Vielleicht finde ich hier Hilfe.

[BikerMarty]

Hallo zusammen,
ich selber habe keinerlei mit "harten Drogen" bischen kiffen vielleicht aber das auch nur wenn es sich ergibt und selber besorgt habe ich mir auch noch nie was.
Mein Problem ist das folgende:

Eine Freundin von mir. Ich habe sie vor ca. 5 Jahren kennengelernt und mich auch in sie verliebt. Sie war damals 29 Jahre alt und hatte eine Tochter von 5 Jahren. Als sie sich von ihrem Partner getrennt hat der sich auch nie um seine Tochter gekümert hat habe ich sie kennen gelernt. Das sie schwer Heroinsüchtig ist und auch sonst noch alles andere an Drogen nachm war mir damals nicht so klar. Sie versuchte Ihr Leben neu zu ordnen und ich wollte ihr einfach dabei helfen und gerne mir ihr länger zusammen bleiben. Sie zeigte aber eher wenig interesse und so blieb es eher bei einer Bekanntschaft.
Ich habe dann viel über sie erfahren und auch mitbekommen, dass sie eine schlechte Kindheit hatte und das ganze mit Heroin schon mit 14-15 bei ihr los ging.
NAch einen Krankenhausaufenthalt, legt sich bei ihr auf einmal ein Schalter um und sie brach jeden Kontakt zu mir und auch bekannten die nix mir Drogen zu tun hatte ab. Nur so aus der Ferne bekam ich mit das sie Probleme mit Jugendamt bekommen hat (Tochter wurde ihr weg genommen, lebt jetzt bei Oma und Opa). Wieder extensiver Konsum von Drogen und die ganze Scheiße.
Nach gut 2 Jahren nahm sie wieder Kontakt zu mir auf und erzählte mir das sie Entgiftung und Therapie machen will und ich Ihren Hund nehmen sollte. Für mich kein Problem und seitdem bekomme ich halt das ganze "Elend" mit dem Scheiße mit. Ihr derzeitiger Freund (Sie nennt Ihn nicht so) ist auch Heroinabhängig und hat auch riesen Probleme wegen seiner kriminellen Vergangenheit. Und dann ist da noch ein anderer "Gönner" bei dem die zwei untergekommen sind und der wohl auch alles für sie macht und sie auch extrem finanzell unterschützt. Der "Gönner", ich weis nicht wie ich ihn einschätzen soll. Er ist sicher nicht Heroinabhängig oder so, aber einfach zu gutgläubig und über alle beide Ohren in Sie verliebt und deshalb auch blind.
Ich von aussen habe in dem letzten Jahr seit dem sie wieder Kontakt aufgenommen hat immer wieder auch finanziell unterschützt und Rechnungen und so Zeugs für sie bezahlt. Sie hat im nun vergangenen Jahr mehrer Entgiftungen und Therapien zusammen mit ihren Freund angefangen aber nie lange durchgehalten. Einmal habe ich erfahren das sie sogar innerhalb der Therapie rückfällig wurde und Heroin nahm.
Soviel erst mal zur Vorgeschichte.

Nun die aktuelle Situation und mein Dilema:
Sie nahm letzte Woche wieder Kontakt zu mir auf um mich dringend zu treffen. Beim Treffen sagte sie mir das sie keine Therapie mehr machen will und es anders schaffen will. Sie will sich vom Freund trennen und komplett das derzeitige Umfeld aufgeben. Ihr Argument ist es, wie soll sie Clean werde wenn bei Therapien sie nur mit Heroinsüchtigen zu tun hat. Sie bittet mich um Unterstützung, weil sie ja alles so satt hat und einfach nur ein normales Leben führen will.
Ich habe ihr meine Hilfe gerne angeboten und sie ist dann auch zwei Tage bei mir geblieben, was aber natürlich dazu führte das ihr "Gönner" sie ständig am Handy anrief und echt eine Krise schob. Wir sind so verblieben, das ich ihr gerne helfen werde, wenn sie den von ihr vorgeschlagenen Weg einleitet und auch befolgt. Sie muss ich also von Ihrem Umfeld lösen und ich helfe ihr dann. Sie muss bestimmte Sachen erledigen (fällige Rechnungen sortieren, Termin mit Arbeitsamt, Termin mit Krankenkasse, u.s.w.). Jetzt kann ich einfach nicht mehr einschätzen ob ich auf den richtigen Weg bin oder ob ich verarscht werde oder sonst was. Vielleicht hat jemand ja ähnliche Erfahrungen und ich kann mich hier austauschen um einfach mehr über das ganze zu erfahren. Wie gesagt, ich habe keine eigenen Drogenprobleme, ich rauch nicht mal mehr.

