Neue Klientel in den Substitutionen (Praxen)

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Yunior
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 28.02.2012
Beiträge: 91

BeitragVerfasst am: 11. März 2012 09:32    Titel: Neue Klientel in den Substitutionen (Praxen) Antworten mit Zitat

Hallo liebe Suchtmitteluser Cool !
Möchte mal eine Beobachtung mitteilen, die ich in den letzten Jahren gemacht habe und zwar dass die Leute in der Substi immer jünger werden. Zum Teil sind die 18 oder 19 Jahre, haben noch nie etwas gearbeitet und gehen nach 2-3 Wochen zum Methadonarzt. Dort werden sie dann auch noch aufgenommen. Nun gehen sie täglich um 10 uhr zum Arzt und dann cruisen sie noch etwas durch die Stadt und schauen was sonst noch so geht! oje ok ?
Wie haben sich doch die Zeiten verändert. Zu meiner Zeit war man erst mal 5 Jahre oder mehr aufProbiertour und hat parallel zur Lehre oder Arbeit dies und das ausprobiert und natürlich immer gekifft. Dann i-wann auf ewig Speed oder anders nimmt man dann mal Opium und kommt auf den Geschmack. Nach 1 Jahr Nase oder Blech fängt man zu ballern an und nach 10 Jahren auf Nadel hat man ein Einfam.-haus in die Venen gejagt. Trotzdem haben wir immer versucht zu arbeiten. Hatten auch Glück dass wir uns nicht angesteckt haben mit hep,hiv usw. trotzdem. 20 abgeschlossene Entgiftungen stationär. 2 Langzeittherapien abgeschlossen, 6 Monate Haft und nun seit 10 Jahren in Substi sehe ich da Leute die nach 2 Wochen Zitronensaft sniefen zum Metharzt gehen Sry - aber das verstehe ich nicht mehr. Wenn ich daran denke was wir uns die Hacken ablaufen mussten um überhaupt einen Platz zu bekommen. Damals ging das über eine zentrale Clearingstelle die einem dann bei Eignung einen Platz zuwies. Oder halt auf Privatrezept. War in 5 verschieden Substis von betreuter Caritassubsti, privat Arzt, und jetzt normaler Hausarzt mit Substitution mit 30-40 Leuten ... bin jetzt nach 20 Jahren Opiatabhängigkeit Schmerzpatient, da mein Rücken (Wirbel) kaputt gemacht habe beim Tiefbau/Baggerfirma und hab außerdem Elektriker und Pfleger gelernt. Irgendwie weiß ich nicht ob das der richtige Weg ist. Kann mit diesen Leuten gar keinen Draht aufbauen und finde es auch fragwürdig dass die so schnell aufgenommen werden. Wohin soll das führen wenn die gleich mit Metha anfangen ? Was kommt dann noch ... ? Danke ciao
Confused
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prawda
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.07.2011
Beiträge: 361

BeitragVerfasst am: 11. März 2012 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

naja die Substitution ist ja keine Steigerung des Konsums. Also ich empfinde das jedenfalls nicht so, dass nach der Nadel nur noch die Substi kommt. Es geht ja darum zu verhindern, dass sich Konsumenten kaputtmachen, einen riesigen Schuldenberg anhäufen oder sogar in die Beschaffungskriminalität gehen. Wenn das alles aber erst passiert sein muss, damit man substituiert wird, dann ist es zu spät.
Wünschenswert kann das natürlich auch nicht sein, wenn Leute gar nichts mehr tun, weil sie ja eh Stütze und Methadon kriegen. Realistisch beurteilen kann das aber sowieso nur ein Sozialarbeiter, der seit 20 Jahren dabei ist. Es mag ja sein, dass die Substituierten immer jünger werden, aber das liegt höchstwahrscheinlich daran, dass Substitution eine anerkannte "Behandlung" ist.

