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frau holle Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.09.2010 Beiträge: 1723
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Verfasst am: 8. Apr 2012 13:32 Titel: |
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| Cosmonomad hat Folgendes geschrieben: |
"ICH KANN SELBER MIT HEROIN AUFHÖREN WENN ICH WILL!" |
Genau mein Satz: "Heute habe ich keinen Bock auf Drogen. Vielleicht morgen"
Aber um soweit zu kommen, um diesen sehr hilfreichen Satz dir zu nutze zu machen, dauert oft länger, als man denkt.
LG
Frau Holle |
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tim Silber-User

Anmeldungsdatum: 08.03.2012 Beiträge: 177
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Verfasst am: 8. Apr 2012 15:42 Titel: |
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| Zitat: | | was mich nachdenklich macht, ist die Betroffenheit, die diese Doku hier auslöst. Dirk war drauf - ok - aber ich habe schlimmeres gesehen und die meisten hier wohl auch erlebt |
Stimmt. Ich fand die Doku mal überhaupt nicht hart. Recht langweilig, um genau zu sein. Da hab ich schon ganz andere Dinge gesehen und miterlebt.
Das hat mich, ehrlich gesagt, mal absolut null betroffen gemacht.
Ich bin aber auch lange Zeit jeden Tag mit ganz anderen Dingen konfrontiert worden. |
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Pimpinelle Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 9. Apr 2012 08:18 Titel: |
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Vielleicht ging es der Schwester auch nicht darum, den Drogensumpf, Szene und Abstürze zu dokumentieren und die Sucht des Bruders mit dramatischen Bildern zu zeigen. Da würden einige Szenen nämlich überhaupt keinen Sinn machen. Nur mal als Frage aufgeworfen.
Die Reaktion von einigen erschreckt mich schon ein wenig, denn es handelt sich hier um eine Dokumentation, die die Sicht der Schwester zeigt und was die Sucht für die Familie bedeutet bzw. mit den Familien macht. Dazu muss man keinen Junkie in einer versifften Toilette zeigen. |
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realflippy Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011 Beiträge: 1169
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Verfasst am: 9. Apr 2012 08:46 Titel: |
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ist auch glaub ich ne sache wie man sowas sieht bzw sich anguckt und sich darauf einlässt. wenn ich mir die doku im dichten kopp angucke oder in den anfängen einer suchtgeschichte stecke, klar, gehts mir sonstwo vorbei.
wenn man aber affig in der kiste liegt, wie gema als er die doku gesehen hat, oder seit 2 monaten clean ist, nimmt einen das doch irgendwie mit.
na ja, ansichten sind halt ansichten sind halt ansichten usw...
lg
flippy |
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Pimpinelle Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 9. Apr 2012 09:17 Titel: |
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| Das kann ich mir schon eher vorstellen, realflippy. wahrscheinlich hast du recht mit deiner einschätzung und ich sehe diese dokumentation sowieso nochmal anders. |
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gema1509 Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.04.2010 Beiträge: 522
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Verfasst am: 9. Apr 2012 13:56 Titel: |
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| CrazyMan hat Folgendes geschrieben: | | Es tut mir ja leid, dass er verstorben ist. Aber die sogenannte "Dokumentation" stellte eher eine Personendarstellung (Selbstdarstellung passte weniger) dar und verherrlicht Drogen/Heroin, indem Szenen mit fetziger Musik untermalt werden. Drogen nehmen ist ja so cool. Kritk verhallt im Hintergrund und erinnert mehr an Zwiegespräch als an ernsthafte Kritik. Den ganzen Film über fragte ich mich, was das alles überhaupt aussagen will. Komprimiert man alles, kommt man auf 1 Minute sinnvoller Informationen, die alleine nicht bestehen, in der Länge des Films aber versickern. Als Familienvideo sicher wertvoll, als Lehrfilm aber unbrauchbar, zur Unterhaltung zu eintönig. |
sorry, ihr seid schon weiter, aber ich kann mir nicht verkneifen, dich noch wissen zu lassen, dass das wirklich das dümmste ist, was ich hier seit langem gelesen hab.
kompletter bullshit. |
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CrazyMan Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010 Beiträge: 2110
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Verfasst am: 9. Apr 2012 16:27 Titel: |
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| gema1509 hat Folgendes geschrieben: | | sorry, ihr seid schon weiter, aber ich kann mir nicht verkneifen, dich noch wissen zu lassen, dass das wirklich das dümmste ist, was ich hier seit langem gelesen hab. kompletter bullshit. |
Weisst du, was du meinst, subjektiv zu bewerten, das tangiert mich überhaupt nicht. Sei dir dessen gewiss! Wie andere auch schon erwähnten, es gibt weitaus schlimmeres! Da leben die Leute nicht von allen Seiten wohl behütet, sondern sind auf sich alleine gestellt, schlafen zur Not draußen in einem Busch, wie ich selber schon erlebt habe! Während sie da draußen liegen, fault ihnen der halbe Unterarm ab, der im Krankenhaus gerade noch vor eine Amupation gerettet werden konnte. Deswegen: Ich muss mir von einem wie dir nichts erzählen lassen. Dein Bullshit schiebe dir sonstwohin! |
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SAUBERMANN Platin-User

Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 9. Apr 2012 16:55 Titel: |
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ich finds eher nich so prall, dass in einem drogenforum diese "HÖHER SCHNELLER WEITER"-MENTALITÄT vorherrscht.. nach dem motto: "ICH BIN HÄRTER, NEHME MEHR, LÄNGER" usw...
solche muster findet man zwar überall und in jeder szene, aber ich persönlich wäre froh, wenn auf ner weniger starken substanz hängen würde...
andererseits muß man auch die kritiker verstehen, denn in der tat ist der typ im video noch recht behütet und das trifft wohl gerade diejenigen hier, die gern ein stabileres umfeld gehabt hätten..
wie auch immer:
der film soll ja gar kein lehrfilm sein. und ob es immer so klug ist, wenn sog. "lehrfilme" völlig kaputte junks zeigen, glaube ich nicht mal... denn wenn so ein film von gymnasisten geguckt wird und da ein typ gezeigt wird, der am bahnhof für seine schore geld schnorrt, dann wird das eher zu dem schluß führen: "SO WERD ICH EH NIE WERDEN!", weil diese schicksale den jungen, gut integrierten leuten als viel zu weit entfernt erscheinen...
interessanter ist es doch, wenn man mal leute sieht, bei denen lange im prinzip alles recht normal läuft und die dann abstürzen.. ich denke, dass so etwas gewisse schichten eher warnt... das ist aber nur mein subjektiver eindruck...
übrigens habe ich die doku selbst gar nicht als lehrstück rezipiert, sondern in erster linie als das was es ist: ausschnitte aus dem leben von dirk. |
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gema1509 Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.04.2010 Beiträge: 522
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Verfasst am: 9. Apr 2012 17:41 Titel: |
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gut. ich hab meine meinung gesagt. zurück kam ein "selber" und ein kraftausdruck mehr obendrauf. das ist natürlich sinnvoll genug für heute. lassen wir das mal so stehen - bevor es noch konstruktiver wird.
@saubermann: geb dir voll und ganz recht! ich find´s auch zum kotzen, dass sooo viele die härtesten sind, den reinsten stoff haben, die meisten knaller machen können und die längste knastzeit hinter sich haben - und wenn schon nicht selbst, dann kennt man wenigstens jemanden, der der allerhärteste durchgreifer ist.
kann ich genauso wenig mit anfangen wie du.
greetz |
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Sabiote555 Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011 Beiträge: 1568
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Verfasst am: 9. Apr 2012 19:17 Titel: |
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Hallo realflippy,
der Thread ist zwar schon weiter, doch ich wollte noch mal an unsere Diskussion anknüpfen. Erst mal danke für den Hinweis mit dem Knaller der RAF-Leute. Ich hatte das gar nicht mehr präsent. So viel ich weiß, ist aber nur der Boock richtig drauf gewesen? Das ist deshalb interessant, weil man doch denken müsste, dass die anderen auch abhängig geworden sein müssten.