Jetzt z.b. eine ganz aktuelle Situation wo ich gar nicht weis wie ich regieren soll.
Normal kommt ihr HartzIV auf mein Konto, weil sie einige Zeit keinen Ausweis hatte und auch kein Konto, sodas sie auch keinen Scheck mehr vom Arbeitsamt gekommen konnte).
Am Freitag war aber kein Geld auf meinem Konto, sodas ich vermute, das sie das wieder geändert hat, weil ich ihr ja auch geholfen habe wieder einen Ausweis zu bekommen. Samstag als sie bei mir war habe ich sie vormittag zum Artz gebracht wo sie ihr Methadon bekommt (derzeit bei 5,4 und jeden tag 0,2 weniger). Dann ist sie wieder von Ihrem Gönner abgeholt worden und wieder in die alte Umgebung. Heute vormittag ruft sie mich an weil sie ihren Arzttermin verpennt hat. Den Termin müssen also drei Personen verpennt haben, Sie, Ihr Freund und der Gönner. Mir unbegreiflich. Sie frage mich nach Geld um auf der "Strasse" was zu kaufen weil sie heute vom Arzt ja nichts bekommen kann. Ich habe ihr kein Geld gegeben und auch nicht ihrem Gönner, dem ich was auslegen sollte.
Ich habe jetzt keine Ahnung wie ich mit der Situation umgehen soll und wie ich mich richtig verhalten soll. Ich würde ihr ja so gerne helfen, aber ich will mich da nicht in was reinziehen lassen, wo ich einfach keinen Bock drauf habe.

Vielleicht hilft es mir ja, das ich mir ein wenig austauschen kann.

[HeathLedgerForever]

Hallo lieber Biker!

Erstmal ganz langsam du schreibst ziemlich viel und es wirkt sehr durcheinander, daher versuche ich mal das Wichtigste chronologisch aufzulisten um dir zu helfen.

Das Statement ist AUS MEINER SICHT:

Erstmal schreibst du sie will keine Therapie und dann das sie Methadon bekommt?! Was ist denn Ihr Ziel? Keinen Beikonsum mehr zu haben?
Verstehe ich nicht ganz.

Aber eines kann ich dir mit auf dem Weg geben, da ich selber Heroin nehme.

Ein Mensch der aufhören will muss selber den Wille aufbringen, egal wieviel du ihr helfen willst, sei es finanziell oder anderweitig, wenn sie nicht will, dann IS ALLES FÜR DIE KATZ!

Du musst ihr das klarmachen und wenn sie es nicht checkt, hat alles andere keinen Zweck, da kannst du auch nix machen! Da ist auch jede Therapie sinnlos!

Diese Methadonsache ist auch sowas, denn letzten Endes konsumiert sie weiter harte Drogen (=Methadon) nur etwas gesellschaftfähiger.

Ich geb dir mal ne kurze List was ich machen würde:

1. Sie soll jeglichen Kontakt zu Ihren "Gönnern" und was auch immer abrechen, sowie auch zu allen anderen HeroJunks, sonst wirds nichts.

2. Sie soll dir beweisen, dass sie gewillt ist aufzuhören und bereit ist zu kämpfen.

3. Sie sollte sich mal überlegen nicht auch das Metha abzusetzen und sich auf kalten Entzug in eine Klinik zu begeben, denn das ist der wahre Ausweg aus dem Dillemma.

Solange diese 3 Punkte offen sind und nicht klar, KANNST DU GA NIX MACHEN! Du kannst ihr nur helfen wenn sie obige 3 Punkte einhält und sich auch bemüht, glaub mir sonst wird es auch für dich ein Fass ohne Boden.

Mach mal mit Ihr einen Termin bei ner GUTEN Drogenberatung und erkläre denen, dass sie komplett clean werden soll, also auch kein Metha.

Denn Metha ist scheiße.