Für mich hört sich das ein bisschen wie mein Opa an, der auf die heutige Jugend schimpft, die alles viel zu einfach hat, wo er doch jeden Morgen 15 km zu Fuß auf die Arbeit laufen musste.
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bonsai
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 01.03.2012
Beiträge: 103

BeitragVerfasst am: 11. März 2012 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Yunior,
ich stimme prawda zu, das die Abhängigen immer jünger werden ist eine traurige, aber reale gesellschaftliche Entwicklung. Und je eher sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen können desto besser.
Wenn es die finale Eskalation verhindert und den totalen Absturz vermeidet ist das absolut ok.
So wie Du das schreibst, liest es sich fürchterlich. Möglich das es gar nicht so gemeint ist. Aber es wirkt so als ob Du Dir wünscht, das die Menschen erst richtig leiden und abstürzen müssen
bevor sie Hilfe in Anspruch nehmen dürfen. Wie kann ich mir anmaßen und festlegen welches Ausmaß an Leid und Elend der Süchtige ertragen muss, bevor ich ihm das Recht auf Untersützung zubillige
Sorry, aber ich habe ein wenig Gänsehaut, das riecht nach extremer Verbitterung und dem Wunsch das Andere genau so leiden wie ich. Liest sich ziemlich eklig.

B.
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Yunior
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 28.02.2012
Beiträge: 91

BeitragVerfasst am: 11. März 2012 16:00    Titel: okay sry Antworten mit Zitat

na gut, kann sein dass es beim Schreiben etwas in die Richtung ging dass man erst viel durchmache muss um in die Substi zu kommen.
Natürlich ists nicht so gemeint gewesen. Ich sehe meine Sucht auch nicht als Leidenszeit. Es war eigentlich eine schöne Zeit, bis zu dem Zeitpunkt da nix neues mehr kommt. Mittlerweile nach 20 Jahren Opiatsucht habe ich viel erlebt und es sind viele tot. Ich bin froh dass ich noch lebe !
Doch ich habe mit 22 J. mit Opiaten angefangen und war mit 23 drauf. Die ersten 8 Jahre auf Nadel (als ich es mir noch leisten konnte --> 5 Gramm für 200 Mark!) 7 gramm in der woche)) wusste ich nicht mal wie man Therapie oder Substitution schreibt. Unsere Clique ist auch noch abends in die Disco etx. wir hatten Autos und Arbeit. Es war für uns damals unvorstellbar in substi zu gehen. Später dann erstmals in Codeisubsti um ein sicherheitspolster für den job zu haben, aber früher oder später erwischt es jeden. Geld aus, Schein weg, Job weg, Freunde tot, Kriminalität, Knast und so weiter.
Und ja, ihr habt recht, eine Methadon-Behandlung wird natürlich gern angenommen, da es eine anerkannte Sache ist.
Mittlerweile bin ich ja schon eher Schmerzpatient und manchmal kann ich mir nicht mehr vorstellen jemals wieder aufzuhören.
Und das ist auch der Punkt. Je länger man in der Scene ist - und das ist auch in der Substi der Fall, desto mehr distanziert man sich vom "normalen Leben" und irgendwann kennt man auch privat nur noch Suchtis. Von Hobbys und so wird dann nur noch geredet, aber keiner hat mehr welche. Wer hört denn wieder auf ? Niemand ! Jeder den die Opiatsucht mal hat, der oder die wird wohl ewig drauf sein oder daran sterben. Wer hört schon freiwillig wieder auf ?
Klar kann man sagen, -wer will das schon- doch ist es wirklich so toll oder wichtig ab 18 drauf zu sein.
Vielen dieser Leute fehlen echt Erfahrungen aus dem Leben, die sie so kaum machen können. naja lieber OG als "normal" oder wie ?
thx
für eure antworten
ciao bis bald Twisted Evil
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bonsai
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 01.03.2012
Beiträge: 103