Aber noch mal zum Punkt, den ich machen wollte:
| Zitat: | | das ein reporter vom stern sich ne 15 jährige druffituse krallt, n interview macht und das dann als serie groß rausbringt und der dann nen buchvertrag aufs auge drückt..so ungefähr ist das ja glaub ich gelaufen...halte ich eher für fragwürdig. |
Ich glaub, dass das der springende Punkt ist. Die wussten es damals nicht besser und dachten, dass es das eben schon der maximale Abstieg ist und es nicht schlimmer geht. Unabhängig vom genauen Jahr hatte die deutsche Gesellschaft kaum Erfahrung mit der harten Drogenszene, denn obwohl es H in Amerika schon in den 50er Jahren gab, war es doch in Deutschland relativ neu. Anschaffen für die Droge im Alter von 13, das war für Ottonormalverbraucher schon Neuland (und ich finde das auch heute noch ziemlich schlimm, weil es das ja immer noch gibt). Und die Macher von dem Buch dachten eben, sie tun was für die Aufklärung. Kai Hermann hat auch mal in einer Spiegel-Doku geschildert, dass ihn zunächst kein Verlag haben wollte.
Dass das Buch heute noch in Schulen das Anti-Drogenbuch ist, ist natürlich entsprechend blöd, da hast du vollkommen recht. Das liegt ja aber am Personal in den Schulen. Und ich glaube, ein großer Teil der Gesellschaft hat einfach gar keine Ahnung von Drogen, das Thema Drogen ist stigmatisiert, weil viele Abhängige wegen der Sucht in der Verelendung landen. Die Politik wäre hier gefragt, Mittel und Wege zu finden, wie diese Abwärtsspirale aufgehalten werden kann. Zum Teil gibt es ja auch schon Diamorphin statt Methadon/Polamidon und wie diese Ersatzdrogen heissen.
Im Netz habe ich einen Bericht von einem Forscher gelesen, der erklären konnte, wieso Methadon bei vielen Abhängigen zum Beikonsum führt. Ich weiß es nicht mehr so genau, es hatte was mit der Halbwertszeit zu tun. Er war der Überzeugung, dass Methadon in kleineren Dosen über drei Mal am Tag verteilt den Beikonsum verringern könne, hatte das auch in Versuchen schon bewiesen. Gleichzeitig war ihm klar, dass so eine Vergabe logistisch nicht zu bewältigen wäre (außer TH).
Zurück zu Dirk. Hier wird sehr kontrovers drüber diskutiert, ob das denn jetzt so schlimm ist usw. Mir geht es nicht darum, wie weit unten jemand ist oder war. Und das betrifft auch dich @Saba: Was einen so betroffen macht, auch bei Tanja Hülsen, ist die Hilflosigkeit, mit der die Angehörigen der Sucht gegenüberstehen. Bei Hülsens sehe ich es auch so, dass Tanja da ne Perspektive gefehlt hat. Doch die Hilflosigkeit bleibt dieselbe. Und die gibt es ja auf beiden Seiten. Bei den Betroffenen selbst und bei dem Umfeld. Während man bei Tanja dachte, dass da einiges hätte anders laufen können, hatte ich bei Dirk den Eindruck, dass die Familie ihm geholfen hat, wo es ging, sich sogar in der Drogenberatung informiert hat - und trotzdem ist er am Ende gestorben, trotz guter Kindheit, trotz intaktem Umfeld.
Und das war es, was mich so berührt hat.
Liebe Grüße an alle,
Sabiote |
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realflippy Platin-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2011 Beiträge: 1169
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Verfasst am: 9. Apr 2012 20:13 Titel: |
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sabiote..ist auch ne interessante geschichte mit der raf. book war draussen auf schmerzmitteln...morphinen und so nem kram. deswg. hat die monhaupt ihm ja sogar den laufpass gegeben...der hat die truppe mit seiner sucht bald in den abgrund getrieben, der dachte auch er hätte krebs, war aber nur der stress im untergrund. im knast war er wieder gesund da schreibt butz peters ausführlicher drüber als aust. tödlicher irrtum ist echt n gutes buch...geht viel tiefer drauf ein als BMK.
die ersten..baader, enslin und konsorten ham sich nach der ersten haftentlassung wohl nen knaller gemacht. aber nur so zum feiern. haben dann aber in stammheim wohl auch babis und codein usw bekommen...wg der psychischen belastung.
das zur raf auf droge.
mit der geschichte wegen bahnhof zoo geb ich dir recht. zu der zeit waren die einfach noch nicht soweit.
das der hermann am anfang keinen vertrag bekommen hat wusste ich z.b. auch noch nicht.
