Endlich mit dem kiffen aufhören!

[joaneli]

Hallo zusammen!
Zuerst möchte ich mich vorstellen;ich bin weiblich,21 Jahre alt,angehende Automechanikerin und kiffe seit 6 Jahren,wobei sich mein Konsum momentan drastisch erhöht hat,denn durch eine bald 4monatige Arbeitsunfähigkeit und emensen schmerzen machte ich bald nichts anderes mehr ausser kiffen und tv glotzen.ich rauche von morgens 7uhr(da ich bereits nicht mehr schlafen kann) und bis abends um elf min. 15 joins und verliere gerade jeglichen bezug zur ralität,zur aussenwelt,aber auch zu mir selber!ich kann mich mit meinem mund kaum ausdrücken,meine sprachfehler oder sprachlosigkeit wird immer schlimmer und bock habe ich schon länger auf nix mehr...ich habe schon oft versucht mit dem kiffen aufzuhören,doch ich habe es nie geschafft durchzuhalten und bevor ich mich im selbsthass zerfetzte,hatte ich bereits wiederr einen joint im mund.nun in 2 wochen darf ich vorraussichtliche enlich wieder arbeiten und gestern nahmen mein freund und ich uns vor,es nochmals zu versuchen,mit dem aufhören.für ihn ist das auch gar nicht so ein grosses problem,er ist ein sehr ruhiger,zentrierter mensch, und lässt sich von entzugserscheinungen nicht fertig machen und hazt einen sehr starken willen.doch ich bekam bereits gestern abend panik und zog an unseren letzten joints,als würde mein leben davon abhalten,und bin,wenn ich stimmungsschwankungen bekomme sehr aggressiv,aufbrausend,empfinde am stärksten selbsthass und darauf hass auf die ganze welt.doch ich will es dich endlich schaffen,meinen körper endlich wieder zu spüren,wenn er nüchtern ist,das leben zu erleben ohne wrums im kopf.tjaezt habe ich noch schnell das ritschratsch ausgeputzt,ganz wenig hat noch gehabt und jetzt schmeiss ich alles in den müll und hoffe ihr könnt mixh beim aufhören unterstützen?... Danke!

[dread19]

Hallo joaneli,

Ohjah, das ist wirklich eine üble Sache mit den Stimmungschwankungen.

Einen Tipp den ich die geben möchte:
Wenn Du denkst Du erträgst die Erzugserscheinungen nicht mehr, sag dir immer und immer wieder, irgendwann hört es auf, dann hast dus geschafft.
Man weiß nicht genau, aber irgendwann hört es auf. Mir hat das wahnsinnig geholfen.

Ich weiß nicht in wiefern Du Panik hast, ich weiß nicht wie schlimm es bei Dir ist, aber mach dich deswegen nicht verrückt, es kommt vom Kiffen und nicht von was anderes.


Du hast geschrieben, Du zerfetzt dich selbst durch Selbsthass.
Warum? weil Dus noch nie geschafft hat aufzuhören?
Oder gibt es da noch andere Dinge weswegen.

Falls Du darüber reden willst gerne.
Ich wünsch Dir viel Erfolg!

[Raver]

Dieses Hin- und Hergerissensein zwischen dem Bewusstsein "mir gehts besser, wenn ich aufhöre" und "ich muss jetzt mal runter kommen, und das geht nur mit..." ist in der Dosierung fast normal. Dazu kommt wahrscheinlich das Wissen, dass Du in zwei Wochen eben nicht mehr den ganzen Tag kiffen kannst, und in Deiner jetzigen Missbrauchssituation unmöglich auch nur`n halben Tag durchhalten wirst. Ich würde es nicht "Sebsthass" nennen, denn Du hasst nicht Dich sondern die derzeitige Situation...und das zurecht. Und das ist eigentlich auch ganz gut so, denn der Wille zum Ändern der Situation ist ja da, Du weisst nur nicht wie Du es umsetzen sollst (und kannst), richtig?

Erstmal: Werde Dir (noch) bewusst(er) dass Du nicht Dich hasst, sondern eine Situation, in der Du Dich gerade befindest.

Und sei Dir klar: Es sind noch zwei Wochen Zeit. Das ist nicht viel, aber dennoch genug, um in zwei Wochen durchstarten zu können. Clean. Und ohne dass es Dich vor Verlangen an der Arbeit zerreisst und Dich so von der selbigen abhält.

Von 100 auf Null erfordert extrem viel Disziplin...ich befürchte, die hast Du nicht. Trotzdem wäre es die effizienteste Methode, bedeuten aber ein paar extrem schwere Tage, in denen Du viel Aktivität und Ablenkung brauchst, und zwar so viel Aktivität bis es Dich ankotzt und Du abends "halb tot" ins Bett fällst.

Aber das ist sehr schwierig...Daher rate ich Dir in den nächsten Tagen Dir Zeiten zu setzen: Ein Joint um...Uhr, den nächsten um ...Uhr. Mach Dir einen Plan und bitte Deinen Freund um viel Geduld und Durchhaltevermögen, und darum Dir dabei zu helfen. Der erste Joint von Tag zu Tag später...den Plan so konzipieren dass Du in einer Woche abends bei einem Joint bist.
In den nächsten vier Tagen darauf dosierst Du Dich langsam runter auf Null, so dass Du noch mal drei miese Tage haben wirst, aber Du am vierten Tag relativ gelassen und gefestigt Deine Arbeit wieder aufnehmen kannst.

Was Du jetzt brauchst ist (und erfordert) ein Höchstmaß an Disziplin und willen, eine gute Planung (von der Du keinesfalls abweichen darfst) und sehr, sehr viel Aktivität und Ablenkung.

[joaneli]

Danke viel mal für die tollen antworten!das ermuntert mich sehr!ich habe jetzt die ersten 24stunden ohne hinter mir und erstaunlicherweise habe ich mich im moment ziemlich gut unter kontrolle und auch meine stimmungsschwankungen halten sich in grenzen!sogar gut geschlafen habe ich!ich halte mir mein ziel ganz fest vor augen,habe auch eine pro+contra liste zum kiffen gemacht.pro entspannung und wrums im kopf!contra:eine ganze a4 seite voll geschrieben!ich habe also allen grund aufzuhören und das geld das ich dafür einspare,werde ich mir für einen alten Amerikaner-car zur seite legen!
mit dem thema selbsthass habt ihr mir einen sehr guten denkanstoss gegeben!ich habe ein sehr geringes selbstwertgefühl und habe oft mühe mich so anzunehmen wie ich bin.daran bin ich jedoch fleissig am arbeiten und es tut mir unglaublich gut,zu hören,dass die situation den hass auslöst und nun werde ich versuchen,diese hassenergie nicht mehr mit wutausbrüchen gegen mich selber rauszulassen,sondern auf die situation zu lenken.heute morgen war ich bereits im wald und habe mir die kehle aus dem hals geschrien!die leute danchten warscheinlich,ein schwein wird geschlachtet aber es hat unglaublich gut getan!danke viel mal raver,für deine anleitung zum aufhören!ich habe jetzt zwar radikal gestartet,doch falls die situation eintrifft,wos gar nicht mehr ginge,werde ich es mal so versuchen!Das mit der aktivität ist noch etwas schwierig,mehr als spatzieren liegt nicht drin,ich wurde vor 2wo am blinddarm operiert...aber ich versuche so viel zu machen wies.geht.so,jetzt werde ich mich um meinen knurrenden magen kümmern undihr drückt mir bitte weiterhin die daumen!ich bin sehr positiv eingestellt,dass ich das diesmal wirklich schaffen könnte!danke für eure unterstützung und die vielen guten tipps!

[mesut76]

Dieses Gefühl das man das nicht aushält und wie man den Tag ohne was zu nehmen überwältigen soll, kenne ich ganz gut. Ich habe auch geglaubt das ich niemals mehr davon wegkommen werde, es war einfach nicht wegzudenken. Bei mir ging es nur mit ner Therapie, allein ging es bei mir nicht. Aber es gibt hier einige die das auch ohne Therapie schaffen und das mit deiner Liste ist genau richtig, wenn die Nachteile und die Vorteile dir wirklich bewusst sind, bist du schon auf einem guten weg. Bleib da dran und und verschwende keine Zeit mehr für Drogen, das hält einen nur auf im Leben und man dreht sich nur im Kreis. Bleib auf jeden Fall in Kontakt hier und evtl. auch mit der Drogenberatung. Und sei auch ehrlich zu dir selber, süchtige neigen oft dazu das die die Sucht Kleinreden und sagen jetzt mach ich das nur einmal am Tag, oder einmal in der Woche, oder alle 3 Tage. Bleib ehrlich zu dir selber und gestehe dir Fehler und evtl. deine Sucht auch ein.

Gruß Mesut

[joaneli]

Juhu!
So,seit meinem letzten sind nun schon 76 Stunden vergangen!Heute hatte ich berufsschule,und zum ersten Mal war ich richtig richtig konzentriert!ich hatte zwar den ganzen Tag schüttelfrost,seit gestern ständig,doch ansonsten geht es mir wirklich super!Am Dienstag Abend hatte ich meinen ersten Ausraster,ich konnte mich fast nicht mehr fangen,ich war am boden,alles war scheisse!Angefangen hat es,weil mein schatz mich kritisierte,ich würde mich nur noch aufregen,dabei war ich schon lange nicht mehr so ruhig!ich war am boden zerstört,machte mich selber richtig fertig,so quasi,ich bringe es eh zu nichts und ich hasste mich und hatte wirklich enorm Krieg mit mir.Die Wut auf meinen schatz war längst verflogen,doch er missverstand meine wut auf mich selber und konnte erst aufhören mich runter zu machen,als ich ihm erklärte,dass ich mit mir selber Kriege!Danach besänftigte er mich etwa 2std lang, bis der spuck vorbei war!ich war wirklich fertig,doch obwohl wir die möglichkeit zum kiffen hatten, konnte wir es bleiben lassen!Seither habe ich eigentlich wieder top laune,bis auf ein paar kleine stinkereien zwischendurch
Dich Nächte beginnen nun doch langsam ziemlich anstrengend zu werden, ich schwitze alles nass und erwache 100 mal in der nacht,doch das einschlafen geht relativ gut...
Ich habe das gefühl ich sei übern berg,doch nun naht das wochenende und ich hoffe,mein schatz und ich kriegen uns nicht zu sehr in die Haare...Wir haben zwar volles Programm geplant,doch die Stimmung kann extrm schnell zusammenfallen und dann machen auch die Aktivitäten keinen Spass mehr.Ich habe mir jedoch einen plan b eingerichtet,falls es zusammen nicht geht, hat jeder sein eigenes Programm ich werde euch auf dem laufenden halten
Vielen lieben Dank für eure netten worte!
bis bald
joaneli