BeitragVerfasst am: 11. März 2012 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo yunior,
das liest sich doch schon anders, ich habe auch darauf vertraut das Du das etwas mehr reflektieren kannst.
Bzgl. Deiner Beschreibung des Suchtumfeldes war das für mich einer der entscheidenden und notwendigen Schritte.
Ich habe alles und jeden abgewickelt und das in kürzester Zeit.
Und ich habe es als einfach empfunden, den wirkliche Freunde und emotionale Bindungen gab es da nicht.
Und Menschen die in Ihrer Sucht verharren haben in meinem direkten Umfeld keinen Platz
(hmmm...hört sich jetzt auch ein wenig selbstgerecht an)
Ach was soll's
Smile Smile Smile
B.
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Yunior
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 28.02.2012
Beiträge: 91

BeitragVerfasst am: 12. März 2012 19:17    Titel: okay ?! Antworten mit Zitat

hy bonzai, Cool
also klar, bin beim verfassen wohl mit dem falschen Bein aufgestanden. sry aber war affig und beiim wachwerden wurde mir klar, dass meine Wochendosis wieder fast Empty war und bis zum Montag wieder nur die Notdosis übrig war. (wie fast immer Wink )
dann mit der ersten Kippe sofort zum Tippen angefangen.
also, okay - hört sich so an dass Du mit Beginn der Substi ziemlich rapide alle Beziehungen zu Shore-Leuten gekappt hast oder auslaufen hast lassen, was auch so gewollt war und leicht fiel. Ja ? Eh klar, dass man sich lieber mit dem Doc und den Arzthelferinnen auseinandersetzt als mit abgewixten Dealern ... hehe Idea
Doch in den meisten Substis tauscht man doch nur illegale Aktionen gegen Rezept und hat wieder sehr viel Kontakt mit Suchtis die nur ihrem Mittel nachjagen ... (Beigebrauch, Metha/Pola, Tapes, etx und viel Alkohol) kann sein, es ist wohl etwas besser ... auch die Ernährung wird wieder wichtiger.. aber auch mit Selbsthilfegruppen, der regulären Psychoberatung und den Arztbesuchen hängt man wieder viel mit den Leuten rum, die man vorher mied.
Und nochmal - wollte nicht wie ein Opa schimpfen... finde es eigentlich interessant die neue Entwicklung zu beobachten.
Wünsche es mir auch sehr viel liberaler (z.B. ab 21 Jahren alle Drogen in begr. Mengen frei in der Apotheke) oder wie auch immer (Schweiz ! - Tschechien) ..
Eh wunderlich dass es noch keine neuen Bandz gibt wie Phattsmoke oder Oimorphin oder was weiß ike ...
thx
adieu Razz
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konkhaen
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 21.03.2010
Beiträge: 70

BeitragVerfasst am: 14. März 2012 04:15    Titel: Antworten mit Zitat

ich möchte zu dem Thema auch noch mal was loswerden.

Anfang der 90 er wollte ich mit 17 Jahren ins Programm(gab es gerade neu bei uns)...ich war zu der Zeit 4 jahre richtig krass drauf und echt am Ende !

Die Ärztin lachte damals und sagte "Mensch,mach in deinem Alter doch erstmal Therapie"...sie hatte doch recht.

Ist es dennn nicht so ?
Viele verweilen jahrelang mit Methadon und stagnieren.

Wenn die ganzen extrem jungen Leute Methadon kriegen...alles klar..die haben doch keinen Grund mehr was zu ändern (leider sehen die das tasächlich so !)
Es ist ein bisschen so wie der TE schrieb "Abschlucken...ein bisschen durch die Stadt..was besorgen..ach ist das schöön Sad(
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koko
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 27.01.2012
Beiträge: 137

BeitragVerfasst am: 14. März 2012 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

konkhaen hat Folgendes geschrieben:
ich möchte zu dem Thema auch noch mal was loswerden

Die Ärztin lachte damals und sagte "Mensch,mach in deinem Alter doch erstmal Therapie"...sie hatte doch recht.

Ist es dennn nicht so ?
Viele verweilen jahrelang mit Methadon und stagnieren.

