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lämmchen Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 09.02.2012 Beiträge: 3756
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Verfasst am: 10. Feb 2012 08:08 Titel: Wesensveränderungen durch TILIDIN ? |
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Guten Morgen an alle,
ich nehme seit 2 Jahren Tilidin in Tablettenform, vom Schmerzmediziner verschrieben. Morgens 100/8 und manchmal Mittags 50/4 und Abends auch 100/8. Oft lasse ich eine weg, manchmal nehme ich einfach zwischendurch eine dazu. Gepaart noch noch Ibuprofen 1000 mg. Nur so ballert es ein wenig und hilft die Schmerzen zu unterdrücken. Ich habe seit 20 Jahren Dauerschmerzen an der Wirbelsäule und seit 6 Jahren Rheuma. Vor 10 Jahren habe ich für lange Zeit Fentanyl-Pflaster in der höchsten Dosierung erhalten, aber die haben mich nur ganz schwer in die Abhängigkeit gebracht. Aber das ist ein anderes Thema. Nun meine Frage: hat jemand von Euch unter Tilidin folgende Beobachtungen gemacht? Schlaflosigkeit, Wesensveränderungen wie z.B. Gereiztheit, extremes Frieren, extremes Schwitzen wenn die Pille wirkt? Manchmal, wenn ich mich viel bewegt habe und die Wirkung der Pille eher verstoffwechselt wurde, bekomme ich derartig Entzugserscheinungen, dass das dazu führte, das ich nie wieder ohne meine Pillen aus dem Haus gehe. Also helfen tun die Pillen wirklich, aber ein Teufelszeug sind sie trotzdem. Auf der Suche nach was zum Schlafen hab ich auch so einiges verdrückt, aber das macht mich auch fertig. Kennt jemand von Euch dieses Dilemma. Danke für Eure Hilfe!
Herzliche Grüsse von Lämmchen |
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Globus Bronze-User
Anmeldungsdatum: 26.07.2011 Beiträge: 37
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Verfasst am: 10. Feb 2012 13:18 Titel: |
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Hallo Lämmchen!
Ich kenne das Problem auch. Meiner Meinung nach liegt Deine Schlaflosigkeit daran, dass Du abends noch eine recht hohe Dosis einnimmst. Meiner Erfahrung nach kann man hervorragend schlafen, wenn man 15.00 bis 16.00 Uhr letztmalig Tilidin einnimmt, was natürlich bei Deinen wohl sehr starken Schmerzen nicht machbar ist.
Falls es mal schmerzmäßig machbar ist, versuche es einfach.
Gruß |
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lämmchen Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 09.02.2012 Beiträge: 3756
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Verfasst am: 10. Feb 2012 13:41 Titel: |
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Hallo Globus,
vielen Dank für Deine schnelle Hilfe. Ich werde es heute sofort probieren. Es wird zwar schwer, aber da muss ich durch. Schlimm finde ich, das mir dieses Problem nicht von meinem Schmerzmediziner offeriert wurde. Sicherlich reagiert jeder anders auf das jeweilige Medikament, aber man kann doch zumindest den Patienten etwas darauf vorbereiten. Im verschreiben sind sie oft ganz fix, aber dann steht man doch ganz alleine da... Manchmal ist das alles sehr schwer zu ertragen. Die Schlaflosigkeit trägt bei mir auch nicht dazu bei, frohgelaunt durch's Leben zu rennen. Im Gegenteil, sie macht mich irre. Dadurch sind die Schmerzen noch schwerer zu ertragen und ich benötige wieder mehr Schmerzmittel. Ein Teufelskreislauf.
Wie lange nimmst Du das Tilidin schon?
Herzliche Grüsse von Lämmchen |
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Globus Bronze-User
Anmeldungsdatum: 26.07.2011 Beiträge: 37
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Verfasst am: 10. Feb 2012 14:04 Titel: |
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Hallo Lämmchen,
Du sagst es. Es hängt alles zusammen. Ich nehme Tilidin seit 2003/2004. Es wird mir ebenfalls wegen Schmerzen verschrieben. Ich habe anfangs auch gedacht, dass ich nachts arbeite und dann tagsüber schlafe. Das Leben ist völlig durcheinander gekommen.
Bis ich das mit der Einnahme so geregelt habe. Eventuelle musst Du das ein paar Tage so machen, weil Dein Körper sich erst neu einstellen muss. Leider hat mir das auch kein Arzt gesagt und so musste ich es allein herausfinden.
