Tilidin vom Hausarzt

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medcezir87
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.03.2012
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 15. März 2012 20:36    Titel: Tilidin vom Hausarzt Antworten mit Zitat

Hey Leute,

ich kenne mich wirklich gar nicht mit Opiaten und deren Verschreibungsverordnungen aus, deshalb hoffe ich, dass mich vielleicht hier jemand aufklären kann?!

Es geht um meinen 30 Jährigen Bruder, der seit circa 2 Jahren Tilidin von ein und demselben Hausarzt verschrieben bekommt.
Mein Bruder hat seit Ende 2009 eine Fussballverletzung am Knie. Die ersten Wochen hat er Tilidin Tropfen bekommen und wir haben darauf geachtet, dass er damit nicht übertreibt. Dann Monate später hat sich herausgestellt, dass er immer noch die Tropfen nimmt und hat uns versprochen, das Zeug nicht mehr anzurühren.
Jedenfalls dachten wir seit fast einem Jahr, dass er das Zeug nicht mehr zu sich nimmt. Als ich aber letzten Monat die Tropfen bei ihm gefunden habe, war ich einfach nur entsetzt. Ich habe mit ihm darüber geredet und er sagte, er war ziemlich süchtig danach will aber jetzt definitiv damit aufhören...

Ich werde ihm auch helfen dabei und alles mögliche für ihn tun, damit er davon wegkommt. Ich bin seine jüngere Schwester und kann ihm halt nichts vorschreiben, trotzdem möchte ich ihm helfen... Meinen Eltern habe ich davon noch nichts gesagt, weil ich mir sicher bin, dass sie nicht richtig damit bzw mit ihm umgehen werden. Also ihn nur beschuldigen werden und ihn dazu zwingen werden damit aufzuhören und das geht ja bekanntlicherweise in die falsche Richtung...
Natürlich liegt die größere "Schuld" an meinem Bruder, aber ich glaube bis jetzt immer noch nicht, wie sein Arzt ihm wirklich 2 jahrelang das Zeug einfach so verschreiben konnte? Hat der Typ kein Gewissen? Ich weiss, es gibt eine Schweigepflicht zwischen dem Arzt und dem Patienten, aber ich habe das Gefühl bzw den Drang mit dem Arzt mal darüber zu reden und ihm mal meine Meinung zu sagen. Nur weiss ich halt nicht, ob er sowas überhaupt kontinuierlich verschreiben darf oder nicht. Ein gewissenhafter, guter Arzt würde bzw dürfte sowas doch niemals tun oder?

Liebe Grüße
medcezir
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 15. März 2012 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

Du hast schon recht, wenn der Arzt ein bisschen aufmerksamer gewesen wäre, hätte er Deinem Bruder längst den Hahn zudrehen müssen. Doch Ärzte sind bequem und konfliktscheu und es ist einfacher, ein von der Helferin vorbereitetes Rezept zu unterschreiben, als sich auf Diskussionen einzulassen. Schweigepflicht hin oder her - Du kannst durchaus mal einen Termin vereinbaren und den Arzt fragen, wie sowas sein kann. Höflich und freundlich natürlich.
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Raver
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 25.02.2012
Beiträge: 640

BeitragVerfasst am: 15. März 2012 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzmittel(-Missbrauch) sind im Sport nichts ungewöhnliches, und wird eigentlich nur im Profisport wirklich kontrolliert und reguliert.

Wie veilchenfee schon geschrieben hat: Der Doc sitzt am Schreibtisch und unterschreibt bis zu 200 Rezepte/Tag. Ob das nun "Bequemlichkeit" oder "Fahrlässigkeit" ist, sei mal dahin gestellt. Der Doc verlässt sich auf seine Helfer/innen, diese sind angewiesen auf die Anordnungen des Arztes. Also sicherlich auch nicht die Unschuld der Arzthelfer/innen. Aber auch das sei mal so dahin gestellt.

Schmerzen unterliegen bei allen Ärzten einer Handlungspflicht: Ein Schmerzpatient darf nicht abgewiesen werden. Aber wie will man Schmerz messen? Vor allem chronifizierter Schmerz, dessen eigentliche Ursache schon längst abgeheilt ist?

Also dürfte Dein Bruder da die "Hauptschuld" treffen, denn anzugeben, dass die Schmerzen immer noch vorhanden sind, und das Tillidin ja "so super wirkt"...wie will man denn als Arzt das Gegenteil beweisen?

Sicherlich hätte der Arzt längst den Versuch machen sollen, auf weniger abhängig machende Analgetika (schmerzstillende Substanzen) wie Novalgin o.Ä. umzusteigen. Hat er aber nicht. Über Schuldzuweisungen zu diskutieren macht ohne die Betreffenden nur wenig, wenn nicht sogar keinen Sinn.

Wie Veilchenfee sagt: Versuch das Gespräch zu finden, freundlich und höflich. Vielleicht ist dem Arzt die Situation gar nicht bewusst und ist angewiesen auf die Information des Missbrauchs durch Deinen Bruder...ein Versuch ist es allemal wert.
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