Wenn die ganzen extrem jungen Leute Methadon kriegen...alles klar..die haben doch keinen Grund mehr was zu ändern (leider sehen die das tasächlich so !)

Das sehe ich ähnlich und beobachte das auch schon seit längerem:
Das Leute nach 2 Wochen "Zitronensaft ballern" oder ähnlichem,
schon im Program aufgenommen werden und das, kann´s ja wohl nicht sein.
LG
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 14. März 2012 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Na ja, ich finde nicht, dass der Beitrag von Yunior irgendwie verbittert klingt. Es ist doch aber wohl so, dass es eine Vielzahl an Menschen gibt, die Methadon nicht nur zur Substitution nehmen, sondern auch um einen Turn zu erleben. So hat es zumindest Julexx meines Erachtens nach immer beschrieben. Wenn ich mich richtig erinnere, ist sie seit 7 Jahren im Methadonprogramm und hat vorher lediglich 2 Mal H genommen und bekommt nun auf Kosten aller ihren Kick. Ich finde das zwar immer noch besser als den herkömmlichen Weg in die Abhängigkeit, aber vielleicht ist die Methadonvergabe damit in ihrem Ursprungsgedanken einfach etwas überholt. Ich zumindest würde den Beitrag von Yunior so verstehen. Also, dass es Menschen bekommen sollten, die wirklich abhängig sind, um ihnen wieder einen halbwegs normalen Alltag und nicht an Menschen vergeben wird, die sich auf einfachem Wege einen Kick besorgen wollen.

LG
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koko
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 27.01.2012
Beiträge: 137

BeitragVerfasst am: 14. März 2012 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

Yolande hat Folgendes geschrieben:
Ich zumindest würde den Beitrag von Yunior so verstehen. Also, dass es Menschen bekommen sollten, die wirklich abhängig sind, um ihnen wieder einen halbwegs normalen Alltag und nicht an Menschen vergeben wird, die sich auf einfachem Wege einen Kick besorgen wollen.
LG

Im Kern habe ich das auch so verstanden
und finde es auch richtig so.
Dabei gehe ich sogar weiter und würde nur Leute im Programm aufnehmen;
die wenigstens eine Stationäre Therapie abgeschlossen haben.
LG
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Speechless
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 07.10.2011
Beiträge: 673

BeitragVerfasst am: 14. März 2012 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

Das finde ich zu extrem denn die Susbtitution ist meist der Weg HIN zur Therapie,ich würde es umgekehrt machen,die Substitution an die Therapie knüpfen.Denn wer schon eine Therapie hinter sich hat und dann noch Substitution braucht hat schon einiges durch,denn die meisten gehen nicht so schnell auf Therapie sondern erst dann wenn man ziemlich am Ende ist.Und da sind wir wieder an dem Punkt:Wie fertig muss oder darf man sein bis einem eine Substi zusteht.
Beobachtet habe ich das aber auch was hier beschrieben wurde..Und was bei uns in der Ambulanz extrem geworden ist,das fast jeder 2 versucht eine ADHS Diagnose zu bekommen um sich dann Ritalin oder ähnliches verschreiben lassen zu können.
LG
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longtime
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 20.07.2009
Beiträge: 99

BeitragVerfasst am: 14. März 2012 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

hi ihr,

so ganz verstehe ich das thema ja nicht. zum einen, weil ich nicht zu den leuten gehörte, die wie yunior erst als gereifte erwachsene mit abgeschlossener lehre mit drogen angefangen haben. kann man mir vorhalten, kann ich aber nicht mehr ändern.

ich habe mit 18 das erste mal codein bekommen, weil es damals keine möglichkeit gab, in die methasubsti zu kommen. ich war einfach nicht alt genug. mit 23 dann, ging es über härtefall. und ich muss sagen, das hat mir das leben gerettet.