Viele Grüße |
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lämmchen Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 09.02.2012 Beiträge: 3756
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Verfasst am: 10. Feb 2012 14:38 Titel: |
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Hallo Globus,
das ist ja leider auch schon sehr lange. Bist Du von Deinem Mediziner über irgendetwas aufgeklärt worden, was die Entzugssymptomatik, Schlaflosigkeit usw. betrifft? Werden Deine Leberparameter in regelmässigen Abständen kontrolliert? Bei mir leider nicht, obwohl ich in einem Schmerzzentrum behandelt werde und sie ein ganz anderes Budget haben... Dort werden Rezepte ausgestellt, mein Gott... Was ich da schon erlebt habe. Mir wurde gesagt, dass das Tilidin mind. 8 Std. wirkt, da es ja ein Retardmedikament ist. Aber bei mir ist das leider nicht so. Nach knapp 5 Std. ist keine Schmerzerleichterung mehr da und ich muss die nächste nehmen. Verpasse ich den richtigen Zeitpunkt, bekomme ich -sofort- Grippeähnliche Ganzkörperschmerzen und mir wird sehr sehr kalt. Nervöse Unruhe folgt dann auch noch, und da kann ich gar nicht anders als nachzulegen. Schlimm. Wie soll das nur weitergehen?
Darf ich Dich noch fragen, warum Du Tilidin einnehmen musst? Gibt es gar keine andere Alternative für Dich?
Vielen Dank für Deine Mühe.
Herzliche Grüsse von Lämmchen |
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Globus Bronze-User
Anmeldungsdatum: 26.07.2011 Beiträge: 37
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Verfasst am: 10. Feb 2012 17:48 Titel: |
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Hallo Lämmchen!
Leberwerte brauchen bei Tilidin-Einnahme nicht kontrolliert werden. Das Medikament schädigt die Leber so gut wie gar nicht; auch bei längerem Gebrauch nicht. Das ist aber der einzige Vorteil von Tilidin. Ich habe u.a. auch Rückenprobleme gehabt, aber hauptsächlich bin ich 2003 an einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung erkrankt, die dann einen chronischen Verlauf genommen hat.
Für die immer wieder auftretenden Schmerzschübe habe ich die Tropfen bekommen. Sie wirken bei Einnahme gezielt und sofort, während die Retardtablette den Wirkstoff ja verteilt über die Zeit abgibt. Deshalb ist auch die Retardtablette bei fortdauernden Schmerzen völlig richtig anzuwenden.
Soweit ich weiß, klären die Ärzte viel zu wenig auch über das Abhängigkeitspotential auf. Ich war bei vielen Spezialisten, vor allen Dingen weil diese Krankheit bei mir ohne erkennbaren Grund und in ziemlich jungem Alter aufgetreten ist. Da hat mir keiner dieser Ärzte wirklich erzählt, was das Tilidin nach langer Zeit der Anwendung auch für Entzugserscheinigungen mit sich bringt. Du schreibst ja selbst, dass Du anfängst zu schwitzen oder zu zittern vor Kälte. Nichts anderes will Dir der Körper damit sagen, als dass er die nächste Tablette haben möchte.
Du schreibst auch, Du nimmst Ibu manchmal dazu. Das halte ich für wirkungslos und vor allem schädigt das die Leber und den Magen. Du solltest dann auf jeden Fall noch eine Magentablette (z.B. Nexium) nehmen, sonst hast Du in ein paar Jahren den Magen auch noch kaputt. Oder Ibu lieber weglassen.
Ich hoffe, Du kannst was mit meinen Ausführungen anfangen.
Grüße an Dich! |
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lämmchen Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 09.02.2012 Beiträge: 3756
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Verfasst am: 10. Feb 2012 22:21 Titel: |
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Hallo Globus,
ja-ich kann etwas mit Deinen Ausführungen anfangen.
Hast Du denn immer noch Schmerzen von der Pancreatitis oder bist Du jetzt "nur noch"psychisch abhängig?
Nur wenn ich zum Tilidin das Ibuprofen hochdosiert einnehme, habe ich eine richtige Schmerzerleichterung. Gastroskopie war in Ordnung, d.h. ohne Befund. Nur manchmal muss ich Omeprazol dazu einnehmen.
Von anfänglich 4000 mg Ibu bin ich ja jetzt schon sehr weit runter gekommen. Mein Herz fand das sehr nett.
Merkst Du denn bei Dir auch Verhaltensveränderungen, oder hat Dir Dein Umfeld
ein Feedback gegeben?
Ich bin emotionaler geworden und manchmal sehr uneinsichtig, das macht mir zu schaffen.
Bis dahin, ich wünsche Dir eine ruhige Nacht.
Herzliche Grüsse von Lämmchen |
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Globus Bronze-User
Anmeldungsdatum: 26.07.2011 Beiträge: 37
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Verfasst am: 11. Feb 2012 07:15 Titel: |
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Hallo Lämmchen,
ich habe so gut wie keine Schmerzen mehr und das ist es auch, was mir selbst die Ärzte nicht recht glauben wollen. Offenbar scheint ein ungewöhnlicher Heilprozess stattgefunden zu haben; jedenfalls zerfrisst sich die Bauchspeicheldrüse nicht weiter. Beim letzten MRCP meinte der Prof. sogar, er könne gar nichts mehr erkennen. Das hat natürlich mit dem jahrelangen Tilidin-Konsum wenig zu tun, aber ab und zu rede ich es mir halt ein.
Omep ist ja ähnlich wie Nexium, quasi der Vorgänger, was ich ja auch bekomme. Allerdings nehme ich es regelmäßig morgens und abends eine 40mg-Tablette ein. Ziemlich hohe Dosis, aber alles zusammengenommen scheint bei mir gut zu funktionieren. Zusätzlich noch Kreon 25000er und Cholspasmin forte, alles zu den Mahlzeiten, um das mit der Verdauung hin zu bekommen. Klappt eigentlich ganz gut. Wenn man mich so kennen lernen würde, merkt niemand, dass ich irgendeine Krankheit habe.
Ansonsten kann ich Dir nur zustimmen, man wird emotionaler. Uneinsichtig war ich schon immer .
Meld Dich mal wieder!
Grüße Globus |
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lämmchen Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 09.02.2012 Beiträge: 3756
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Verfasst am: 11. Feb 2012 11:12 Titel: |
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Guten Morgen Globus,
dann hast Du ja auch schon einiges mitgemacht. Du musstest ja sicherlich auch Deine Ernährung umstellen und auf einen eventuellen Diabetes achten. Aber Hauptsache ist ja, das du in guter Internistischer Behandlung bist und so leidlich mit dieser Erkrankung umgehen kannst. Wird Dir auch psychologisch unter die Arme gegriffen? Wenn man jahrelang an so einer schweren Krankheit leidet, geht ja auch das Nervenkostüm flöten...Jeder Pups macht Angst und wenn mal was anders weh tut als sonst, ist die Aufregung wieder gross. Bei mir ist das oft so. Ich habe schon eine Schmerzpsychotherapie gemacht, hier in Berlin gibt es ein Zentrum das sich hauptsächlich nur um Schmerzpatienten und deren Psyche kümmert. Kann ich jedem empfehlen, die Leute dort sind extra ausgebildet.
Wirst Du das Tilidin für den Rest Deines Lebens nehmen müssen oder gibt es andere Optionen für Dich?
Bis dann.
Viele Grüsse |
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Globus Bronze-User
Anmeldungsdatum: 26.07.2011 Beiträge: 37
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Verfasst am: 11. Feb 2012 13:57 Titel: |
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Hallo Lämmchen,
Du beschreibst ziemlich genau, was wir durchmachen, wenn Schmerzen auftreten. Daran kann ich erkennen, dass Du sehr erfahren bist - genau wie ich. Ich bin sehr froh, dass die Krankheit mich eigentlich "in Ruhe" lässt, ich also ganz normal leben kann. Natürlich mit entsprechendem Augenmerk auf die Ernährung, wie Du richtig sagtest.
Ich koche zu Hause vorrangig für uns, so dass ich beim Zubereiten auf die wesentlichen Dinge achten kann. Leider esse ich auch gern und so komme ich an z.B. Zwiebeln und Knoblauch nicht vorbei, obwohl sie gar nicht erlaubt wären. Aber naja.
2005 war ich bei einem Porf. in Hannover in psychologischer Behandlung. Es waren 20 Sitzungen, die mir den Umgang und die Akzeptanz mit der Erkrankung erleichtern sollten. Das waren sehr interessante Gespräche und ich fühlte mich immer gut, wenn ich sein Haus wieder verlassen habe. Danach sollte ich noch in einen 6-wöchigen stationären Aufenthalt, aber aus beruflichen Gründen ist das für mich nicht machbar, so dass ich bis jetzt auch so ganz gut klar gekommen bin.
Wie sieht es bei Dir aus? Siehst Du eine Alternative zu diesen Schmerzmitteln?
