder was und geht dir aus dem Weg weil er sich ja sonst seiner Sucht stellen "müsste" indem er sie vor dir offenbart. Er hat wahrscheinlich Versagensängste da er nun wieder angefangen hat und hat evtl. auch Angst davor dass du ihn fallen lässt und ihm Vorwürfe machen wirst.

Für Angehörige ist das sicher auch schlimm.

Rede doch einfach mal ganz ruihg mit ihm. Erkläre ihm dass du trotzdem noch hinter ihm stehst, ihn unterstützen möchtest etc. und er dir doch aber bitte nun endlich die Wahrheit sagen soll. Du möchtest Klarheit haben.

Oder hast du das schon gemacht?

Naja und was heisst "fallen lassen"?

Angehörige bzw. andere können nie viel tun, so finde ich das jedenfalls, es muss beim Süchtigen selber "Klick" machen -> da hilft leider sogar der/die beste Therapeut/Therapie nicht.

Ich denke, selbst wenn hier jemand sagen würde "Lass ihn fallen bzw. hängen" würdest du es nicht tun. Du hast deinem Mann sicher schon oft geholfen und ich denke da müsste was weitaus schlimmeres passieren. Es ist schon schlimm genug aber ich meine damit wenn er z.B. euer ganzes Gespartes oder so raushauen würde etc.

So ich hoffe dass dir meine Zeilen etwas helfen in dieser schwierigen Zeit und ich wünsche mir dass du bald Klarheit bekommst was Sache ist.

Bis dahin,

Tanja
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Juwela
Anfänger


Anmeldungsdatum: 06.01.2012
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 09:17    Titel: Sorry was vergessen... Antworten mit Zitat

Doch Angehörige können doch was tun... Aber nicht gerade aktiv sondern eher passiv. Sobald ein Süchtiger Schritte einleitet um aufzuhören hilft wenn man ihn begleitet, unterstützt, zuhört etc.

Kleine Dinge eben...

Aber bis diese Erkenntnis kommt, so denke ich nun mal, kann man leider nicht allzu viel tun. Leider.
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Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2012
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 09:39    Titel: viele worte Antworten mit Zitat

...er ist noch immer nicht da und das auto ist weg. ich habe ihm so oft gesagt, dass ich ihn liebe und wir alles schaffen können. er soll nur ehrlich sein.
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Karsi
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Anmeldungsdatum: 24.03.2009
Beiträge: 222

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 10:10    Titel: Antworten mit Zitat

moin zusammen,
also mal von vorne.müsste da einige dinge wissen:dein mann nimmt oder nahm valium.valium ist der überbegriff für alle benzos.vom diazepam bishin zu tavor(lorazepam)
welche benzos nimmt oder nahm er,wieviele(dosis)und wie lange.bei den meisten benzos stellt sich nach 2-4 wochen schon ne körperliche abhängigkeit ein.bei manchen sogar schon nach wenigen tagen.der medizinische sinn benzos zu nehmen sollte den patienten beruhigen,angstgefühle nehmen,manche auch bei krampfanfällen verwendet und wird auch gelegentlich bei schlafstörungen kurzzeitig angewendet und danach langsam ausgeschlichen.
wie du merken kannst ob er weiterhin valium nimmt?eigentlich zu 100% durch ne blutprobe oder ne urinkontrolle beim arzt.da die meisten benzos ne sehr lange halbwertzeit haben müsste er eigentlich nicht immer"unterwegs"sein um dies heimlich zu machen.wenn du abends ne dosis nimmst spürst du in der regel noch am folgetag die wirkung.da er ja hauptsächlich nachts"on tour"ist,spricht für mich auf entzugserscheinungen hin.du kannst nicht schlafen,kaum stillsitzen,ein hinlegen ist schon kaum möglich weil du arme und/oder beine nicht ruhig halten kannst(innere unruhe,zittern).
hast du sympthome wie schweisausbrüche,zittern,depressiv,wehleidig(ich hab manchmal geweint wie n schlosshund),lust und antriebslos und wenn du mal schläfst willste garnimmer aufstehen.agressiv.vor allem wenn du ihn auf den konsum ansprichst.merke dir(aus meiner eigenen erfahrung)ein süchtiger ist immer ein notorischer lügner.wenn er was nimmt,und du es nicht erfahren sollst,wird er dir auf alles schwören ,nix zu nehmen.das gehirn hat nur noch ein gedanke:her mit dem stoff,koste es was es wolle.normales oder rationales denken abgeschaltet...vorallem wenn du entzügig bist.
nur eines ist für mich unlogisch:welcher arzt verordnet subutex(eines der stärksten opiate überhaupt)um vom valium wegzukommen.da isser nachher weg vom valium,aber ist opiatabhängig.einkörperlicher entzug von valium dauert in der regel relativ lange...länger als von opiaten.und ist der körperliche geschafft fängt die arbeit erst richtig an,wenn der kopf nicht loslassen kann.suchtdruck rund um die uhr anfangs.du läufst wie falschgeld rum und denkst nach wo du noch was haben könntest oder was herbekommen kannst.ja und das mit dem tramal ist die gleiche schiene wie subutex.auch n opiat,zwar wesentlich schwächer,aber hart dosiert hörste auch da die englein singen.
wünsche dir und deinem mann aber alles gute um aus diesem teufelskreis zu entkommen.denn mit der zeit wird die dosis immer höher und härter.der mensch verändert sich vollkommen und es wird eine intakte familie zerstören...egal ob arm oder reich.jedenfall wars bei mir so.

alles liebe
karsi
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Yolande
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du nicht willst, dass deine Kinder etwas davon mitbekommen, da schick ihn fort und lass ihn wiederkommen, wenn er sein Problem gelöst hat.
Lass die Fragerei deinem Mann gegenüber, das macht alles nur noch schlimmer. Er wird dir nicht die Wahrheit sagen wollen, einfach weil er sich schämt, davor wieder rückfällig geworden zu sein, davor, dass du es enttarnst und ein bisschen will er sich auch einfach seine Ruhe habe. Ganz egal, ob er rückfällig ist oder Entzugserscheinungen hat, gibt es nichts Schlimmeres für ihn als eine ständig wartende und fragende Ehefrau - das setzt ihn unnötig unter Druck. Ich rede da wirklich aus Erfahrung, denn ich habe genau das getan, weil ich völlig verzweifelt war mit dem Zustand meines Freundes der auch nächtelang nicht nach Hause kam und wenn dann aber erwartete, dass ich ihm glücklich um den Hals falle...was ich nicht tat, sondern fragte, nervte, Druck ausübte...dadurch wurde es aber immer schlimmer, nicht besser. Erst als ich den Entschluss fasste, dass er gehen muss bevor ich verrückt werde, ist etwas passiert. Ich kümmerte mich nicht mehr, er hatte keinen Schlüssel mehr zur Wohnung, durfte seinen Sohn nicht mehr aus der Kita abholen...plötzlich kümmerte er sich selbst um einen Entzug, blieb im Anschluss 2 Monate clean und ist seit 3 Monaten auf Langzeittherapie. Er klingt sehr überzeugt davon, dass er nun clean bleibt, aber zeigen kann uns das nur der Alltag danach. Ich freue mich, wenn er es schafft, rechne aber auch damit, dass er es nicht schafft.
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Yolande
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Und wenn er es nicht schafft, dann wird es meinerseits zur endgültigen Trennung kommen, denn sowas kann ich meinem Kind nicht zumuten. Ich würde mich nicht von ihm trennen, weil ich ihn nicht liebe, sondern weil ich dem Drogenkonsum nichts entgegen setzen kann, weil ich nicht auf der Welt bin, um gegen die Drogen meines Freundes zu kämpfen, weil ich glücklich und fröhlich sein möchte, weil ich mein Leben nicht seiner Sucht opfern will.

Ich wünsch Dir viel Glück
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Anmeldungsdatum: 05.01.2012
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 16:13    Titel: Erfahrung Antworten mit Zitat

[quote="Yolande"Ich rede da wirklich aus Erfahrung...[/quote]

Das klingt bestimmt bescheuert aber genau das brauche ich. Ich brauche Deine Erfahrung. Kannst Du mir mehr schreiben davon?

LG
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Anmeldungsdatum: 05.01.2012
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 16:16    Titel: Re: Erfahrung Antworten mit Zitat

Teilnehmer hat Folgendes geschrieben:
[quote="Yolande"Ich rede da wirklich aus Erfahrung


Das klingt bestimmt bescheuert aber genau das brauche ich. Ich brauche Deine Erfahrung. Kannst Du mir mehr schreiben davon?

LG[/quote]

also alle Beiträge sind hilfreich aber ich würde gern was hören, was eine Frau in meiner Situation dadurch erlebt hat
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Karsi
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Anmeldungsdatum: 24.03.2009
Beiträge: 222

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

moin,
yolandekann das leider nicht so nachvollziehen.du lebst nach dem alten motto: ihn fallen lassen und erst wenn er ganz unten gelandet ist merkt er selber das es nur noch einen ausweg gibt...die ausstieg nach oben...die leiter aus dem drogensumpf.das ist meiner meinung nach komplett die falsche schiene auf der du fährst.ich denke mal das es sich um Teilnehmers mann nicht um den klassischen junkie schlechthin handelt,so einer mit nem hygienedefizit,zahnlos,unrasiert und am bahnhof leute für kleingeld anbettelt.
ich stell mir ihn eigenlich als bodenständigen mann vor,dem man es nichtmal anmerken würde das es was nimmt wenn man es nicht wüsste.
mein arzt,der auch zugleich noch mein freund ist,hatte mich nie fallen lasen,auch wenn er 1000 gute gründe dafür gehabt hätte,da ich ihn ständig, beloge,betrogen und bestohlen hab um an meinen "stoff" zu kommen.er wusste das ich sozial auf normalem niveau lebe,chronisch krank bin,leider zuviele medis nehme,aber soweit alles von familie bis arbeit im griff habe.und bekäm ich nix von ihm,würd ich mir das zeug anderwertig besorgen,wo dann schon der soziale abstieg richtung kriminalisierung anfängt.natürlich gab es oft stress mit ihm wenn ich freitags die 14-tagedosis bekam und ich montags schweisgebadet bei ihm völlig blank auf der matte stand.er regelte alles für mich,rechtfertigte meinen konsum bei der krankenkasse,gab mir zurückgebrachte medis von anderen patienten die zur vernichtung vorgesehen waren oder schrieb mir sogar des öfteren den stoff auf privatrezept was ER dann in die apo holen ging und aus eigener tasche zahlte(10er pkg fentapflaster 100µg~ 400€) er setzte teilweise seine eigene exsistenz aufs spiel um meinen abstieg zu verhindern,was auch im großen und ganzen funktionierte und ich heute zwar noch relativ hoch auf opiate eingestellt bin,aber alles noch im grenzbereich und im rahmen der legalität.zudem kann ich mein leben einigermaßen mit einschränkungen duch meine krankheiten normal leben.lange rede kurzer sinn:
es wird nix bringen wenn sie ihn einfach fallen lässt,da dann der soziale abstieg vorprogrammiert ist...aaaaber,natürlich darf er dies auch nicht ausnutzen und sie sich von ihm quasi "kaputt"machen lassen.etwas mitarbeit und ehrlichkeit,wie vertrauen seinerseits sollte schon vorhanden sein,und nich leben nach dem motto:was solls...frau wirds schon richten.

das ist halt die meinung meinerseits.

haltet die ohren steif und ein schönes WE wünscht euch
Karsi
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Anmeldungsdatum: 05.01.2012
Beiträge: 51

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 16:26    Titel: Gefunden aber kein Happy End Antworten mit Zitat

Erstmal danke ich Euch für Eure Informationen.

Ich hatte heute morgen eine Anzeige bei der Polizei gemacht - die hatten die Suche sofort gestartet. Dann rief er mich an. Er hörte sich schlimm an, ich habe gedacht er liegt gerade in einer Ecke und stirbt. Ich bin losgefahren und habe mit meiner Mutter gesucht. Dann haben wir ihn gefunden. Er war in der Toilette eines Krankenhauses und konnte sich nicht mehr mitteilen. Nun ist er in der Notaufnahme und danach kommt er sofort in eine Entzugsanstalt. Am liebsten möchte ich Ihn entmündigen lassen.
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Karsi
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Anmeldungsdatum: 24.03.2009
Beiträge: 222

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

entmündign wirst du ihn wohl nicht so ohne weiteres lassen können - dann schon eher nen richterlichen beschluss mit zwangseinweisung besorgen(die in der klinik oder dein hausarzt regelt das für dich).in ner geschlossenen psychiatrie dürfte er nach den neusten erkenntnissen am besten aufgehoben sein.
tust mir richtig leid.ich drück dir beide daumen.
lg
karsi
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Yolande
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2012 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, Karsi, da hast du sicher ein Stück weit recht. Ich hab nicht gemeint, dass er total sinken soll bevor er wieder aufsteht. Dein Freund, der Arzt, hat sich vermutlich nicht noch um kleine Kinder zu kümmern, oder? Hochachtungsvoll, was er für dich tut, aber ein Stück weit ist es ja auch sein Job, sich um andere zu kümmern.
Ich finde nur, dass wenn man selbst so stark unter der Sucht des anderen leidet und der eigenen Alltag derart eingeschränkt ist, dass man sich dann selbst schützen muss und Nichthilfe manchmal mehr Hilfe ist, je nach dem natürlich wie dynamisch der Mensch ist, um den es sich handelt. Ich habe meinen Freund auch erst dann rausgeschmissen, als ich merkte, dass mein Kind nur noch am Ningeln war, weil ich einfach immer traurig oder stinkig war wegen seiner Sucht bzw. Nichtanwesenheit bedingt durch die Sucht. Als er dann weg war, ging es mir das erste Mal seit Monaten gut, unser Sohn war auf einmal guter Dinge...nicht, dass er seinen Papa nicht mag, aber unter den ständigen Spannungen, die wir zu Hause hatten, konnte er einfach nicht gut leben. Jetzt ist vieles Besser und mein Freund wäre nicht da, wo er jetzt ist, wenn er noch bei uns wohnen würde. Er war/ ist im Übrigen auch kein zahnloser, auf der Straße bettelnder Junkie.

LG
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