Substitution

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Tante_Metha
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 58

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2012 20:58    Titel: Substitution Antworten mit Zitat

Guten Abend liebe Mitleidenden,

ich will mit diesem Thread aus gegebenem Anlass ein Thema behandeln, dass ich nicht ganz verstehe. Es ist mehr eine Frage und sie lautet:

"""""""""""""""Warum lassen sich Menschen, die nicht beruflich gebunden sind, langfristig substituieren?"""""""""""""""

Ich wurde eine sehr kurze Zeit substituiert (fast 2 Wochen, 5ml Pola). Nach ca. 4-5 Tagen, habe ich davon aber garnichts mehr gemerkt, außer, dass ich nicht affig war.
Aus beruflichen Gründen (der Arzt kam mir nicht entgegen, aber das ist eine andere Geschichte) konnte ich dann ja auch nicht mehr substituiert werden.


Ich hatte während der kurzen Periode, rotz des Polas immer noch Lust auf H. Ich glaube nciht dass ich zu niedrig dosiert war, den die ersten Tage hat es ja geturnt.



Das Substitut "turnt" doch nach kurzer Zeit schon garnicht mehr. Aber seien wir mal ehrlich?! Was will ein Junky eigentlich ? Natürlich den Kick vom H bzw. Benzos und nicht einfach nur "keinen Affen" schieben (ist bei mir zu Mindest so).

Deshalb verstehe ich auch einige Leute nicht, die sagen: "Ich kriege mein Leben nur mit Substitut in den Griff". Bei berufstätigen ist das anders, darüber spreche ich nicht, denn man kann ja nicht affig arbeiten. Da ist das Substitut ein reines Medikament zu Bessergehen.

Aber andere Leute, die Morgens aufstehen und nur auf den Arztbesuch warten und anschießend auf der Szene abgammeln ohne Geld? Wie kann jemanden etwas zufriedenstellen, dass nicht turnt? Dann kann man doch gleich Einen Entzug machen, dann hat man den Affen auch nicht. Und seien wir mal ehrlich: die meisten Substis haben ja auch Beikonsum !

Bitte um eure Erfahrungen !
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JuleXXX
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 29.05.2011
Beiträge: 525

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2012 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hmmm, also ich bin seit 6 Jahren in der Substitution (am Anfang habe ich 10ml Polamidon bekommen, und nach 2 Jahren 12 ml, nach 4 Jahren - jetzt 14ml)

Ich muss schon sagen, bei mir knallt es noch genauso wie am Anfang. Der Turn gefällt mir auch viel besser als der von H!

Warum nehme ich es noch?
-Verdrängung von Problemen
-"Wellness"
-es tut manchmal einfach gut (ich meine jetzt psychisch)

Mal ne Frage am Rande: Wieso nennst du dich TanteMetha, wenn du nur 2 Wochen substituiert warst? Question Confused Very Happy

Gruß
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JuleXXX
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 29.05.2011
Beiträge: 525

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2012 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ach ich glaube, ich war gar nicht gemeint.
Du hast ja in deinem Post nur von substituierenden Arbeitslosen geredet, oder?

Okay, ich gehe studieren und arbeite nebenbei (15-20 Stunden/Woche), aber naja...

Ich habe bei meinem ersten Lesen deinen Post nur überflogen!