was ich allerdings wirklich schlimm finde ist, das unsere gesellschaft die augen so vor der suchtthematik verschließt. die haben ob mit oder ohne chr.f. nix gelernt und wollen es auch nicht. und da ist halt unsere bildungselite gefragt, aber solange schauergeschichten von metha bei kleinkindern durch die medien geistern, gemeinden und politiker gegen sachen wie diamorphinvergabestellen auf die strasse gehen, und die schulen veraltetes, nicht mehr zeitgemäßes material unter die schüler bringen...solange wird sich nicht viel ändern...leider.
mich würde übrigens mal der artikel von dem forscher wg der methavergabe interessieren...gibts da nen link zu? wenn ja, wäre schön wenn du den mal posten könntest.
und die sache mit der kontroversen diskusion sehe ich genau so. hab ich ja oben auch schon ähnlich geschrieben...zwei grundversch. charaktere, zwei unterschiedliche voraussetzungen ( familie usw) gleiches ende...tod
und dieses " da hab ich aber schon schlimmeres gesehen" gelaber ist halt so wie es ist. manche müssen sich halt profilieren und mit dem ekelhaftesten der ganzen welt auf dick machen. angeber...und jeder der mal ne zeitlang auf platte war hat schon schlimmes gesehen oder erlebt.
manche kriegen bei hostel das kotzen und martyrs berührt die kein bisschen, ich habe wie so mancher horrorfreak über hostel und saw gelacht und martyrs hat mich bald ne woche meines lebens gekostet...komischer vergleich aber martyrs ist laut filmkritikern wie egbert usw das härteste auf dem markt...eben weil er nicht auf splatter setzt...ich schweife jetzt aber total ab...oder
lg
flippy |
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CrazyMan Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010 Beiträge: 2110
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Verfasst am: 9. Apr 2012 21:46 Titel: |
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| Kürzlich konnte ich eine Reportage im TV sehen, die über Krokodil und Heroin in Russland handelte. Da gibt es eine freiweillige Einrichtung, die den Leuten hilft, von all dem Zeugs loszukommen. Sie werden eingesperrt, müssen kalt entziehen. Alleine wie sie sort hausen, wie die Ratten mit mehreren Leuten in einer Wohnung, ist schaurig. Die Reportage konnte ich tatsächlich auf YouTube finden. Es ist wirklich interessant und zeigt einem, wie hart das Leben eines Junkies in anderen Ländern ist: Wer interesse hat: http://www.youtube.com/watch?v=7iOXSt3PUM0 |
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Stehaufmännchen Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.05.2011 Beiträge: 356
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Verfasst am: 10. Apr 2012 03:39 Titel: |
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Zunächst beglückwünsche ich die ganz Harten. Da ist sogar einer sooo Hart, der hat schon mal ne Doku über Krok Süchtige gesehen. Applaus. In den Nachrichten sehen wir täglich schlimmeres. Bombenterror, Kinder die auf Landminen treten, oder einfach von Fliegen besetzt verhungern ...
Auch ich habe persönlich schon Schlimmeres gesehen, ja sogar Live. Auch habe ich Schlimmeres erlebt, in der Scene, oder auch ausserhalb. Aber darum geht es doch gar nicht.
Hier wird gezeigt wie ein ganz normaler, eigentlich lebensbejahender intelligenter Junge sich selbst zugrunde richtet, seine Familie mitzieht. Das Ganze wird dokumentiert, ich glaube ohne die Beabsichtigung es irgendwann zu veröffenlichen. Um so autenthischer ist es. Das ist es was mich erinnert und starke Gefühle in mir weckt. Umhauen wäre übertrieben. Aber wer nur einen Funken Resthirn besitzt, den sollte der Scheis abschrecken. Ausser die wirklich Harten natürlich.
Ich sehe viele Paralellen zu meinem Leben, ...
Der Junge starb 2005, das war 1 Jahr nach meiner "Flucht" aus Deutschland, aus meinem eigenen Gefängnis, aus der Drogenhölle. Es erinnert mir einmal mehr das es 5 vor 12 war. Und jetzt lebe ich das in der ersten Scene gezeigte Leben, nur ohne das versumpfen im Matsch ... und das ist gut so.
