Meine erste Erfahrung mit "Drogen" - Tramadol (17J

Gehe zu Seite Zurück  1, 2
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Erfahrungsberichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
HdP
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 15.08.2008
Beiträge: 173

BeitragVerfasst am: 6. Feb 2012 05:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Taribu,
ehrlich gesagt klingen deine Schilderungen ziemlich besorgniserregend.
Das beginnt damit, dass du "Drogen" im Titel in Anführungszeichen setzt, obwohl es sich bei Opioiden keinesfalls um "schwache" Drogen handelt, falls es das überhaupt gibt.

Ich erspare dir an der Stelle die Moralpredigt, dass dich weiterer Konsum notgedrungen in die Gosse befördern wird. Das Risiko kann ich anhand der wenigen Informationen, die ich von dir habe, nicht sehen. Früher oder später wird es deiner Mutter sowieso auffallen, wenn du ihre Medikamente klaust.
Ob Tramadol oder Tetrazepam spielt dabei eigentlich keine Rolle. Beides ist verdammt harter Stoff, der dich ziemlich schnell in eine Abhängigkeit ziehen wird. Beides zusammen kann lebensgefährlich sein. Tramadol hat sich schon in deinem Hirn festgebrannt.

Wichtig ist jetzt, dass du das Zeug nie wieder anpackst. Natürlich KANN es jahrelang gut gehen, wenn du in mehr oder weniger unregelmäßigen Abständen ein paar Pillen einwirfst. Aber das ist ist ein Spiel mit dem Feuer und die Gefahr, dass du dich verbrennst, ist ziemlich hoch. Schließlich hast du bereits jetzt deine anfänglichen guten Vorsätze über Bord geschmissen.
Wenn du mal wieder "Kopfkino" hast, kann ich dir einen Besuch bei der Drogenberatung ans Herz legen, auch wenn du noch nicht süchtig bist. Du wirst dort weder ausgelacht noch komisch angeguckt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die froh sein werden, wenn du dich jetzt an sie wendest und nicht erst, wenn es zu spät ist.

Dass deine Depressionen von ungesunder Ernährung kommen, glaube ich nicht so recht. Du hast geschrieben, dass du vor Kurzem umgezogen bist und deine gesamten Freunde hinter dir lassen musstest. Ich vermute, da sind wir schon eher auf der richtigen Spur...
Was hindert dich daran dein Hobby, den Kampfsport wiederaufzunehmen? Da lernst du auch gleich neue Leute kennen.
Oder such dir einen Job! Du bist 17, richtig? Das heißt, bald steht der Führerschein an und eventuell ein Auto. Selbst wenn deine Eltern dir das bezahlen wollen, ist es ein gutes Gefühl, sich so eine Sache vom eigenen, selbst erarbeiteten Geld zu leisten. Ansonsten kannst du dir von der erarbeiteten Kohle auch einen iPod, eine Reise oder was auch immer kaufen...

Ganz ehrlich: Langeweile ist der denkbar schlechteste und am wenigsten nachvollziehbare Grund, Drogen zu nehmen. So konditionierst du dich nur darauf, die Langeweile mit Drogen anstatt etwas anderem Schönen zu vertreiben.
Nach oben
theitzi
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.02.2012
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 7. Feb 2012 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

Taribu hat Folgendes geschrieben:
So ein Dreck -.-

Irgendwie will ich ungern darauf verzichten, andererseits habe ich Angst davor bekommen, meinen Vorsatz wieder nicht halten zu können :/

@Yolande
Nett, dass du dich sosehr sorgst, allerdings versuche ich sicherlich nicht süchtig zu werden, wie du sagst, das wäre ziemlich dämlich. Ich bin nur extrem neugierig :/


GRRR jetzt dröhnt mir der Kopf, ich geh mich Duschen...


Oje oje... Scheiss Tramadol.

Hi erstmal. Ich erzähl dir kurz meine Geschichte mit Tramadol Wink

Ich fand genauso wie du heraus, dass wir drogen zu hause haben. Nämlich Tramadol.
Ich nahm es einmal, dann noch einmal... Dann machte ich sogar einige Monate Pause. Aber irgendwann wollte ich es wieder nehmen.

Das blöde bei Tramadol und überhaupt bei den Opiaten ist, dass es irgendwie so eine schleichende Abhängigkeit hat. Z.b.: Ich habe es 2-3 Wochen regelmäßig genommen. Natürlich musste ich dann schon 4 stk. 100mg Tabletten nehmen um den gleichen Effekt wie am Anfang zu erreichen. Aber dann gingen sie mir irgendwann aus :-/
Und dann passierte das was ich nie wollte. Und ich sage dir ein Opiat Entzug ist alles andere als schön Wink Ich bin bei 28 Grad in meinem Zimmer gehockt und mir war eiskalt! Aber wirklich saumäßig kalt. Gleichzeitig schwitzte ich aber soooo übel! Und wenn das schon alles wäre. Alle meine Gelenke haben so sehr geschmerzt. In meinen Oberschenkel hatte ich andauernd so ein heftiges schmerzhaftes ziehen. Das alles wurde begleitet von ständigen niesen. Wie wenn man krank ist halt... Nur 30 mal so schlimm! Und wenn ich mit jemanden reden wollte, verredete ich mich sicher 2 mal in jedem satz!

