Sucht und Beziehung

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soberandsad
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.03.2012
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 19. März 2012 14:49    Titel: Sucht und Beziehung Antworten mit Zitat

Hi, Leutz!

Ich lese echt schon sehr lange mit hier im Forum und hab mich jetzt vor ein paar Tagen auch mal angemedet, da ich mich leider gezwungenermaßen zur Zeit wieder sehr viel mit meiner Sucht auseinander setzen muss.

Kurz zu mir: ich bin weiblich, 26 und politox.
In den letzten 3 Jahren ist zu den Drogen leider auch noch vermehrt das große Problem Alkohol dazu gekommen.
Seit fast drei Monaten bin ich jetzt aber trocken und absolut drogenfrei (so lange habe ich es noch nie geschafft).

Es geht mir natürlich körperlich besser, klar. Mit meiner Familie bin ich auch wieder viel näher zusammen gerückt.
Außerdem bin ich in eine andere Gegend und eine schöne große Wohnung umgezogen.

Tja, Problem ist nur, die Abstinenz verlangt mir echt viel ab. Um genau zu sein nimmt sie mir eigentlich teilweise sehr sehr viel von meiner Lebensqualität. Ich bleibe zwar nüchtern, aber manchmal einfach nur dafür, dass ich mit gutem Gewissen zu Verwandten sagen kann "ja, wieder einen Tag geschafft"
Ich weiss, dass ich viel mehr machen müsste, raus gehen, Leute treffen, gute Kontakte pflegen, Dinge erleben.
Aber dazu fehlt mir komplett die Motivation.
Ist irgendwie eher wie so eine Trotzreaktion "wenn ich schon keinen Alk krieg, dann geh ich auch nicht raus, seh ich gar nicht ein"
Ja, also worum es mir hauptsächlich geht ist das Thema Beziehung.
Ich sehne mich total nach einer Beziehung, ich bin einfach ein Mensch, der nicht für´s alleine sein gemacht ist.
Nur habe ich im Moment das Gefühl, dass "diese Sache" für mich gestorben ist, solange ich nicht trinken kann.
Ich habe mich schliesslich mit keinem Mann mehr nüchtern getroffen, seit ich 18 war. Das sind immerhin ganze 8 Jahre.
Ich habe einfach jedes Gefühl (aufgeregt sein bei einem Date) gänzlich ignoriert und es mit Maßen von Alkohol, Tabletten oder Drogen betäubt.
Das hat mir einfach Schutz gegeben.
Und es war einfach.
Ich habe mich so stark gefühlt und war Herr über die Situation.
Wenn ich jetzt nur dran denke, mich mit einem Mann zu treffen, dann habe ich gleich diese Versagensgefühl und Gedanken wie "Ach, das kannst du eh vergessen, kann ja nichts werden ohne Alk"

Daher wollte ich mal wissen, wie das so bei euch ist?

Habt ihr Partner, die euch durch den Entzug begleitet haben?
Habt ihr nüchtern jemand neuen kennen gelernt? Wie war das für euch?
Sucht ihr euch "Gleichgesinnte", oder lieber Leute, die nichts mit Sucht zu tun haben?
Oder geht´s euch auch so, dass ihr euch -ich sag mal so -"ein wenig eingrabt"?

Bin gespannt auf Eure Antworten!

Greetz Soberandsad
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Raver
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 25.02.2012
Beiträge: 640

BeitragVerfasst am: 19. März 2012 22:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Sober,
ich kann Dir gern von meiner Erfahrung erzählen, auch wenn sie fast ein Jahrzehnt zurück liegt. Ich habe damals noch gekifft, und um den Kick zu verstärken dazu 2-3 Liter Bier täglich getrunken. Damals hätte ich lieber auf das Bier verzichtet als auf den guten, alten Jolly abends, und wenn ich nicht arbeiten musste über den ganzen Tag verteilt...ich hatte gerade meine exzessive "Feierzeit" ein paar Jahre hinter mir gelassen, ebenso eine längere Beziehung mit einer "völlig normalen" Frau, für die es Party war, alle paar Wochenenden mal ein oder zwei Gläser Sekt zu trinken, und ich meinen Konsum zu der Zeit auf ein absoltes Minimum- bzw. Mindestmaß ihr zuliebe beschränkt hatte...aber trotzdem war ständig im Hinterkopf, mit einer "normalen Frau" nieeee klar zu kommen.
Ging in die Brüche, mit der Einstellung...und ich traf meine damalige Freundin, die das ganz ähnlich sah - "Gleich-und-Gleich-gesellt-sich-gern". Sie war damals im "Heim für schwer erziehbare" und auf dem Weg nach oben, just die "exzessive Feierzeit" hinter sich, wollte aber, wie ich, nicht so ganz auf "alles" verzichten, und es pendelte sich bei uns beiden bei einem Joint abends, und kein oder max. 2 Bier abends ein. Ganz dezent also...aber sie hat Leute kennen gelernt, die nicht nach unserer "Maxime" lebten, und hat sich für den "hey, warum nicht wieder morgens kiffen?"- und "so hin und wieder`n bisschen Chemo und Schore"-Weg entschieden...und ich liess mich nicht von meinem Minimum abbringen. Ging nach drei Jahren, zwei Monate vor unserer Hochzeit in die Brüche...meinen letzten regelmäßigen Joint habe ich 1998 geraucht und sie wahrscheinlich gestern das letzte Mal Schore.
Gleich und Gleich gesellt sich gern...aber ob man ein Level finden kann, auf dem man bleibt und gemeinsam bleiben wird...halte ich für fraglich. Heute würde ich mir gern eine "normale" Frau an der Seite wünschen, keine Frau mehr mit "Minimummaß", keine mit ähnlicher Vergangenheit...der Gedanke an "mit normalen Frauen kommst Du eh nicht klar"-Gedanke ist in verdammt weite Ferne gerückt...die Welt dreht sich weiter. Die geistige Entwicklung auch. Der Glaube an Utopia erst recht Wink
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soberandsad
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.03.2012
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 19. März 2012 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hi, Raver!

Danke erstmal für Deine Antwort Smile

Was mich erstmal interessieren würde, bist Du denn echt schon so lange drogenfrei?
Oder hattest Du auch den einen oder anderen Rückschlag?
Und trinkst Du auch keinen Alkohol mehr?

Also des was Du schreibst mit dem "Minimummaß" Smile das ist eigentlich bei mir im Moment genauso. Ich denke mir, ich brauche einen Mann, der sich auskennt, der auch krass gelebt hat, aber es eben nicht mehr in der Form will.
Problem ist, dass ich das schon öfters probiert habe und eigentlich genau immer mit solchen "Minumum-Männern" noch weiter reingerutscht bin.
Trotzdem ist die Vorstellung für mich noch undenkbar, mit nem "Normalo" zusammen zu sein.
Ich denke, wenn ich ehrlich bin, dass das eben einfach noch die nicht, bzw absolut nicht überwundene Sucht ist, die aus mir spricht.
Normal müsste man straight sein, doch ich such bzw schaffe mir irgendwie immer noch ein kleines Schlupfloch um die Sucht nicht ganz loslassen zu müssen.

Außerdem denke ich, dass ich nach dieser kurzen Zeit, die ich drogenfrei bin, noch gar nicht wieder an eine Beziehung denken sollte.
Da ich erstmal langsam mit mir wieder in´s Reine kommen muss.
Andererseits bin ich eben ein Mensch, der nicht alleine sein kann.
Es fehlt mir einfach was.

Fällt es Dir denn leicht mit Frauen in Kontakt zu treten?
Ich meine so, also nüchtern?!

lg
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bonsai
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 01.03.2012
Beiträge: 103

BeitragVerfasst am: 22. März 2012 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo soberandsad,
also Alkohol wird ja nun mal sehr oft als Mittel zum Zweck eingesetzt. Und um dem anderen Geschlecht gegenüber lockerer zu werden ist einer der häufigsten Gründe. Da bist Du wirklich nicht alleine.
Ich bin seit 3,5 Jahren abstinent und habe mich unmittelbar nach meiner Therapie von meiner Partnerin getrennt, da sie der Meinung war immer wieder etwas nehmen zu müssen.
In einer absolut gelebten Abstinenz gibt es keine Kompromisse, auch nicht für imaginäre Partner. Ich habe Menschen kennengelernt die völlig ohne Suchtmittel leben. Das ist für mich gut.
Auch wenn das gedauert hat. Ansonsten habe ich nur im Bereich der Such-Selbst-Hilfe mit Abhängigen zu tun. Darüber hinaus gestalte ich mein Umfeld mit Menschen ohne Suchthintergrund,
wo dies auch nicht ständig Thema ist. Diesen Abstand brauche ich.

B.
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soberandsad
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.03.2012
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 22. März 2012 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, Bonsai!

Ja, ich denke Du hast wirklich recht, was heisst ich denke?! Du hast recht!

Irgendwie ist mir auch klar, dass ich da immer noch Sucht-Hintergedanken habe, so von wegen "ich halte es nur mit einem Partner aus, der auch ein Suchtproblem hat"
Im Prinzip ist das ja völliger Schwachsinn. Jemand, der nen Herzfehler hat, sagt auch nicht, "ich brauche unbedingt jemanden, mit nem Herzfehler". Also bissl komischer Vergleich, aber irgendwie kann man das ja schon fast so sagen?!

Ich schätz mich da echt so ein, dass ich mir eben dieses eine Hintertürchen noch offen lassen will.
Sagen tue ich, gemeinsam ist man stärker und meinen tue ich, gemeinsam nimmt man sich das schlechte Gewissen und das Saufen, bzw konsumieren macht mehr Spaß.

Ach, ich glaube einfach ich sollte mich wirklich auf das Wesentliche konzentrieren und nicht auf irgendwelche dummen Gedanken, an Dinge die gar nicht sind...
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poison666
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 27.01.2012
Beiträge: 99

BeitragVerfasst am: 23. März 2012 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

also ich hab schon oft miterlebt das die meisten beziehungen reine suchtbeziehungen waren,war dann mal einer wirklich clean war das intresse am anderen verloren da nur die drogen die beziehung zusammengehalten hat.mein freund nimmt absolut keine drogen und hat mit mir viel mitmachen müssen,ich bin dankbar das er mich nie hat hängen lassen und jetzt geht es ja auch wieder mal etwas nach vorne in die richtige richtung.intressant ist auch das sich oft paare bilden in einer therapie.ich finde es besser wenn man mit drogen mal zu tun hatte sich jemand zu suchen der damit nix zu tun hat,oder zumindest seit längerem clean ist und dich somit stützen kann,sonst fällt man schnell wieder zurück in die sucht.
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poison666
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 27.01.2012
Beiträge: 99

BeitragVerfasst am: 23. März 2012 14:16    Titel: Antworten mit Zitat

ps:ich muss dazu noch sagen was das erste kennenlernen angeht,so hatte ich da auch meine probleme,denn ich war 10 jahre mit dem selben typen zusammen und lernte nun ein mann kennen im netz der mich zum lachen brachte und gefühle in mir hervorbrachte die ich in den ganzen 10 jahren bei dem ex nicht hatte.ich hab mir dann aus angst reden zu müssen ein schachbrett mitgenommen,so hatten wir erstmal was zu tun und man konnte sich lockern.leider habe ich aber auch wegen dieser blöden scheisse wieder mein rückfall damals gebaut,weil ich es nicht gewohnt war nach 10 jahren nen andren mann,es war alles so neu und ich so schüchtern,also griff ich zum heroin was dann zum ritual wurde,doch das brachte uns mehr wie ins verderben,daher wünsche ich dir das du ein weg findest wie du deine angst verhindern kannst.viel glück! Wink
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soberandsad
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.03.2012
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 23. März 2012 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hi, Poison!

Ja, es stimmt, dass viele Suchtbeziehungen einfach zusammen gehalten werden durch die Droge.
Ich hab das zB bei meinem Ex-Freund total gemerkt. Haben uns auf Therapie kennen gelernt und hatten nur ein Thema, nämlich wann wir endlich mal zusammen dichten können.
So, das haben wir dann natürlich nach Ende der Therapie auch gemacht. Haben uns wunderbar verstanden, immer dann wenn unsere Birnen dicht waren. Sind dann nochmal auf Thera irgendwann und siehe da, kaum war ich nüchtern habe ich gemerkt, dass diese Beziehung überhaupt nicht mein Ding ist.
Naja, was mache ich Schlaumeier?! Zusammen mit ihm nen Rückfall bauen, damit ma wieder zamm passt! So ungefähr! Suuuuuuuper! Sad
Früher war ich wirklich der Meinung, ein Suchti braucht auch einen Suchti, aber es ist einfach nicht so.
Wie gesagt mit dieser Art von Beziehung habe ich NUR schlechte Erfahrungen gemacht (was auch viel an mir selber lag)

Ja, was Du schreibst kann ich gut nachvollziehen. Die Unsicherheit im Umgang mit jemand Neuen, die ist einfach schrecklich und da ist es natürlich einfach, sich Abhilfe zu schaffen.
Und vielleicht noch ein zweites Mal und Schwups ist man wieder drin.
Hat Dein Freund denn von Anfang an gewusst, dass Du was mit Drogen zu tun hattest bzw wieder hast?!
Hast Du ihm dann irgendwann gestanden von Deinem Rückfall oder hat er es gemerkt?
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homeless
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 440

BeitragVerfasst am: 23. März 2012 17:53    Titel: Antworten mit Zitat

hai du,
also ich bin 35 seit knapp 15 jahren politox allerdings ist alkohol absolut kein thema fuer mich,nie gewesen insofern weiss ich nicht welche qualitaet meine geschichte hat.
Frauen sind immer ein zentrales problem meines ganzen daseins gewesen.Hast du nen Partner der druff ist wirds schwierig.ist er nicht druff und toleriert den zirkus wirst du immer das gefuehl haben,verachtung schwimmt mit und das man nie auf einer wellenlaenge ist.toleriert er es nicht ist die hoelle vorprogrammiert.und das ende.
ich bin gerade seit ein paar tagen clean und merke das ich mich eigentlich immer nur mit scheisse vollpumpe um zu vergessen und damit klarzukommen das ich alleine bin.bin ich verliebt oder in einer beziehung was selten passiert kratzen die damen sehr schnell die kurve da ich soweiso schwierig bin und mit droge ist halt schwierig.interessanterweise sinkt dann mein drogenhunger wuerde ich sagen um ca 70 %.
da ich ansonsten immer drauf bin laufen saemtliche dates und kontakte immer sehr skurill ab.das resultat ist immer dasselbe entweder die frau interessiert mich nicht mehr oder haut nach ein paar tagen wieder ab im falle das ich sie will oder meldet sich nicht mehr.im gegensatz zu dir habe ich aber clean schrecklich viel mehr das beduerfnis nach einem partner und naehe.
da ich immer in schwersten depressiven phasen verkacke passiert es selten das ich mal nuechtern ein date habe.eigentlich nie.
ich meine ich torkele dann nicht lallend durch die gegend aber man ist halt nicht immer man selbst.
ich vergrab mich total.aber das sind halt die schweren phasen die man duechmachen muss.ich war noch nie 3 monate clean aber ich persoenlich waere dann soweit das ich mich ganz normal mit einer frau treffen koennte.kann ich eigentlich immer. Frage ist nur wieviel sinn es macht.

bei dir haette ich eher die befuerchtung das jegliches verhalten entgegen des Vergrabens recht schnell einen alk rueckfall mit sich ziehen koennte da es den ja bekanntlich ueberall legal gibt.gehste also mit deinem date essen und die situation ist viellecht aus irgendwelchen gruenden angespannt bestellst du dir vielleicht was zu "trinken"
schoen waere natuerlich ein partner der einem hilft clean zu bleiben und nicht wegrennt wenn man mal rueckfaellig wird.
ich wuerde z.B auch in keine therapie gehen wo man sofort rausfliegt wenn man einen rueckfall baut.was soll das bringen?man treibt den suechtigen nur wieder in die arme der droge und der freut sich ueber die rechtfertigung um nicht zu sagen einladung.
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homeless
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Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 440