Mein großer Respekt gilt der Familie, die immer für Ihn da war, soweit sie es konnte.
Den Schluss habe so verstanden das die Familie dachte er wäre in Therapie ("Hospital") und haben Ihn deshalb erst nach 14 Tagen gefunden ... |
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Pimpinelle Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 10. Apr 2012 07:04 Titel: |
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Stehaufmännchen, wegen einer mitunter schlecht funktionierenden Box ist die Tonqualität bei mir nicht ganz so optimal und ich kriege nicht immer alles mit. "Dein Schluss" stimmt m. E. so weit. Wenn ich das richtig verstanden habe, hatte er sich wegen Entgiftung/Therapie (?) abgemeldet ohne oder mit unterschiedlichen Angaben zum Aufenthaltsort. Der Vater hatte wohl rumtelefoniert und ihn nicht gefunden, aber alle gingen davon aus, dass er gut aufgehoben in irgendeiner Klinik ist.
Realflippy hatte weiter oben schonmal was zu unterschiedlichen Sichtweisen geschrieben, auch in Zusammenhang mit unterschiedlichen Zuständen. Das war für mich schon nachvollziehbar, dass jemand, wenn er seine Emotionen ausgeschaltet hat, an diesem Film nichts weiter Schlimmes findet, weil eben die Gosse nicht gezeigt wird. Vielleicht ist es auch so (nur eine Überlegung meinerseits), dass ein "Druffi" überhaupt nicht zugänglich ist dafür, was mit den Angehörigen eines Süchtigen passiert und wie es denen geht, quasi empathielos und/oder dass es auch niemand sehen will. |
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Stehaufmännchen Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.05.2011 Beiträge: 356
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Verfasst am: 10. Apr 2012 07:51 Titel: |
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| tim hat Folgendes geschrieben: | | Zitat: | | was mich nachdenklich macht, ist die Betroffenheit, die diese Doku hier auslöst. Dirk war drauf - ok - aber ich habe schlimmeres gesehen und die meisten hier wohl auch erlebt |
Stimmt. Ich fand die Doku mal überhaupt nicht hart. Recht langweilig, um genau zu sein... |
Jemand der meint das so ne Doku unterhaltend sein sollte, hat nicht mal nix kapiert.
Es gibt immer schlimmeres. Millionen von Menschen haben schlimmeres erlebt als uns "Tim". Oh Gott, wie langweilig ein "Tim" doch ist ...
Hallo Pimpinelle,
natürlich gibt es verschiedene Sichtweisen. Jemand der gerade im Dreck lebt, der findet das wahrscheinlich normal. Aber ist es deswegen normal?
Schau Dir den Jungen an. Dicke Beine, blaue Flecken vom rumstochern, Pußteln im Gesicht, selbst für mich, der das alles an sich selbst erlebt hat, ist das jetzt als "Aussenstehender" widerlich und abstoßend. Das was mich am meisten daran schockiert ist, das ich genauso war und es in der Situation auch als normal empfand.
Traurig ist doch wenn Jemand das nicht abstossend findet, dann weißt Du genau wo er steht und wie erbärmlich sein Leben aktuell sein muß. Jemand der das nicht kennt, wie auch Jemand der das hinter sich hat, den zieht das nur runter. Jemand der genau so im Dreck lebt, und das hat er am Ende, der verneint das natürlich, denn wer will schon wirklich sein Elend erkennen als was es ist.
Und wer sich mit seinem harten Drogenleben immer noch cool findet, der hat noch viel Elend vor sich. Der eine versteht irgendwann und verändert sich und sein Leben, der andere stirbt, zwangsläufig. Genau so läufts meistens. Ich spreche aus Erfahrung. Das Traurige ist, in meinem Bekanntenkreis ist ausser mir eine Frau clean, ein paar sind in Sub, die meisten sind Tot. Unter den Toten sind widerum ein paar die Ihr Drogenleben irgendwann nicht mehr ertrugen und es selbst beendeten. Nehmen wir Bernd und seine Freundin Bea. Therapie, Paartherapie, Verzweiflung über Jahre, Garagentor geschlossen, Schlauch ins Auto, und dazu nen Riesenknaller. Bernds Eltern sind mit meinen befreundet. Letztlich empfanden sie es als Erlösung. ... Erlösung für Bernd ... |
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