Sorry!
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frau holle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 11. Jan 2012 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, da ist er ja schon der thread, dein thread, auf die gesagte frage vom Sub
Bin gespannt was die "arbeitslosen" substituierten, für ein statement abgeben werden.
Zuerst mal eine frage an dich: warum unterscheidest du zwischen arbeitern und arbeitslosen? Warum hast du damit ein problem?
Ich nehme, als arbeitslose, deshalb polamidon, weil ich in meiner ganzen drogenzeit (über20J) es nicht geschafft habe, ohne drogenkonsum mein leben zu führen. Ich war zigmal auf entgiftungen, war auf 3 therapien und leider auch noch 2 jahre im knast. Drogenfrei war ich schon öfters in meinem leben. Das hielt aber nur für eine kurze zeit an. Dann griff ich wieder zu und alles fing von vorne an. Zwischenzeitlich war ich auch im substitutionsprogramm. Aber damals war die sucht, nach der droge noch zu stark, als das ich anständig mit meinem substitut umging.
Bis ich aus dem knast kam. Von da an wusste ich, dass ich nie mehr kriminell werden möchte, weil mir meine freiheit doch sehr am herzen lag. Auch ein leben mit meiner tochter sollte wieder beginnen.
Es lief aber nicht so rund, wie ich es mir vorstellte. Zunächst habe ich mich vor den drogen selber wieder weggesperrt.
Als ich davon krank wurde und wieder raus ging, war der griff zu den drogen nicht mehr weit. Also war ich gleich wieder drauf.
Das hieß (m.t. war in dieser zeit noch nicht süchtig) meiner tochter etwas vorlügen, kein geld mehr zu besitzen und schon wieder irgendwelche kriminellen sachen im kopf um an geld zu kommen.
Das wollte ich aber nicht.
Deshalb bin ich wieder ins programm gegangen. Diesmal bewusst, weil es meine einzige chance war ohne drogen zu leben.
Das ist jetzt auch so, ich nehme pola, sonst nichts und mir geht es gut dabei.
Was das arbeiten angeht, dass würde ich schon tun.
Aber leider bin ich ziemlich krank und deshalb auch vom amtsarzt des jobcebnter krankgeschrieben.
Bin froh, dass auch die arbeitslosen das substitut bekomme.
Denn endlich kann ich morgens aufwachen und mir denken: "schön, jetzt einen kaffee und ne zigarette und der tag kann beginnen" und muss nicht gleich auf und davon, um irgendwie die kohle für meine droge heranzuschaffen.
Ich steh zu meiner polasucht. Fühl mich aber nicht süchtig.
Ich kann nur einigermaßen normal, ohne angst vor der droge haben zu müssen, leben.
Mich unterstützt dieses medikament, nur bei der eigentlichen krankeit, sie besser in den griff zu bekommen. Bin froh das es sie gibt. Das ziel, dieses mittel irgendwann einmal nicht mehr brauchen zu müssen, ist ein wunsch, der vielleicht auch mal für mich, in erfüllung gehen wird.
Hoffe du verstehst was ich dir damit erklären/sagen wollte.
Ansonten frag mich weiter, werde dir gerne alle fragen beantworten.
LG
Frau Holle
PS. Außerdem würde ich mich jetzt nicht unbedingt als "Junkie" bezeichnen.
Was bedeutet dieses wort für dich?
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JuleXXX
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 29.05.2011
Beiträge: 525

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2012 00:55    Titel: Re: Substitution Antworten mit Zitat

Tante_Metha hat Folgendes geschrieben:
Guten Abend liebe Mitleidenden,
"""""""""""""""Warum lassen sich Menschen, die nicht beruflich gebunden sind, langfristig substituieren?"""""""""""""""


Die Einnhme hat eigentlich weder wasmit der beruflichen Situation zu tun. Klar ist ein Ziel des Einführens von Substitutionsprogrammen gewesen, dass man mit einer stabilen Substitution wieder arbeiten gehen kann.
Aber das ist eigentlich nur am Rande wichtig, denn hauptsächlich geht es doch darum, eine Alternative zu finden.
Weisst du, dein Hirn und dein Körper sind vollkommen abhängig von einer bestimmten Substanz (Heroin). Aufgrund der Tatsache, dass die Sucht (vorallem wenn die physische und psychische Sucht vereint sind, wie es bei Opiaten der Fall ist) von illegalen Substanzen, solch negative Auswirkungen wie
-Beschaffungskriminalität
-Drogentote (aufgrund von Überdosierung, da man die "Stärke" der Substanz ja nicht einschätzen kann)
-eine hohere Infektionsrate von Hepatitis B, Hepatitis C und/oder HIV
usw. hat, suchte man eine Lösung die all diese Probleme löste.
Mit einer Substitution von Methadon gab es eine -auf den ersten Blick- angemessene Lösung!
DAS und nur das ist der Grund von Substitution!


Tante_Metha hat Folgendes geschrieben:
Ich wurde eine sehr kurze Zeit substituiert (fast 2 Wochen, 5ml Pola). Nach ca. 4-5 Tagen, habe ich davon aber garnichts mehr gemerkt, außer, dass ich nicht affig war.
Aus beruflichen Gründen (der Arzt kam mir nicht entgegen, aber das ist eine andere Geschichte) konnte ich dann ja auch nicht mehr substituiert werden.!


Du musst ganz klar unterscheiden. Es gibt die Kurz-Zeit-Substitution, die du gemacht hast, was nicht den Zweck der von mir oben genannten Punkte erfüllt, sonder einzig und allein den Zweck erfüllt, eine von Opiat- körperlich- abhängige Person beim clean werden zu unterstützen, und das nicht kalt, sondern mithilfe des methadons WARM!
Mit der Langzeitsubstitution ist es was ganz anderes, es ist eine Lebenshilfe, eine dauerhafte Lebenshilfe!



Tante_Metha hat Folgendes geschrieben:
Ich hatte während der kurzen Periode, rotz des Polas immer noch Lust auf H. Ich glaube nciht dass ich zu niedrig dosiert war, den die ersten Tage hat es ja geturnt.!

Ja, aber du wurdest ja wahrscheinlich auch runterdosiert. Ist ja klar, dass man bei 1ml Pola nicht mehr das selbe merkt, wie bei 5ml Pola, und naja 5ml ist jetzt auch nicht das meiste! Ich nehme wie gesagt seit 7 Jahren Methadon, seit 6 Jahren werde ich substituiert, und das immer zwischen 10ml und 14ml und bei mir turnt es ganz normal!



Tante_Metha hat Folgendes geschrieben:
Aber seien wir mal ehrlich?! Was will ein Junky eigentlich ? Natürlich den Kick vom H bzw. Benzos und nicht einfach nur "keinen Affen" schieben (ist bei mir zu Mindest so).!


Das ist eigentlich nicht der Hauptgrund, sondern eine Lebensstabilisierung, eine Hilfestellung wenn man so sagen will.
Zudem finde ich es auch echt nicht in Ordnung, wenn jemand Junkie sagt. es ist ja schon schlimm genug, wenn Nicht-User das Wort sagen, aber wenn es auch noch "aus der eigenen reihe" kommt, finde ich das noch schlimmer. Mit diesem Wort diskriminiert man Menschen! Junkie kommt vom englischen Wort Junk, was sinngemäß soviel heißt wie Dreck, Müll! Immer wenn du MENSCHEN also als Junkie bezeichnest, bezeichnest du sie als Dreck, als Müll! Auch wenn du es nicht so gemeint hast, ist es nicht in Ordnung!

Tante_Metha hat Folgendes geschrieben:
Deshalb verstehe ich auch einige Leute nicht, die sagen: "Ich kriege mein Leben nur mit Substitut in den Griff". Bei berufstätigen ist das anders, darüber spreche ich nicht, denn man kann ja nicht affig arbeiten. Da ist das Substitut ein reines Medikament zu Bessergehen.!


Wie du weiter oben lesen kannst, ist Methadon für die meisten Menschen (egal ob berufstätig oder nicht) nicht nur Mittel zum Zweck!
Zudem müsstest du, wenn du so argumentierst, erstmal begreifen dass arbeitslose Menschen, nur weil sie nicht einer geregelten Arbeit nachgehen, trotzdem Verpflichtungen haben (viele haben auch Kinder, und müssen genauso wie Berufstätige um 6 Uhr aufstehen)

Tante_Metha hat Folgendes geschrieben:
Aber andere Leute, die Morgens aufstehen und nur auf den Arztbesuch warten und anschießend auf der Szene abgammeln ohne Geld? Wie kann jemanden etwas zufriedenstellen, dass nicht turnt? Dann kann man doch gleich Einen Entzug machen, dann hat man den Affen auch nicht. Und seien wir mal ehrlich: die meisten Substis haben ja auch Beikonsum !

Bitte um eure Erfahrungen !


Du pauschalisierst zuviel!
Nach einer Studie der ISS haben gerade mal 12 (oder 22%, bin mir nicht mehr sicher, aber eins vom beiden wars) Substituierte im Land Hessen (der zeitraum, wo sie überprüft wurden, waren 5 oder 6 Jahre) regelmäßigen Beikonsum!

12% ist nicht die Mehrheit! Zudem, wer sagt denn dass die meisten leute sich nach dem Arztbesuch auf der Szene rumtreiben, und nichts sinnvolles machen?

Deine Gedanken diesbezüglich sind etwas veraltet und mit vielen Vorurteilen bestückt. Dass solche Gedanken existieren, ist ja nichts neues, aber dass sie jetzt sogar aus den eigenen Reihen kommen, finde ich erschreckend und traurig!

Jule
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Rina
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 02.01.2012
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2012 02:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ich bin zwar momentan berufstätig, war aber auch eine Weile substituiert als ich Arbeitslos war.

Warum so viele ewig auf horrenen Dosen verharren kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen, obwohl es sicher schwerstabhängige gibt, bei denen ein solches Vorgehen gerechtfertigt ist.

Ich persönlich habe mich immer schnellstmöglich (meine Ärztin bietet leider nur die Möglichkeit alle zwei Wochen die Dosis zu reduzieren) soweit runter dosieren lassen, dass ich zu Suboxone wechseln konnte und bin dann längerfristig auf 1mg geblieben, weil es mir einfach hilft stabil zu bleiben und auf Beikonsum zu verzichten.

Ich hatte zwar auch Cleanphasen gehabt, mal 1 Jahr, mal über 2, aber wenn es dann ohne Drogen nicht mehr ging und der Suchtdruck unerträglich wurde, hat mich Subuxone oft vor einem schweren Rückfall bewahrt und so kommt es zu keinem so großer Einschnitt in das Leben, das man gerade wieder mühevoll aufgebaut hat.

Einen Kick soll einem die Substitution ja auch nicht bieten, sondern den Suchtdruck unterdrücken und es einem ermöglichen sich ein Leben außerhalb der Drogenszene aufzubauen. Das macht doch auch für Arbeitslose Sinn.

Gerade für Leute, die es nicht schaffen lange Clean zu bleiben, halte ich das für eine geeignete Lösung.

Außerdem gibt es ja auch zahlreiche schwerstabhängige, denen die Substitution einfach die Lebensqualität verbessern soll. Viele erholen sich körperlich, müssen nicht den ganzen Tag dem Zeug hinterherjagen oder kriminell werden. Da ist es meiner Meinung nach auch ok, gelegentlichen Beikonsum zu tolerieren. Es nimmt den Menschen den Leidensdruck und jeder hat ein Recht auf ein wenig Lebensqualität. Auch wenn jetzt viele entgegnen werden, dass es nicht sein kann, dass Leute, die nicht arbeiten auch noch vom Staat ALGII und ihr Ersatzmittel finanziert bekommen. Mitgefühl und Empathie scheinen langsam auszusterben, aber da ist ein anderes Thema.

Gute Nacht euch allen

Rina
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frau holle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2012 18:39    Titel: Antworten mit Zitat

@jule

Genau jule, so wie du die substitution erklärt hast, so wollte ich es ja eigentlich auch machen, wenn die frage nicht auf eine meiner nicht ganz korrekten ausdruckweise gestellt gewesen wäre.
Deshalb habe ich, mein leben, mit dem substitut geschildert.
Aber dein post ist absolut richtig geschrieben, so wie man substitution eigentlich kennen sollte.
Ich hoffe deshalb sehr, das tante metha mir meine gestellten fragen beantwortet, denn ich erkenne auch nicht gerade den sinn der da dahinter steht, warum sie ein solches problem damit hat.
Vorallem warum sie einen als junkie betitelt!
Denn wie schon gesagt, sind gerade leute wie ich, froh darüber, dass eine solche lösung sich anbietet.
Warum sollte man diese dann nicht nützen und sich deshalb wie ein mensch dritter klasse fühlen?
Also, was genau ist dein problem dabei?
LG
Frau Holle
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Tante_Metha
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 58

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2012 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Bitte Leuten,
nun wollen wir aber mol nicht pedantisch werden. Es ist ziemlich egal, ob jemand das Wort Junkie meint oder nicht.
Eine Frau, die Anschaffen geht, ist für den einen eine Nutte, für den anderen eine Prostituierte. Aber trotztdem ändert es nichts an der Tatsache was sie ist. Also bitte...

Ich habe nichts gegen Arbeitslose und ich weiß auch dass es Menschen gibt die zwar arbeitslos sind aber nicht tätigkeitslos. Ich habe selber eine Tochter, ich weiß wie anstrengend ein Kind sein kann.

Ich wollte nur verstehen warum Substi, denn es turnt ja nciht. Bei Julexxx bricht meine Argumentationskette ja zusammen, weil es ihn turn. Bei mit ging der Suchtdruck ja nicht weg... und ich hatte verlangen nach H.

