Hilfe und Verhängnis

[will leben]

Erst einmal an alle anwesenden einen guten Abend!
Nach langen suchen bin ich auf dieser Seite gelandet.ich kenne mich nicht so gut aus mit dem schreiben und abschicken des Textes aber ich hoffe ich werde hier gelesen und verstanden.Ich schicke sie jetzt ab und hoffe im Forum zu landen um meine Geschichte zu erzählen.

[Mem]

Hallo,

Dein Nick ist ja erstmal schon die richtige Richtung!


Also, erzähl mal...

Um was geht's denn? Du bekommst hier sicher sinnvolle Antworten...

[babsi]

hallo will leben,
erstmal herzlich willkommen im forum.
dann erzähl mal deine geschichte , bin gespannt.
ich wünsche dir hier viel spass im forum

wir werden uns sicherlich öfters lesen
lg
babsi

[will leben]

Ich finde es toll das ich eine Antwort erhalten habe und ich hier mit schreiben kann.Also meine Geschichte!An fing es das sich meine Tochter mit fünfundzwanzig Jahren wegen der Krankheit Borderllein das Leben nahm.besonders ich viel in ein großes Loch ein.Über ein Jahr später bekam ich Krebs.Der Tumor war unoperabel und ich lag acht Wochen in der Krebslkinik volle Chemo und gleichzeitig Bestrahlung in hoher Dosis.Schmerzen waren alltäglich.Dann bekam ich meine erste Morphinspritze und ich dachte ich bin neu geboren.Acht Wochen lang jeden Tag Morphinspritzen,die Schmerzen gingen mit mir auch nach hause um den Tag etwas erträglicher zu machen bekam ich es auch verschrieben.Mein Stand derzeit ist ich spritze immmernoch seit sechs Jahren habe gemerkt mein Kopf und Körper lassen mich spüren das ich ein Suchproblem habe und ich schäme mich dafür .

[Mem]

Erstmal für ein Suchtproblem musst Du Dich nicht schämen...

Ich hab's jetzt nicht verstanden ganz, hast Du den Krebs denn besiegt?

Bin selbst ex Junkie, aber wir müssen uns nicht schämen, hast Du keinen Arzt deines Vertrauens, der Dich ernst nimmt?

[babsi]

hallo will leben,
wie schon mem geschrieben hat , kann ich auch nur wiederholen du musst dich nicht schämen. und du bist nicht alleine ich bin auch ein junkie .
ich weiss aus eigener erfahrung wie das ist, wenn man viel schlechtes erleben musste.

lg
babsi

[homeless]

na 6 jahre sind eine lange zeit du solltest also wenn du nicht mehr akut von deinem schmerzleidern das morph brauchst such dir einen arzt und schau wie es aussieht mit etgiften.und schaemen brauchst du dich schon mal gar nicht.95% der leute hier sind oder waren abhaengig und hatten in den allermeisten faellen wohl keine krebs um auf das morphium total angewiesen zu sein.was spritzt du denn genau wieviel?welches praeparat,Hersteller,Menge?

[Raver]

Scham durch Analgesie...nein, das ist völlig unnötig und unangebracht. Morphine (und ihre chemischen Artverwandten Fentanyl&Co.) sind wertvolle Medikamente bei der Behandlung von Tumorschmerzen. Ein Mensch, der Schmerzen hat, hat immer oberste Priorität. Man kann mit Schmerzen einen Arzt ausm Bett klingeln, wenn kein anderer "diensthabender" erreichbar ist, oder einen Zahnarzt, obwohl er schon Feierabend hat, um Hilfe bitten: Sie dürfen einen Schmerzpatienten bzw. einen Mensch mit Schmerzen nicht abweisen. Ärztekodex. Daran zeigt sich, welchen hohen Stellenwert das Thema "Schmerz" in der Medizin einnimmt.

Tumorschmerzen können bis ins Unterträgliche gehen. Da helfen nur noch die Analgetika Stufe 3., also die höchst wirksamen Schmerzmittel. Diese bergen nun mal ein erhebliches Suchtrisiko. Aber dieses nimmt man bei Tumorschmerzen nun mal in Kauf. Die Schmerzbehandlung geht immer vor. Also: Bitte, bitte keine Scham, denn das würde bedeuten, dass Du Dich für die Behandlung Deiner Schmerzen schämen würdest, und dafür gibt es keinen Grund!

[Leoni]

Hallo "will leben",

schämst du dich vielleicht dafür, dass du die Spritzen gar nicht mehr brauchen würdest, es sich aber so gut anfühlt wenn du dir eine verabreichst weil du dann deinen seelischen Schmerz nicht mehr spürst? Fühlst du dich schlecht deiner Tochter gegnüber die Trauer über ihren Tod nicht verarbeitet zu haben sondern auch jetzt nach dem du deine Krankheit besiegt hast immer noch den leichteren Weg zu gehen indem du dich dicht machst?

Denn wieso solltest du dich wegen deiner Sucht schämen? Du hast dir das ja nicht ausgesucht! Weder deine Krankheit noch diesen Schicksalsschlag dein Kind verloren zu haben.

Ist der Krebst denn überhaupt wie ich jetzt mal annehme besiegt?

Liebe Grüße

Leoni

[realflippy]

hallo ich will leben,

erst mal tut mir deine geschichte wirklich total leid...das leben kann so unfair sein.
hoffe auch das der krebs zum stillstand gekommen ist.
ich hab echt ne gänsehaut vom lesen bekommen.
das beste für dich wird professionelle hilfe sein. hast du schon mal an eine stationäre entgiftung gedacht. dort können sie dir auch tips für psychologische weiterbehandlung geben. denke mal das ist der beste weg. alleine wird zu schwer denn mit deiner geschichte braucht es zeit zum aufarbeiten. wenn ich dran denke was mich im moment so mit meinen allerweltsproblemen beschäftigt und ich damit schon zu kämpfen habe...
such dir hilfe...keiner muss sowas alleine schaffen und es gibt bestimmt immer einen weg, der nie einfach ist, aber du sagst ja selber du willst leben.
und schämen für deine sucht brauchst du dich wirklich nicht, grade hier und vor allem nicht vor dir selber. es ist und bleibt eine krankheit und dafür krank zu sein muss sich niemand schämen.

lg

flippy

[will leben]

Einen schönen guten Abend!
An alle die mir so nett geantwortet haben möchte ich mich hier bedanken.Ich würde gerne in diesem Forum bleiben aber im Moment geht es mir nicht gut und ich verspreche mich demnächst zurück zu melden.
Einen schönen Sonntagabend an Euch alle Lg will leben