Unschlüssigkeit über Selbstversuch mit magic mushrooms

[Gidoc123]

Ich Männlich 18 Jahre alt spiele schon seit langen mit dem Gedanken magic mushrooms zu nehmen, die Trips die mir bisher beschrieben wurden reizen mich absolut, vorallem die Phasen der intensiven Selbstsicht. Ich denke ich hatte einmal ein vergleichbares Erlebnis in einem THC-Rausch und will versuchen euch näher zubringen was ich empfunden habe was mir sehr schwer fällt, da ich kaum Worte für diese Situation finde.
Ich habe vor 1 1/2 Jahren für 1 Jahr lang ca fast täglich gekifft habe aber nie mein Umfeld (Schule, Freunde etc.) aus den Augen verloren und mir immer gesagt wenn ich merke das sich dort etwas grundlegend verändert aufzuhören, als sich mein Notenschnitt in der Schule langsam verschlechterte wusste ich genau das es am Kiffen lag (meine Noten sind nicht drastisch gefallen aber mein 1,8 Schnitt fiel auf einen 2,5), also entschied ich mich dazu erstmal eine Pause einzulegen und um mir selbst zu beweisen das ich noch die volle Kontrolle über meinen Körper habe und nicht abhhängig bin, habe ich mich auf die Probe gestellt und ab Anfang der Sommerferien nicht mehr gekifft für ca 2 Monate, ich war so entschlossen das ich nie irgendein Verlangen nach Gras hatte, ich habe sogar meine damaligen Freunde bei mir im Zimmer weiterhin kiffen lassen und es machte mir nichts aus. Nach dieser Zeit hatte ich diesen "Schleier" abgelegt der sich in dem Jahr des täglichen Kiffens gebildet hatte und konnte mich wieder besser auf wichtige Sachen im Leben konzentrieren.

Tag des Erlebnisses:
nach den 2 Monaten Abstinenz waren die damaligen Kollegen mal wieder zu Gast und sie rollten einen Blunt und ich wollte die volle Kontrolle über mich selbst belohnen und es mal wieder versuchen, ich zündete den Blunt an, der Besuch war absolut überrascht da sie damit nicht gerechnet hatten. Nach der 2. Runde war ich bereits so dicht wie nie zuvor in meinem Leben und habe in der 3. Runde bereits den Blunt abgelehnt weil ich mir sicher war sonst einen Absturz zu schieben. Die erste Phase war gefüllt mit den größten Lachflashs die ich je hatte ich guckte meine Kollegen an und verarbeitete jegliche Geste, jede Bewegung sie schienen für mich wie die beste Comedy Show die ich je gesehen hatte und konnte mich nicht halten ein Reiz nach dem anderen brachte mich so extrem zum lachen, ich hatte Tränen in den Augen, die Anderen konnten nicht nachvollziehen was ich empfand so abgestumpft wie sie noch waren, schien sie der Blunt nicht besonders zu flashen. Nach dieser Phase der absoluten Glücksgefühle fing auf einmal eine Phase der Selbstsicht an die ich so extrem durchlebte das ich bis heute nicht begreifen oder fassen kann wie ich empfand, zu Anfang plagten mich Gedanken an mich selbst die in mir ein Gefühl der Unzufriedenheit auslösten und die Kollegen, die derweil in meinem Zimmer hockten und sich über irgendwelchen wirren und dummen Mist unterhielten sah, ich in einer ganz anderen Sicht. Diese Sicht war wie als ob ich eine Brille der vollkommenen Klarheit auf hatte, mir fiel auf wie kindisch und zurück geblieben mein Soziales Umfeld sich doch verhielt in dem ich verkehrte, und die ganzen negativen Gedanken an mich selbst und an die Gruppen in den ich verkehrte waren auch nicht unbegründet. Ich bin fest davon überzeugt das ich die Entwicklungsstufe der "Selbstfindung" (vergleichbar mit der von Erik Erikson in seinem Stufenmodell), in diesem Rausch erreichte, jede Stufe beginnt mit einer Krise und diese Stand nun vor mir und überwältigte mich total in diesem Zustand, ich konnte meine Kollegen plötzlich Analysieren (Dieses analytische Denken hat sich genau so bei mir eingeprägt nach diesem Erlebniss (später mehr)). Und konnte mich auf einmal nicht mehr im geringsten mit den Leuten identifizieren mit denen ich den Großteil meiner Jugend verbracht habe, außerdem konnte ich genau nachvollziehen was für eine Rolle ich in dieser Gruppe dargestellt habe und konnte nicht fassen wie hohl und verstrahlt ich wohl die Zeit davor gewesen sein musste das ich nicht gemerkt habe, dass ich den Leuten zu denen ich mich so lange Zeit hingezogen habe warscheinlich ziemlich egal bin.
Diese extrem empfundenen Gedanken überwältigten mich so stark das ich anscheinend kreidebleich wurde ich hörte nur weit entfernt "Jo M alles fit? Hahaha", ich entwickelte einen riesen Hass auf die Leute noch so eingeschüchtert wie ich in der Situation war fehlte mir das Selbstbewusstsein und ich konnte sie alle nur bitten zu gehen, was sie nicht nachvollziehen konnten und mich praktisch übergingen und ich darauf hin mit einem Kollegen raus ging (von dem ich immer dachte das er einer meiner besten Freunde sei) und versuchte ihm klar zu machen das ich grade überhaupt nicht klar komme auf die Situation und selbst er sagte nur "Ach M mach mal kein Scheiß" und daraufhin wieder ins Zimmer ging. Ich war am Boden zerstört fühlte mich alleine und saß auf meinem Bett, die Selbstzweifel zerfraßen meine gesamte Auffassung meines Lebens und versuchte die Situation die um mich herum abging auszublenden, nach 2 Std gingen sie dann endlich und ich mit einem absolut anderem Selbstbild vor meiner zerbrochenen Pseudo-Identität entschloss mich schlafen zu legen und den schrecklichen Rausch auszuschlafen, einschlafen ging unerwartet gut geschlaucht von den intensiv erlebten Ereignissen.