@Julexxx
"
it diesem Wort diskriminiert man Menschen! Junkie kommt vom englischen Wort Junk, was sinngemäß soviel heißt wie Dreck, Müll! Immer wenn du MENSCHEN also als Junkie bezeichnest, bezeichnest du sie als Dreck, als Müll!
"

danke danke danke, ohne dich habe ich es nciht gewusst und hätte es wahrscheinlich auch nie erfahren... Smile


[/quote]
Okay, ich gehe studieren und arbeite nebenbei (15-20 Stunden/Woche), aber naja...

[quote]

Ich möchte dich mal wirklich im Hörsaal sehen, wie du da breit vor deinem Prof. hockst! Smile



Darf ich fragen was du studierst?

Ich habe erst nach Abschluss meines Studiums in meinem Beruf mit H angefangen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich denke ich hätte das Studium nicht geschafft, wenn ich damals H genommen hätte (klar haben wir damals auch mal im Studentenheim Kokspartys gefeier... my sweet memories)


Wie schaffst du es denn dein Scheine zu kriegen auf Pola? Respekt Respekt!
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gema1509
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.04.2010
Beiträge: 522

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2012 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

hallo!

ich habe hier jetzt nicht mitgelesen, will nur kurz auf die frage antworten.

ich bin berufstätig, wobei das eigentlich für mich nicht entscheidend war, was die substitution betrifft.

ich habe eine sehr lange drogenkarriere (im verhältnis zu meinem alter jedenfalls - bin 34 und nehme harte drogen seit ich 15,16 war) und in dieser zeit habe ich alle tiefen durchlebt.

ich bin trotz fester entschlossenheit und starkem willen einfach nicht mehr vom heroin und auch vom diazepam nicht mehr los gekommen. unzählige entgiftungen, therapieansätze, -abbrüche, etc.. das ganze programm.

das alles hat sehr an meinem selbstwertgefühl genagt. ich hab mich selber nicht mehr ernst nehmen können und fühlte mich nicht mehr als teil der gesellschaft. meine glaubwürdigkeit in der familie und bei den freunden hat sehr gelitten. eine scheiß zeit!

über die jahre habe ich festgestellt, wenn ich richtig eingestellt bin mit methadon, habe ich anfangs weniger, dann kaum noch und jetzt WIRKLICH KEIN verlangen mehr nach stoff!

immer wieder habe ich versucht, abzudosieren. in kleinen schritten und auch mit verdeckter medikation, sobald ich unter die 30-40mg-grenze komme, geht´s los und ich bekomme verlangen, etc - rückfallgefahr. ich erkenn´s mittlerweile ganz gut selbst und kann dann entgegensteuern.

klarer fall - substitution hat auch ganz wesentliche nachteile und schränkt einen auch definitiv ein - dennoch: mir hilft dieses medikament ganz entscheident, in meinen augen zufrieden und auch "funktionierend" durch´s leben zu gehen.

kriminalität is auch ein aspekt. methadon hat mir entscheidend geholfen, nicht mehr (beschaffungs-)kriminell sein zu müssen.

ich hoffe, meine antwort beantwortet auch deine frage und vielleicht kann auch der ein oder andere parallelen zu sich sehen...

greetz

g
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babsi
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Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 320

BeitragVerfasst am: 12. Jan 2012 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

hallo zusammen
ich bin seit 2 jahren im methadon programm und gehe 7 std in einer werkstatt für kranke arbeiten.
wieso ich schon so lange im programm ist, weil ich es ganz clean nicht aushalte meine probleme, ich würde sofort wieder mit h anfangen. ich hab es schon mehrmals probiert aber leider nicht lange ausgehalten.

lg
babsi
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Rina
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 02.01.2012
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: 13. Jan 2012 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Metha hat Folgendes geschrieben:
Bitte Leuten,
Ich wollte nur verstehen warum Substi, denn es turnt ja nciht. Bei Julexxx bricht meine Argumentationskette ja zusammen, weil es ihn turn. Bei mit ging der Suchtdruck ja nicht weg... und ich hatte verlangen nach H.


Irgendwie sehr verwirrend was Du so schreibst (mal abgesehen von der Rechtschreibung und Grammatik und Jule hört sich für mich doch sehr nach einer weiblichen Person an).