In der Nacht:

Ich wurde sicher alle 10-20 min munter und mein Bett war NASS! Nicht feucht sondern NASS! Und ich hatte solche schrägen Depris, die ich vorher nie kannte.
Ich wurde munter und dachte mir ich hänge mich auf wenn das nicht bald aufhört.
Leider habe ich dann wieder welche genommen anstatt den Entzug durchzuziehen. Später dann andere Opiate wie Morphin weil ich Tramadol nicht mehr spürte und es nurmehr nahm um normal sein zu können.

Seit einem Jahr bin ich jetzt im Substitutionsprogramm und nehme Buprenorphin das ungefähr 20 mal potenter ist wie Morphin. Aber ich nehme es nicht um high zu sein. Sondern um normal sein zu können. Um ein halbwegs normales Leben führen zu können.

Ich will dich mit meiner geschichte nur warnen. Pass auf bei Tramadol. Denn wie gesagt die Abhängigkeit schleicht sich an und du merkst es erst 1-2 tage nachdem du mal keine mehr hast.

Nimm es hin und wieder aber mach längere Pausen dazwischen wenn du es unbedingt nehmen willst.
Und wenn du nicht glaubst das ein Entzug wirklich so heftig ist von Tramadol.
Frag einige in diesem Forum die können dir das selbe bestätigen.

Achja und zu Tetrazepam(Benzodiazepin) ist dreck find ich ^^
Und macht übrigens noch süchtiger. Gibt es viel bessere Benzos. Ich nenne keine Namen aber Tetrazepam lässt sich wirklich nicht gut missbrauchen. Kannst du mir glauben. Wirkt nur Muskelrelaxend... aber sonst nichts keine Euphorie oder sonst irgendein gutes Gefühl. Tetrazepam war auch das einige Benzodiazepin von dem ich so richtig entäuscht war. Weil es garnicht so wirkt wie seine "Geschwister" ^^

lg Christopher
Nach oben
theitzi
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.02.2012
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 7. Feb 2012 00:40    Titel: Antworten mit Zitat

Achja und nochwas hatte ich vergessen. Ich bin nicht irgendso ein 40 Jähriger der dir Angst machen will!
Ich will dich wirklich nur warnen. Ich bin 19 und mein Leben ist verschissen.

lg christopher
Nach oben
Taribu
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.01.2012
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2012 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt, einige Wochen später, wollt ihr vielleicht wissen, wie die ganze Sache tatsächlich ausgegangen ist:


Nun, irgendwann waren die Packungen(2) Tramadol leer.
Viel mehr brauch ich dazu nicht sagen, ich denke ihr wisst, wie sowas zustande kommt.
Bis die Packungen leer waren ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht ne nette Dosis Tramadol im Blut hatte.

Umso härter wurde es dann, als ich kein Tramadol mehr hatte.
Dann bin ich über Codein gestolpert, was auch zufällig zuhause rumlag.

Als ich merkte, dass auch Codein keine Wirkung mehr zeigte, bin ich auf die Idee gekommen, es mit Tetrazepam gemeinsam einzunehmen, da die beiden Wirkstoffe sich in der Wirkung gegenseitig verstärken.

Irgendwann war auch die Packung mit Codein leer.
Darauf folgte eine "Woche des Schreckens", in der ich verzweifelt nach Ersatz gesucht habe (Was mich übrigens eine Nacht in der Notaufnahme gekostet hat).
((Was sagt meine Mutter dazu? Immerhin waren es ihre Medikamente. Nichts, ich glaube sie ist selbst mit der Situation überfordert))
Irgendwie bin ich auf Hustensaft gestoßen, aber der Spaß war vorbei als mir das Taschengeld ausging(80€).
Jetzt bin ich seit einer Woche "Clean".
Und auch wenn es mir ÜBERHAUPT NICHT gefällt, muss ich doch Gott dafür dankbar sein, dass er mich von bestimmten "Freunden" (Dealern) stets erfolgreich ferngehalten hat.

Denn jetzt, wo ich mit mehr oder weniger klaren Kopf über den vergangenen Monat reflektiere (Ein Monat? Ich habe das Zeitgefühl offenbar völlig verloren), wird mir immer klarer, was für ein Idiot ich doch bin.

Ich muss zugeben, dieser Monat hat mir viel Spaß gemacht. Haha, kleiner Scherz am Rande, ich glaube ich habe in diesem Monat mein Zimmer höchstens zum Abendessen verlassen.


Und nun, wo alle Rauschmittel außer Reichweite sind, bleibt mir nur das erdrückende Schamgefühl, gepaart mit starken Depressionen, Kopfschmerzen und als hätte ich noch nicht genug Ärger, bekomme ich jetzt auch noch Bronchitis (keine Ahnung woher, vielleicht hat der vergangene Monat mein Immunsystem stark geschwächt).


@Yolande , ich hätte von Anfang an auf dich hören sollen, das hätte mir vieles erspart!
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Erfahrungsberichte Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite Zurück  1, 2
Seite 2 von 2
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin