Bruder ist heroin süchtig

[sophie12]

hallo,
also mein bruder ist 18 jahre und ist oder war heroin süchtig .. er nimmt sein mehreren monaten an einem methadon programm teil wie viel er da nimmt und wie weit er sich runter dosiert hat ist mir nicht bewusst. ich mache mir sehr oft einen kopf um ihn und bin ein bischen ratlos. ich weiß das es nicht meine aufgabe ist sich darum zu kümmern aber ich würde mich halt gerne informieren etc..
also er hat das so etwa ein halbes jahr bis jahr konsumiert wie viel am tag weiß ich nicht hing auch von dem geld ab. jetzt kifft er noch sehr oft nimmt aber soweit ich weiß kein heroin mehr aber sicher kann man sich da ja nie sein,
meine eltern schleppen in immer mit zur drogenberatung aber alles was er sagt ist das er das nicht "braucht" was wahrscheinlich typisch ist er hat aber jetzt mit seinem berater ausgemacht sich eine reha anzugucken, also da ein bis zwei monate hinzugehen und dann mal zu schauen. aber kann das mit so einer einstellung überhaupt was werden? er entscheidet sich auch immer um und ich kann mir denken das süchtige sehr gute schauspieler sind.
ist es schlimm das er jetzt so häufig kifft? weil eigentlich muss man ja von allem los kommen um da richtig raus zu sein... naja ich kenn mich nicht richtig aus hatte jemand schon erfahrung mit einer reha oder ähnliches ? er geht jetzt im moment auch arbeiten hat also mehr geld zur verfügung ist es wahrscheinlich das er wieder drauf kommt?
ich hab mir in diesem forum schon sehr viel durchgelesen und werde einfach immer trauriger.. ich hoffe jemand hat ein paar hilfreiche informationen
lg sophie

[Buddl83]

Hallo sophie.
Was ich dir gleich mal raten will ist das du dir die Probleme von deinem Bruder nicht zu sehr annimmt. Im endeffekt ist er alt genug. Na klar verstehe ich das man sich da Sorgen macht vorallem wenn es die Familie betrifft.
Also Junkies sind sehr gute Schauspieler und können Menschen auch sehr gut manipulieren. Wenn dein Bruder jetzt schon nicht so gern zur Suchtberatung geht weiß ich nicht ob da ne Therapie sinn macht, denn das muss schon zum großteil von einem selbst ausgehen.
Ich war auch schon in 2 stationären Therapien, wobei ich nie lang dort war (3 und 1 Monat) und jedesmal wegen einem Rückfall rausgeflogen bin aber damals, so sehe ich das heute wollte ich noch garnicht aufhören und die Tehrapien waren im Endeffekt einfach nur gut um neue Drogenkontakte zu knüpfen!
Wegen dem kiffen würde ich sagen das es nicht "schlimm" ist, ich und mein Freund sind in einem Substitutionsprogramm und er kifft auch.
In der Therapie sollte sie dein Bruder machen weiß er aber schon das dort jegliche Drogen verboten sind und er muss ja auch mit nem Cleanschein (den kriegt er nach einer abgeschlossenen Entgiftung) dort ankommen und wird dann bei der Aufnahme gleich nochmal getestet.

Hoffe du kannst was damit anfangen. Lass den Kopf nicht hängen.
LG

[Minee_]

Hey Sophie,
Ich versteh dich voll und ganz. Mein Bruder war auch Heroin abhängig, seit er 14 war konsumiert er sehr viel Heroin, erst nasal dann griff er zur "gun" (spritze). In den 4 einhalb Jahren wo er Heroin konsumiert hat er sich stark verändert doch das merkte kaum jemand da meine Eltern so Gut wie nie Zuhause sind /: viel es ihnen erst auf als es zu spät war und auch nur durch die Aufmerksamkeit der Lehrer.
Mein bruder war ein herzensguter Mensch doch die Drogen machten ihn kaputt ich hatte große angst um ihn, doch sah keine Möglichkeit ihm zu helfen, da ich viel jünger als er war.

In den Jahren habe ich meinen Bruder von einer anderen Seite kennen gelernt, er war zwar ein junkie doch er wusste wo seine persönliche Grenze war er hätte alles für mich getan aber alles andere war ihm egal.
Heroin abhängige spielen sich selbst und ihrer Umgebung nur vor alles sei okay...

Ich habe mir die Zeit genommen und habe mich damals hingesetzt und erst mit ihm geredet ihn gefragt wieso er das tut, was er sich dsraus erhofft etc. dann habe ich ihm einen brief geschrieben das er gemerkt hat das er mir wichtig ist und das es jemand an ihn glaubt.
Kurz danach machte er einen ärztlich begleiteten Entzug, er war damals 16 und blieb für 7 Monate clean.
Dann jedoch wurde er leider Rückfallig weil ihm alles über den kopf wuchs Stress MIG der freundin, Schule, Eltern waren nie da etc.

Heute lebt er nicht mehr :'( er starb 2011 am einer überdosis.
Doch eig wollt ich dir nur sagen das die Entscheidung einen Entzug zu machen von dem süchtigen aus kommen muss, das einzige was man tun kann ist für die Person dasein und ihnen zeigen " Hey es gibt Leute die an dich glauben die dich nicht aufgegeben haben" ...
Meinem bruder half es, er hatte denen Willen es zu schaffen und schaffte es, leider nicht sonderlich lange aba das hatte private gründe... Ich fand meinen bruder mit 15 Jahren tot in unserem haus auf und versuche bis heuter alles zu verarbeiten, wollte ihn verstehen, fühlen was er fühlte, wissen wie es ist wenn Heroin einem die sorgen nimmt, doch ich probiert es nicht weil ich weiß er hätte das nicht gewollt, im ging es (wärend seinen cleanfasen und vorher) immer drum anderen zu helfen, also geb deinen bruder nicht auf, sei für ihn da und unterstützt ihn, das ist wichtig, er muss merken das es Menschen gibt die an ihn glauben und ihn nicht als versagen oder so ansehen, ich wünsche dir und deinem bruder alles gute und hoffe das sich alles zum guten wendet und er es schafft clean zu werden/bleiben.