Einerseits schreibst Du eine Substitution turnt nicht und siehst deswegen keinen Sinn darin. Andererseits fragst Du weiter unten wie man breit vorm Prof hocken kann, nur weil Jule schreibt es turnt bei ihr, heißt das doch noch lange nicht, dass sie da total dicht sitzt und nix mehr rafft. Also ob auf Heroin, Metha, Pola oder Subutex am Anfang kann man schon breit werden, aber es ist doch eine Frage der Dosis. Ich habe auch zeitweise auf H studiert und abgesehen vom Stress der Beschaffung war ich auf Heroin oft sehr produktiv. Mein Ziel war, wie sicher bei vielen anderen auch, nicht in erster Linie total dicht zu sein, sondern einfach funktionieren zu können wie jeder andere auch, wenn dann die täglichen Dinge erledigt sind kann man sich dann ja immer noch abschießen, wenn einem danach ist.

Ein Bekannter hat auf Heroin ein super Abi gemacht, in Maßen genossen hat das doch keinen Einfluß auf die kognitiven Fähigkeiten. Viel mehr hält die meisten die Beschaffung davon ab auf Dauer Leistung zu bringen und da ist Substitution eine super Lösung.

Vielleicht haben wir hier eine unterschiedliche Auffassung von turnen und dicht sein, kannst ja mal Deine Sicht erklären.
Gut, der Grund Deiner Frage erschließt sich mir auch nicht, hat das mit Deiner momentanen Situation zu tun?

Zitat Jule:
"mit diesem Wort diskriminiert man Menschen! Junkie kommt vom englischen Wort Junk, was sinngemäß soviel heißt wie Dreck, Müll! Immer wenn du MENSCHEN also als Junkie bezeichnest, bezeichnest du sie als Dreck, als Müll!
"
Tante_Metha hat Folgendes geschrieben:
danke danke danke, ohne dich habe ich es nciht gewusst und hätte es wahrscheinlich auch nie erfahren...


Mensch TanteMetha, warum direkt so aggresiv, aber ich kann mich Jule nur anschließen, ist ein mieser Ausdruck und menschenverachtend. Klar, kann auch einfach eine unbedachte Äußerung gewesen sein, schließlich gehe ich davon aus, dass Du Dich da ja mit einschließt.

Ehrlich gesagt bin ich mir nicht ganz sicher, ob Du das hier überhaupt ernst meinst, oder nur provozieren willst, jemand der selbst betroffen ist haut doch nicht ein Klischee und Vorurteil nach dem anderen raus.

Ist Dir überhaupt klar, wieviele Menschen da draußen auf Heroin oder Substituten sind und ein, nach außen hin, relativ normales Leben führen und beruflich erfolgreich sind. Mag ja sein, dass Du Dich immer total abgeschossen hast, dann kann ich verstehen das Du bei der Arbeit nicht mitgekommen bist. Informier Dich einfach mal venünftig über Heroin. Wie viele siehst Du nur die Spitze des Eisberges, die Leute auf der Straße, die schon alles verloren haben. Bis dahin ist es oft ein langer Weg, beim einen dauerts länger, beim anderen gehts schneller. Hat halt mit den Umständen, Charakter, psychische Verfassung und teilweise auch mit Glück (nicht jeder hat z.B. Menschen, die zu einem stehen) zu tun wie schnell und tief man reinrutscht. Und dann kommt noch hinzu, dass Süchtige sich doch auch von einander Unterscheiden, klar, es gibt viele Gemeinsamkeiten, aber Pauschalisierungen sind völlig unangebracht.

Du wirkst irgendwie so von oben herab, will Dir nicht zu Nahe treten, ich kenne Dich ja nicht. Daher erzähl doch bitte mal, was Deine Intention war diesen Thread zu eröffnen. Wie lange hattest Du denn überhaupt mit Heroin zu tun?
Mit Informationen zu Deiner Person hälst Du Dich ja leider sehr zurück, was natürlich hier nur zu noch mehr Missverständnisen führt.

So kurz wie Du substituiert wurdest ist es kein Wunder, dass der Suchtdruck nicht weggegangen ist man braucht erstmal Abstand, dann nimmt der Druck immer weiter ab. Klar, es gibt sicher nur wenige, die nicht auch mal einen Rückfall hatten, aber das ist ja auch kein Weltuntergang.

So, letzte Frage, warum überhaupt Heroin? Wenn man es länger nimmt und nicht gerade Millionär ist turnt das doch auch recht bald nicht mehr.