Gruß Globus |
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lämmchen Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 09.02.2012 Beiträge: 3756
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Verfasst am: 11. Feb 2012 21:33 Titel: |
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Guten Abend Globus,
ob ich eine Alternative zu Tilidin sehe? Tja... Vor vielen vielen Jahren fing meine Schmerzmittelaffäre mit Fentanylpflaster an, in der höchsten Dosierung, und mit Genehmigung des Chefarztes sogar in einem kürzeren Zeitraum neu zu kleben als erlaubt. Ich sag Dir, das war die Hölle für mich. Der Dr. sagte mir nicht, das ich penibel darauf zu achten habe, dieses Pflaster immer genau und exakt nach 48 Std. zu wechseln. Also nicht nach 49 Std. oder gar 50 Std. Ich war sowas von abhängig, erst stritt der Dr. das ab, aber nach unendlichen 2 Jahren sah er dann doch ein, das er mich süchtig gemacht hat. Das waren die schlimmsten Jahre meines Lebens. Erst dachte ich, das ich eine schwere Depression hätte, bin auch freiwillig zur Psychiaterin gegangen, die mich auch mit schweren Antidepressiva behandelte, aber- die Unruhe alle 48 Std. ging nicht weg. Meinem Mann fiel es dann auf, das diese verschwand wenn ich ein neues Schmerzpflaster geklebt hatte. Es war tatsächlich das Fentanyl...Also wurde es ausgeschlichen und die Unruhe war weg und kam nie wieder zurück. Zum Glück. Nun ja, jeder Patient muss sich wohl heute selber informieren. Ich komme zwar aus der Medizin, aber ich kann nun auch nicht alles wissen...
Im Moment sehe ich keine Alternative zum Tilidin-leider. Ich habe vieles andere ausprobieren müssen, aber mir hat Oxigesic nicht geholfen, Fentanyl nie wieder und Morphine mag ich nicht nehmen. Es gibt eine neues Medikament auf dem Markt, auch ein Opiat, aber da muss ich noch eine Weile überlegen ob ich das einnehmen werde.
Hast Du denn schon andere Schmerzmittel ausprobiert? Merkst Du Entzugserscheinungen wenn Du Deine Pille nicht nach Deinem Zeitschema nimmst? Gehst Du ohne Pille aus dem Haus oder hast Du auch, wie ich, immer ein Pillendöschen dabei? Bei meinen besten Freunden hab ich sogar "Notpillen" deponiert, falls ich meine vergesse oder mir die Tasche geklaut wird. Man kann ja nie Wissen. Da denk ich immer, das die Sucht schon sehr gross ist.
Das waren jetzt aber viele Fragen...Oh je.
Ich wünsche Dir einen schönen Abend.
Herzliche Grüsse von Lämmchen |
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Diamantauge Anfänger
Anmeldungsdatum: 14.02.2012 Beiträge: 4
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Verfasst am: 14. Feb 2012 04:38 Titel: |
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Hallo ihr lieben ,
ich bin neu hier und kann auch einiges zu Tillidin beitragen .
Ich habe aufgrund meines Rheumas immer wieder tillidin verschrieben bekommen und nehme es schon über Jahre . Muss zu meiner Schande gestehen das ich schon einmal einen Entzug hinter mir habe und war auch eine Zeitlang Clean oder wie soll man das nennen.
Ich hatte bis zu 800 mg Tramadol auf einmal geschluckt und das jeden Tag einmal . Bis ich von meinem Rheumatologe in eine Psychologische Klinik zum Entzug geschickt wurde den ich erfolgreich beenden konnte . Bislang dachte ich immer wieder ich nehme es wegen meiner Schmerzen ´bis ich jetzt erneut wiede mitten im Geschehen hänge . Mein Hausarzt verschreibt sie mir immer wieder und akceptiert auch all meine Ausreden dafür .
Nach meinem Entzug ging es mir Prima und all das erlernte konnte ich gut umsetzen . jedoch aufgrund meiner scheiß Vergangenheit wurde mir angeraten eine ambulante Psychotherapie weiter zu führen . Wollte ich auch aber dann kam überall wartezeiten bis zu einem Jahr und ich dachte mir , ,,,,,,,na bis dahin habe ich es auch selbst in den Griff bekommen denn in einem Jahr brauche ich auch kein Termin mehr . Ging soweit auch recht gut bis wieder ein dramatischer Zwischnefall kam und ich wieder zu den Tabletten Griff . Ich überzeugte beim Arzt mit ,,,,das ich mittlerweile gelernt hätte damit umzugehen , mal habe ich sie im Urlaub angeblich liegen lassen bis hin zum Winter der mir Rheumatisch gesehen immer Probleme bereitet . Funktioniert bis heute und ich bin wahrlich nicht stolz darauf .
Klar frägt sich nun der ein oder andere warum ich nicht einfach den Arzt wechsel aber Abhängige meiden diesen natürlich nicht denn sie bekommen ja immer wieder den Stoff .
Gerne würde ich noch einmal diese Therapie starten , doch dazu müsste ich meine neuen Arbeitsstellen aufgeben und im moment sind wir mehr denn je auf jeden cent angewiesen was nun wirklich keine Ausrede ist .
Aber was ich damit sagen will ist das man auch in Tablettenform wie Tramadol sehr wohl abhängig werden kann . Solches wie Stimmungsschwankungen , schlaflosigkeit sind vorprogramiert und man greift wieder zu Tabletten um das eine übel mit dem anderen zu beheben . Vor allen dingen bekommt man nichts mehr auf die Reihe und schiebt alles nur noch vor sich her obwohl man sich über dessen Folgen bewusst ist .
Klingt bescheuert gell aber ich denke das der ein oder andere betroffene es nachempfinden kann .
Man hat einfach das Gefühl , man funktioniert nur noch mit dem Medikament oder andere und kann nur noch mit diesen gut gelaunt in den Tag starten .
Ich hoffe echt das ich es irgendwann mal schaffe davon dauerhaft weg zu kommen . Alleine zu hause traue ich es mir nicht zu denn meine Familie wüßten meine Reaktionen gar nicht zu zuordnen wenn ich etwas gereitzt oder ähnliches reagieren würde .
Nur eins frage ich mich ,,,,,,,,,,
Über mich sagte mal ein Psychologe wenn der vater alkeholabhängig war kann oftmals auch die Ursache für das eigene Suchtverhalten dort begraben liegen . Was meint ihr ? ich halte es etwas für Blödsinn , denn sonst wäre ich es doch schon mein leben lang . Oder ? |
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lämmchen Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 09.02.2012 Beiträge: 3756
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Verfasst am: 14. Feb 2012 08:05 Titel: |
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Guten Morgen Diamantauge,
darf ich Dich fragen, was Du für ein Rheuma hast? Und welche Medikamente noch dazu kommen?
Bei mir ist es die chronische Polyarthritis.
Ja, das mit dem vor sich hinschieben, das kenne ich auch...So war ich früher auch nicht, zwischendurch dachte ich, dass das eventuell das Alter ist oder ich einfach fauler geworden bin, aber mittlerweile schieb ich es auch auf die Pillen.
Ich krieg das ohne Probleme in Massen verschrieben, könnte meine eigene Apotheke aufmachen. Na klar, ich könnte ja auch mal nein sagen, aber ich hab Angst ohne Tilidin zu sein. Im Moment gibt es noch keine richtige Alternative dazu.
Dein Psychologe hat schon recht,mit dem was er sagt.
Mein Vater, Mutter, Opa waren schwere Alkoholiker. Mein Opa ist tot, und meine Eltern trinken nicht mehr, weil sie beide schwer krank sind. Meine grosse Schwester ist schwerste Alkoholikerin. Das Suchtgen wird vererbt, wenn man es nicht anfüttert passiert nichts-vereinfacht gesagt. Wenn man solch einen Familienhintergrund hat, muss man mehr denn je auf sich aufpassen.
Komm gut über den Tag.
Herzliche Grüsse von Lämmchen |
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petew Anfänger
Anmeldungsdatum: 13.03.2012 Beiträge: 6
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Verfasst am: 13. März 2012 10:43 Titel: |
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Konsumiere nun seit fast 2 Jahren Tilidin in Tropfenform und kann bestätigen dass man davon gereizt wird und einen viele Dinge viel mehr nerven als sonst. Das konnten mir auch viele andere Bestätigen. Auch das mit dem Temperaturempfinden ist bei mir vorhanden: Da Ich oft auf der Baustelle arbeite - auch jetzt im Winter - konsumiere Ich immer wenn es kalt draußen ist. Und plötzlich könnte Ich in T-Shirt und Sandalen arbeiten. Meiner Meinung nach friert man aber gar nicht wirklich durch den Tilidinentzug. Lediglich das (durch das konsumieren entstehende) Wärmegefühl ist nicht mehr da.
Fange heute auch meinen Entzug an, siehe neues Thema. |
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