Woher kommt Sucht

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sabata
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 01.11.2011
Beiträge: 64

BeitragVerfasst am: 6. Apr 2012 19:38    Titel: Woher kommt Sucht Antworten mit Zitat

warum geht jemand in die sucht oder ist süchtig , also kennen tue ich dieses gefühl von sinnleere und unzufriedenheit sucht auch , suchen irgendwo nach , immer neu und immer wieder und eine befriedigung gibt es ja auch nur wenn man einen trinkt oder etwas nimmt und dann kommt der suchtdruck umso schlimmer wieder .

woher kommt aber dieser suchtdruck , schmacht , sog wie auch immer man es nennt ?!

woher und wer wird betroffen und

warum ? Sad
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mesut76
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2012 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist wohl die Frage aller Fragen, ich bin jetzt 35 und wen ich mal so zurück denke fing es eigentlich schon mit 15 an, hatte da mal ne kurze Phase wo ich jeden Tag Bier getrunken habe. Mit 18 hatte ich einen schweren Unfall da fing ich an Hasch zu rauchen ca 3 Jahre lang, dann gabs ne Phase bis 27 da habe ich ca 3 mal Woche getrunken und nach der Trennung von meiner Freundin habe ich dann angefangen zu Koksen. Ich hatte schon immer irgendwie ein Problem, aber als ich mit 27 mit dem Koks anfing war es so, das alle meine Freunde schon verheiratet waren und als ich dann Abends nach Hause kam war ich sehr allein und Einsam. Und das ging dann Jahre so, das ich Kokain nahm. Jetzt im nachhinein ist es so, wenn du einmal da drin bist und die Wirkung lässt wieder nach, dann glaubte ich wenn ich nix nehme dann platze ich und es war nicht möglich ohne Drogen genommen zu haben, schlafen zu gehen. Wenn du dich daran gewöhnt hast dicht zu machen und nix zu fühlen, dann erträgt man diese Gefühle nicht. Weil man ja auch weiß eine Nase und alles scheint Gut. Aber ich hatte einen Therapeutin der mir sagte:

Man Junge das ist das Leben was du da fühlst, sei doch froh dass du das Leben spürst Smile
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sabata
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 01.11.2011
Beiträge: 64

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2012 12:50    Titel: Danke Mesut Antworten mit Zitat

mesut76 hat Folgendes geschrieben:
Das ist wohl die Frage aller Fragen, ich bin jetzt 35 und wen ich mal so zurück denke fing es eigentlich schon mit 15 an, hatte da mal ne kurze Phase wo ich jeden Tag Bier getrunken habe. Mit 18 hatte ich einen schweren Unfall da fing ich an Hasch zu rauchen ca 3 Jahre lang, dann gabs ne Phase bis 27 da habe ich ca 3 mal Woche getrunken und nach der Trennung von meiner Freundin habe ich dann angefangen zu Koksen. Ich hatte schon immer irgendwie ein Problem, aber als ich mit 27 mit dem Koks anfing war es so, das alle meine Freunde schon verheiratet waren und als ich dann Abends nach Hause kam war ich sehr allein und Einsam. Und das ging dann Jahre so, das ich Kokain nahm. Jetzt im nachhinein ist es so, wenn du einmal da drin bist und die Wirkung lässt wieder nach, dann glaubte ich wenn ich nix nehme dann platze ich und es war nicht möglich ohne Drogen genommen zu haben, schlafen zu gehen. Wenn du dich daran gewöhnt hast dicht zu machen und nix zu fühlen, dann erträgt man diese Gefühle nicht. Weil man ja auch weiß eine Nase und alles scheint Gut. Aber ich hatte einen Therapeutin der mir sagte:




Man Junge das ist das Leben was du da fühlst, sei doch froh dass du das Leben spürst Smile

Lieber Mesut 76 ,
Ich danke dir von herzen für deine antwort , es ist mit mir ähnlich und du sprichst mir aus dem herzen , ich würde mich freuen wenn du mir mehr schreibst .
Schlimm finde ich ganz besonders deine einsamkeit wenn du abends nach hause kommst und keiner ist da , bekommst du dann auch angstzustände wenn du alleine bist ?ich kenne das nämlich so ...
auch wenn du nichts genommen hast oder davor das du platzen kannst verstehe ich voll und ganz , ich kenne das und kann dir nachfühlen .
wir können es leider nicht so aufschreiben wie wir fühlen dazu benötigt man farbe und pinsel oder ähnliches .
wenn kein stoff da ist bzw. man noch nicht konsumieren kann geht der druck ja irgendwann los .
eine änderung kann man da vieleicht nur herbeiführen indem man die umgebung und die gewohnheiten und bekanntenkreis ändert , also den lebensraum neu gestaltet , also ich sag das jetzt mal so als idee weil ich auch nichts anderes weis kann ja sein das dies oder jähnes hilft oder gefällt ...