Wäre nett, wenn Du mir da ein paar Antworten geben könntest.
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frau holle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 13. Jan 2012 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hi gema,
also ich sehe da parallen zu meinem leben. Habs ja so ähnlich wie du auch geschrieben.
Zitat:
Mich unterstützt dieses medikament, nur bei der eigentlichen krankeit, sie besser in den griff zu bekommen. Bin froh das es sie gibt. Das ziel, dieses mittel irgendwann einmal nicht mehr brauchen zu müssen, ist ein wunsch, der vielleicht auch mal für mich, in erfüllung gehen wird.

substitution für menschen, die ernsthaft versuchen wollen, mit harten drogen aufzuhören, ist oft dieser weg, der einzige der ihnen dabei noch helfen kann.
LG
Frau Holle
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JuleXXX
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Anmeldungsdatum: 29.05.2011
Beiträge: 525

BeitragVerfasst am: 14. Jan 2012 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Metha hat Folgendes geschrieben:
Bitte Leuten,
nun wollen wir aber mol nicht pedantisch werden. Es ist ziemlich egal, ob jemand das Wort Junkie meint oder nicht.
Eine Frau, die Anschaffen geht, ist für den einen eine Nutte, für den anderen eine Prostituierte. Aber trotztdem ändert es nichts an der Tatsache was sie ist. Also bitte...

@Julexxx
"
it diesem Wort diskriminiert man Menschen! Junkie kommt vom englischen Wort Junk, was sinngemäß soviel heißt wie Dreck, Müll! Immer wenn du MENSCHEN also als Junkie bezeichnest, bezeichnest du sie als Dreck, als Müll!
"

danke danke danke, ohne dich habe ich es nciht gewusst und hätte es wahrscheinlich auch nie erfahren... Smile


Deine Arroganz mir gegenüber, kannst du dir sparen.
Es ist mir scheissegal, ob du`s wusstest oder nicht! Es gehört sich einfach nicht, das hat nichts mit pedantisch zu tun, sondern einfach mit einem respektvollen Umgangston! Wenn du diesen nicht beherrschst, tut es mir leid!


Zitat:
Ich möchte dich mal wirklich im Hörsaal sehen, wie du da breit vor deinem Prof. hockst! Smile
Darf ich fragen was du studierst?


Ich sitze nicht dicht in der Uni! Nur weil man mit Methaon substituiert wird, heißt es noch lange nicht, dass man 24 Stunden am Tag dicht durch die Gegend läuft!

Ich nehme das Metha auch nicht jeden Tag, sondern nur 4 Tage die Woche! Wenn der Körper darn gewöhnt ist, ist das kein Problem. Zudem nehme ich nur (außer am Wochenende Abends Methadon!

Achja, ich studiere Sozialwissenschaften/interkulturelle Beziehungen, heißt "Soziologie" "Politologie" "Jura" "Kommunikationswissenschaften" und 3 Fremdsprachen (Spanisch, Englisch, Türkisch).


Zitat:
Ich habe nichts gegen Arbeitslose und ich weiß auch dass es Menschen gibt die zwar arbeitslos sind aber nicht tätigkeitslos. Ich habe selber eine Tochter, ich weiß wie anstrengend ein Kind sein kann


Das mit den "arbeitslosen" substiierten Müttern war nur 1 Beispiel.
Es gibt ja auch noch sehr viele arbeitslose Substituierte, die keine Kinder haben, und trotzdem nicht jeden Tag uf der Szene rumgammeln! Ich denke das ist eher ein Klischeebild!

Jule
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JuleXXX
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Anmeldungsdatum: 29.05.2011
Beiträge: 525

BeitragVerfasst am: 14. Jan 2012 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hey!

rina hat Folgendes geschrieben:
Mensch TanteMetha, warum direkt so aggresiv, aber ich kann mich Jule nur anschließen, ist ein mieser Ausdruck und menschenverachtend. Klar, kann auch einfach eine unbedachte Äußerung gewesen sein, schließlich gehe ich davon aus, dass Du Dich da ja mit einschließt


Genau, es ist respektlos! Mit ihrer Äußerung, dass sie "ohne mich ja nie gewusst hätte, welche Ursprünge das Wort Junkie hat" hat sie erneut bewiesen, dass sie anscheinend ein Mensch ist, der nicht sehr viel von gegenseitigem Respekt hält!