Zitat:
Vielen dieser Leute fehlen echt Erfahrungen aus dem Leben, die sie so kaum machen können


die könenn sie auch nicht machen, wenn sie junken, bis sie lange genug drauf sind. ich hatte keinen schulabschluss, keine ausbildung, dafür eine 15 jährige suchtkarriere - mit 9 jahren heroinabhängigkeit. und die substi hat zumindest mir erst mal die möglichkeit gegeben, andere dinge kennen zu lernen. für die hatte ich vorher keine zeit. also so banale dinge wie job, hobby oder so.

Zitat:
Dabei gehe ich sogar weiter und würde nur Leute im Programm aufnehmen;
die wenigstens eine Stationäre Therapie abgeschlossen haben.


und wenn sie das nicht hinkriegen? also das abschließen? ich war 3 mal auf therapie - insgesamt eine woche - vor der substi. abgeschlossen habe ich dann eine - nach mehrjähriger substi.

Zitat:
Wie fertig muss oder darf man sein bis einem eine Substi zusteht.


finde ich auch die wichtige frage. muss man soweit unten sein, dass es wirklich keinen ausweg mehr gibt? und lebenslange substi inkl. bk als lebenserhaltende maßnahme gilt? das kann es doch nicht sein. ich kenn genug leute, bei denen es so ist. nach 20 jahren sucht, schaffen doch die wenigsten noch den ausstieg. da denk ich lieber, gebt denen das frühzeitig, bevor sie ganz unten landen und wirklich nichts anderes mehr können.

gruß longtime
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koko
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 27.01.2012
Beiträge: 137

BeitragVerfasst am: 14. März 2012 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

Speechless hat Folgendes geschrieben:
Das finde ich zu extrem denn die Susbtitution ist meist der Weg HIN zur Therapie,
LG

So sollte es zumindest sein.
Wir beobachten aber in der Praxis,
das sich bereits zu viele er damit betäuben,
als es als Therapieansatz zu verstehen/zu begreifen.
Methadon war mal als Hilfe gedacht
und was ist draus geworden ?
Eine "neue" Betäubungsdroge, an die man leicht ran kommt.
LG
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koko
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 27.01.2012
Beiträge: 137

BeitragVerfasst am: 14. März 2012 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

@ longtime
Ja, mag sein, das - abgeschlossene Therapie jetzt zu hart klingt.
Aber ich denke, im Kern, wäre die Auflage schon ok.
Ausnahmen muß es natürlich immer wieder geben.
Doch vom Kern her !
Aber so wie das jetzt läuft, ist das doch ein einziger Missbrauch.
LG
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Feiglingfee
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 478

BeitragVerfasst am: 14. März 2012 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

Speechless hat Folgendes geschrieben:
Das finde ich zu extrem denn die Susbtitution ist meist der Weg HIN zur Therapie,ich würde es umgekehrt machen,die Substitution an die Therapie knüpfen.Denn wer schon eine Therapie hinter sich hat und dann noch Substitution braucht hat schon einiges durch,denn die meisten gehen nicht so schnell auf Therapie sondern erst dann wenn man ziemlich am Ende ist.Und da sind wir wieder an dem Punkt:Wie fertig muss oder darf man sein bis einem eine Substi zusteht.
Beobachtet habe ich das aber auch was hier beschrieben wurde..Und was bei uns in der Ambulanz extrem geworden ist,das fast jeder 2 versucht eine ADHS Diagnose zu bekommen um sich dann Ritalin oder ähnliches verschreiben lassen zu können.
LG


Ja, dito. Das sollte ein Muss sein und verknüpft werden, denn einfach nur was behaupten und dann was bekommen kann jeder. Und einem einfach nur was geben ist viel zu einfach. Wenn man überlegt was ein Junkie der wirklich dabei ist/war doch abgebrüht im Lügen und dergleichen ist (sein muss).
Das man einfach so ins Methaprogramm kommt hätte ich nie gedacht, für mich waren da auch vier Jahre Nadelkonsum Vorraussetzung.
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