Mach ihr auch mal klar, dass ein Leben mit einer Tochter im Arm besser als mit einer Spritze im Arm wäre... (Insofern sie überhaupt spritzt)

Viele Grüße Heath

[homeless]

ich will nicht schlecht ueber sie reden also unbekannterweise aber heroin ist ne scheissdroge...wasrum tust du das alles?sie hat nen freund und den goenner der in der warteschleife steht oder was?und du bist der letzte willst wahrscheinlich immer noch was von ihr.
waere sie nicht heroinabhaengig wuerde sie nichts mit dir zu tun haben denn du machst ne ganze menge fuer sie,ist ja sehr lobenswert aber was hast du davon?nichts!
glaub nicht das sie auch nur annaehernd all das fuer dich tun wuerde.
ego du verschwendest zeit und nerven...schon richtig 3 leute die alle den wichtigen termin fuer sie verpennen?vielleicht nutzt sie auch nur deine unwissenheit aus wie von dem anderen typen auch?
ich wuerde sie jetzt nicht unbedingt abschiessen aber geld und solche faxen wuerde ich ihr unter keinen umstaenden geben denn sie verballert doch eh alles und der absprung ist leider schwierig.

[Pimpinelle]

Hallo BikerMarty,

erstmal herzlich Willkommen im Forum. Wirst bestimmt von mehreren Antworten bekommen hierzu.

Ich verstehe deine Bekannte auch nicht. Nun sagt sie, sie möchte komplett aussteigen und auch aus dem Umfeld raus. Das geht aber nur, wenn sie es denn auch durchzieht. Gerade das sehe ich nicht und halte das für "leeres Geschwätz", wenn ich das mal so direkt sagen darf. Ich würde mich an deiner Stelle sofort wieder ausklinken und wenn sie ernsthaft an ihrem Problem arbeiten möchte, kannst du ihr zur Seite stehen. Mag sein, dass sie in einem Moment aus einer Laune heraus tatsächlich die Idee hatte, das so durchziehen zu wollen. Für mich sieht es nach deiner Schilderung jedoch so aus, als wäre sie gleich wieder umgekippt. Und Geld leihen geht gar nicht meiner Meinung nach, das ist ein Fass ohne Boden, ein typischer Fehler den viele Angehörige oder Freunde machen. Fang es besser gar nicht erst an.

Ich wünsche allen Beteiligten einen guten Weg.

[HeathLedgerForever]

[BikerMarty]

Wow, danke für die schnellen Antworten.
Genau das ist ja das Problem, dass ich da einfach keine Ahnung habe wie das wirklich so ist mit Heroinsucht. Mir ist schon klar, dass das alles eher nicht zum Erfolg führt und ich kann auch von mir den Kontakt abbrechen, aber wenn sie wirklich will, will ich auch helfen.

Ich bin auch zu dem Entschluss gekommen ihr nur noch zu hlfen, wenn sie gewisse Punkte auch einhält. Ich habe es mir ihr als Aufgaben definiert. Ich habe ihr gesagt ich helfe ihr weiterhin, wenn sie bestimmte Aufgaben auch erfüllt.

1. Kontakt zu ihrem Gönner und Freund abbrechen und dazu gehört als erstes die Bedarfsbemeinschaft (HartzIV) mit ihrem Freund zu beenden.


Zu (HeathLedgerForever):
Ich glaube schon noch, das sie wirklich weg davon will und es auch erst meint, aber ich fürchte das der Weg den sie da einschlägt der falsche ist.
Deshalb will ich mich halt auch hier informieren, wie es andere gemacht haben und geschafft haben oder wie betroffene die Wege von ihr so einschätzen.

[frau holle]

Hi BikerMarty
Also, sogar ich würde mir sehr genau überlegen, wieweit ich meine Hilfe anbieten würde.
Denn deiner Freundin muss noch so einiges klar werden, denn so wie es jetzt ist, wird sie dich nur ausnützen. Mehr nicht.
Was ist eigentlich mit ihrer Tochter? Wie sieht ihr Leben denn so aus? Lebt sie mit ihrem Kind zusammen und bekommt soweit alles auf die Reihe? Denke eher nicht!
Ohne Therapie wird sie es einer Meinung nach, sowieso nicht schaffen. Dazu hängt sie noch zu sehr an den Drogen.
Du kannst bis jetzt nur eines machen, ihr sagen das du ihr hilfst. Aber nur dann wenn sie dir zeigt, dass sie es Ernst meint, mit dem aufhören.
Oder was denkst du, was du bewirken kannst?
Gib ihr kein Geld in die Hand. Wenn sie Hilfe braucht wegen Essen für das Kind, dann geh mit ihr einkaufen.
Aber meiner Meinung nach, wird es soweit gar nicht kommen, denn wie schon gesagt, meint sie es nicht Ernst mit dir.
Denn ein Unwissender, wie du es bist, ist ein gutes Opfer, für einen Süchtigen.
Oder tue ich dir und deiner Freundin Unrecht?
LG
Frau Holle

[Pimpinelle]

[BikerMarty]

Ihre Tochter (9 Jahre alt) lebt jetzt bei Ihrem Großeltern (Vaterseits) und ihrer Tochter geht es meiner Meinung ganz gut so. Vom Jugendamt aus darf sie alleine keinen Kontakt mehr haben. Sie telefoniert öfter mit ihrer Tochter und sie Tochter hängt auch sehr an ihr.