Es ist einfach, um es mal salopp zu sagen, scheisse! Man nennt einfach keine drogenkranken Menschen "Dreck" und/oder "Müll", genauso wenig wie man zu Prostituierten "Nutten" zu Schwarzen "Nigger" oder zu Frauen mit ausschweifendem Sexualleben "Fliitchen" sagt! DAS MUSS DOCH NICHT SEIN Rolling Eyes

rina hat Folgendes geschrieben:
Ehrlich gesagt bin ich mir nicht ganz sicher, ob Du das hier überhaupt ernst meinst, oder nur provozieren willst, jemand der selbst betroffen ist haut doch nicht ein Klischee und Vorurteil nach dem anderen raus.


Ja, da habe ich auch schon dran gedacht. Es scheint so, als wenn sie nur provozieren möchte, aber ich schätze, sie meint das alles wirklich ernst!
Naja, man merkt auf jeden Fall, wie groß ihre Vorurteile gegenüber drogenabhängigen Arbeitslosen ist!Das ist sooo schade! Klar, jeder hat Vorurteile,ber normalrweise lösen sich die Vorurteile in Luft auf, wenn man damit konfrontiert wird (wie Tante Metha, die ja selbst in der Szene drin war/ist)...

Ansonsten hast du liebe Rina, echt einen tollen Post geschrieben. Dem ist nichts mehr hinzu zufügen! TOP!

LG Jule

Frau Holle hat Folgendes geschrieben:
@jule

Genau jule, so wie du die substitution erklärt hast, so wollte ich es ja eigentlich auch machen, wenn die frage nicht auf eine meiner nicht ganz korrekten ausdruckweise gestellt gewesen wäre.
Deshalb habe ich, mein leben, mit dem substitut geschildert.
Aber dein post ist absolut richtig geschrieben, so wie man substitution eigentlich kennen sollte.
Ich hoffe deshalb sehr, das tante metha mir meine gestellten fragen beantwortet, denn ich erkenne auch nicht gerade den sinn der da dahinter steht, warum sie ein solches problem damit hat.
Vorallem warum sie einen als junkie betitelt!
Denn wie schon gesagt, sind gerade leute wie ich, froh darüber, dass eine solche lösung sich anbietet.
Warum sollte man diese dann nicht nützen und sich deshalb wie ein mensch dritter klasse fühlen?
Also, was genau ist dein problem dabei?
LG
Frau Holle


Hey,

die Frage, warum sie Drogenabhängige als Junkie betitelt, hat sie dir/uns ja schon beantwortet, die anderen Frgen nicht. Vielleicht kommt das ja noch.

Ich finde es immer erschreckend, wenn manche Menschen so pauschalisieren, und wenn sich diese Pauschalisierungen noch nicht einmal auf Fakten stützt, sondern eifach nur doofe Behauptungen sind!

So what, nicht aufregen (lohnt sich nicht) Wink

LG Jule
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frau holle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.09.2010
Beiträge: 1723

BeitragVerfasst am: 14. Jan 2012 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ach, ich reg mich schon lange nicht mehr auf.
Denn wenn man dann hier im forum auf solche anspielungen eingeht oder seine meinung dazu sagen will, wird eh meistens nur dumm geantwortet. Leider!
Meistens bringt es also nichts, wenn man versucht etwas zu erklären.
Was ich außerdem komisch finde ist, dass tante mehta ja auch eigentlich ein Mann ist.
Ich verstehe nicht warum er sich als frau darstellt?
Entweder hat man ein problem mit dem eigenen geschlecht oder reicht ein nickname nicht aus, um anonym zu bleiben?
Finde so etwas sehr irreführend, für die die zurückposten. Muss nicht sein, finde ich.
Also tante metha, was ist mit den offenen fragen.Man kann/sollte nicht einen thread eröffnen und dann nichts beantworten.
Wo bleibt dein anstand, als nicht substituierte? Oder bist du so im stress?
Dir war hoffentlich schon klar, dass du nicht nur "blumige" antworten bekommst, oder? Da nützt es auch nix, wenn man weiblich ist ^^
Jeder kennt doch das sprichwort: Wer im glashaus sitzt, sollte...
Vielleicht hast du dir gedacht das die frage ja auch ganz simpel, beantwortet wird. Ich habs probiert. Aber da war leider dein anfang, schon das ende.
Wenn du verstehst was ich meine, denn in deinen augen, bin ich ja nur ein "Junkie".
LG
Frau Holle
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