Tipps um die Zeit nach dem Cleanwerden einfacher zu machen

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Dorian
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.02.2012
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 17. Feb 2012 00:44    Titel: Tipps um die Zeit nach dem Cleanwerden einfacher zu machen Antworten mit Zitat

Hallo,

Inspiriert von dem Beitrag, den ich gerade gelesen habe, wollte ich vorschlagen, einen Thread für Tipps zu eröffnen mit Dingen, die es einem einfacher machen, nicht nur clean zu werden, sondern auch zu bleiben - alles mögliche, was immer für euch funktioniert.

Ich finde etwa, dass Musik furchtbar wichtig ist.
Musik spiegelt für mich einfach alles wieder, jede Zeit, jedes Erlebnis, alles ist mit Liedern verbunden und viele Lieder erinnern mich auch an erlebte Dinge, auch wenn ich die Songs damals noch gar nicht kannte.
Dieses Lied etwa:
http://www.youtube.com/watch?v=KlLXlYbnX0s
erinnert mich sehr an die Zeit, als mir klarwurde, dass nach einer Sucht noch lange nicht alles vorbei ist, sondern dass es ein Neuanfang ist, dass es für nichts zu spät ist.
Gibt noch viele andere Songs, die mich aufbauen und mir klarmachen, was das Leben wirklich wert ist und vor allem, was es wert ist, es voll und clean zu genießen.

Was hilft euch?
Was tut ihr, wenn es euch schwerfällt, bei der Sache zu bleiben?

lg,
Dorian
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Obelix
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 17. Feb 2012 01:38    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist schon der Wahnsinn was Musik für eine Kraft gibt, Last abnimmt und einen in eine !nicht! verdreckte Welt fliehen lässt.
Es ist nicht die Musik die du hörst, sondern die Musik Dir zuhört.
Es quasselt Dir nicht dazwischen. Es versteht dich. Widerspricht nicht, und wenn Dir doch mal was nicht passt dann gibst eben ein anderen Track.

Musik ist auch MEIN EIN UND ALLES.
Da ich früher selber musikalisch sehr viel inverstierte, bin ich schon sehr lange am überlegen wie ich meine verpuffte Energie wieder zu fassen kriege...

Musik kann wirklich zu einer Trance werden. Egal welche Art von Musik es ist.
Es rettet mir im Alltag sprichwörtlich meinen Hintern.
Ich höre am Tag mehr Musik, als meine Umwelt um mich herum, nur um mal den Stellenwert klarzumachen.

Man stelle sich eine Welt ohne Musik vor..Das wäre wie der 4. Weltkrieg, der 3. kommt ja sowieso bald (aber das ist was anderes)

Es ist die legalste und geilste, abwechslungsreichste Droge die es gibt, Süchtig macht sie auch. Aber hier darf es egal sein. Im Gegenteil..Mehr Mehr und Mehr


Tja um aber auf dein Ursprungs Thema zurück zu greifen. Hilft mir Sport, für die kurze Zeit...
Bagger Weiber an, provozier Cops (natürllich alles im Rahmen). Tob dich aus. Versuche dich selbst neu kennenzulernen, damit bist du schon gut beschäftigt und probier Dich aus, bis dann hoffentlich es für uns jeden hier heisst

Leben ist die geilste Droge der Welt...abgesehen von Musik
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Ruhe
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 25.01.2011
Beiträge: 91

BeitragVerfasst am: 17. Feb 2012 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ein sehr schönes Thema
Danke dafür, Dorian.

Mir tut Bewegung an der frischen Luft sehr gut. Bei jedem Wetter und ganz besonders, wenn es windig ist, da hab ich dann immer das Gefühl, dass alles, was mir nicht gut tut weggeblasen wird, kann abschalten und der Kopf wird frei.

Liebe Grüsse
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Ruhe
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 25.01.2011
Beiträge: 91

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2012 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

Schade, dass unter den vielen Usern hier kaum jemand Tipps hat, um sich die Zeit nach dem Cleanwerden leichter zu machen.
Mir fällt das Trockenbleiben weitaus schwerer, als der Entzug selber. Fall immerwieder in die alten Fallen, möchte aber nicht aufgeben und hoffe sehr, dass noch viele weitere Tipps kommen.
Wie schafft ihr es denn Clean zu bleiben? Was tut ihr dafür, dass es leichter wird? Es muss doch nicht immer alles so schwer sein, oder?
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Dorian
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.02.2012
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 28. Feb 2012 00:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ich fühle da absolut mit dir, Obelix.
Für mich wäre eine Welt ohne Musik auch furchtbar.
Ich dachte immer, wenn ich aussuchen müsste, ob ich blind oder taub wäre, dann würde ich blind nehmen, weil Bücher kann man sich vorlesen lassen, Bilder beschrieben bekommen, Gegenden ertasten, aber Musik sehen, das geht nicht.

Und auch dich verstehe ich absolut, Ruhe.
Der Wunsch, dass alles besser wird, wenn man süchtig ist, ist leicht gefasst und dann macht man sich auf die Reise, nur wenn man dann mal clean ist und womöglich die schlimmen Nachwirkungen hat, aber nichts mehr, was es einem - zumindest dem Schein nach - einfacher macht, dann fällt man sehr leicht in alte Muster zurück.
Würde mir auch wünschen, dass noch mehr Leute schreiben, nicht nur meinetwegen.

Eure Tipps sind aber sehr gut - außer vielleicht die Cops anpöbeln, hehe.
Bewegung finde ich auch sehr sehr schön - Spaziergänge im Wald oder im Urlaub am Meer, einfach traumhaft und man bekommt wirklich mit, wie klar man alles sehen kann, wenn man clean ist.

Danke für eure Antworten Smile
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Raver
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 25.02.2012
Beiträge: 640

BeitragVerfasst am: 28. Feb 2012 06:36    Titel: Antworten mit Zitat

Nach über fünf Jahren Feiern (und zehn Jahren exzessiven Dauerkiffens) hat sich mein komplettes Umfeld und Freundes- und Bekanntenkreis komplett darauf umgestellt. Ich konnte damals mit "Normalos" überhaupt nichts mehr anfangen, und kannte eigentlich nur noch Kiffer, Druffis und Dealer jeglicher Couleur.

Für mich gab es damals definitiv nur einen Weg da raus, und der war eigentlich ziemlich radikal, aber effezient:

Eine Arbeitsstelle (bzw. FSJ) in einer Stadt weit weg genug, dass ich niemand kannte. Adresse wussten nur meine Eltern. Kein Telefon. Keine Stadt, wo man "nur zum Bahnhof" oder in die "Disse" gehen brauch um "diverse Leute" problemlos kennen zu lernen (a-la Christiane F.). Ein Jahr komplette Abgeschiedenheit in einem komplett neuem sozialem System mit einer ganz neuen Aufgabe (im sozial-helfendem Bereich). In einer Wohnung direkt neben der Arbeitsstelle, so dass man gar nicht auf die Idee kommen kann, krank zu machen. Und: Mit vielen, vielen Büchern und natürlich CD`s und meiner Anlage Wink

Das war eine "Radikalkur", für mich damals aber der einzige Weg, den ich gesehen habe.

Und so hart dies auch klingen mag: War es gar nicht. Ich hatte meine (neue) Aufgabe, kein Kontakt zur "alten Aussenwelt", Regelmäßigkeit und ein komplett neues, soziales Umfeld das mit Drogen nichts am Hut hatte.

Der Ortswechsel und der Wechsel des sozialen Umfelds und Systems ist, je härter die Sucht/Abhängigkeit ist, um so wichtiger. Die Möglichkeit "die alten Kumpels" "zufällig" wiederzutreffen muss komplett ausgeschlossen werden, und -so hart das auch sein mag- oft der einzige Weg raus.

Wichtig ist im Vorfeld einiges zu klären: Ggf. (klinischer) Entzug vorher, neue und sichere Arbeitsstelle (also der "Zwang zur regelmäßigen Tätigkeit"...und die sollte natürlich auch Spaß machen Wink ), ggf. guter Psychiater/Psychotherapeut in erreichbarer Nähe, keine "Druffis" in der Nachbarschaft und vor allem ein eiserner Wille: Der Wille zum Neuanfang.
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