Woher nehmt Ihr die Motivation im Entzug zu gehn?

Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Fragen und Antworten
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
koko
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 27.01.2012
Beiträge: 137

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2012 07:37    Titel: Antworten mit Zitat

Nachtrag:

Ich persönlich, bin sehr froh darüber,
das ich zur Therapie "gezwungen" wurde und es auch keine Subtitution gab.
Für mich wäre das fatal gewesen - hätte es nicht überlebt.
LG Wink
Nach oben
Stehaufmännchen
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.05.2011
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2012 08:31    Titel: Antworten mit Zitat

Realflippy,
auch für mich war die gnadenlose Abhängigkeit von Droge, Ärzten, Krankenkassen und anderen Institutionen, wie z.B. Drobs, das Grauen schlechthin. Abhängige mit täglicher Ausgabe leben ein Leben im hausgemachten Knast. Aber selbst mit Take Home kann mann nicht von einem freibestimmten Leben reden. Urlaub? Muß organisiert werden, wenn überhaupt möglich. Wochenendtrip? Dasselbe. Spontanität, für mich ein hohes Gut, jibbet nit. All das vergessen wir allzu schnell weil wir uns in unseren eigenen Schranken festfahren und sie irgendwann als Normalität empfinden. Tatsache aber ist, wir leben in unserer Sucht mit selbstgeschmiedeten Fesseln, oder mindestens mit nem Sack Zement auf dem Rücken, manche leben im Dreck und merken es nicht einmal.
Ich habe einiges an cleanzeit in Therapien erfahren, Sport wiederentdeckt, die Freude an normaler Komunikation. Selbst im Knast hat mir mein Leben ohne "selbstauferlegte Zwänge" besser gefallen als der Suchtalltag, und das von 8 m hohen Mauern umgeben.
Eben die Aussicht auf ein Leben ohne Zwänge, selbstgestrickte wie auch sucht/subbedingte war für mich wie bei Dir ein großer Schubs. Es gilt dann dazu für sich selbst herauszufinden was und wie mann es leben möchte. Natürlich ist nicht alles zu verwirklichen, aber vieles. Auch der Kampf für ein gutes neues Leben und die damit (hoffentlich) verbundenen positiven Erfahrungen motivieren, halten die Motivation aufrecht.
Aber all das funktioniert nur wenn man Positiv an die Sache rangeht und den Mut hat sich zu verändern, loszulassen. Das ist zu oft schwer. Auch Beziehungen können bremsend wirken. Dabei muß der Partner nicht mal selbst abhängig sein, Coabhängigkeit ist auch zu oft ein Bremsklotz. Meine letzte Freundin in D war Bulemiker und hat meine Sucht nicht nur unterstützt, sondern gepflegt, so hatte ich zumindest das Gefühl. Ich kam immer wieder zu Ihr zurück und war zusätzlich zu meiner Sucht von Ihr abhängig. Ihre Bulemie hat mich fertig gemacht, sie sowieso. Hätte ich keinen Schlussstrich gezogen, mich von allem gelöst, "Freunden", Freundin, Wohnort, eigentlich meiner kompletten Vergangenheit, so wäre ich heute wahrscheinlich tot. Warum tot? Weil ich das Leben im Abgrund nicht mehr lange hätte ertragen wollen. So wäre es mit Sicherheit irgendwann (zumindest unbewußt) zu einer weiteren Überdosis gekommen. Die vorigen Male (3 o. 4) hatte ich Glück gehabt, aber welches Glück währt schon ewig?
Sooo, das war mein Wort zum Sonntag ...
Wink
Nach oben
Ina91
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 28.08.2011
Beiträge: 50

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2012 08:55    Titel: Antworten mit Zitat

Guten morgen und danke schon ma für die ganzen antworten nach meiner abwesenheit,

1. was ich nicht wusste dass man den namen des substiarzt nich erwehnen darf/sollte und wie crasy-man schon erwehnte der arzt selber ist soooo leid is mir tut nun mal ein arsch der dritten kategorie Rolling Eyes

& danke noch mal das ihr mich druaf aufmerksam gemacht hat das man dies nich nicht machen sollte.

jetzt zu mir, ich kann garnich sagen wie ich es sagen soll bzw ich mich fühle, irgendwie habe ich das gefühl in einer zwickmühle zu stecken, also mit pola bzw methadicct gehts mir gut, bekomme alles ohne probleme aufe kette habe keine antriebsschwierigkeiten usw

ich weiß aber wiederrum wie es ist wenn wenn man nichts zu sicht nimmt wie das leben dann sein kann oder auch werden wird als zu lange bin ich ja noch nich dabei.