Am nächsten Tag saß ich noch eine weile in meinem Zimmer dachte etwas nach, räumte auf, redete mit meinem Bruder über den vergangenen Abend (zu meinem Bruder hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt eine relativ schlechtes Verhältniss, da ich mit seinem ziemlich alternativen Lebensstil nicht klar kam), ich beschrieb ihm meine Selbsterkenntniss und er versichterte mir das er in der Art auch schon Situationen durchlebt hat zwar nicht so extrem aber vergleichbar, das Gespräch baute mich ziemlich auf und ich hielt mir vor Augen das ich doch eigentlich eine ziemlich starke Persönlichkeit bin und entschloss mich dazu anstatt im Selbstmitleid zu versinken etwas zu ändern, baute mir ein neues Soziales Umfeld auf, dies ging auch nur da mein Bruder mich des öfteren zu seinen Leuten mit nahm mit denen ich mich gut unterhalten und austauschen konnte. Ich wog zu dieser zeit 105 kg nahm innerhalt 5 Monaten 22 kg ab, in dieser Zeit fand ich auch auf eigene Faust neue Freunde, die mein ehemaliges Soziales Umfeld kannten in dem ich verkehrt habe, denen hab ich erzählt was ich für neue Erkänntnisse über sie gesammelt habe und die mir versichern konnten das sie das alles genau so sehen und jeden einzelnen von meinen ehemaligen "Freunden" im gleichen Bild wie ich sehe. Mit diesen Freunden komme ich so gut aus wie noch nie mit jemanden zuvor in meinem Leben.
Also hat mir dieser Rausch alleine durch THC schon so eine extreme andere Ansicht von allem gegeben, was sich letzt endlich nur positv ausgewirkt hat, das mich die Wirkung von Pilzen total reizt um meine Bewusstsein noch mehr zu erweitern. Nur habe ich Angst vor einem Horrortrip zu vergleichen mit dem obengenannten aber ich denke bei Pilzen wäre das ja noch um einiges intensiver und nun steh ich in dem Zwiespalt, ich denke würde ich den halluzinogenen Rausch gut überstehen, würden sich meine Gedankengänge bestimmt noch viel mehr erweitern, als so, wie sie es jetzt schon getan haben, ich habe mich so stark mit der Entwicklung des menschlichen Denkens beschäftigt das ich jetzt nach dem Abitur ein Psychologie-Studium anstrebe (1,4er NC vorraussichtlich wenn nach den Abiturprüfungen alle Noten so bleiben). Und diese Ansichten, Ziele und sozialen Umfelder haben sich alles erst nach dem "Horror"- Rausch entwickelt.

Und jetzt würde ich mir wünschen wenn ihr mir ehrlich sagt, wenn ihr euch in meine Lage versetzt, ob ihr mir von Pilzen abraten würdet oder nicht.

Danke fürs lesen,
mfG
M

[prawda]

Hi,

kannst Pilze nehmen, denk ich. Du hast schon einen ganz guten Überblick, was in dir vorgeht. Auf Pilzen kann dir auch sowas passieren, aber du wirst daraus lernen, vielleicht einen Horror erleben, aber das wird ein guter und lehrreicher Horror sein (wenn er überhaupt kommt).

Aber warum willst du Psychologie studieren? Wegen der Abründe, die sich in dir aufgetan haben oder weil du Psychologe werden willst?

[Gidoc123]

Werde noch einige antworten abwarten,
Psychologie möchte studieren da ich sowieso schon immer das Denken von Menschen hinterfragt habe und seit dem THC-Horror, nachdem ich mir mein neues Leben aufgebaut habe hat sich das verlangen noch viel mehr verstärkt und ich bin mir absolut sicher das ich damit mein Leben verbringen will ob ich in die klinische pschologie oder in die forschung oder wirtschaftspsychologie gehe halte ich mir noch offen

[prawda]

Ich glaub auch gar nicht, dass THC das in dir ausgelöst hat. Einen Moment der Klarheit gibts auch bei Alkoholikern und sämtlichen anderen Drogen. LSD ist hingegen relativ fähig so etwas zuverlässig zu erzeugen ^^ Pilze gehen auch in die Richtung sind aber verstrahlter und nicht so klar. Also eigentlich wäre LSD eher das was du suchst, aber Pilze sind für den Anfang der weichere Einstieg.

Sonst höre ich immer nur Frauen so über Psychologie reden
Solange dich die Psychologie an sich interessiert und du nicht dich selbst therapieren willst, ist das doch vernünftig.

[carpuncel]

Ich finde es wirklich bemerkenswert wie du dein Umfeld gewechselt hast und dir das THC sozusagen dabei geholfen hat. Ich bin ehrlich und würde es dir abraten. Wenn du ab und zu mal rauchst ist doch in ordnung. Ich werde nie vergessen wie mein Bruder auf Pilze gar nicht klar gekommen ist. Er hat öfter mal geraucht und auch schon mal was pep gezogen aber das war echt Horror. Es hat ca. eine halbe Stunde gedauert bis sie gewirkt haben und er saß auch erst recht zufrieden und verträumt auf der Coutch. Nach weiteren zehn minuten sagte er auf einmal ich sollte schon mal den Boden einkleben damit er den Teppich verkleben kann?! Das war ja noch relativ lustig und er lief auf und ab. Aber dann fing er auf einmal an wirres Zeug zu reden das er weiß das seine Freundin ihn betrügen würde und das er jetzt handeln muss. Da bekam ich wirklich Angst. Ich habe ihm seinen Schlüssel weg genommen weil er zu Ihr fahren wollte und ich wollte ihm immer wieder klar machen das er sich das alles nur einbildet aber er hat mich richtig zur Seite geboxt und da war für mich ein Zeitpunkt meine Eltern einzuschalten weil in seinem Gesicht konnte man nur noch Wut und Hass sehen. Es war kein Geheimnis das wir schon mal Drogen nehmen von daher waren meine Eltern zwar nicht begeistert aber meine Mutter saß die ganze Nacht bei ihm und hat ihm gut zu geredet und dann hat er auch noch sehr hohes Fieber bekommen... Am nächsten Tag ging es ihm wieder besser aber er hat sich geschworen nie wieder Pilze zu essen. Aber das wirklich krasse an der Sache ist das zwei Wochen später er wirklich mit seiner Freundin schluss hatte weil sie ihn tatsächlich betrogen hatte. Trotzdem würde ich jedem abraten bzw. es zumindest nicht alleine zu machen.. Sorry ist was lang geworden.