BeitragVerfasst am: 23. März 2012 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

ich denke nicht das man pauschal sagen kann das suchti und suchti nicht zusammenkommen duerfen.ich war 10 jahre mit einer dame zusammen.krasse kifferin,alkohol am we gelegentlich auch was hartes-nur hatte sie alles unter kontrolle konnte jederzeit auf hoeren und hatte ihr leben perfekt im griff.sie ist echt an mir zerbrochen weil nun mal der wesentlich suechtigere war.
wenn ich druff bin bin ich nur unterwegs und erlebe auch schoene sachen.lerne auch frauen kennen und es koennte alles ok sein wenn man an der scheisse nicht zugrunde gehen wuerde.
vergraben tue ich mich vor allem wenn ich nicht auf droge bin weil dann weicht der drogenzirkus der tiefen schwaerze...
aber das du im moment zu nichts motivation hast kann ich absolut verstehen.
bist du denn gluecklich in muenchen?ich wuerde mich umbringen in dieser furchtbaren haesslichen stadt.
gruesse
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poison666
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 27.01.2012
Beiträge: 99

BeitragVerfasst am: 23. März 2012 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

ja mein freund wusste es von anfang an hab ihm alles im chat damals berichtet,als ich ihn kennenlernte war ich auf 1mg subutex,doch aus angst vor der ersten gemeinsamen nacht griff ich zum heroin und weil wir da so tolle sexerlebnisse hatten wurde das zum ritual bis es zu spät war.meinem freund war damals nicht klar was dies alles bedeutet und was da passieren kann.
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Raver
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Anmeldungsdatum: 25.02.2012
Beiträge: 640

BeitragVerfasst am: 24. März 2012 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ist wirklich schwierig: Ein Partner Druffi und der andere nicht: Schwierig...beides Druffis: Schwierig...aber beide "Normalos" wohl auch nicht immer leicht *LACH* Very Happy

Meine Ex hat sich, zwar weit bevor wir zusammen waren, für zwei Pillen vom Dealer...naja, "vögeln lassen" klingt so derb, aber`s triffts doch. Als ich mit ihr zusammen gekommen bin hatte sie seit fast`nem Jahr nichts genommen, ich war bei`nem Bier und`nem echt niedrig dosiertem Grasjhonny abends eingepegelt -was wirklich hilfreich beim Schichtdienst war. Zumindest besser als Schlaftabletten...hat nicht lange gedauert bis ihr mein Pegel nicht mehr reichte, plötzlich war abends kein Weed mehr da weil sie nachmittags Bock auf`n Eimer hatte, oder dann war plötzlich Vodka im Kühlschrank und ähnliche Scherze. Die Situation hat sich mit der Zeit immer mehr verschärft bis sie sich`n Druffi geangelt, und zwei Monate vor unserer Hochzeit die Sachen gepackt hat.

Ich bin heute auch nicht ganz "clean", Kratom, Koffein (in allen bekannten Variationen), Nikotin, im Moment aus gesundheitlichen Gründen 25-50mg Tillidin und abends ein, zwei Bier. Und die Endorphine durch den Sport. Ein, zwei Mal im Jahr Pilze (oder Tickets, E`s, Meskalin, Ketamin, PCP, Speed...was sich gerade so anbietet. Aber tatsächlich sehr selten...nur wenn, dann auch kein Kindergeburtstag Laughing ), Silvester`n bissi H und Weihnachten Coke (und wenn, dann definitiv und ausschliesslich zu diesen Tagen!), und neulich hab ich sogar mal wieder`n paar Joints mit`nem alten, guten Freund geraucht (davor war das letzte Mal 2009). Nix Wildes also, aber auch nicht abstinent.

Schon ein bisschen im Niemandsland: Jemand der komplett abstinent ist würde mit meiner Polytox wahrscheinlich nicht klar kommen, mit jemanden die Drogen nimmt würde ich (auf Dauer) wahrscheinlich nicht klar kommen. Schwierig also. Aber "der Plan" ist ja: Eine Mädel die abstinent ist, was ich zum Anlass nehmen werde selbst abstinent zu werden (und bleiben)...ob ich da standhaft bleiben werde nach 25 Jahren Dauerkonsum, also komplett, auch kein Bier, kein H und Coke mehr zu den zwei Feiertagen und nie wieder Pilze, Mescalin, Tickets und Teile...hmmm.
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tim
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 26. März 2012 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Kurz zu mir: ich bin weiblich, 26 und politox.

Ich männlich, 34 und genauso polytox. aber zur zeit hab ich es grad mal wieder geschafft, nur methadon zu nehmen und dosiere mich runter, um zu entziehen.

Zitat:
Tja, Problem ist nur, die Abstinenz verlangt mir echt viel ab.

Ja, das kenne ich. den eigentlichen körperlichen entzug hat man überstanden, aber irgendwann hatte ich das gefühl, daß ich mich doch besser gefühlt hab, wenn ich heroin (oder sonstwas) nahm.
nach dem eigentlichen körperlichen entzug kommt das PAWS (post acute withdrawal symptom). es dauert wirklich eine ganze zeit bis sich alles wieder normalisiert und man sich auch nüchtern wieder wirklich gut fühlt.
das wird bei mir auch noch ein spaß... im nächsten monat werd ich wieder entziehen...

was gut hilft ist, wenn man eine beschäftigung hat, die einem spaß macht.
das kann u.U. schon eine arbeit sein. muß aber wirklich spaß bringen. wenn man jeden tag nur daran denkt, wann endlich feierabend ist, dann klappt das nicht.
aber wenn ich wirklich was zu tun hatte, was mir spaß gemacht hat, dann hab ich die drogen fast vergessen...
klappte beim letzten mal so lange bis ich wieder arbeitslos wurde. dann kam die langeweile wieder. mir fiel zuhause die decke auf den kopf und dann das übliche halt wieder...

Zitat:
Habt ihr Partner, die euch durch den Entzug begleitet haben?
Habt ihr nüchtern jemand neuen kennen gelernt? Wie war das für euch?
Sucht ihr euch "Gleichgesinnte", oder lieber Leute, die nichts mit Sucht zu tun haben?

such dir keinen partner, der auch drauf ist. wenn einer irgendwann rückfällig wird, dann wird der andere es auch meist.
außerdem habe ich immer gesagt: "Trau keinem Junkie. Nicht mal, wenn es dein bester Freund ist."
solange in der beziehung immer genug stoff da ist, ist auch alles ok. aber was ist denn, wenn der stoff knapp wird? wenn nur so wenig da ist, daß es nicht für beide reicht? ich wollte nicht in die situation kommen, daß mich dann meine partnerin bescheisst.
ich wollte auch gar nicht in die situation kommen, daß ich mir überlegen muß, ob ich mit meiner partnerin teile oder lieber doch alles heimlich platt mache...
wußte nicht, was ich machen würde, wenn es mir wirklich verdammt schlecht geht. da mir vertrauen das wichtigste in einer beziehung ist, wollte ich eigentlich gar nicht das risiko eingehen, mich in so eine situation zu begeben, wo ich nicht mehr weiß, wie ich reagiere...

naja, aber irgendwann kam alles anders als geplant und ich habe mich doch in eine frau verliebt, die auch drauf war. ging lange zeit gut. aber anfang des jahres endete es dann. ich hätte nie damit gerechnet, daß mich diese frau mal belügen und betrügen oder bestehlen würde.
leider kam es dann doch so... das kommt davon, wenn man seine eigenen weisheiten ignoriert ;o)

naja, wie auch immer... jetzt bin ich wieder solo. aber anstatt wieder voll gas zu geben, will ich jetzt wieder clean werden. in den nächsten vier wochen will ich das hinter mir haben. noch ein wenig runter dosieren (geht mir seit tagen schon irgendwie dauer schlecht) und dann entzug...

auch wenn es schwer fällt, weil man über die drogen so leicht neue leute kennen lernt, versuch neue leute kennen zu lernen, die nicht drauf sind.
mach dir auch gar keine gedanken darüber, irgendwie einen neuen partner zu finden. geh nicht auf suche. das klappt irgendwann von ganz alleine. irgendwann lernst du jemand kennen und alles geht von alleine...
irgendwann geht auch die zeit vorbei, wo du dich nur zurückziehst.

so. jetzt keine zeit mehr, weiter zu schreiben... hab noch andere dinge zu erledigen. morgen vielleicht mehr.
viel glück in jedem fall.
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slimshady89
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.12.2011
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 26. März 2012 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hi ihr,

vielleicht kann ich nicht mitreden, weil ich nicht polytox oder Drogenkonsument bin...aber ich kenne besagtes Problem auch ziemlich gut.