ich habe gestern abend unter tränen lange, lange std mit meinem mann über das ganze thema gesprochen (sohn war bei oma) was ihm seine ängste sind, wie es ihm geht seit dem ich substituiert werde, wie ihm seine vorstellungen sind und vorallem das er hinter mir steht wenns so weit ist und ich entgifte, dass ich mir keine sorgen machen solle das er immer egal was passieren würde hinter mir und unserem kind stehen wird! echt das hat mir soo dermaßen geholfen das ich wieder ein stück weiter bin und sagen kann das ich auf jedenfall versuche werde zu entgiften, auch wenn ich es aus irgendwelchen gründen auch nich schaffen sollte das er mir keine vorwürfe machen wird.

er hat mir auch mal seine ängste usw gesagt dass seit dem ich suibstituiert werde, echt da kamen manche sachen von ihm die er echt unter tränen zu mir sagte das es mir echt den boden unter den füßen weg riss & klar ich habe zum esten mal DANKE für alles zu ihm gesagt wie sehr es mir hilft das wir zum 1. mal drüber gesprochen haben zu wissen was ihm bedrückt was seine ängste sind usw

nun ja ich kann sagen dank euch und meinem mann bin ich wieder ein stück weiter in hinsicht "entgiftung" und STEHAUFMÄNNDCHEN? tut mir leid das ich dich evt ein bisschen beleidigt habe oder wie auch immer, die letzten tage waren nich meine tage . . . und auch danke an dir!

ganz, ganz liebe grüße aus dem sonnigen oberhausen wünscht CARINA
Nach oben
Stehaufmännchen
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.05.2011
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2012 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
nun ja ich kann sagen dank euch und meinem mann bin ich wieder ein stück weiter in hinsicht "entgiftung" und STEHAUFMÄNNDCHEN? tut mir leid das ich dich evt ein bisschen beleidigt habe oder wie auch immer, die letzten tage waren nich meine tage . . . und auch danke an dir!

Ina,
ich bin das Stehaufmännchen und dafür bekannt zu sagen was ich denke. Dabei vergesse ich schon mal das ich oft zu hart rüberkomme. Aber ist es nicht toll das wir uns streiten und doch zueinander finden. Das ist ein Schritt von vielen in die richtige Richtung. Ausseinandersetzung, mit sich selbst, mit anderen und Grenzen zu setzen, sind eine Voraussetzung sich im Leben durchzusetzen.
So langsam lerne ich Dich ein wenig kennen. Es war müssig mit Spekulationen über grundlegende, eigentlich nötige Informationen ein Bild von Dir und Deiner Situation zu gewinnen.
Zu Eurem jungen Glück beglückwünsche ich Euch. Aber bitte vergiss nicht, Dein Mann erfährt Eure Situation natürlich völlig anders und hat wahrscheinlich große Angst vor der Zukunft. Es ist nämlich nicht einfach mit einer Abhängigen und Ihren damit zwangsläufig auftauchenden Launen zu leben und etwas Fassbares aufzubauen. Denn die Angst vor dem Absturz/Bruch, vor Enttäuschungen, ist immer dabei. Um so schöner zu hören das Ihr das Gespräch nicht nur sucht, sondern gefunden habt. Ich wünsche Euch das bleibt so und Dir wünsche ich die Stärke das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen erleben zu lernen, ohne gleich bei kleinen Problemen die Dosis zu erhöhen. Die Möglichkeit hat Dein Mann nicht. Und eben deshalb sind seine Ängste Real und nicht "in Watte gepackt". Er bekommt jeden Tag die volle Dröhnung Realität, wie auch immer sie aussieht, gleigültig ob er sie will.
Wie sieht denn eigentlich Eure soziale Situation aus? Kann Dein Mann die Familie ernähren? Könnt Ihr was "Beiseite legen"? Eine gute Strategie wäre dann z.B. eine Entgiftung mit anschliessendem Urlaub, wie 14 Tage Hughada all Inklusive. In der Sonne vergißt man schnell die ganzen kleinen Postwehwehchen nach der Entgiftung und erleichtert es den Teufel nicht mit dem Beelzebub auszutreiben. Das gibt Abstand und ne kleine Belohnung für Deine Mühen baut auch auf. Und es schweißt natürlich Euch als Fmilie zusammen.
Dein "Liebchen" Embarassed
Nach oben
realflippy
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2012 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

ina, es ist auch ein langer prozess, und bei mir hätte es auch noch jahre so weitergehen können. lange keinen beikonsum, hoch aber stabil auf dhc saft, usw.
aber irgendwann kam die auseinandersetzung mit dem thema entgiften...gespräche mit freunden und partnerin, gedanken wie und warum..pro und contra...
und als dann der tag kam wo mein doc probleme wg der sache gekriegt hat (warum hab ich schon mal ausführlich in nem extra thread geschrieben ), hab ich noch einen versuch bei nem anderen doc gestartet und dann ganz schnell umgeschaltet auf: ok, das war es jetzt.
aber wie gesagt, das war auch ein prozess der lange gedauert hat.

stehaufmännchen, diese abhängikeit vom doc, hat mich auch am meisten angekotzt. grade wenn es dann doch mal knapp mit saft war und es war sonntags und gutes wetter, mal so als bsp, das nervt total.
und auch wenn ich erst am anfang vom ende meiner fast 20jährigen drogenzeit bin, probiere ich im moment das ganze ehr mit ner gesunden portion zynismus mir gegenüber zu verarbeiten und die probleme nicht so nah an mich ran zulassen. und kritische punkte wird es immer geben, in jedem leben gibt es die, und es ist auch früher immer weiter gegangen, und irgendwie ist der klare kopf ja auch mal wieder n kick, den ich lange nicht mehr hatte. tut gut.
btw, hab dir glaub ich schon mal geschrieben das ich da echt den hut vor ziehe was du geschafft hast, vor allem mit thailand, neue existenz, nen richtig dicken strich unter das alte leben...find ich klasse.

lg

real-der große backdat-flippy Laughing
Nach oben
Yolande
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2012 10:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ina,

mein Freund, derzeit Crystalabhängig, war vor ca. 10 Jahren eine sehr lange Zeit im Krankenhaus, ca. 2 Jahre, da war er 16. Dort wurde er mit Opiaten behandelt, bei denen er im Gegensatz zu den anderen Patienten sehr schnell eine Toleranz entwickelt hat. Aus diesem Grund wurden ihm die einzelnen Medikamente sehr schnell abgesetzt, um auf ein neues Medikament aus dem Reich der Opiate eingestellt zu werden. Er hat 6 verschiedene Opiate durch und jedes Mal einen schlimmen Entzug hinter sich bringen müssen. Mal abgesehen davon, dass er heute noch die Schmerzen des Entzugs in Erinnerung hat, erzählt er oft, wie lange er davon geträumt hat und alles dafür gegeben hätte, noch ein Mittelchen zu nehmen. Er durfte sich wohl auch selbst, je nach Schmerzen, die Dosis erhöhen und das hat er solange getestet bis es schön im Kopf wurde. Da ging es schon gar nicht mehr um sein Bein. In all seinen Arztberichten steht u. a. schwere Entzugssymptomatik nach Medikation mit Opiaten, aber er hat es geschafft, mehrmals. Er ist zwar dennoch abhängig geworden und ich glaube, ein wichtiger Grundstein dafür wurde im KH geschaffen, aber an Opiaten würde er sich nie vergreifen. Für ihn waren diesbezüglich die Entzüge heilsam.

LG
Nach oben
CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte erwähnt, der Adminiatration mitgeteilt zu haben, dass doch bitte der Name des Arztes verschleiert wird, also beispielsweise in "Sch" oder "S". Das ist nun schon Tage her, der Name steht unverändert.

Schon einmal habe ich auf eine weitaus ernstere Angelegenheit hingewiesen. Damals gab hier eine angebliche Dame ihren Faceobook Account mit vollem Echtnamen an, und bat darum, über ihre Probleme zu diskutieren, aber nicht hier, sondern auf Facebook! Das erschien sehr fragwürdig und hätte eine Falle sein können, um Mitgleider aufzudecken. Um die Mitglieder vor sich selbst zu schützen, gab ich den Thread der Administration bekannt. Zumal die Nennung des eigenen Namens und die Verschiebung der Diskussion außerhalb des Forums alleine schon ein Regelverstoß ist. Es tat sich aber überhaupt nichts! Nach vielen Wochen schaute ich nochmals nach dem Thread, konnte ihn aber nicht mehr finden.

Zum einen wird hier willkürlich gelöscht, da reicht schon ein falsches Wort. Wenn es aber darum geht, einen Mitgliedswunsch zu realisieren, tut sich überhaupt nichts. Selbet dann nicht, wenn es eine dringende Angelegenheit ist. Es erfolgt noch nicht mal eine Antwort, eine Rückmeldung, warum, wieso, weshalb. Warum auch, es sind ja nur Junkies.
Nach oben
bonsai
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 01.03.2012
Beiträge: 103

BeitragVerfasst am: 3. Apr 2012 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ina,
also für mich war mein katastrophaler körperlicher Zustand zu dieser Zeit der erste
Dominostein und Hauptmotivation für die Entgiftung.
Alles anderen Erkenntnisse und Einsichten kam erst später.
Angst hatte ich überhaupt keine. Im Gegenteil, ich habe mich darauf gefreut.
Für mich war es schließlich eine Erlösung aus dem Elend. Und ich habe mir eine
ganze Menge davon versprochen, denn ich wollte dauerhaft weg von dem Dreck.
Wink
B.
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Fragen und Antworten Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3
Seite 3 von 3
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin