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Bruder Chill Anfänger
Anmeldungsdatum: 03.08.2011 Beiträge: 14
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Verfasst am: 7. Feb 2012 21:02 Titel: Clean: Sein oder nicht sein... |
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Hallo erstmal
Ich warne schonmal vor: Der folgende Text wird unter Umständen extrem ausarten - Ich bin ziemlich ratlos und habe nicht die geringste Ahnung wie ich mein Leben weiterhin angehen soll...
1. Der Beginn - Juni 2010
Ein Kumpel von mir hatte ein Tütchen Kräutermischung (irgendwelche Pflanzenteile + synth. Cannabinoide)
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ausser mit Nikotin und Alkohol keinerlei Erfahrungen mit Drogen gemacht.
Ich bin dann ein paar Tage später in den Headshop der die Mischungen verkauft hat und hab mir selbst ein Päckchen besorgt...
2. Der Umstieg - November 2010
Mein Konsum hat sich in dem Zeitraum intensiviert (wenn Geld da war wurde immer bestellt) und der Freundeskreis hat sich gewandelt.
Dadurch geriet ich auch öfter an Leute die mit den synthetischen Cannabinoiden nichts zu tun haben wollen und auf Cannabis schwören.
Prompt hatte ich das auch probiert und es gefiehl mir gut!
Da die Kräutermischungen nicht mehr lokal gekauft werden konnten, sondern lediglich im WWW bezogen werden konnte, wandelte sich mein Konsum immer mehr Richtung Cannabis (kurzer Anruf genügte und ich hatte mein Zeug da).
3. Der Vorfall - Januar 2011
Warum nicht selbst Zeug verkaufen und damit den eigenen Konsum finanzieren?
Geniale Idee eigentlich...
Zeug in CZ billig beschaffen und hier teuer verkaufen...naja der Zoll hatte was dagegen...
4. Die Welt der Drogen offenbart sich - Februar 2011
Jetzt war die Kacke richtig am dampfen. Eine Anklage wegen gemeinschaftlicher Einfuhr von Betäubungsmitteln zu Handelszwecken sollte kommen. Ich habe also einen Anwalt aufgesucht und mein Ziel war es natürlich das Strafmaß zu senken.
Regelmäßige Haarproben sollte ich abgeben um meine Abstinenz zu zeigen.
Abstinenz? WTF? Warum sollte ich abstinent bleiben? Ich hatte keinerlei schlechte Erfahrungen mit Cannabis gemacht und meine Leber wird sich über das halbe Jahr ohne Alk-Räusche etc. auch gefreut haben! Verfickt verschissene wirtschaftsgesteuerte Politik!
Es ging also wieder los mit synthetischen Cannabinoiden...
Hatte ich nicht mal gehört, dass die Kräutermischungen nur aus pflanzlichem Müll und einer Chemikalie bestehen?
Es wäre sicherlich billiger die Chemikalie in Reinform zu bestellen!
Also wurde gegoogelt bis die Tasten rauchten und ich stiess mit der Zeit auf soviele Dinge die ich mal probieren wollte...
Rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke:
DXM und DPH wurde gestetet und für brauchbar empfunden
Rezeptpflichtige Medikamente zufällig in irgendwelchen Medizinschränken aufgestöbert:
div. Benzos
Seroquel
Tilidin
Tramadol
Codein
etc.
Research Chemicals (DesignerDrugs) aus dem Internet
(Anm: Legale Substanzen die die Wirkungen von illegalen Substanzen nachbilden sollen)
5. Das Ende (oder auch nicht) - November 2011
Ich hatte das letzte halbe Jahr alles was mir in die Finger kam konsumiert und bin irgendwann psychisch nicht mehr klar gekommen - Antriebslosigkeit, Teilnahmslosigkeit etc.
Ich beschloss mich in Behandlung zu begeben: Entzug + anschliessende Therapie stand auf dem Plan
Ich muss dazu sagen, dass ich zu diesem Zeitpunkt keinerlei andere Möglichkeit mehr hatte als mich einweisen zu lassen.
Die Ausbildung drohte zu scheitern - aufgrund meiner teilnahmslosigkeit habe ich viele Dinge versäumt und die Kündigung drohte (die Noten waren niemals so, dass meine Ausbildung gewährdet wäre).
Ich hatte einen Hass auf meinen Arbeitgeber und mir war morgens regelmäßig übel (inkl. abkotzen).
Geldprobleme etc. kamen auch noch dazu.
Ich lies mich also einweisen mit dem Ziel clean zu bleiben!
Ob dies wirklich mein Wunsch war oder ob das nur der einzig mögliche Schritt war denn ich gehen konnte weiß ich bis heute noch nicht.
Vier Tage bin ich clean geblieben, dann gabs bei Mitpatienten Kräutermischungen...
Die folgenden vier Wochen, in dennen ich ein sogenanntes Motivationsprogramm absolvierte konsumierte ich so oft wie möglich Kräutermischungen und an Silvester kam dann Diazepam dazu weshalb ich beim darauffolgenden Urintest positiv war und entlassen wurde.
6. Das Jetzt
Seit Anfang Januar bin ich also krankgeschrieben daheim und mache meine Sozialstunden die ich aufgebrummt bekommen hab (160).
In der Zeit blieb es dabei: Kiffen (synth./natürlich) wenn was verfügbar war
"Das sollte ja kein Problem sein, da ich ja sowieso auf Langzeittherapie gehen werde und dannach nix mehr nehme" - dies waren meine Gedanken dabei"
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Das Problem:
Ich will nicht aufhören zu kiffen! Ich habe ausser einer dünneren Geldbörse und der Illegalität nie Probleme mit Cannabis gehabt.
Warum sollte ich auf Langzeittherapie gehen? Eine Sucht bekämpfen mit der ich leben kann und will?
Wenn ich aber die Therapie nicht antrete enttäusche ich alle Menschen in meinem Umfeld und laufe Gefahr jegliche Unterstützung zu verlieren (ich wohne noch nicht allein)
Ich habe jetzt am Ende meines Beitrags nicht die geringste Ahnung was ich mir hier von euch erhoffe... ich weiß einfach nicht mehr weiter... |
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veilchenfee Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4072
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Verfasst am: 7. Feb 2012 22:04 Titel: |
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Ja, blöd, dass Du Dich hast so früh erwischen lassen! Sonst hättest Du ganz gemütlich ein paar Jahre oder Jahrzehnte weiterkiffen können und dann irgendwann aufgehört oder auch nicht.
Unter Zwang aufhören zu müssen - insbesondere wenn man gerade erst angefangen hat und und die Droge noch sehr liebt - das ist blöd. Letztendlich musst Du Dir überlegen, was Dir wichtiger ist - ein stressfreies Leben ohne Kiffen oder eben Stress.
Ein Kompromiss könnte so aussehen: Hör erstmal auf, beende Deine Ausbildung und wenn sich dann alles beruhigt hat, fängst Du halt wieder an. |
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Bruder Chill Anfänger
Anmeldungsdatum: 03.08.2011 Beiträge: 14
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Verfasst am: 7. Feb 2012 22:14 Titel: |
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Die Ausbildung ist quasi beendet - die schriftliche Prüfung problemlos bestanden und die mündliche ist Kinderkacke...
nur kann ich die jetzt erst im Juni bei der Nachholprüfung machen weil ich ja zu dem Zeitpunkt geplant hatte auf Therapie zu gehen...
ich habe aber weder Lust noch sehe ich eine Notwendigkeit wegen "Rauchware" eine Therapie zu machen - Das der Suchtdruck auf andere Substanzen so gut wie nicht vorhanden ist und ich auch keine Probleme habe nix zu nehmen hab ich jetzt ja in dem Monat gesehen...
Ich glaube ich werde morgen beim Termin in der Klinik den ich habe auspacken... |
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veilchenfee Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4072
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Verfasst am: 7. Feb 2012 23:18 Titel: |
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Dann mach halt keine Therapie - das musst Du wissen! Jedoch gebe ich zu bedenken, dass der Drogenkonsum Dir ja schon jede Menge Probleme beschert hat. Wie stellst Du Dir das in Zukunft vor? Wie willst Du Dein Arbeits- und Privatleben gestalten? Wenn Du meinst, dass sich Drogen da gut integrieren lassen, mach halt weiter. Erfahrungsgemäß werden die Probleme mit der Zeit aber eher größer. |
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NiemalsNieNicht Bronze-User
Anmeldungsdatum: 19.08.2011 Beiträge: 39
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Verfasst am: 9. Feb 2012 21:19 Titel: Hmm |
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Ich verstehe nicht ganz, warum du hier schreibst, wenn du doch eigentlich gar nicht clean sein willst? Versteh mich jetzt nicht falsch, das soll kein Angriff sein.
Letztendlich lohnt es sich immer, clean zu sein, nicht abhängig zu sein. Nur dann kann man wirklich frei sein. Ich hab vor ca. 8 Jahren das erste Mal gekifft, fands geil und sah das Ganze so wie du. Ich hatte keinen Suchtdruck auf andere Drogen usw. (Hat sich aber geändert und ich hab einige Scheisse durch)
Fakt ist: Es kommt meistens anders als du denkst. Ich bin nicht die Einzige, die der Konsum fast komplett ruiniert hat. Glaub mir, wenn du irgendwann wegen den Drogen auf der Straße oder im Obdachlosenheim wohnst, ändert sich die Sicht der Dinge. Mal davon abgesehen, das auch Kiffen dein Hirn längerfristig komplett verspulen kann. |
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SAUBERMANN Platin-User
Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 3. Apr 2012 12:32 Titel: |
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hallo!
ich weiß nicht, ob der threadstarter hier noch rumgeistert, aber eines fällt mir wieder auf: haben wir am anfang nicht alle die drogen unterschätzt? die ersten jahre läuft ja meist auch noch alles gut oder zumindest bügelt man die probleme meist grad noch so wieder aus...
aber wenn du schon in der relativ kurzen zeit von kräutermischungen zu benzos und tilidin gewechselt hast, dann zeigt das mal wieder, dass wir fast alle den gleichen weg gehen.. klar, du konsumierst noch nicht regelmäßig opioide und manche fangen auch gar nicht damit an, aber ich haben freund, der jetzt mitte dreißig ist und seit fast zwanzig jahren kifft.. der ist in psychiatrischer behandlung usw... das ganze leben ist an ihm vorbeigerauscht..
oder nimm mich: ich weiß noch, wie ich vor jahren im DF, das war ein älteres drogenforum, immer den metha-pola-thread gesehen hab und gedacht habe, ich käme da nie hin... tja, shit happens... |
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homeless Gold-User
Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 440
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Verfasst am: 3. Apr 2012 13:13 Titel: |
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mein kollege hat dasselbe probelm ich habe ihn gedraengt mit mir zum entgiften zu gehen aber er ist altkiffer und will gar nicht aufhoeren was einen aufenthalt natuerlich schwieirg macht.
das ihr jungs in bayern auch nie begreifen werdet was eine sichere schmuggelrute ist...man faehrt doch kein gras ueber die cz-grenze nach bayern...jedenfalls nicht so wie ihr.naja zu spaet hinterher ist man immer schlauer.
deine tendenz zum breitsein ist ja wohl vorhanden und meiner meinung nach ist kraeuter rauchen schlimmer als thc.
wenn du in dich reinschaust und ehrlich der meinung bist das du nur mit kiffen weiterleben kannst ohne dich fuer andere sachen zu interessieren dann lass die therapie.
abdereseit wenn du ein paar tage nicht gekifft hast geht der kopf oft auch wieder klar. |
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