[joaneli]

hallo mesut76!
du sagst,du hast eine Therapie gemacht,um aufzuhören...finde ich wirklich super!Darf ich dich fraden, was du dort wichtiges gelernt hast, ich meine, was mir vielleicht auch weiter helfen könnte, am ball zu bleiben und auf keinen fall nochmal zurück zu fallen?Ich glaube nämlich, dass man dort wirklich gute tipps bekommt,klar,die bekomme ich hier auch Doch vielleich fällt dir noch etwas ein,was ich noch nicht weiss...?
Vielen Dank und bis bald!

[mesut76]

Danke für deine Antwort erstmal Joaneli,

also bei mir war und ist das Hauptproblem das mein Selbstwertgefühl einfach ganz mies ist. Und wenn ich mich nicht verstanden fühle, löst das bei mir ganz komische Gefühle aus. Vor allem aber hatte ich Probleme andere Meinungen zu akzeptieren, hab mich dann immer persönlich angegriffen gefühlt. Ach ja und wenn ich das Gefühl bekomme abgelehnt zu werden, z. B. der macht oder sagt das deshalb weil er mich nicht leiden kann, kam immer sofort Gefühle hoch wie: Der mag mich nicht usw Meine Wahrnehmung war völlig Irreal, das waren so meine persönlichen Hauptprobleme.

Die Therapie an sich ist sehr individuell, weil jeder seinen eigenen "Knacks" hat. Jeder Mensch hat seine eigenen Macken, ich bin mir aber sehr sicher, das die meisten Drogensüchtigen tiefe Seelische Kränkungen erlebt haben.

Aber mit deiner Pro und Contra Liste bist du auf einem guten Weg, weiter so , das war da auch immer wieder Thema, was bringt dir das wenn du den ganzen Kiffen tust ? Es lenkt dich nur vor dir selber und deinen Gefühlen ab. Und die Quittung bekommst du am nächsten morgen, weil man nicht aus dem A . . . . .kommt. Ich weiß nicht was für ein Typ Mensch du bist, aber die Drogenberatung ist eine gute Unterstützung, ich hatte immer Probleme mich zu öffnen, mal GANZ OFFEN und ehrlich erzählen wie es mir wirklich geht, anstatt zu sagen mir gehts gut alles Bestens und ich bin der Beste.

Die werden dir vielleicht 60 min lang was erzählen, aber manchmal reicht auch nur ein ganz kleiner Satz und du kommst zu neuen Erkenntnissen, was dich weiter bringt. Als ich in deinem Alter war hatte ich angefangen zu Kiffen 3 Jahre jeden Tag, hab dann aufgehört bis ich 27 war und dann bin ich Kokain abhängig geworden und erst jetzt weiß ich warum ich mit 18 Haschisch konsum iert habe, mir war das gar nicht so bewusst wie dir. Und bleib da dran Joaneli, wenn du entschlossen bist damit aufhören zu wollen, dann geht das. Deine Entscheidung ist das wichtigste, du wirst einen Weg daraus finden, wenn du es willst. Mich haben die Drogen immer aufgehalten, mehr nicht.

Viel Glück und Spaß in deinem "neuen" Leben

[Raver]

Das Schlimmste hast Du jetzt eigentlich schon rum: Das einschlafen ohne stoned zu sein...das war für mich das Schwierigste. Aber das Allerwichtigste hast Du bereits erlebt: Zu erleben wie gut man sich konzentrieren kann, wenn man nicht stoned ist. Das motiviert doch, ne?! Und weitere positive Aspekte werden hinzukommen: Du wirst Dich wieder an Deine Träume erinnern können (kann sein dass sie in den nächsten Nächten sehr intensiv scheinen - das liegt aber daran dass es für Dich wieder ein "neues" Erlebnis ist, dass Du Dich an sie erinnern kannst), Motivation für Alltägliches (und Dinge, die völlig belanglos erscheinen wenn man stoned ist), Erinnerungen an Erlebtes, man kann Dinge wieder zeitlich zuordnen, man kann "müdesein" und "wachsein" erleben...ich denke, einem tollen Start in Deine Arbeit in 1,5 Wochen steht absolut nichts mehr im Weg.

Guten Start und viel Erfolg noch