Für mich ist auch schon länger klar und daran halte ich mich auch.
1. Kein Bargeld mehr, egal für was sie auch sagt.
2. Wenn es im Essen oder Hilfe wegen Krankenkasse geht habe ich ihr schon noch gehofen.
3. Hilfe nur noch wenn sie auch wirklich weg will davon (aber da weis ich nicht wie ich das wirklich erkenne) Ich dachte ja, dass das mit Methadon so die normale weise ist sauber zu werden.

[BikerMarty]

Wie läuft denn das auch mit Methadonprgramm:

Mir hat meine Freundin so erklärt:
Sie ist jetzt bei 5.4 Meter und jeden Tag 0,2 weniger.
Also ist sie in 27 Tagen auch null.
Und dann ist sie clean.
Vielleicht eine zu einfach Erklärung, ist mir klar. Oder bindet sie mir da auch schon eine Bären auf.

[HeathLedgerForever]

[Pimpinelle]

[Yolande]

Also für mich klingt das alles so, als würde sie dich lediglich benutzen oder dich eben irgendwie warm halten. Du bist wahrscheinlich noch immer irgendwie in sie verliebt, sondern würdest du nicht so viel herhalten. Im Grunde kommt sie doch immer zu dir, wenn die anderen beiden ihr nicht helfen können. Den eigentlich Spaß hat sie ja aber mit denen und wer weiß, vielleicht teilt sie ja dein Geld mit denen für den nächsten Spaß. Wie dem auch sei, es ist immer gut und schön jemanden zu helfen, aber ich glaube, deine Hilfe wäre sinnvoller im Obdachlosenheim, bei der Tafel oder einer gemeinnützigen Organisation aufgehoben. Sie bekommt Hartz 4. Das man davon nicht reich wird, ist mir klar, aber sie könnte davon gut essen, wenn sie sich keine Drogen kaufen müsste. Wenn sie Hilfe bezüglich ihres Ausweises braucht, dann soll sie zum Einwohnermeldeamt gehen, bei Problemen mit der Krankenkassen an die Krankenkasse.
Warum sollte sie deiner Meinung nach etwas ändern? Ihr Leben ist doch so sehr gemütlich. Drei Männer kümmern sich um sie. Berauscht ist sie außerdem, ihr Kind hat sie bereits verloren. So ist ihr Leben. Rette deines, in dem du dich auf etwas Schönes besinnst.
LG

[HeathLedgerForever]

[BikerMarty]

Danke für die rege Teilnahme.
Erst mal will ich klar stellen, das ihr euch um mich keine Sorgen machen müsst, mir ist schon klar das ich mit Bargeld auf keinen Fall mehr helfen werde.
Ich würde sie nur gerne unterstützen wenn sie es wirklich erst meint von dem Umfeld und den Drogen weg zu kommen.
Ich denke auch das das ohne professionelle Hilfe nicht gehen wird und sie das auf keinen Fall alleine hinbekommen kann.
Ich will mir nur klar werden ab wann es Hoffnungslos ist da zu helfen und sie zu unterstützen.
Ich habe halt noch immer ein wenig Hoffnung (Die Hoffnung stirbt zuletzt) das sie es doch schaffen kann. Es gibt doch auch Leute die das geschafft haben oder liege ich da etwa falsch.
Und das mit dem Unterstützen bei Sachen wie Krankenkasse oder HartzIV bedeutet nicht das ich für sie das erledige, sondern das ich ihr da mit Rat zur Seite stehe. Organiesiert hat sie das bisher alles selber, auch all Ihre Entgiftungs- und Therapieplätze hat sie bisher selber organisiert. Ich habe ihr aktuell nur angeboten, das ich mit ihr all ihren Papierkram den sie liegen hat mal durchsehe und mit ihr zusammen sortieren würde. Ich denke das ist nicht zuviel an Hilfe und ich habe mir gedacht das würde mir auch zeigen wie erst ihr das ist. Mal sehen ob was kommt und sie es auf die Reihe bekommt.

Meine Hauptfrage ist derzeit eher, ob es wirklich so ist das ihre Chancen wirklich so schlecht stehen und woran ich das merken kann.