Aufgeben oder nicht?

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frau holle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 20. Dez 2011 14:20    Titel: Aufgeben oder nicht? Antworten mit Zitat

Kennt ihr diesen satz:
Ich gebe eigentlich nicht so schnell auf, aber ich bin müde
Ich habe diesen satz schon mehrfach gelesen und gehört.
Kann man sich damit identifizieren?
Ist dieser satz allgegenwärtig?
Ich kann mir vorstellen, dass viele diesen satz schonmal gesagt oder gedacht haben.
Was bedeutet denn dieser satz für euch?
LG
Frau Holle
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blueangelps
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.01.2012
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2012 16:29    Titel: Aufgeben? Antworten mit Zitat

Hi,

Deine Zitat
Kennt ihr diesen satz:
Ich gebe eigentlich nicht so schnell auf, aber ich bin müde
Ich habe diesen satz schon mehrfach gelesen und gehört.

Antwort
Ja

Zitat
Kann man sich damit identifizieren?

Antwort
Nein, weil jeder Mensch Intuvituellist ist.

Zitat
Ist dieser satz allgegenwärtig?

Antwort
Nein, es ist nur ein Satz der jeder Mensch in einem anderen Zusammenhang erfasst.

Zitat
Ich kann mir vorstellen, dass viele diesen satz schonmal gesagt oder gedacht haben.

Antwort
ja der kommt oft vor

Zitat
Was bedeutet denn dieser satz für euch?

Antwort
Das man Lebensmüde ist also in diesem Sinne im Leben Müde ist und Kraft Tanken muss.

Lg
Lisa
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Rina
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 02.01.2012
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2012 18:34    Titel: Re: Aufgeben oder nicht? Antworten mit Zitat

frau holle hat Folgendes geschrieben:
Kennt ihr diesen satz:
Ich gebe eigentlich nicht so schnell auf, aber ich bin müde
Ich habe diesen satz schon mehrfach gelesen und gehört.
Kann man sich damit identifizieren?
Ist dieser satz allgegenwärtig?
Ich kann mir vorstellen, dass viele diesen satz schonmal gesagt oder gedacht haben.
Was bedeutet denn dieser satz für euch?
LG
Frau Holle


Hallo Frau Holle,

ich kann mich damit sehr gut identifizieren, klar gibt auch gute Phasen, da kann ich gar nicht nachvollziehen wie ich so denken konnte. Aber leider halten die guten Phasen nie sonderlich lange an und Enden von einem Tag auf den anderen, ohne erkennbaren Grund.

Ich würde schon von mir behaupten, dass ich mich immer wieder aufraffe und dafür kämpfe ein ganz normales, zufriedenes Leben zu führen.

Ich kämpfe seit meiner Kindheit/Jugend gegen meine Depressionen, das habe ich schon damals als sehr ermüdend empfunden, aber nie aufgegeben und immer wieder versucht den Anschluss nicht ganz zu verlieren (Schule/Freunde etc).

Mit 17 traten bei mir plötzlich Panikattacken auf, evtl weil ich die Jahre vorher angefangen hatte meine Probleme mit Alkohol, Kiffen, LSD, selten auch H zu bekämpfen. Hat anfänglich auch gut geklappt, habe mit gleichgesinnten auf der Straße gelebt und mich das erste Mal irgendwie geborgen gefühlt, außerdem war man da immer beschäftigt mit Geld auftreiben, Essen und Drogen besorgen und Parties zu machen.

Hab dann von einem Tag auf den anderen beschlossen, dass es so für mich keien Perspektive gibt und mich von Freunden und Drogen distanziert. Die nächsten Jahre hab ich all meine Kraft gebraucht trotz der Angst überhaupt das Haus zu verlassen um meine Schulabschlüsse bis zum Abi nachzuholen.

Schon damals gab es immer wieder Phasen in denen ich einfach keine Kraft mehr hatte und nicht nur müde, sondern im wahrsten Sinne des Wortes Lebensmüde war, gut, dass meine Schule mit langen Fehlzeiten recht locker umgegangen ist, so lange die Noten stimmten. Hab oft versucht durch Drogen wieder einigermaßen zu funktionieren.

Habe dann begonnen Physik zu studieren (das war immer mein Traum), aber nach 2 Semestern war ich dermaßen fertig mit den Nerven, hatte keine Kraft mehr und die Ausicht, dass es immer so weiter geht und jede Kleinigkeit, wie z.B. eine Bahnfahrt, Einkaufen etc eine riesen Kraftanstrengung ist, konnte und wollte ich mich nicht abfinden. Habe dann das Studienfach gewechselt, aber geändert hat das auch nichts. Hatte damals schon einiges versucht, Antidepressiva, Psychotherapie und bekam dann Tavor verschrieben und bin das erste Mal richtig tief in die Sucht reingeraten. Das endetet dann in einem Selbstmordversuch und einem längeren erfolglosen Klinikaufenthalt, während dem ich dann auch noch so richtig auf Shore kam. War mir damals auch egal, warum nicht noch ein wenig "Spaß" haben und dicht sein, umbringen kann man sich immer noch.

Seitdem ist mein Leben ein hin und her zwischen sich aufraffen und versuchen clean zu werden, während der clean Zeiten wieder Arbeiten gehen und das Leben einigermaßen ordnen, dann wieder Rückschläge und alles wieder von vorne.

Ich würde mich schon als Kämpfer bezeichnen, denn mit einem Leben, das nur aus Drogen oder Substitution besteht will und kann ich mich nicht abfinden. Leider will ich oft zu schnell zu viel und dann ist der Akku auch schnell wieder leer. Aber mit Kompromissen wird man meist auch nicht glücklich.

Keine Ahnung ob ich bei einem erneuten Absturz nochmal die Nerven habe mich wieder aufzurappeln. Mein momentaner Versuch eine Ausbildung zu machen ist sicher die letzte Chance, schon aufgrund meines Alters. Die Panikattacken hab ich zwar vor ca. 2 Jahren endgültig in den Griff bekommen, aber die Depressionen, die laut Arzt von einem chemischen Ungleichgewicht im Gehirn herrühren kehren immer wieder zurück und gerade im Moment bin ich einfach nur müde und erschöpft und zweifle, ob ich das alles schaffe (muss auch noch vom suboxone runter) und einfach auzugeben scheint mir schon oft als eine sinnvolle Alternative.

Es ist ein ständiger innerer Kampf, der viel Kraft kostet, keine Ahnung obs das Wert ist. Den Rest meines Lebens will ich so nicht verbringen. Man, jetzt hab ich nen halben Roman geschrieben, aber es ist schon gut, dass man sich sowas hier auch mal von der Seele schreiben kann.

Aber da Du schon fragst, wie sieht Deine Antwort auf Deine Frage aus?

LG

Rina
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Yolande
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2012 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, ich kann mich sehr gut damit identifizieren. Das hat nichts mit Drogen zu tun, aber immer mal mit anderen Dinge...mit der eigenen Familie, der Arbeit, dem Freund. Manchmal ist man sogar zu müde zum Leben oder zu müde, sich selbst zu ertragen und dann bin ich kurz davor, alles hinzuschmeißen und dann kommt aber so kurz vor 12 der Punkt, an dem ich denke "Nö, warum soll ich jetzt aufgeben. Sollen das doch die anderen machen!


Oftmals sieht man an den Augen der Menschen, wie "müde" sie sind. Es gibt Menschen, die sehen auch im Alter noch jung aus, solange man ihnen nicht in die Augen guckt. Dort aber erkennt man oft, wie alt sie sind. Sie sind einfach nicht mehr so illusorisch wie als junger Mensch, eben einfach müde.

Aber, was wolltest du uns damit sagen?

LG
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