schreib doch mal ..
liebe grüße

saba Laughing
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pocahontas
Anfänger


Anmeldungsdatum: 05.01.2012
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2012 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

Sucht hat was mit suchen zu tun,das ist richtig,aber meistens liegt die Ursache in der Kindheit,man will verdrängen und wenn man als Kind einen Schock erlebt hat,von dem meistens nichts mehr weiß,dann werden viele süchtig,wollen weiterhin verdrängen...dann ist Vergangenheitsbewältigung angesagt...ich für meinen Teil habe erst mit 37 Jahren heraus gefunden,was es war,daß mir in meiner Kindheit einen Schock versetzt hat,meistens hat es was mit Mißhandlung oder sexueller Nötigung/Vergewaltigung zu tun..ich wünsche dir alles Gute und daß du herausfindest,was die Sucht verursacht hat,lG
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2012 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sabata,

ich kann mich leider nicht mehr genau daran erinnern wie es war Abends nach Hause zu kommen, weil ich meistens schon Bier und Kokain Intus hatte. Aber als es anfing schlimmer zu werden, war es so das alle meine Freunde schon liiert waren und auch schon Kinder hatten. Die waren natürlich beschäftigt und hatten nicht mehr soviel Zeit. Und ich habe den Gedanken nach Hause zu gehen ohne Drogen gar nicht ertragen. Es ging einfach nicht.

Ich sag mal so du hast Recht mit Freizeitgestaltung, Freunde besuchen, Arbeiten gehen, Hobbys, Ziele setzen und verfolgen usw usw usw.

Aber ich war so Krass abhängig, egal was ich den ganzen Tag gemacht habe und wie Lange, ich habe trotzdem noch gezogen EGAL wie Spät es war und EGAL wann ich wieder raus musste. Für Drogen nehmen war immer Zeit. Ich hatte so eine heftige Unruhe in mir,in der Bauchgegend war immer so ein komisches Unruhiges Brennen. und ging erst weg, wenn ich Drogen nahm.

@Pocahontas

Ich stimme dir voll zu, in der Therapie habe ich ca 20 Leute richtig kennengelernt, wir mussten ja unseren kompletten Lebenslauf in der Gruppe vorstellen und es gab keinen der eine Gute Kindheit hatte. Ich bin auch der Meinung das es tiefe Seelische Kränkungen gegeben hat, zumindest bei einem sehr großen Teil. Und bei mir ist dieser innere Druck nach ca 4 Monaten in der Therapie weggefallen, plötzlich hatte ich kein Bock mehr auf Koks und Alkohol.

Man braucht auch eine Gewisse Abstinenz um sich dann um sich und seine Ziele zu kümmern, mit Suchtdruck geht das nicht, wie lange soll man das denn aushalten, wenn ich die ganze Zeit Suchtdruck habe.
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tim
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 08.03.2012
Beiträge: 177

BeitragVerfasst am: 7. Apr 2012 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
woher kommt aber dieser suchtdruck , schmacht , sog wie auch immer man es nennt ?!

Wirklich ganz genau geklärt ist das noch immer nicht.
Größtenteils wird es wohl quasi "erlernt".

Google mal nach "sucht", "dopaminerges belohnungssystem" und "mesolimbisches System" (bzw. "Nucleus accumbens").
Das sollte eigentlich ein paar Treffer bringen.

Eventuell ist das auch hilfreich:
http://biospektrum.de/blatt/d_bs_pdf&_id=932813
(hab ich selbst nicht gelesen, nur schnell mit google rausgesucht)
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Geeman
Anfänger


Anmeldungsdatum: 08.04.2012
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2012 04:45    Titel: Antworten mit Zitat

hi ! ich bin in dieser phase angelangt ,und weiss nicht ,wie ich dort rauskomme?ich bin 29 und seitdem ich 17 bin habe ich mit diesen dingen zu tun
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 8. Apr 2012 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Geeman,

wenn du schon probiert hast da ernsthaft da raus zu kommen und es nicht funktioniert hat. Dann lass dir helfen, du kannst auch unter Fragen und Antworten mal kurz schildern was du nimmst und warum. Und was du schon versucht hast zu ändern.
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Longhorn
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.03.2012
Beiträge: 13

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2012 13:25    Titel: Woher kommt die Sucht? Antworten mit Zitat