[nightmare]

Hm, ich hab mehrmals dein Text gelesen, wollte aber keine Antwort drauf schreiben war mir zu unsicher...

Hast du die Mushrooms den jetzt schon ausprobiert?

[Taribu]

Hi!

Ich kann verstehe, wie du dich fühlst, oder anders gesagt, ich bin mir sicher, ich weiß, was du während deinem Rausch "gedacht" hast.

Ich war mir erst nicht sicher, aber als ich "analytisches Denken" las, war ich mir sicher!

Es ist ein wundervoller Augenblick der Klarheit, man beobachtet alles plötzlich objektiv, analytisch, persönliche Gefühle und Erinnerungen spielen plötzlich keine Rolle mehr. Das was man als "Menschlich" bezeichnet, sieht man Plötzlich mehr als "instinktive Verhaltensweise".
Der "Mensch" ist plötzlich kein fühlendes Wesen mehr, sonder eher irgendeine Lebensform.
Man schlüpft vollständig in die Rolle des unbeteiligten Beobachters.
Naja, was versuch ich dir zu erklären - du hast es ja selbst erlebt!


Das hat seine guten, aber auch seine schlechten Seiten!
Die guten Seiten hast du kennengelernt, aber den schlechten Seiten bist du schutzlos ausgeliefert, und merkst dies nicht mal!

- REALITÄTSVERLUST !


Ich weiß nicht, wie intensiv diese "Erkenntnis" in deinem Fall war, aber ich habe damit schon schlechte Erfahrungen gemacht!
Mir passiert das oft spontan, wenn mich meine Depressionen "zerfressen".
Schlimm wird es aber erst im Fieberwahn, oder wenn ich mit irgendwelchen Medikamenten zugepumpt bin.
Auch hatte ich als Kind (bis zum 11. Lebensjahr) die "mysteriöse" Eigenschaft, regelmäßig (und immer pünktlich!) einmal im Monat aus dem Schlaf aufzuwachen, und in einer Art Delirium herum zu wandern. Immer wenn dies geschah, war dieses Gefühl der "Erkenntnis" EXTREM stark, ja schon quälend!
Alles um einen Herum wirkt so, materiell, so objektiv. Ein Tisch ist plötzlich kein Tisch mehr, sondern ein künstlich erzeugtes Objekt hergestellt aus organischen Stoffen (Holz) das niederen Zwecken dient. (Die Ärzte konnten trotz intensiver Untersuchung keinen Reim darauf machen, mittlerweile passiert das vielleicht noch alle 5 Jahre).


Tja soweit so gut, aber je mehr du damit herum experimentierst, desto mehr wirst du dir Fragen stellen wie:

-Habe ich überhaupt ein Bewusstsein? Gibt es überhaupt sowas wie eine Seele?
-Wo ist der Sinn?Fressen, Schlafen, Fortpflanzen, Sterben - ENDE
-Wie bedeutungslos ist meine Existenz überhaupt?

Bla bla bla... die Fragen über den Sinn des Lebens werden dich verfolgen, und quälen!
Alltäglichkeiten, Kino, Hobbys, Emotionen, etc. werden bedeutungslos, sinnlos, uninteressant, genau wie Pflicht, Schmerz, etc. alles endet in einer riesigen "Klarheit". Dir wird vollends Klar, dass es, egal wohin du siehst, keinen Sinn gibt. Kein Ziel, keinen Antrieb, weiter zu Leben.


Ich übertreibe offensichtlich Maßlos, wirst du jetzt denken, aber genau dahin führt dich dein Weg, wenn du weiter Momente dieser "Klarheit" suchst.
Ich fürchte, jetzt reizt es dich sogar noch viel mehr, aber sei vorsichtig! Auf wunderbare Minuten der Klarheit, folgen oft Monate des (aus deiner Sicht) sinnlosen Vor-Sich-Hin-Vegetierens! (Aber vielleicht... bin ich auch nur verrückt , pass auf, dass es dich nicht auch noch so weit treibt )

[Feiglingfee]

[Feiglingfee]

Und da hab ich noch ne schöne Filmempfehlung, da ich alten BM höre sehr witziges Doppelspiel.

''Das Weiße Rauschen'' mit Daniel Brühl. Und guck den nüchtern...

[prawda]