Hatte es auch nicht grad immer leicht in meinem Leben, von 15 bis 18 war meine Drogenzeit, wurde mit 18 schwanger, gewalttätigen Freund gehabt, psychische Diagnosen, Aufenthalt in der Psychiatrie uvm. und konnte auch nie was mit den 'Normalos' anfangen. Hab mir anstatt dessen immer Menschen mit einer großen Schnittmenge an Erfahrungen ausgesucht, was positiv und negativ sein kann.

Klar ist positiv, dass man sich 'im Geiste' näher ist, ueber Erlebtes besser reden und sich vielleicht besser verstehen kann, dass man vielleicht sensibler ist für die Bedürfnisse und Probleme des Anderen, weil man sie ja selber zu gut kennt.

Allerdings wie hier auch gesagt wurde, negativ daran ist, dass man sich die Vergangenheit auch oftmals gegenseitig im Streit zum Vorwurf macht und wenn einer abstürzt in Gewalt, Drogen, Eifersucht, Kriminalität, was auch immer, wird der andere sich entweder abwenden oder (was denke ich der häufigere Fall ist) sich mit reinziehen lassen, was bei jeglichen Drogen natürlich fatal enden kann.

Ich persönlich muss sagen, dass ich mit einem Menschen mit gelecktem Lebenslauf vermutlich nicht klar kommen würde, weil ich keinen blassen Schimmer hätte wie ich mit diesem Menschen zurecht kommen soll oder was mit ihm reden usw.

Geht man ehrlich und mit viel Verständnis und Emphatie an eine Sache ran und schützt sich vor negativen Einflüssen ist schon viel gewonnen.

LG,
slimshady89
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tim
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 27. März 2012 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
vielleicht kann ich nicht mitreden, weil ich nicht polytox oder Drogenkonsument bin..

Das muß man ja wohl auch nicht sein, um eine Meinung dazu zu haben...

Zitat:
Klar ist positiv, dass man sich 'im Geiste' näher ist, ueber Erlebtes besser reden

Ja, soweit richtig. Aber guck dir mal die Drogies an. Worüber reden die denn? Ständig nur über Drogen. Zumindest kenne ich kaum einen Junkie mit dem ich mich mal längere Zeit anständig unterhalten kann. Es dauert nicht lange und dann wird wieder über Drogen geredet.
Ich hätte aber auf Dauer gerne einen Partner mit dem ich nicht nur über Drogen reden kann - gerade wenn ich clean bin.

Ja... Im Moment sehe ich das auch gerade so: die Leute, die drauf sind - und "Normalos".
Zitat:
Ich persönlich muss sagen, dass ich mit einem Menschen mit gelecktem Lebenslauf vermutlich nicht klar kommen würde, weil ich keinen blassen Schimmer hätte wie ich mit diesem Menschen zurecht kommen soll oder was mit ihm reden usw.

Ja...
Aber glaub mir, es gibt auch andere Leute mit denen du gut reden kannst und die dich verstehen und die keine Drogen nehmen.
Ich habe desöfteren Beziehungen geführt, wo mein Partner nichts genommen hat. War sogar schon mit Nichtrauchern zusammen Surprised) Geht alles...

Ich glaube, auf Dauer wäre es wirklich besser für mich, wenn ich einen Partner hätte, der nicht drauf ist oder gerade erst clean geworden ist.
Aber prinzipiell käme ich gar nicht auf die Idee, dies als Auswahlkriterium zu sehen. Wenn ich mich jetzt wieder verlieben sollte, werde ich bestimmt nicht sagen: "Ich liebe dich, aber ich kann mit dir nichts anfangen, weil du Drogen nimmst."
Es kommt eben, was kommen mag. Und ich kann nicht absehen, ob ich mich in jemand verlieben werde, der Drogen nimmt oder nicht.
Aber sobald ich wieder clean bin, werde ich vermutlich mehr mit Leuten rumhängen, die keine Drogen nehmen.
Auch wenn ich teilweise viel Kontakt mit Leuten aus der Drogenszene habe und meine Tage mit denen verbracht habe - und einige von den Leuten auch wirklich gerne mag, so sind das doch keine wirklichen Freundschaften. Im Ernstfall: jeder für sich. Das kennt man doch.
Naja, und wenn ich mich mehr mit Nicht-Drogen-Leuten abgebe, wird die Chance, daß meine nächste Beziehen eine Nicht-Drogen-Frau ist, wohl auch höher sein...
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