Alles nur auf die berühmte "schlechte Kindheit" zu schieben, ist ein wenig einfach, obwohl es sicher in sehr vielen Fällen so ist. Ich hatte eine wirklich gute Kindheit, keine Gewalt, keine sexueller Missbrauch, nichts dergleichen. Bei mir ist es schlicht und ergreifend Selbsthass, der mich dazu bringt, meine von den Genen her wirklich sehr robuste Gesundheit zu ruinieren. Oder wie soll ich das nennen, wenn ich mir lieber in die Finger ballere als 'ne Nase zu ziehen? Auf der anderen Seite hat mich meine Erziehung davor bewahrt, alles auszuprobieren, was mir in die Finger kommt. Ich hasse es, die Kontrolle über mich zu verlieren. Ich habe schon als Jugendliche Bock auf H gehabt, und es ist nach allem, was ich früher mal probiert habe, einfach "meine" Droge. Anderes reizt mich gar nicht. Leider kam ich erst mit 40 Jahren in den regelmäßigen Kontakt mit dem, was ich wollte. Es hat aber noch gereicht, um meinen guten Job zu verlieren und mich finanziell zu ruinieren. Trotzdem: hätte ich es früher gehabt, hätte ich es vielleicht schon hinter mir.

Gruß aus der Cavern
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sabata
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 01.11.2011
Beiträge: 64

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2012 16:37    Titel: Re: Woher kommt die Sucht? Antworten mit Zitat

Longhorn hat Folgendes geschrieben:
Alles nur auf die berühmte "schlechte Kindheit" zu schieben, ist ein wenig einfach, obwohl es sicher in sehr vielen Fällen so ist. Ich hatte eine wirklich gute Kindheit, keine Gewalt, keine sexueller Missbrauch, nichts dergleichen. Bei mir ist es schlicht und ergreifend Selbsthass, der mich dazu bringt, meine von den Genen her wirklich sehr robuste Gesundheit zu ruinieren. Oder wie soll ich das nennen, wenn ich mir lieber in die Finger ballere als 'ne Nase zu ziehen? Auf der anderen Seite hat mich meine Erziehung davor bewahrt, alles auszuprobieren, was mir in die Finger kommt. Ich hasse es, die Kontrolle über mich zu verlieren. Ich habe schon als Jugendliche Bock auf H gehabt, und es ist nach allem, was ich früher mal probiert habe, einfach "meine" Droge. Anderes reizt mich gar nicht. Leider kam ich erst mit 40 Jahren in den regelmäßigen Kontakt mit dem, was ich wollte. Es hat aber noch gereicht, um meinen guten Job zu verlieren und mich finanziell zu ruinieren. Trotzdem: hätte ich es früher gehabt, hätte ich es vielleicht schon hinter mir.

Gruß aus der Cavern


Hallo lieber longhorn ,

ist ist schon traurig geschichten wie dein zu lesen , wenn ich den letzten satz lese da spricht ja alle resignation der welt raus , also mit dem das du nicht leben willst und wolltest muß etwas mit der kindheit zu tun haben , wenn du keine erklärung weist ist das im unterbewustsein trotzdem gespeichert und du lebst unbewust danach .

irgend etwas war da in der kindheit gewesen .
geh doch mal zum psychologen und lass dein unterbewustsein ausfragen da kommt wetwas zu tage jede wette ...bei den kranken menschen die ich kennegelernt habe ist und war immer ein problemfaktor gewesen und durch therapie wurde es meistens besser oder ging ganz weg , auf jeden fall kann ich dir hoffnung machen auf besserung ...

liebe grüße

saba Laughing Wink
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Longhorn
Anfänger


Anmeldungsdatum: 16.03.2012
Beiträge: 13

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2012 17:28    Titel: warum Sucht... Antworten mit Zitat

Danke, Saba,
ich finde es total nett, dass du dir scheinbar wirklich Sorgen machst. Ich habe mir selbst schon den Kopf zerbrochen, wo das bei mir her kommt, dass ich mich nicht mag. Das Blöde ist, dass das auch keiner verstehen kann. Feed-Back heute: Ich sehe gut aus, wesentlich jünger, als ich bin, ich bin intelligent, ich bin nett, man kann mit mir super gut reden, ich bin eine gute Zuhörerin, usw. Feed-Back früher (Schulzeit): mollig, langweilig, viel zu still, gehemmt, usw. Ich habe mit 13/14 Jahren mal in der Zeitung einen Artikel über einen Heckenschützen in Amiland gelesen. Prompt bin ich noch öfter als vorher allein im Wald rumgelaufen, in der Hoffnung, mich erschießt auch einer. Krass, oder? Zu Ärzten habe ich leider gar kein Vertrauen. Mein Substitutionsarzt macht nix weiter, als mir Rezepte für Antidepressiva aufzudrängen, die ich wegen meiner Hep C gar nicht nehmen dürfte. Und die Ärzte vorher waren auch nicht besser. Wenn jemand einen guten Psychologen empfiehlt, hat der frühestens in sechs Monaten eventuell einen freien Termin. So what? Gruß aus der Cavern
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